Eine Chance, unsere Geschichte neu zu schreiben

Kapitel 1

**Keine zweite Chance, nur dieses Leben**

"Was machst du da? Nein!"

Die kalte Nacht hüllte den Wald in Dunkelheit, in dem ein verfallenes Lagerhaus von gequälten Schreien widerhallte, die die Stille wie ein Dolch durchbohrten.

Ein Mann - frisch zerzaust, elegant und doch zerschlagen - stolperte aus seinem Rollstuhl und schleppte seine leblosen Beine über den kiesigen Boden. Mit verzweifelter Entschlossenheit kroch er auf die Frau zu, die regungslos in einer Lache aus rotem Blut lag.

Ihre Kleidung war zerrissen und blutgetränkt, eine lebende Leinwand aus Rissen und Narben, die eine eigene Horrorgeschichte erzählte. Ihre einstmals schönen Gesichtszüge waren von Unordnung gezeichnet, doch selbst in diesem chaotischen Zustand durchbrachen ihre Augen - strahlend und grimmig - das schwache Licht wie Glasscherben, als könnten sie die Hässlichkeit der Welt um sie herum durchdringen.

Die bedrückende Stille der Nacht wurde durch das Grollen des Donners durchbrochen, und dunkle Wolken zogen über dem Himmel auf. Ein silberner Blitz zuckte durch ein zerbrochenes Fenster und beleuchtete das Gesicht des Mannes, das sich in eine makabre Vision von Trauer verwandelte, während die Hälfte von ihm in den Schatten zurücksank.

Um ihn herum standen ein Dutzend Männer in schwarzen Anzügen, allesamt hochgewachsene Gestalten mit einer Intensität, die von brutalem Training zeugte. Unter ihnen hielt ein Paar einen Mann und eine Frau fest, die sich wehrten - Richard Morrow, der angebliche Ehemann der gefallenen Frau, und seine heimliche Geliebte, Isabella Garrison, Eleanors Cousine.

Der staubbedeckte Stoff des Anzugs des Mannes war seine geringste Sorge; sein Herz hing an Graces zerbrechlichem Körper. Als er sie erreichte, wiegte er sie in seinen Armen, und die Tränen, die er zurückhalten wollte, liefen ihm über das Gesicht.

Grace, Baby...", flüsterte er, seine Stimme war wie ein gebrochener Faden.

'Es tut mir so leid, ich konnte dich nicht beschützen.'

'Tut mir leid...'

Eleanors Gesicht war weiß wie ein Gespenst, aber ein kleines Lächeln flackerte über ihre Lippen, als sie den Mann beobachtete, der verzweifelt seine Hände auf ihre Wunden presste. Ein Schimmer von Wärme berührte sie tief in ihrem Inneren.

Henry, werde ich... werde ich sterben?

Blut tropfte aus ihrem Mundwinkel, als sie sprach, aber er schüttelte energisch den Kopf. 'Nein! Nicht jetzt. Du hast mir versprochen, dass du weiterkämpfen wirst.

'Bitte ... lass mich hier nicht allein. Ich kann nicht ...

Halt einfach durch... bitte.

Tränen brachen wie ein Sturm aus und durchnässten Eleanors Gesicht, als sie die Hand ausstreckte und mit zitternden Fingern sanft über die Nässe auf seiner Wange strich.

'Es tut mir leid. Ich konnte mein Versprechen nicht halten... wenn es ein Leben nach dem Tod gibt...

'Nicht doch! Ich will kein nächstes Leben! Ich brauche dich, um zu überleben, Grace. Bleib einfach bei mir!' In diesem Moment zerbrach Henrys Gelassenheit, seine markanten Gesichtszüge verzerrten sich vor Verzweiflung und Furcht.

'Bitte, ich kann nicht warten...'

Bevor sie ihren Satz beenden konnte, wurden Eleanors Augenlider schwer, und sie fiel in einen unbarmherzigen Schlummer.

'Nein... nein!' Henry stieß einen markerschütternden Schrei aus und schüttelte sie voller Verzweiflung, wobei seine Hände blutverschmiert waren.

