Wenn Herzen im Schatten kollidieren

Kapitel 1

Lady Isabella Hawthorne war gerade in die lebendige, chaotische Welt von "Enchanted Hearts" eingetreten, ein fiktives Universum voller turbulenter Emotionen und komplizierter Beziehungen.

Zu ihrem Pech wurde sie zum berüchtigten "bösen A" der Geschichte, einer scharfzüngigen und rücksichtslosen Figur, deren jeder Schritt in die Katastrophe führte. Die ursprüngliche Lady Isabella war berüchtigt für ihre Intrigen, um das Herz der illustren Lady Eleanor Whitaker zu erobern, einer Omega, die das Herz vieler Menschen berührte. Als Whitaker Enterprises am Rande des Bankrotts stand, hatte Isabella die Situation ausgenutzt und Eleanor ohne echte Zuneigung geheiratet. Doch ihr egoistisches Verlangen wurde bösartig, als sie in einem verzweifelten Versuch, Eleanor ganz für sich zu beanspruchen, versuchte, sie in einem verletzlichen Moment zu markieren - ein Akt, der für die Frau, die sie zu lieben vorgab, unumkehrbare Folgen hatte.

Nach einer Reihe von Betrügereien und chaotischen Verwicklungen gipfelte Lady Isabellas narzisstische Herrschaft in Gewalt. Überwältigt von Wut und angetrieben von einer giftigen Mischung aus Eifersucht und Unsicherheit, hatte sie Lady Eleanors Drüse durchtrennt und damit nicht nur Eleanors Leben für immer verändert, sondern auch Lady Hawthornes eigenes Erbe zerstört. Die Enthüllung, dass Isabella nicht die wahre Erbin des Hauses Hawthorne war, machte die Sache nur noch schlimmer und ließ sie allein, ungewollt und mittellos durch die Straßen ziehen, während Eleanor wie ein Phönix aus der Asche aufstieg und ihr Reich und ihr Leben wieder aufbaute.

Als Isabella nun die Augen aufschlug, fand sie sich in einer überwältigenden Süße wieder, die ihr den Magen umdrehte. Der Duft von reifen Erdbeeren lag in der Luft und durchdrang den Schleier der Verwirrung. Die Süße machte sie schwindelig, fast berauschend.

Und dann erinnerte sie sich.

Eleanor war läufig.

Komm mir nicht zu nahe", röchelte Lady Eleanors Stimme, und in ihrem Tonfall kräuselten sich die Emotionen - eine Mischung aus Wut, Angst und Resignation -, während sie ihren Blick auf Isabella richtete und ein glühender Trotz in ihren Augen glühte.

Isabella gluckste nervös und zwang sich zur Lässigkeit. Oh, aber ich habe ein kleines Geheimnis für dich. Ich bin nicht gerade ein Profi, was Markierungen angeht. Das bin ich wirklich nicht.

Eleanors Miene verfinsterte sich vor Ungläubigkeit.

Ihr Herz schlug schneller, als sie sich daran erinnerte, warum sie hier war - ihr Ziel war klar. Sie musste sich von Eleanor scheiden lassen, die Verbindung zur Familie Hawthorne abbrechen und zu ihrer wahren Leidenschaft zurückkehren: der Schauspielerei. Sie wollte über den roten Teppich gehen, ihr Millionenlächeln zeigen und den Ruhm und das Glück genießen, das damit verbunden war.

Doch gerade als sie ihren Entschluss fasste, wurde sie von Agent Jonathan Reed, ihrem gestressten Manager, mit einer dringenden Bitte in die Enge getrieben: Sie musste Lord Frederick Sinclair treffen - ihren so genannten "Daddy".

In der opulenten Grand Chancellor's Hall schimmerten vergoldete Armaturen unter reichen Kronleuchtern und weckten Erinnerungen an ein Leben, das weit von ihrem eigenen entfernt war. Hat sich Eleanor also für die Scheidung entschieden? fragte Isabella voller Übermut, obwohl ihre Handflächen feucht vor Nervosität waren.

'Das habe ich bereits... Und es ist dein Baby", antwortete Eleanor, wobei ihre Worte von Ernsthaftigkeit geprägt waren.
Isabellas Herz sank. Ihr Blick wanderte hinunter zu Eleanors leicht gerundetem Bauch, und die Erkenntnis brach über sie herein wie eine Welle. Wie viele Szenen würde sie inszenieren müssen, um die Erziehung eines Kindes mit der eines Geschäftsführers in Einklang zu bringen?

Die Welt fühlte sich surreal an, als sich die Luft um sie herum verdichtete, reich an berauschenden Pheromonen, die in Isabella Urtriebe entfachten. Atemlos ließ jedes Einatmen Hitze durch ihre Adern strömen, und der Duft hüllte sie in eine liebevolle Umarmung. Jeder Winkel ihres Körpers fühlte sich lebendig an, elektrisiert von der Hitze des Verlangens.

Während sie nach Luft rang, fiel ihr Blick auf Eleanor, die auf dem üppigen Bett lag und von der dieser betörende Duft ausging. Die Mischung aus Süße, Verletzlichkeit und ungenutzter Kraft zog Isabella an wie eine Motte die Flamme; sie fühlte sich von Eleanors Wärme angezogen und wollte nichts anderes, als ihr Gesicht in der Vertiefung ihres Halses zu vergraben und diese berauschende Essenz zu kosten.

