Im Schatten der gebrochenen Versprechen

1

Als die Morgendämmerung anbricht, schmiegt sich Grace eng an Rolan und empfindet eine Mischung aus Verärgerung und Wärme über seine spielerischen Neckereien. Mit einem Schmollmund, der ihre rosigen Lippen hervorhebt, blickt sie ihn mit einem Hauch von Vorwurf an: "Rolan... du...

Rolan, der ihrer liebenswerten Art nicht widerstehen kann, legt einen Arm um ihre Schultern und flüstert ihr sanft ins Ohr: "Bist du verrückt?"

Nicht wirklich, aber du musst vorsichtiger sein! Du hast mir die Lippen wund geredet...", erwidert sie mit geröteten Wangen.

Er rückt ihr Kleid spielerisch zurecht, zieht sie an sich und drückt ihr einen sanften Kuss auf die Wange, aber seine Augen verraten eine schelmische Seite. Grace ist immer noch ohne ihre Unterwäsche, die er eingesteckt hat, so dass sie sich entblößt und unbehaglich fühlt.

Als Rolan ihren erröteten Gesichtsausdruck und die Art, wie sie zappelt, beobachtet, hat er nicht die Absicht, ihr das verlorene Kleidungsstück zurückzugeben.

'Grace, deine Unterwäsche? Komm schon, gib sie zurück", murmelt sie, kaum mehr als ein Flüstern, und wird von Minute zu Minute schüchterner.

'Was war das? Rolan kann dich nicht ganz verstehen", stichelt er und lehnt sich näher heran.

'Rolan!' Sie wirft sich in seine Umarmung und reibt sich an seiner festen Brust, "Beeil dich!

Augenblicke zuvor hatte die Erregung sie übermannt und ein warmes Gefühl in ihr hinterlassen, und jetzt, ohne Unterwäsche, fühlte sich ihr Körper noch verletzlicher an. Es war, als wäre ein Wasserhahn aufgedreht worden, und die Flüssigkeit tropfte an ihr herunter, während die Kälte der Luft ihr Unbehagen noch verschlimmerte.

Rolan beschloss, etwas großzügiger zu sein, und half ihr beim Anziehen der Unterwäsche, so wie er es getan hatte, als sie noch jünger waren, wobei er ihr sanft mit den Fingern über die Nase strich. Siehst du, so schüchtern.

Denkst du, ich bin zu viel für Rolan? Grace sieht ihn an wie ein verspieltes Kätzchen, und ihr glühender Blick weckt in ihm ein starkes Verlangen.

Er hebt eine Hand, um ihre funkelnden Augen abzuschirmen, und seine Stimme sinkt zu einem heiseren Flüstern. Rolan liebt es, dich unter ihm stöhnen zu hören.

Sie scherzen spielerisch miteinander, bis Rolan jemanden kommen hört. Als sie ins Wohnzimmer zurückkehren, sehen sie gerade noch rechtzeitig, wie Rolans Vater, Herzog Alaric, das Haus betritt. Die liebevolle Atmosphäre um sie herum trübt sich, als sie sich voneinander entfernen, denn der warme Raum zwischen ihnen fühlt sich plötzlich zu groß an.

Herzog Alaric ist der Inbegriff des klassischen, nüchternen Vaters - streng und etwas distanziert, obwohl er gut für die Familie sorgt. Grace erinnert sich kaum an ihn aus ihrer Kindheit, und so ist ihre Beziehung angespannt und unbeholfen.

Da er die meiste Zeit mit seiner Arbeit beschäftigt ist, bemerkt Alaric kaum, wie sehr Grace gewachsen ist. Als er Rolan und Grace in der Küche beobachtet, wie sie leises Lachen und spielerisches Gezänk austauschen, überkommt ihn plötzlich eine Welle der Zufriedenheit.

Grace, die nicht besonders gut kochen kann, ist eher eine Besucherin in der Küche, die sich eher aus dem Wunsch heraus, ihrem Vater aus dem Weg zu gehen, als aus echtem kulinarischem Interesse um Rolan herumdrückt. Der Austausch zwischen ihnen ist nicht sehr vertraut, was die Konversation erschwert.