Er sah, wie sie blass wurde, wie ihre leuchtenden Augen sich verdunkelten und die Wärme schnell schwand. Sie entglitt ihm, das Blut sammelte sich unter ihr, unaufhaltsam. Sein Instinkt meldete sich, er drückte seine Hände gegen die Öffnungen ihrer Wunden, als ob der bloße Wille den Fluss umkehren könnte.
Henrys Blick brannte sich in den Boden, wo Richard und Isabella zusammengebrochen waren, und Wut flammte in ihm auf. Bringt sie hier weg - tötet sie noch nicht.

Eleanors letzter Blick auf die Welt war geprägt von der kühlen Distanziertheit in seiner Stimme, in der einst nur Zärtlichkeit zu hören war. Jetzt war sie kälter, härter - ein Spiegelbild eines zerbrochenen und verhärteten Herzens, ein Appetit auf Rache, der die Liebe ersetzte, die ihn einst erwärmte.

Kapitel 2

Wiedergeburt

Wenn die erste Person, in die ich mich verliebt habe, du wärst, wie schön wäre das...

In dieser zweiten Chance im Leben bin ich dankbar, dass ich in dem Moment, in dem ich meine Augen öffnete, dir begegnete; du wurdest meine Erlösung...

-Eleanor Garrison

Die Nacht...

Eine endlose Weite der Dunkelheit bedeckte alles. Eleanor Garrison rannte, ihr Herz pochte, und Panik krallte sich in ihre Kehle.

Aber sie konnte nicht sehen, wohin sie ging. Kein Licht durchbrach die Finsternis, kein Zeichen von Hoffnung.

Es fühlte sich an, als würde sie ertrinken, etwas Schweres saß ihr in der Brust, erstickend und unerbittlich.

Ihre langen Wimpern flatterten wie die zarten Flügel eines Schmetterlings.

Eleanor blinzelte wach und starrte wie betäubt an die Decke. Das war doch nicht Garrison Manor, oder?

Ihr Blick fiel auf eine schemenhafte Gestalt vor ihr, und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie sich plötzlich auf den Mann im Rollstuhl stürzte.

'Henry, es tut mir so leid...' Graces Stimme zitterte vor einer Mischung aus Reue und roher Emotion. Henry Garrisons starre Gestalt schien zu erstarren, der Griff seiner Hände um die Armlehnen wurde fester.

'Du...'

Seine glasigen Augen weiteten sich vor Schreck, und er blickte langsam zu Boden.

Hatte sie... ihn nicht wirklich verachtet?

Und warum sah sie ihn jetzt so an?

Es ist so schön, dich wiederzusehen! Eleanor schlang ihre Arme um Henrys Taille und die Tränen flossen, bevor sie sie aufhalten konnte.

'Du ...'

'Warte!' Gedankenverloren riss sich Eleanor plötzlich in die Realität zurück. Sie streckte die Hand aus und kniff in das markante Gesicht des Mannes.

Henry Garrison: ...

Wow, es ist tatsächlich warm! Eleanors Augen weiteten sich ungläubig, als sie den Mann vor ihr musterte.

Konnte es sein, dass sie doch nicht gestorben war?

Ein Schleier aus Erinnerungen an ihr früheres Leben kam zurück, Bilder rasten durch ihren zerbrechlichen Geist und ließen sie blass und atemlos zurück.

'Ich bin nicht tot?' Eleanor rieb sich die schmerzende Stirn.

'Du hast dir nur den Kopf gestoßen. Sie werden schon wieder. Seine tiefe, raue Stimme hatte einen Hauch von Abgeklärtheit, aber die angespannte Stirn widersprach seinem ruhigen Äußeren.

Doch Eleanor bemerkte nichts von seiner Aufregung.

Mich am Kopf gestoßen?

Der Schmerz schoss durch ihren Körper, eine grausame Erinnerung an die Vergangenheit. Und das alles nur wegen des Mannes, den sie am meisten liebte.

Eleanor blinzelte verwirrt und betrachtete den Raum voller vertrauter Details, bis ihr Blick auf dem lebhaften Henry Garrison landete. Etwas in ihr brach aus.

Sie war nicht wirklich...?

Bevor Henry etwas sagen konnte, sprang Eleanor auf und rannte ins Badezimmer.

Henry Garrison: ...