Was für ein Wahnsinn war das? Jahre der Schauspielerei, des Vortäuschens von Begierden und Identitäten, um im Rampenlicht zu stehen, hatten ihre Selbstbeherrschung an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Sie konnte fast sehen, wie die verlockenden Noten von Eleanors weicher Seite gegen die heftige Unabhängigkeit in ihr kämpften. Der Drang, ihre Lippen auf Eleanor zu pressen, ihr den Atem zu rauben, in ihrer Zärtlichkeit zu ertrinken, wurde unerträglich stark.

Aber sie widerstand, einen Moment lang, ergriffen von dem Chaos unbekannter Erinnerungen, die wie eine Montage gestohlener Küsse und verzweifelter Umarmungen durch ihren Kopf schossen, Orte, an denen sie nie gewesen war, Leben, die sie nie gelebt hatte.

Nein. Das war nicht sie; das waren nicht ihre Erinnerungen. Aber dennoch... die überwältigende Süße, die sich in ihrem Körper einprägte, war nicht zu leugnen.

Mit einem tiefen Atemzug schüttelte sie die Versuchung ab und hielt sich an den Bruchstücken ihrer neuen Realität fest. Konnte sie sich in dieser verdrehten Welt zurechtfinden und ihren eigenen Weg finden, ohne das Monster zu werden, zu dem diese Figur bestimmt war?

Es stand mehr auf dem Spiel, die Komplikationen waren größer, aber tief in ihrem Inneren regte sich eine feurige Entschlossenheit: Sie würde nicht nur überleben, sie würde gedeihen.

Kapitel 2

Allein die Vorstellung davon jagte Lady Isabella Hawthorne einen Schauer der Freude durch den Körper.

Auf dem Bett liegend war die Omega errötet, die Augen schwer von einem verführerischen Schleier, ihre elfenbeinfarbene Haut glühte wie frischer Schnee, der von einer rosigen Röte geküsst wurde. Sie trug ein zartes weißes Seidenmieder, das ihr anmutiges Schlüsselbein andeutete und mit einer silbernen Halskette geschmückt war, die im schwachen Licht funkelte.

Ihre glatten Beine lugten unter dem Laken hervor, und ihre perfekt lackierten karmesinroten Zehennägel bildeten einen schönen Kontrast zu ihrer ätherischen Ausstrahlung und betonten ihre zarte Schönheit. In ihrem jetzigen Zustand war ihr verträumter Blick fesselnd - die perfekte Vision einer bezaubernden Winternacht.

Es war, als läge ein durchsichtiger Schleier aus roter Seide über ihrem makellosen Teint.

Neblig, verführerisch, ganz und gar bezaubernd.

Selbst die Art und Weise, wie ihr makelloser Fuß über ihr eigenes Bein strich, fühlte sich an wie eine Feder, die über Lady Isabella Hawthornes Herz glitt.

Aber dieser Fuß gehörte nicht zu ihr; er war nur eine Feder - eine Feder, die in ihr einen Sturm der Begierde auslöste.

Dieses Fiasko von einem Leben, das Lady Isabella führte, bedeutete, dass sie sich gegen die Verwendung von Unterdrückungsmitteln entschieden hatte, um mit den überwältigenden Pheromonen fertig zu werden, die sie während ihres Brunstzyklus überfluteten. Im Moment fühlte sie sich unwiderstehlich von dem süßen Duft angezogen, der von dem Omega auf dem Bett ausging, und jede Zelle ihres Körpers schrie danach, dieses schöne Geschöpf zu besitzen.

Sie wollte sie markieren, diese Omega wirklich zu der ihren machen.

Allein vom Instinkt getrieben, stürzte sich Lady Isabella nach vorne auf das Bett.

Ihre plötzliche, kraftvolle Bewegung ließ Lady Eleanor aufschrecken, die damit zu kämpfen hatte, ihre starken Alpha-Pheromone unter Kontrolle zu halten. Die Augen der Omega rissen auf, weit und unschuldig, wie ein Reh, das sich im Wald verirrt hatte, die schwarze Iris voller Angst und Verwirrung.

Ein Teil von Lady Isabella hatte diesen Körper noch nicht vollständig in Besitz genommen, aber die Überbleibsel der verdrehten Gedanken des vorherigen Alphas durchfluteten ihren Geist: "Markiere sie."

"Diese Art von Omega ist dazu bestimmt, besiegt zu werden."

"Sie gedeiht nur unter einem Alpha."

"Sobald sie markiert ist, wird sie sich in mich verlieben."

Und so wüteten die abscheulichen Gedanken weiter - schändliche und unwürdige Gedanken.

Und doch entfachten sie eine rohe Erregung in Lady Isabellas Körper.

Sie konnte nicht anders, als dieses Leben, das sie führte, zu verachten.

Doch ihre Finger hatten bereits die weiche Haut des Omega gestreift.

Der Körper der verwöhnten Omega war schlank und geschmeidig, ihre Berührung erinnerte an feine Seide, glatt und absolut luxuriös. Als sie sich näher heranlehnte, betörte der Duft ihrer Pheromone Lady Isabellas Sinne wie ein köstlicher Erdbeerlikör.

Es war eines von Lady Isabellas Lieblingsgetränken, ein Duft, der ihr Blut auf die falsche Art und Weise in Wallung brachte und ihr Schauer durch den Körper jagte.

Das Schlafzimmer war schummrig, nur das Mondlicht, das durch die durchsichtigen Vorhänge fiel, warf einen sanften Schein auf Omega und hüllte sie in einen zauberhaften Silberton.