Während Rolan Kartoffeln schneidet, beobachtet er, wie sie sich mit dem Waschen von Gemüse abmüht, und schüttelt amüsiert den Kopf. Lass mich das machen; ich habe dich zu einer kleinen Prinzessin verwöhnt.
Ihr Gesicht errötet vor Verlegenheit über seinen neckischen Tonfall, ihr Herz rast, als sie in Richtung Wohnzimmer blickt.

Herzog Alaric steht mit dem Rücken zu ihnen, vertieft in seine Show, und mit einem plötzlichen Anflug von Mut geht Grace auf Zehenspitzen näher heran, schlingt ihre Arme um Rolans Hals und drückt ihm einen süßen, lang anhaltenden Kuss auf den Mundwinkel.

Rolan ist einen Moment lang verblüfft, erholt sich aber schnell wieder, umschlingt ihre Taille und vertieft ihren Kuss, wobei ein leises Stöhnen Graces Lippen entweicht. Die Küche ist erfüllt von ihrem leisen Kichern, das zwischen den anstehenden Aufgaben herrlich widerhallt.

Die Erregung ihres geheimen Moments knistert in der Luft, eine sanfte Erinnerung an die Zuneigung, die unter der Oberfläche ihres Alltagslebens brodelt.



2

Der Friedhof war kalt und unheimlich, der Himmel darüber tiefschwarz, als wäre er mit Tinte getränkt worden. Vor ihr erstreckte sich eine endlose Weite der Dunkelheit: schwarze Schirme, schwarze Kleidung - ein Anblick, der sich gespenstisch und trostlos anfühlte.

Sie hatte schon viel zu lange vor dem Altar der Kirche gekniet, und ihre Knie pochten vor dumpfem Schmerz. Er lehnte sich an Roland und legte einen Arm um ihre Taille, während er mit dem anderen den schwarzen Regenschirm festhielt und ihn schützend vor sie hielt, während der Regen seine eigene Kleidung durchnässte.

Celeste war in die Stadt zurückgekehrt, und als sie in Rolands Auto saßen, spürte sie, wie ihr Körper von einer Welle kalter Kälte erfasst wurde.

Die beiden schwiegen, nicht in der Trauer über Sir Alarics Tod versunken, sondern ratlos; alles, was man hätte sagen können, schien ihnen im Hals stecken zu bleiben.

Celeste, körperlich und geistig erschöpft, hatte schon immer zu Tränen geneigt. Noch vor wenigen Augenblicken hatte sie heftig geweint, und ihre runden, rehbraunen Augen waren nun geschwollen und rot.

Als sie auf dem Anwesen ankamen, weigerte sich Roland, sie allein hinauszulassen, und nahm sie stattdessen in seine Arme. Als er sie trug, schlang sie unwillkürlich ihre Arme um seinen Hals und presste ihr kaltes, zartes Gesicht an seine Brust. Jeder Schlag seines Herzens fühlte sich wie ein Dolch in seiner Seele an, eine schmerzhafte Erinnerung an das Gewicht des Verlustes, den sie beide erlitten.

Als sie drinnen waren, herrschte Schweigen, und die beiden saßen zusammen in der Badewanne. Das warme Wasser bildete einen starken Kontrast zu der Kälte, die sich in ihren Herzen eingenistet hatte.

Roland hielt sie von hinten fest und wusch sie zärtlich. Seine Hände glitten von ihren Schultern hinunter zu ihrem flachen Bauch, sanft und doch methodisch, und obwohl die Intimität des Augenblicks aufgeladen war, enthielt seine Berührung kein unterschwelliges Verlangen.

Nach dem Bad trug Roland Celeste in ihr Schlafzimmer, wo sie sich beide vom Tag erschöpft fühlten, aber keinen Trost im Schlaf finden konnten. Celeste schlang ihre Arme von hinten um ihn, ihre üblichen Rollen waren vertauscht; sie strich mit ihren Lippen über seinen nackten Rücken und ließ zu, dass ihre Tränen seine Haut benetzten. Er hörte ihre sanfte, zitternde Stimme: "Roland, küss mich.