Er starrte auf die geschlossene Tür, seine Augen dunkel und einsam, die Finger zu Fäusten geballt, die Lippen fest aufeinander gepresst - zerbrechlich wie Rosenblütenblätter.

Stimmt es denn, dass sie ihn immer noch hasste?

Im Badezimmer eilte Eleanor zum Spiegel.

Als sie das Spiegelbild vor sich betrachtete, sah sie eine Version von Grace - jugendlich und auffallend, mit einer Haut wie Porzellan. Ihr stark geschminktes Gesicht bildete einen starken Kontrast zu ihrer Unschuld.

Der kräftige Lippenstift war viel zu dramatisch für ein Mädchen in ihrem Alter, auch wenn sie damals Isabella Garrisons Rat befolgt hatte, ihn jeden Tag zu tragen.
Ihr langes, dunkles Haar fiel ihr über die Schultern, ihre zarte Haut war der Luft ausgesetzt, doch das altbackene blaue Kleid, das sie trug, ließ sie eher wie ein Kind erscheinen, das sich verkleidet, als wie eine Achtzehnjährige.

Die Mullbinde auf ihrer Stirn war mit einem schwachen Karminrot gefärbt, und sie konnte den pochenden Schmerz der Wunde spüren.

Das Zimmer war ihr vertraut, die Kleidung war ihr vertraut, die ganze Umgebung fühlte sich an wie ein Déjà-vu...

War sie wirklich... wiedergeboren worden?

Heiße Tränen strömten ihr aus den Augen und liefen ihr über die Wangen, bis das Lachen, das sie nicht unterdrücken konnte, unerwartet ausbrach.

Wenn es ein nächstes Leben gibt...

War dies der Himmel, der ihr eine zweite Chance gab?

"Geht es dir gut?

Außerhalb des Badezimmers klang Henrys tiefe, zurückhaltende Stimme nach versteckter Sorge.

Kapitel 3

**Ein Leben lang Wärme**

Wenn man genau hinhört, sind die Anzeichen nicht zu übersehen. Aber Eleanor Garrison hatte in ihrem früheren Leben ihr ganzes Herz an Richard Morrow verschenkt. Wie hätte sie auch nur einen anderen Mann ansehen können?

'Mir geht es gut!'

Eleanor drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, um verzweifelt zu versuchen, die Spuren ihrer Tränen wegzuwaschen. Aber die Rötung um ihre Augen wollte nicht verschwinden.

Sie zwang ihrem Spiegelbild ein Lächeln auf und hob zwei Finger zum Friedenszeichen.

Wenn sie sich richtig erinnerte, sollte heute ihre Verlobungsfeier mit Richard Morrow stattfinden - der Ursprung all ihrer Fehler.

Der erste Punkt der Tagesordnung? Herausfinden, was los war, und die Verlobung auflösen. Es war an der Zeit, sich von diesem Mistkerl zu distanzieren.

Und dann war da noch er...

Der verzweifelte, hingebungsvolle Narr, der ihr in ihrem bisherigen Leben nie von der Seite gewichen war und alles für sie geopfert hatte. Erst am Ende erkannte sie die Tiefe seiner Liebe und das Ausmaß seiner Opfer.

Diesmal war sie es ihm schuldig, sich für seine Freundlichkeit zu revanchieren.

Plötzlich schwang die Badezimmertür auf, und eine kleine Gestalt trat durch den Dampfnebel.

'Ähm ... warum bin ich ohnmächtig geworden?' fragte Eleanor zögernd, während sie zum Rand des Bettes ging und sich vor Henry Morrow setzte.

'Erinnerst du dich nicht? Du bist die Treppe hinuntergefallen.'

Henrys Stimme war sanft, mit Verwirrung und einem Hauch von Wut durchsetzt. Sein geliebtes Mädchen war so naiv, ließ immer ihr Herz offen, selbst wenn andere gegen sie intrigierten.

Eleanor runzelte die Stirn und erinnerte sich daran, wie sie bei ihrer letzten Verlobungsfeier auf der Treppe gestolpert war. Sie erinnerte sich, dass ihre Cousine Isabella Garrison - ihre frühere Rivalin - gerade hinaufgestiegen war, als sie hinunterkam. Irgendetwas hatte ihr ein Bein gestellt und sie hinuntergeschleudert.