Lady Isabella Hawthorne", flüsterte Lady Eleanor, die Fäuste geballt, die Stimme angespannt. Wagen Sie es nicht, mich anzufassen.

'Ohne mein Zeichen werdet Ihr sterben.' Dieser Gedanke schoss Lady Isabella durch den Kopf und versuchte verzweifelt, ihren Lippen zu entkommen, aber sie konnte ihre Zunge gerade noch rechtzeitig abfangen.
Zum Glück ist sie nicht damit herausgeplatzt.

Ich werde dich nicht anfassen. Lady Isabella zögerte, wich zurück und drückte sich mit dem Rücken gegen die Schranktür. Doch der unwiderstehliche Duft zog sie weiter an, und ihre Nägel gruben sich schmerzhaft in ihre Handflächen, um auch nur einen Funken Verstand zu bewahren.

Sie wusste, dass sie nicht viel länger in diesem Raum bleiben konnte.

Die Urinstinkte eines hitzegeplagten Alphas und eines pheromonbeladenen Omegas auf engem Raum aufeinanderprallen zu lassen, war ein Rezept für eine Katastrophe, zumal sie diesen Körper noch nicht vollständig unter Kontrolle hatte.

Nun, ich rufe einen Krankenwagen. Sie warf die Worte über ihre Schulter und stolperte aus dem Zimmer.

Als sie auf den Flur trat, überrollte sie eine Welle der Handlung - ein Ansturm von Erinnerungen, auf den sie nicht ganz vorbereitet war.

In der Vergangenheit hatte Lady Isabella Hawthorne Lady Eleanors Drüsen herausgeschnitten und sie in die Arme ihrer Freier gezwungen, als sie der erdrückenden Kontrolle des Alphas entglitten war. Nach ihrem Krankenhausaufenthalt kämpfte sich Eleanor zurück ins Leben, belebte das Familienunternehmen wieder und stieg zu einer Legende in Haventon auf, die von allen geliebt wurde.

In der Zwischenzeit wurden Lady Isabellas Drüsen von denselben Verehrern an die Hunde verfüttert, sie wurde ihrer Identität als wahre Hawthorne-Erbin beraubt und auf eine elende Existenz reduziert, die sich mehr wie ein Fluch als wie ein Leben anfühlte.

Lady Isabellas Gedanken drehten sich.

War es so schwer, am Leben zu sein?

Sie schluckte schwer und verarbeitete gerade diese Fragmente des verlorenen Lebens eines anderen, als sie bemerkte, dass ihr Telefon auf dem Boden aufleuchtete.

Es gehörte dem ursprünglichen Besitzer und lag nun in ihren Händen. Sie entsperrte es mit ihrem Gesicht, und eine Flut von Nachrichten strömte herein.

-Also, wie ist es gelaufen? Erfolgreich?

-Wie ist es, das erste Omega von Haventon zu haben? Ist sie heiß genug für dich?

-Wenn du genug von ihr hast, vergiss nicht, uns für eine Gruppensitzung anzurufen. /zwinkert

-Das klingt verlockend, ich bin bereit, es morgen auszuprobieren.

-Wie wär's, wenn wir alle zusammen abhängen? @Lady Isabella Hawthorne

Der Gruppenchat war chaotisch und voller Geplänkel, hauptsächlich über Lady Isabella und Lady Eleanor.

Stirnrunzelnd konnte Lady Isabella nicht umhin, sich zu fragen, was für ein Müll die ursprüngliche Lady Isabella gewesen war.

Mit diesen Leuten Witze über ihre Frau zu machen?

Irritiert schoss sie zurück: 【Hau ab.】

Die Gruppe brach aus, eine Meldung nach der anderen flutete herein.

Lady Isabella konnte es nicht länger ertragen, hinzusehen.

Sie warf das Telefon beiseite und wählte den Notruf, gab ihren Standort an und nannte die Art des Medikaments, das sie benötigte.

Schwer atmend lehnte sie sich an die Wand. Der Rücken ihres Kleides war durchnässt und klebte an ihrer Haut, was nur allzu deutlich machte, dass der süße Duft des Omega ihre Sinne wieder einmal überwältigte und sie an den Rand des Wahnsinns trieb.

Entschlossen biss sie auf ihren Handrücken, um sich von dem Ansturm der Begierde abzulenken, der sie verzehrte.

Gerade genug Schmerz, um wieder Klarheit zu erlangen.

Zögernd stieß sie die Tür auf, um nach Lady Eleanor zu sehen. Doch in dem Moment, in dem sie die Tür aufstieß, fiel ihr Blick auf Eleanor, und ihre heisere Stimme durchbrach die Stille. Wagen Sie es nicht, näher zu kommen.
Es war klar, dass sie sich verzweifelt gegen die Anziehungskraft der Alpha-Pheromone wehrte, und der Schmerz zeichnete sich auf ihren zarten Zügen ab.

Lady Isabella konnte es nicht begreifen.

Warum verletzte dieser erbärmliche Alpha dieses schöne Omega?

Doch der Gedanke an Lady Eleanors mögliche Zukunft, gepaart mit der Realität des Schicksals der ursprünglichen Lady Isabella, ließ eine Welle des Grauens durch sie hindurchfließen. Sie kämpfte gegen das quälende Pochen in ihrem Körper an und heuchelte Gelassenheit. Der Krankenwagen wird bald hier sein. Und wenn ich schon dabei bin, verrate ich Ihnen ein Geheimnis.

Lady Eleanor legte den Kopf schief, ihre benommenen Augen flackerten neugierig.