Er drehte sich zu ihr und ließ seine Hände auf ihrer zarten Taille ruhen und streichelte sie sanft. Tränen glitzerten in ihren Augenwinkeln, und er wischte sie zärtlich weg.

Sanft umfasste er ihr herzförmiges Gesicht und küsste ihre Lippen so innig, dass ihr ganzes Wesen in Flammen aufging. Sie erwiderte ihn leidenschaftlich, ihr Körper erwachte mit dem Funken der Leidenschaft zum Leben, ihre Zungen tanzten mit verzweifelter Dringlichkeit miteinander.

Atemlos und voller Emotionen schloss Celeste die Augen, ihre Wimpern flatterten bei jedem sanften Kuss, den er auf ihre tränenüberströmten Wangen drückte, wo er ihren Kummer schmeckte.

Seine begierigen Hände glitten unter ihr Nachthemd und erkundeten ihren Körper, als wollten sie jeden Teil von ihr auskosten - ihre Verbindung vertiefte sich mit jedem Augenblick.

Celestes Körper bebte unkontrolliert, überwältigt von ihren Gefühlen, und Tränen liefen ihr über die Wangen. Roland, es tut mir so leid", keuchte sie und stieß ihn von sich.

Er hielt inne, sein Herz raste, als er die Lampe einschaltete, die einen warmen Schein warf, der ihre umschlungenen Schatten beleuchtete. Sie blickte ihn an, ihre Augen schimmerten feucht, als sie sprach: "Roland, lass uns eine Zeit lang getrennt sein.
Roland, ich weiß nicht mehr, ob meine Gefühle für dich familiär oder romantisch sind", gestand sie, und in ihrer Stimme glitzerte Verletzlichkeit.

Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange, seine Stimme war leise und beruhigend. Wenn du es nicht sagen kannst, brauchen wir uns nicht zu trennen.

Ich bin dein Roland, und gleichzeitig bin ich derjenige, den du liebst", antwortete er feierlich und beugte sich in ihre gemeinsame Wahrheit.

Roland fuhr fort: "In der Vergangenheit hatte ich auch Schwierigkeiten, meine Gefühle zu unterscheiden. Es fühlte sich immer so falsch an, aber Celeste, Gefühle können komplex sein und sich verflechten. Ich liebe dich, du bist meine Schwester, und diese Gefühle stehen nicht im Widerspruch zueinander. Du verkörperst für mich sowohl familiäre Liebe als auch romantisches Verlangen; du bist unersetzlich.

Das Gespräch blieb in der Luft hängen, schwer und doch tröstlich, während sie durch die unbekannten Gewässer ihrer Bindung navigierten und sich beide bewusst waren, dass eine Anpassung notwendig war, damit ihre Herzen im Frieden blieben.



3

In der Wärme der Küche lag eine Spannung in der Luft, als Alaric seine Arme um Lady Evelines Taille schlang und sie näher zu sich zog. Sie spürte die Stärke seiner Brust an ihrer Weichheit, ihre Körper passten mühelos zusammen.

Sein Kuss war inbrünstig und langanhaltend, während seine Zunge ihre zarten Lippen liebkoste und einen Schwall von Wärme entfachte, der sie wie eine kuschelige Decke umhüllte. Eveline fand sich in seiner leidenschaftlichen Umarmung verloren, berauscht von der Hitze zwischen ihnen.

In einem Moment der Ablenkung öffneten sich ihre Lippen leicht, und Alaric nutzte die Gelegenheit, um seine Zunge zwischen sie zu schieben und spielerisch mit ihrer zu tanzen. Ihre Hände klammerten sich an seinen Hals und schlugen alle Vorsicht in den Wind, während sie sich immer mehr in seiner Umarmung verstrickte.

Mit einem Ruck glitten Alarics Hände unter ihre Bluse, seine Finger erkundeten die Weichheit ihrer Haut und jagten ihr einen Schauer über den Rücken, als sie ihre empfindlichen Rundungen streichelten. Die Intimität war nicht zu leugnen, und Eveline spürte einen Anflug von Befriedigung über die stille Bestätigung ihrer Anziehung.