Henry beobachtete sie schweigend, seine Hände bewegten sich ängstlich, und die Erinnerung an ihr früheres Ausweichen lag in der Luft zwischen ihnen.

Schließlich brach er das Schweigen und stand auf. Ich glaube, ich sollte gehen.

Er wusste, dass es ihr lieber wäre, wenn er nicht bliebe. Sie hatte die Angewohnheit, alles, was er ihr anbot, beiseite zu schieben und seine Gesten wie Müll zu behandeln, von denen einige ganz zu verschwinden schienen.

Der Gedanke daran schnürte ihm das Herz zusammen und machte es ihm schwer zu atmen.

'Warten Sie ...'

Eleanor verspürte einen Anflug von Panik. Plötzlich erinnerte sie sich: In ihrem früheren Leben hatte Richard sie von Henry weggestoßen, nur um ihn zu demütigen. Richard war derjenige, den sie liebte, dieser furchtbare Mann, an dessen Worten sie hing. Doch damit hatte sie Henry verletzt - viel mehr, als ihr bewusst war.

Sie schimpfte innerlich mit sich selbst und stellte sich vor, wie sie sich selbst ohrfeigte, weil sie so grausam war.

Als sie aufgewachsen war, hatte Henry sie mit Zuneigung überhäuft und ihr unendlich viele Geschenke gemacht - Kleidung, Schmuck, Spielzeug - alles, was sie mit Verachtung behandelt hatte.

Als sie zu dem Mann im Rollstuhl aufblickte, der eine gerade und stolze Haltung einnahm, spürte sie, wie sich ihre Kehle zusammenzog. Sie beeilte sich, den Abstand zu verringern, kniete vor ihm nieder, um seine Flucht zu verhindern.

Henry, ich verspreche dir, dass ich dir dieses Mal ein Leben lang Wärme schenken werde...
Vielleicht konnte sie nicht garantieren, wie sehr sie Henry jetzt liebte. Vieles davon war von dem Wunsch getrieben, ihm alles zurückzuzahlen, was er in ihrem früheren Leben getan hatte.

Aber eines wusste sie: Wenn es jemanden gab, der sich selbstlos um sie kümmerte, dann war es Henry Morrow.

Neben ihrem Vater, Albert Garrison, war er der einzige Mensch, der ihr ohne zu zögern sein Herz öffnen würde. Sie wollte ihn beschützen.

Henry", sagte sie leise.

Grace kniete vor ihm nieder und hob ihren Blick, um seinen zu treffen. Ihre hellen, funkelnden Augen schimmerten vor Erwartung und Verletzlichkeit, und ihre süße Stimme zitterte nur ein wenig. Henry spürte, wie sein Inneres schmolz.

Oh, mein süßes Mädchen, immer so unschuldig!

In diesem Moment wusste er, dass es seine Aufgabe war, sie vor der Welt zu schützen.

Kapitel 4

Langsam schloss er die Augen, und als er sie wieder öffnete, trübte ein Nebelschleier seine Sicht.

Wie lange war es her...

Wie lange war es her, dass sie ihn das letzte Mal so genannt hatte?

'Henry, es tut mir wirklich leid! Ich war vorhin so lächerlich, dich zu schikanieren. Ich schwöre, ich werde es nie wieder tun.' Eleanor schmollte, doch ihre Entschlossenheit schien durch, als sie drei Finger zu einem feierlichen Schwur erhob.

Henrys Blick flackerte, sein Kopf senkte sich, während er in einem Strudel von Gedanken versank.

Henry, kannst du mir verzeihen? Sie spürte ein Aufflackern der Zuversicht, weil sie wusste, wie sehr er sie mochte, aber diese Zuversicht begann angesichts seines Schweigens zu schwinden.

Er ließ die Ereignisse des Tages in seinem Kopf Revue passieren und hätte sich nie vorstellen können, dass seine geliebte Eleanor eines Tages so ruhig mit ihm sprechen, ihn anlächeln und necken würde - so wie am Anfang, als alles noch so unkompliziert schien.