Als die Seidenträger ihres Mieders verrutschten und ihre exquisiten Kurven enthüllten, konnte Lady Isabella nur noch über das verworrene Netz ihrer Schicksale staunen.

Kapitel 3

Lady Isabella Hawthorne wandte ihr Gesicht ab, ihre Wangen erröteten vor Verlegenheit. "Ehrlich gesagt, kann ich Sie nicht wirklich mit meinen Pheromonen markieren."

Lady Eleanor Whitaker blinzelte verblüfft.

"Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen", fuhr Isabella fort, wobei ihre Stimme kaum über ein Flüstern hinausging. "Ich bin einfach ... nicht dazu in der Lage."

Eleanor starrte sie an, zwischen ihnen herrschte tiefes Schweigen.

Damit schlich sich Isabella aus dem Zimmer, unsicher, ob Eleanor ihr geglaubt hatte. Es war das einzige, was ihr einfiel, um die Ängste der anderen Frau zu beruhigen.

Der unerfüllte Alpha durchströmte sie wie ein Lauffeuer, ein Gefühl, als läge sie auf einem Bett aus Dornen. Schweißperlen rannen Isabella über die Stirn, jeder Tropfen eine Erinnerung an ihren Kampf. Aus Angst, die Kontrolle zu verlieren und Eleanor Schaden zuzufügen, beschloss Isabella, dass es besser war, den Raum ganz zu verlassen.

Doch als sie die Treppe hinaufging, wurde sie von dem Chaos unten überrumpelt.

Um sie herum lagen die Überreste einer Party in Whispering Pines Manor in Unordnung. Geplatzte Luftballons, schimmernde Luftschlangen und verspritzter Wein schmückten den Boden wie eine Farbexplosion, während Schlieren von Sahne und Lachen schwer in der Luft hingen. Der einst polierte Holzboden war beschädigt und bot kaum Platz zum Treten.

Eine Szene blitzte in ihrem Kopf auf.

Amüsiert euch einfach und lasst meine Frau hinterher aufräumen", befahl ihr früheres Ich mit einem sorglosen Winken, die Haare fielen in wilder Hingabe, das Lachen klang hohl. Amüsiert euch!

Lady Eleanor Whitaker", hatte jemand mit verwirrter Stimme protestiert. 'Gibt es dafür keine Dienerschaft?

'Hältst du sie für eine Lady?', mischte sich eine andere Stimme ein, schwül und neckisch. 'Wenn es das Haus Hawthorne nicht gäbe, wäre das Haus Whitaker schon längst untergegangen. Und jetzt? Es ist praktisch ein Niemand in diesem Spiel.'

Isabella hatte nur darüber gelacht.

Bist du eifersüchtig, dass sie mit Lady Isabella Hawthorne zusammen sein darf?", hatte ihr Provokateur gespottet.

Auf jeden Fall", hatte der auffällige Beta grinsend zugegeben, "aber seien wir mal ehrlich. Lady Isabella hat nur ihren Spaß - wenn sie erst einmal auf den Geschmack von Haventons Top-Omega gekommen ist, wird sie Lady Eleanor in den Schatten stellen. Stimmt's, Isabella?

Daraufhin hatte Isabella zustimmend mit ihrem Glas angestoßen. 'Natürlich.'

Die Erinnerung verflog und hinterließ einen bitteren Geschmack in ihrem Mund. Sie hatte die Erinnerungen ihres früheren Ichs nicht vollständig aufgesogen; nur Fragmente flackerten vorbei und hinterließen ihr einen Umriss der Handlung und ein paar Hauptakteure. Alles andere? Eine unbekannte Leere.

Ihre Gedanken wurden durch das Summen ihres Telefons unterbrochen. Die Anrufer-ID lautete: Lady Rosalind Everhart.

Da sie immer noch dabei war, sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden, zögerte Isabella, bevor sie schließlich auflegte.

Aber Lady Rosalind war hartnäckig und rief dreimal zurück, bevor Isabella, die sich zwang, zu antworten, ein kiesiges "Hallo?" herausbrachte.

'Hallo!' zwitscherte Rosalind, sichtlich amüsiert. Isabella Hawthorne, das klingt, als hätte man dich gezähmt!

Isabella verstummte und spürte, wie die Hitze der Verlegenheit in ihr aufstieg.

'Das ist nicht deine übliche Stimmung. Wir sind noch gar nicht so lange weg", lachte Rosalind leicht. 'Was haben sie dir in den Drink getan? Oder sollte ich sagen, dass der oberste Omega dir endlich ein paar Manieren beigebracht hat?'
Isabella hustete, ihre Kehle war trocken und juckte.

Sie erkannte den Namen. Lady Rosalind Everhart - sie gehörte zur Dynastie der Luminary Group, war umwerfend schön und war an der Seite von Isabella aufgewachsen, die wie eine Spinne ihr Netz spinnt und Unfug und Chaos stiftet. In der ursprünglichen Geschichte war Rosalind der Drahtzieher hinter Isabellas grausamen Spielen mit Eleanor - sie verwickelte sie oft in skandalöse Eskapaden und feilschte mit ihr, als sei sie ein Preis, den es zu gewinnen galt. Als Eleanor sich schließlich aus der Asche erhebt, verliert Isabellas vergangenes Ich die Nerven und bringt die Welt zum Schweigen; Rosalind verschwindet daraufhin schnell wieder.

Jetzt, wo Isabella gegen eine Welle des Schmerzes ankämpfte, wollte sie nichts mehr, als den Anruf zu beenden. Sie legte ohne zu zögern auf.