Ihr Herzschlag beschleunigte sich und spiegelte das rasante Tempo ihrer gemeinsamen Erfahrung wider, ein Rhythmus, der sich unter seinen Berührungen nur noch zu verstärken schien. Alarics Hände arbeiteten geschickt daran, ihre Empfindsamkeit zu steigern, neckten sie, bis sie keuchte: "Rolan, bitte... das reicht.

Ihr Herz raste, als würde es aus großer Höhe herabstürzen, gefangen in einem Wirbelsturm der Gefühle. Die Küche war erfüllt von ihren leidenschaftlichen Küssen, während Alaric sein Bein zwischen das ihre schob und sie mit einem nervösen Blick in Richtung des Wohnzimmers mit köstlichen Gefühlen durchflutete.

Die Erregung war elektrisierend und wurde durch das Gefühl der verbotenen Lust noch verstärkt. Unter den wachsamen Augen ihrer Familie so entblößt zu sein, stachelte ihr Verlangen nur noch mehr an, und sie spürte, wie sich Wärme in ihr sammelte.

Doch als sich ihre Küsse vertieften, hallte eine Warnung in ihrem Kopf wider: Sie mussten aufhören. In diesem Moment wünschte sie sich im Stillen, dass niemand sie bemerken würde. Erst als Alaric sich zurückzog und sie atemlos zurückließ, hatte sie einen Moment Zeit, sich zu erholen. Ihre Wangen erröteten vor Hitze, als sie einen wissenden Blick tauschten, ihre Blicke voller Verlangen, bevor sie sich trennten, um die Kontrolle wiederzuerlangen.

Eveline, komm zu uns. Überlass Rolan das Kochen", rief Kanzler Alden, und seine Stimme durchdrang ihre intime Atmosphäre wie Eis an einem warmen Tag.

Sein Ton schien die Maske, die sie trugen, zu lüften und ließ Evelines Hände zittern. Ihr Blick senkte sich, und sie antwortete leise: "Schon gut, zu zweit geht es schneller.

Während des Essens bemerkte Alden ihre geröteten Wangen und den Schimmer in ihren Augen. Er vermutete, dass Erschöpfung der Grund dafür war, und fragte sanft: "Fühlst du dich unwohl, Eveline?

Verwirrt und unsicher tastete sie nach einem Stück goldener Kartoffel und ließ es von der Gabel gleiten. Dadurch, dass sie Alaric gegenüber saß, wurde sie sich ihrer früheren Begegnung bewusst, und sie warf ihm einen Blick zu, in dem sich Verärgerung mit spielerischer Züchtigung mischte.

Das Aufheizen der Küche muss der Grund sein, warum sie so errötet ist", warf Alaric ein und half ihr mit einer beiläufigen Bemerkung das Gesicht zu wahren, während er weiter aß.
Die Luft war in der Tat sehr angespannt und ließ sie beide nervös werden. Eveline wusste nicht, wie sie mit der Verlegenheit umgehen sollte, die ihre Wangen kribbelte, aber sie spürte, wie sich ihr Gesicht noch mehr erwärmte, als sie nach Luft schnappte und der Schimmer von Karmesin ihre helle Haut verfärbte.

Alden fuhr fort, nach dem Rechten zu sehen, und warf Eveline und Alaric einen Blick zu, während sie sich beiläufig über alltägliche Dinge unterhielten, was dem Ganzen einen Hauch von Routine und Normalität verlieh. Doch für Eveline fühlte sich Alden inmitten all der Vertrautheit wie ein Fremder an.

Sie verlor sich in einem Dunst und dachte an nichts anderes als an das elektrische Kribbeln zwischen ihren Beinen. Sie streckte ihren Fuß heimlich unter den Tisch und bewegte ihn zu Alarics Wade, wobei ihre weiche Haut seine Hose streifte und ihn sanft reizte.

Der Moment der Berührung löste ein Aufflackern der Überraschung auf Alarics Gesicht aus, bevor er sich wieder gefangen hatte und leicht mit Alden lachte, so als ob nichts geschehen wäre.

Aber Eveline war noch nicht ganz fertig. Ihr Fuß begann, den Stoff weiter zu erforschen, bis er die Wölbung darunter berührte. Sie warf Alaric einen verschmitzten Blick zu, der in ihrer Kühnheit eine Herausforderung erkennen ließ.

Als ihre Zehen die Umrisse seines Körpers abtasteten, spürte sie, wie er sich unter ihrer spielerischen Berührung versteifte, und ihr Herz raste vor Erregung in diesem Moment. Gerade als sie spürte, wie seine Erregung wuchs, zog sie sich zurück, ein spielerisches Lächeln tanzte auf ihren Lippen, zufrieden mit ihrem Spiel.

Das Abendessen würde sich als eine viel interessantere Angelegenheit erweisen, als alle erwartet hatten.



4

Eine Stunde später traf die Kutsche von Haus Woodward am Eingang ein.

Kleine Isolde, die Brosche steht dir wunderbar! rief Sir Cedric aus. Er war ein bemerkenswert gut aussehender junger Mann, gerade einmal sechzehn Jahre alt, mit einem auffallend schönen Gesicht, fesselnden mandelförmigen Augen und einer geraden Nase über reichen, vollen Lippen. Er hatte eine Ausstrahlung von sanftem Charme, die ihn für einen jungen Mann fast zart erscheinen ließ. Sir Cedric war immer elegant und höflich gewesen, und seit seiner Kindheit kannte er Maiden Isolde, die ihn nie wütend gesehen oder gehört hatte, wie er seine Stimme erhob.

Isoldes Wangen erröteten in einem zarten Rosa. Ich danke Euch, Lord Rolan, für Euer Geschenk.

Isolde, du musst nicht so förmlich zu Lord Rolan sein", sagte Sir Cedric, und ein Hauch von Wärme schlich sich in seine Wangen, als er auf das zierliche Mädchen hinunterblickte, das ihm kaum bis zur Brust reichte. Er kannte sie, seit sie ganz klein war, und hatte sie immer behütet und auf den Moment gewartet, in dem sie zu einer schönen Frau heranwuchs, die er eines Tages seine Frau nennen konnte. In einem weiteren Jahr würde er sich endlich seinen lang gehegten Traum erfüllen können.

Da sie noch nicht formell verheiratet waren, ritt Lord Thorvald neben der Kutsche und bewachte sie, während der Kutscher die Pferde stetig in Richtung der Versammlung lenkte.

Das heutige Fest wurde vom Haus Vale ausgerichtet, einer angesehenen Familie mit beträchtlichem Reichtum; die Straßen waren üppig geschmückt, und auf dem Festgelände herrschte ein reges Treiben.

Kleine Isolde, sieh zu, dass du in der Nähe von Lord Rolan bleibst! forderte Sir Cedric und streckte seine Hand nach der jungen Isolde aus.

Isolde zögerte einen Moment, schüttelte aber schließlich den Kopf. Das wäre nicht anständig.

Sir Cedric, der sich von ihrer Ablehnung nicht beirren ließ, fühlte einen Anflug von Enttäuschung. Lord Rolan muss Sie erschreckt haben, aber seien Sie vorsichtig.

Ja", nickte Isolde und hielt sich an die Lehren ihrer Mutter Mairead. Sie ging immer einen halben Schritt hinter Sir Cedric und achtete darauf, dass eine Dame ihren zukünftigen Ehemann nie überholen oder neben ihm gehen sollte.

Es gibt keinen Grund, so förmlich zu sein, kleine Isolde. Sir Cedric fühlte sich ein wenig entmutigt; trotz seiner Erziehung in Poesie und Anstand fiel es ihm schwer, die Nuancen der romantischen Gefühle zwischen Männern und Frauen zu erfassen. Manchmal glaubte er, dass Isoldes strenge Einhaltung der Etikette sie daran hinderte, irgendeine Art von Zuneigung für ihn zu empfinden.

Sir Cedric tröstete sich mit dem Gedanken, ob die Liebe einfach so verlaufen sollte - manchmal dramatisch intensiv, um dann mit solchen Gefühlen zu enden.

Ich verstehe, Sir Cedric", erwiderte Isolde, die immer noch nicht den Eindruck machte, dass sie sich ihm nähern wollte.