Natürlich rief Rosalind wieder an. Doch Isabella ignorierte sie, weil sie nicht nachgeben wollte.

Einen Moment später meldete sich eine SMS.

[Nur ein kleiner Spaß, und du bist sauer auf mich?]

Isabella schoss ein Fragezeichen zurück.

[Rosalind: Ernsthaft, Isabella? Wir haben alles geteilt. Ich habe Lady Eleanor nicht einmal berührt. Das kann nicht Euer Ernst sein! Oder ist da mehr zwischen euch?]

Isabellas Schweigen dehnte sich aus.

[Rosalind: Komm schon, wenn du nicht antwortest, schreist du, dass ich dich zu Hause getroffen habe! Solltest du nicht heute Abend Lady Eleanor markieren? Sie ist jetzt läufig, und wenn du das tust, gehört sie dir. Wenn Ihr sie nicht wollt, dann halte ich mich zurück.]

Das brachte Isabella zum Nachdenken. Die Details fügten sich wie ein Puzzle zusammen. Ihr früheres Ich war, gelinde gesagt, ein hartes Stück Arbeit.

Isabella drückte auf ihr Telefon und stand auf. Sie stählte sich und lief zur Toilette, wo sie sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Das Spiegelbild war ein Doppelgänger von ihr - makellos glamourös, aber viel zu stark geschminkt. Dunkle Töne umrahmten ihre Augen, und die Kajalstifte warfen dramatische Schatten. Rubinrote Lippen bildeten einen auffälligen Kontrast zur gebräunten Haut, die sich um eine schimmernde Reihe von Diamanten wickelte, die ihr Schlüsselbein umspielten. Das schwarze Kleid schmiegte sich zu eng an ihre Kurven, ein Echo auf ein Leben, das sie kaum noch verstand.

Zwei Identitäten, die sich nun im Chaos überlagern.

Mit geschlossenen Augen tastete sie die Stelle hinter ihrem Ohr ab - ihre Drüsen brannten, feurig und aufgeregt, ihr Herz raste wie eine Trommel. Verzweifelt rief sie einen Krankenwagen an.

Kaum hatte sie aufgelegt, durchdrang das Heulen der Sirenen die Nacht, eine beunruhigende Erinnerung an die Dringlichkeit, die in ihren Adern schwirrte.

Isabella drängte sich aus dem engen Badezimmer und die Treppe hinauf, wo sie sich an der Tür zum großen Schlafzimmer abstützte. Die Wirkung des Omega wurde immer stärker, ein physischer Druck gegen ihre Brust, schwer und spürbar. Sie klopfte sanft an die Tür, ihre Stimme war kaum ein Flüstern. "Lady Eleanor Whitaker?"

Geh weg", ertönte Eleanors angestrengte Stimme, dick vor Schmerz.

Isabella sank auf den Boden, stützte sich an der Wand ab und rang nach Atem. "Es ist alles in Ordnung, der Krankenwagen ist da.

'Geh weg!'

Etwas Schweres schlug mit einem lauten Knall gegen die Tür.

Das Geräusch zerriss die Luft und spiegelte Eleanors Schmerz wider - ein eindringlicher Schrei wie die letzte Klage eines verlassenen Wesens.
Isabella spürte, wie ein Anflug von Empathie ihre Verwirrung durchdrang - eine abschreckende Verbindung, die mit der verlorenen Frau in ihrem Inneren übereinstimmte.

Bitte überanstrengen Sie sich nicht", beschwichtigte Isabella und versuchte, den Sturm auf der anderen Seite zu besänftigen. Ich öffne die Tür.

Mit jedem zittrigen Atemzug stieg sie die Treppe hinunter, die Last der Ungewissheit dicht hinter sich herziehend. Als sie die Tür aufstieß, hielt das medizinische Team sie fälschlicherweise für die Patientin und schob sie zur Seite. Isabella winkte sie ab. Nein, sie ist oben - ein läufiger Omega, der ein starkes Beruhigungsmittel braucht.

Im Laufe der Zeit hatte sich die Welt von Omega und Alpha weiterentwickelt, und ihre Kontroll-Elixiere waren vielfältiger als je zuvor - Injektionsmittel, orale Tabletten und alle möglichen Methoden mit unterschiedlichen Wirkungen.

Das Chaos hatte gerade erst begonnen.

Kapitel 4

Lady Eleanor Whitaker brauchte etwas Starkes. Je atemberaubender der Omega, desto intensiver die Hitze, und Eleanor brauchte dringend ein starkes Unterdrückungsmittel, um sie zu überstehen.

Die Krankenschwestern tauschten besorgte Blicke aus. "Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht? Sie sehen nicht gut aus...'

Mir geht es gut", beharrte Lady Isabella Hawthorne und schüttelte eindringlich den Kopf. 'Sie ist oben. Geh ihr einfach helfen!

'Brauchen Sie ein Beruhigungsmittel?', fragte eine der Krankenschwestern mit hochgezogenen Augenbrauen.

'Konzentrieren Sie sich einfach auf sie! Ich halte schon durch", antwortete Lady Isabella, deren Körper sich anfühlte, als würde er kurz vor dem Zusammenbruch stehen.

Die Krankenschwestern eilten die Treppe hinauf und hielten auf halbem Weg an, um sich das Durcheinander im zweiten Stock anzusehen. Kurz runzelten sie die Stirn, dann setzten sie ihren Auftrag fort und klopften an eine Tür. Hallo, wir sind von der St. Benedict's Infirmary. Dürfen wir reinkommen?

Drinnen hatte Lady Eleanor Whitaker keine Hoffnung mehr auf Lady Isabellas Theatralik.

Lady Isabella Hawthorne, hören Sie auf!", rief sie, weil sie glaubte, dass dies nur ein weiteres von Isabellas Spielchen war.

Natürlich würde Lady Isabella keinen Arzt für sie rufen.

Draußen vor der Tür sagte die leitende Krankenschwester: "Wir haben keine starken Duftstoffe mehr, wir müssen Sie sofort ins Krankenhaus bringen. Es tut mir leid, dass wir Sie gestört haben.

Mit diesen Worten stießen sie die Tür auf. Der schwach beleuchtete Raum war schwer von dem süßen Duft der Omega-Pheromone, der jeden in der Tür sofort berauschte.

Auf dem Bett lag Eleanor, eine ätherische Schönheit mit einem Hauch von Unbeteiligtheit. Ihre Augen waren zwar umwölkt, funkelten aber dennoch klar und deutlich.

Sie war ein seltenes Juwel von einem Omega.

Schnell!", rief jemand und holte sie in die Realität zurück. Die Omega-Pheromonwerte sind gefährlich hoch! Kontaktieren Sie das Krankenhaus, bereiten Sie die seltenen starken Unterdrückungsmittel vor und machen Sie ein Zimmer bereit!

Eleanor war verblüfft. Hatte Lady Isabella es wirklich geschafft, einen Weg zu finden, ihr einen Arzt zu besorgen?

Hatte sie ihre Vorgehensweise geändert?

Wie auch immer, Eleanor hatte sich entschieden: Sie wollte sich scheiden lassen. Sie konnte nicht mit jemandem leben, der so unberechenbar war. Es war beängstigend.

Die ganzen Unterdrückungsmittel während ihrer Läufigkeit zu verstecken? Das fühlte sich wie ein Todesurteil an.

Als sie die Treppe hinunterging, erblickte Eleanor Lady Isabella. Ihr Haar war feucht, das taillierte Kleid klebte an ihr, das Make-up war schwer und verführerisch. Doch ihr Gesichtsausdruck war alles andere als unbeschwert, und Schweißperlen standen ihr auf der Stirn.

Dies war eine Lady Isabella Hawthorne, die ganz anders war als die, die sie kannte.

Ohne sie eines Blickes zu würdigen, sagte Eleanor kühl: "Lassen wir uns scheiden.

Isabella runzelte die Stirn, aber sie ging nicht weiter auf die Bemerkung ein. Stattdessen wandte sie sich an die Krankenschwestern. Sorgen Sie dafür, dass sie das Unterdrückungsmittel bekommt!

Tränen liefen Eleanor über das Gesicht, als sie den Blick abwandte. Tun Sie nicht so, als würde Sie das interessieren.

Lady Isabella presste ihre Lippen zusammen. Sie wusste, dass sie nichts sagen konnte, um Eleanors Meinung zu ändern; sie konnte nur hoffen, ihr eigenes Gewissen zu beruhigen. Sie wandte sich an die Krankenschwestern und flehte sie aufrichtig an: "Bitte sorgen Sie dafür, dass es ihr gut geht.

Doch gerade als sie geendet hatte, drehte sich die Welt und wurde dunkel.

Isabella wachte im Krankenhaus auf. Der scharfe Geruch von Antiseptika traf sie wie ein Schlag, und sie blinzelte gegen das helle Licht und nahm den kahlen, sterilen Raum wahr. Blaue und weiße Streifen zierten ihr Krankenhauskleid, und die Leere des Raums kam ihr surreal vor.
War das alles nur ein böser Traum?

Isabella war immer eine Kämpferin gewesen, eine unabhängige Frau, die sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt, bevor sie mit der Schauspielerei begann. Als Kind hatte sie ihre Eltern beerdigt und lebte bei ihren Großeltern, bis auch diese verstorben waren. Nachdem sie ihr letztes Familienmitglied in der High School verloren hatte, ging ihr das Geld aus und die Schule wurde zum Luxus. Sie schlug sich als Küchenhilfe durch, manchmal jonglierte sie mit fünf Jobs, um über die Runden zu kommen. Schließlich hörte sie von Statistenrollen beim Film und ging nach Hengdian, wo ihr das Glück hold war. Ein Talentsucher verschaffte ihr eine Nebenrolle, die sie zu einem bescheidenen Grad an Ruhm verhalf.

Doch die Stimmung kippte, als sie an der Seite von Lady Sophia Reed in einem Lesbendrama auftrat. Sophia spielte ihre Spielchen und zog Isabellas Namen durch den Dreck, bis sie in der Branche zu einer Ausgestoßenen wurde. Der Skandal um die angebliche Belästigung brachte die Öffentlichkeit gegen sie auf, und die Unternehmen trennten sich schnell von ihr.

In ihrer Verzweiflung ertränkte sie ihren Kummer in einer Bar und stolperte und fiel auf dem Weg nach draußen.

War das gestern wirklich nur ein Traum?

Einen Moment lang stellte sie sich eine Welt vor, in der ihre sexuelle Orientierung gefeiert und nicht verurteilt wurde. Sie mochte Lady Eleanor Whitaker. Sie sah das nicht als falsch an.

Aber diese Welt konnte die Liebe, die sie hatten, nicht tolerieren. Sie hatten alles falsch gemacht.

Isabella rieb sich die Schläfen, das dumpfe Pochen hallte in ihrem Kopf wider.