Bei dem Gedanken, dass Isolde wahrscheinlich nicht verstand, was er fühlte, seufzte Sir Cedric innerlich. Kleine Isolde, würde es dir etwas ausmachen, unter dieser Eiche auf Lord Rolan zu warten? Ich werde dir eine schöne Laterne holen.

'Sicher!' Isolde antwortete gehorsam.

Ihre angenehme Art spiegelte sich oft in ihren sanften Antworten wider, und so änderte Sir Cedric seinen Ansatz. Isolde, hast du einen bestimmten Stil für die Laterne im Sinn? Welche Art möchten Sie?
Isolde neigte nachdenklich den Kopf und ihre ernste Miene verriet einen Hauch von Unschuld. Ich wäre mit allem zufrieden, was Lord Rolan auswählt. Alles, was er mir gibt, werde ich lieben.'

Für einen kurzen Moment fühlte sich Sir Cedric besiegt, aber er verbarg seine Gefühle mit einem schwachen Lächeln und ging zu Lord Rolan, um die Vorbereitungen für die Laterne zu treffen.

Die Festtagsbrise und die Fee Nyssa leisteten Isolde Gesellschaft, während sie unter der großen Eiche warteten. Plötzlich hörte Isolde das leise Geräusch von jemandem, der weinte, und sie wurde davon angezogen. Als sie näher kam, entdeckte sie ein kleines Mädchen in einem blauen Kleid, das leise schluchzte. Isolde kniete nieder, um sie zu trösten.

Kleine Schwester, was ist los? Hast du dich von deinen Eltern verlaufen? Isoldes Stimme war sanft und beruhigend, als sie das Kind dazu brachte, sie anzuschauen.

Ich wurde von meiner Schwester, Lady Vivienne, getrennt. Kannst du mir helfen, sie zu finden? Der sehnsüchtige Blick des Kindes rührte Isolde an ihr Herz. Nach kurzem Nachdenken beschloss sie, dass es das Richtige war, dem kleinen Mädchen bei der Suche nach seiner Schwester zu helfen.



5

Lysa und Fee Nyssa hatten sich kaum einen Moment Zeit genommen, um die Laternen zu bewundern, als sie bemerkten, dass Little Grace fehlte. Panik machte sich breit, als sie sich umdrehten und nicht wussten, was sie als Nächstes tun sollten. Die Jungfrau Isolde und die kleine Grace hielten sich an den Händen und suchten die Menge ab, aber es schien, als würden sie sich immer weiter von ihr entfernen. "Kleine Schwester, wenn wir Vivienne finden wollen, sollten wir dorthin gehen, wo die Feierlichkeiten lebhaft sind", schlug Isolde leise vor, mit gesenktem Blick.

"Es tut mir so leid, Vivienne", änderte Little Grace plötzlich ihren Gesichtsausdruck, ihre Stimme war von Schuldgefühlen geprägt.

"Was meinst du?" Maiden Isolde war zunächst verwirrt, aber schnell wurde ihr alles klar.

"Gut gemacht! Die Waren, die du heute mitgebracht hast, sind ganz außergewöhnlich", sagte eine Gruppe unscheinbarer junger Männer, die aus den Schatten hervortraten und Isolde umringten.

"Barkeeper Rolan, Vivienne ist ein wunderbarer Mensch ... ist es möglich, dass ..." Grace murmelte, ein Zittern des Unbehagens in ihrer Stimme.

"Alte Maud, wenn Sie Ihrer Majestät nicht einen Gefallen getan hätten, hätten Sie diese unschuldigen Mädchen leicht in die Falle locken können. Duke hätte dich schon längst verkauft. Der Barkeeper Rolan mit seinen dicken Augenbrauen und seiner schattenhaften Gestalt strahlte eine bedrohliche Energie aus, die deutlich machte, dass mit ihm nicht zu spaßen war.

Isoldes Herz sank, als das Grauen sie durchdrang. Wenn ihr Ruf hier beschädigt wurde, würde Eamon ihr das nie verzeihen.

Gerade als die Hände dieser Männer nach ihr griffen, tauchte ein Schatten auf und schlug sie in einem Augenblick nieder.