Eine Krankenschwester trat ein und warf ihr einen Blick zu, bevor sie schnell wieder ging. Sir Gregory Blackwood, der Patient ist aufgewacht!

Isabella lehnte sich gegen die Kissen, Gedanken an Eleanor schwirrten in ihrem Kopf herum.

Eleanor, die so viel Potenzial besaß, war an die unzuverlässige Lady Isabella gefesselt und unvorstellbaren Qualen ausgesetzt - das war nicht fair.

Wenige Augenblicke später trat Sir Gregory Blackwood in einem weißen Laborkittel ein, mit einem geschäftsmäßigen Gesichtsausdruck, umrahmt von einer goldumrandeten Brille, die einen tränenförmigen Schönheitsfleck direkt unter ihrem rechten Auge hervorhob. Ihr Haar war locker nach hinten gebunden, und sie fummelte an dem Tropf herum.

Mit diesem gleichmütigen und doch herablassenden Blick musterte sie Isabella. Kopfschmerzen?

Warum spürte Isabella bei diesen Worten Geringschätzung? Es ließ sich nicht verbergen.

Keine Kopfschmerzen", antwortete Isabella leise, ihre Stimme war fast ein Flüstern.

Der Arzt hielt erstaunt inne. Dies war nicht die feurige Lady Isabella Hawthorne, die sie erwartet hatte.

Gregory blinzelte, dann kritzelte er in das Krankenblatt, ohne aufzusehen. 'Wo tut es noch weh?'

Kapitel 5

Lady Isabella Hawthorne runzelte die Stirn und streckte nach einem Moment zögernd die Hand aus, um die Stelle hinter ihrem linken Ohr zu berühren. Es tut hier weh.

Seit sie aufgewacht war, tat diese Stelle weh - nicht unerträglich, aber genug, um sie zusammenzucken zu lassen.

Ah", sagte Sir Gregory Blackwood, sein Gesichtsausdruck flach und distanziert. Schmerz ist normal.

'Warum?' fragte Lady Isabella verwirrt.

Logischerweise müsste sie Schmerzen bei einer Kopfverletzung oder einer Verstauchung haben, nicht nur an dieser kleinen Stelle.

Ihre Alphadrüsen wurden entfernt. Von einem Alpha wird erwartet, dass er Schmerzen empfindet", antwortete Sir Gregory, wobei seine Worte von Sarkasmus durchdrungen waren und er eine Lüge aussprach, als wäre sie die Wahrheit. Er setzte seine Untersuchung fort, notierte sich Lady Isabellas Reaktionen und ihren Zustand und machte sich Notizen in seiner Krankenakte.

Drüsen.

Lady Isabella lief ein Schauer über den Rücken, die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz.

In ihrer ursprünglichen Welt hatte es so etwas nicht gegeben - es war nur das normale Menschenreich.

Aber da sie viele ABO-Welt-Romane gelesen hatte, wusste sie alles darüber; in diesem seltsamen Klassifizierungssystem wurden die Menschen in Alphas, Betas und Omegas unterteilt. Nur Alphas und Omegas entwickelten diese Drüsen.

Und sie war ein Alpha.

Das bedeutete, dass sie immer noch mitten in der Geschichte von *Enchanted Hearts* steckte, dem Buch, an dem sie beteiligt gewesen war.

Aus irgendeinem Grund überkam sie anstelle von Panik eine unerwartete Erleichterung.

Was ist mit Lady Eleanor Whitaker?", fragte sie eindringlich. 'Ist sie verletzt?'

Sir Gregory Blackwood hielt überrascht inne, und Lady Isabella erkannte sofort den Verdacht, den ihre Frage hervorrufen konnte.

Die ursprüngliche Lady Isabella hatte einen schrecklichen Ruf als selbstsüchtige Alpha, die notorisch hart zu Lady Eleanor war. Ihre Frage konnte also leicht als räuberisches Interesse missverstanden werden - eine Ungereimtheit, die sie in ein schlechtes Licht rückte.

Als sie das erkannte, hielt sie schnell ihren Mund.

Sie ist immer noch bewusstlos", antwortete Sir Gregory, wobei sein Ton kälter wurde, als er Lady Eleanor erwähnte. In seinen Augen lag eine spürbare Verachtung, als er Lady Isabella betrachtete. Eine läufige Omega ist besonders verletzlich. Wenn man ihr ein Zeichen aufzwingt, könnte sie schwer geschädigt werden, was später die Empfängnis erschweren würde. Aber ...

Er zögerte und sah sie spöttisch an. 'Warum sollte Sie das interessieren, Lady Isabella Hawthorne?'

Lady Isabella biss sich auf die Lippe.

Sie konnte weder erklären, dass sie nicht die ursprüngliche Lady Isabella Hawthorne war, noch konnte sie beweisen, dass die Entscheidungen ihrer Vorgängerin nicht die ihren waren.

In den Augen aller anderen hatte sie Lady Eleanor schikaniert und versucht, einen Anspruch auf eine schwache Omega zu erheben.

'Es tut mir leid', sagte sie leise. Wenn Lady Eleanor aufwacht, werde ich ihr persönlich alles erklären.

'Wie Sie wollen.' Sir Gregory beugte sich vor und begutachtete ihre Drüsen aus der Ferne; sie waren noch gerötet von den nächtlichen Turbulenzen, die ein rasender Alpha verursacht hatte, so dass der Schmerz zu erwarten war.

Wir werden sie noch einen Tag lang beobachten. Wenn alles gut aussieht, können Sie entlassen werden", erklärte er.

Lady Isabella nickte. 'Okay.'

'Okay?' Sir Gregory runzelte die Stirn und war erstaunt über ihr seltsam zurückhaltendes Auftreten heute. Es war beunruhigend, eine solche... Sanftmut zu erleben.
Diese Sanftheit fühlte sich echt an, nicht erzwungen; es war, als ob echte Höflichkeit und Demut tiefer gingen als oberflächliche Nettigkeiten.

Er kannte Lady Isabella seit Jahren, und er war ungläubig.

Lady Isabella Hawthorne", fragte Sir Gregory abrupt und setzte seinen Stift ab. Erinnern Sie sich, wer ich bin?

Sie blickte zu ihm auf, ihre Augen klar und neugierig. 'Es tut mir leid.' Sie rieb sich den Hinterkopf. Ich kann mich nicht recht erinnern.

Amnesie", überlegte er und strich mit den Fingern über ihre Stirn. Die Hitze verursacht bei Alphas oft einen vorübergehenden Gedächtnisverlust.

Aber Lady Isabellas Gesichtsausdruck wirkte aufrichtig, ohne jede Verstellung. Sie wandte sich an eine Krankenschwester in der Nähe. Bitte veranlassen Sie eine CT-Untersuchung ihres Gehirns.

Danke", sagte Lady Isabella, eine einfache, aber aufrichtige Anerkennung.

Sir Gregory starrte sie fassungslos an.

Wäre er nicht der beständige Mensch, der er seit seiner Kindheit war, wäre ihm fast das Kinn auf den Boden gefallen.

Sie waren Bekannte, seit sie zehn Jahre alt waren; er wusste genau, was für eine Art von Mensch sie war. Ein "Danke" war Lady Isabella Hawthorne noch nie über die Lippen gekommen.

Aber da war es - ein echter Ausdruck der Dankbarkeit von ihr.

Das war mehr als bemerkenswert.

Lady Isabella fand jedoch nichts Schlimmes.

Auch wenn er eine schreckliche Einstellung hatte, war es klar, dass sie alte Freunde waren, und seine falsche Vorstellung von ihr war verständlich. Aber sie konnte nicht so weiterleben, wie sie es ursprünglich getan hatte, dieses Leben war erdrückend gewesen.

Sie musste sich selbst zurückgewinnen.

Die Amnesie vorzutäuschen war auch keine schlechte Strategie, um Zeit zu gewinnen.

Ich würde es gerne wissen", sagte Lady Isabella sanft, ihre Stimme höflich und warm. In welchem Zimmer befindet sich Lady Eleanor Whitaker?

'Was kümmert es Sie, in welchem Zimmer sie ist?' erwiderte Sir Gregory abwehrend, ohne nachzudenken, merkte aber bald, dass er nicht kooperativ war. Er presste kurz den Kiefer zusammen, bevor er den Raum verließ.

Als er draußen war, flüsterte eine Krankenschwester in der Nähe: "Lady Eleanor Whitaker ist im zehnten Stock, in der Kammer der Silbernen Eiche.

Lady Isabella lächelte warmherzig. Ich danke Ihnen.

Der Krankenschwester, einer Beta, schlug das Herz bis zum Hals, als sie sah, wie die schöne Lady Isabella sie anlächelte. Erschrocken errötete sie und stammelte: "Sie brauchen sich nicht zu bedanken", bevor sie sich aus dem Staub machte.

Als Lady Isabella ihr Lächeln verklingen ließ, wandte sie ihren Blick aus dem Fenster. Vor ihr erstreckte sich die Stadt mit ihren Wolkenkratzern vor einem strahlend blauen Himmel. Über ihr dröhnte ein Flugzeug, dessen Kielwasser eine Dampflinie hinter sich her zog.

In diesem flüchtigen Moment fasste Lady Isabella einen Entschluss - sie würde lernen, in dieser Welt gut zu leben.

Als sie ihre trüben Erinnerungen zusammensetzte, wurde ihr klar, wie wenig sie wirklich wusste. Alles lag vor ihr und wartete darauf, ausgegraben zu werden.

Eine schnelle Online-Suche nach Lady Eleanor Whitaker brachte ein verblüffendes Ergebnis: einen Artikel über ihre Hochzeit.

Die Zeremonie war unauffällig verlaufen, bedingt durch die Krise um Whitaker Enterprises. Lady Isabella hatte sich mehr darauf konzentriert, Eleanor für sich zu gewinnen, als auf die Hochzeit selbst.
Trotz der gedämpften Feier hatten die Medien mit Schlagzeilen überhäuft.

Lady Eleanor wurde als "die erste Omega von Haizhou" gefeiert.

Und warum? Weil sie umwerfend war.

Nur wenige konnten sowohl eiskalte Gelassenheit als auch atemberaubende Anziehungskraft in sich vereinen, aber Lady Eleanor schaffte es.

Sie war ein Ausbund an Schönheit - ruhige Augen umrahmt von markanten Gesichtszügen. Während ihrer Collegezeit war ein Foto im Internet aufgetaucht und hatte einen Schwarm verliebter Alphas auf den Plan gerufen, die um ihre Aufmerksamkeit buhlten.

Und irgendwie fand sich Lady Isabella in dieser Welt wieder, in der jeder Teil ihrer Geschichte darauf wartete, entdeckt zu werden.

Es gibt nur begrenzt Kapitel, die hier eingefügt werden können, klicken Sie unten, um weiterzulesen "Wenn Herzen im Schatten kollidieren"

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