Isolde blickte überrascht auf und erkannte ein vertrautes und doch fremdes Gesicht. Nach vier Jahren war der junge Mann, der einst ihr aufbäumendes Pferd gehalten hatte, immer noch beeindruckend groß und schützend und hatte sich seit ihrer letzten Begegnung kaum verändert. Isolde hingegen hatte sich von einem zehnjährigen Mädchen zu einer atemberaubenden jungen Dame von vierzehn Jahren entwickelt.

Macht sie alle nieder", befahl Lady Celeste grimmig. Trotz ihrer Fluchtversuche waren die Übeltäter den disziplinierten Mitgliedern der Vale-Brigade nicht gewachsen. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis der Plan gelang.

Einige der Raufbolde bettelten um Gnade, aber ihre Schreie verstummten bald.

Als Mitglied der Vale-Brigade war Lady Celeste während des Laternenfestes auf Patrouille geschickt worden, wo skrupellose Menschenhändler oft die Gelegenheit nutzten, um schutzlose Mädchen aus den Menschenmengen zu reißen. Sie nutzten Menschen wie die alte Maud aus, indem sie naive Jugendliche um Sympathie baten und sie so zu leichten Zielscheiben für ihre Ausbeutung machten.

Als Lady Celeste sich an Isolde wandte, schien sie sie nicht zu erkennen: "Die junge Dame ist ziemlich erschüttert. Ich bin Lady Celeste und wurde beauftragt, diese schurkischen Menschenhändler zu fangen. Ich entschuldige mich für die Störung, die Sie erlitten haben; es war mein Versehen. Bitte verzeihen Sie mir", sagte sie, und ihre Geduld war offensichtlich, als sie Isoldes Ängste besänftigte.

Mit einem Blick erkannte Lady Celeste die Anmut, die von der jungen Dame vor ihr ausging. Selbst als jemand, der in seinem Leben schon vielen Schönheiten begegnet war, war Isoldes Ausstrahlung beeindruckend und verblüffte Lady Celeste augenblicklich. Trotz des jüngsten Chaos blieb die junge Dame gefasst, was darauf schließen ließ, dass sie gut erzogen worden war.
"Es gibt keinen Grund für eine solche Dankbarkeit. Es ist meine Pflicht, und es ist wirklich nicht der Rede wert", antwortete Lady Celeste leise.

Es ist Jahre her, und Ihr habt Euch nicht sehr verändert, Lady Celeste", bemerkte Isolde, die feststellte, dass der Offizier immer noch so lobenswert war wie eh und je, da er selbstlos andere rettete, ohne eine Belohnung zu suchen.

Wisst Ihr zufällig, wohin meine Leute gegangen sind? Erlaubt Lady Celeste, Euch weiter zu begleiten", bot sie an.

"Das wäre sehr freundlich von Ihnen, und ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Lady Celeste", sagte Isolde mit einem anmutigen Nicken.

"Nicht der Rede wert", sagte Lady Celeste und winkte abweisend mit der Hand, um anzuzeigen, dass Dankbarkeit nicht nötig sei.

Mit Lady Celeste an der Spitze öffnete sie den Weg und wahrte dabei Anstand und etwas Abstand zu Isolde.

Lady Celeste, was wird mit dem Mädchen von vorhin geschehen? Isolde konnte nicht anders, als darüber nachzudenken. In den Augen des Mädchens lag so viel Sympathie; sicher wollte sie sich nicht mit diesen ruchlosen Männern verbünden.

Auf Menschenhandel, besonders in diesen festlichen Zeiten, steht die Todesstrafe", erklärte Lady Celeste mit festem, aber düsterem Ton.

Isolde seufzte leise: "Wie tragisch.

Schweigen umhüllte sie, als sie sich der Großen Eiche näherten, wo Sir Cedric schon ängstlich gewartet hatte. Der Anblick der wohlbehaltenen Isolde erleichterte sein besorgtes Gemüt und er atmete erleichtert aus.

Sir Cedric bedankte sich ausgiebig bei Lady Celeste, bevor er sich Isolde zuwandte, und gemeinsam trugen sie dazu bei, dass die Laternen am Nachthimmel schimmerten - eine Tätigkeit, die Isolde nicht ganz geheuer war, und an den Rest dieser Nacht würde sie sich kaum erinnern.



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