Die Gedanken wirbelten durch seinen Kopf wie lose Fäden, verworren und verheddert. Plötzlich sprang Eleanor in seinen Rollstuhl, ihre Beine schwangen zu beiden Seiten und hielten ihn zwischen ihren Schenkeln fest, während sich ihre Arme um ihren Hals schlangen.

Henry starrte entgeistert auf die Frau vor ihm, deren verspieltes, schönes Gesicht nur wenige Zentimeter von ihm entfernt war, und war nicht in der Lage zu verarbeiten, was geschah.

Runter!", beharrte er und versuchte mit ernster Miene, ihre Arme von seinem Hals zu lösen, aber sie ließ nicht locker.

Nein! Wenn du mir nicht verzeihst, gehe ich nirgendwo hin. Sie legte trotzig den Kopf schief, ein freches Glitzern in den Augen.

Henry spürte einen Anflug von Verzweiflung; sie hatte ihn genau da, wo sie ihn haben wollte, und nutzte seine Schwächen zu ihrem Vorteil aus.

Grace, komm runter.

'Auf keinen Fall! Wenn ich runterkomme, haust du einfach ab", schoss sie zurück und verschränkte ihre Arme in sturer Entschlossenheit.

Ha! So naiv war sie nicht!

Henry blieb stumm.

'Komm schon, runter.'

Seine tiefe, feste Stimme ließ keinen Raum für Diskussionen, aber Eleanor schmollte nur noch mehr und ihr Griff um ihn wurde fester.

'Das werde ich nicht! Wenn du nicht sagst, dass du mir verzeihst, dann bleibe ich hier.

Eleanors Gesicht kam näher, und Henrys Herz setzte einen Schlag aus, als er sich schnell einmischte.

'Baby, mach keinen Quatsch! Es gibt nichts zu verzeihen, darüber sind wir uns einig...

Was hatte er da überhaupt gesagt?

Heute sollte der Tag ihrer Verlobungsfeier sein - seine Grace, das Mädchen, das er so lange geliebt hatte, sollte die Verlobte von jemand anderem werden. Bald würde er nur noch ihr Bruder sein, oder vielleicht nicht einmal mehr das.

Eleanor erstarrte einen Moment lang, unfähig, das Gewicht dieser Worte zu verarbeiten. Sie hatte nie erwartet, so etwas zu hören, und ihr Herz tat plötzlich weh.

Als sie Henry ansah, wurde sie an das Mädchen erinnert, das sie einmal war.

Das Mädchen, das alles für die Liebe gab, ohne eine Gegenleistung zu verlangen.

Selbst als die Person, die sie liebte, mit ihrem Herzen spielte, sie verletzte und beleidigte, gab sie immer noch bereitwillig alles.

Henry, es tut mir wirklich leid.

'Und danke.'

Sie hatte nie erwartet, dass es jemanden in ihrem Leben geben würde, der alles für sie tun würde.

Doch in ihrer Erfahrung mit der Liebe war sie diejenige, die ihre ganze Zuneigung in einen Idioten steckte. Sie hatte sich auf einen Status herabgelassen, der nicht niedriger sein konnte, indem sie ihm ihr Herz schenkte und im Gegenzug nur Spott, Verachtung und Verrat erhielt.
Tief in ihrem Inneren schwor sie sich im Stillen, dass die heutige Verlobungsfeier nicht von Dauer sein würde; sie würde es nicht zulassen, noch länger an diesen Mistkerl gebunden zu sein.

Henry blieb still und beobachtete die Frau, die sich in seinen Schoß schmiegte und ihn fest umarmte. Die Position war mit unausgesprochener Spannung beladen, und obwohl sie sich gefährlich intim anfühlte, konnte er sich nicht dazu durchringen, sie wegzustoßen... Er konnte einfach nicht loslassen.

Kapitel 5

**Warten auf meine Tante**

Es war Jahre her, dass er und sein Baby sich so nah gefühlt hatten.

Aber vielleicht würde Grace nie verstehen, dass das, was er wirklich wollte, keine Entschuldigung oder ein Wort des Dankes war.

Was er wollte...

Henry Morrow hob seinen Blick zu Eleanor Garrison, seine Augen waren dunkel und durchdringend und offenbarten eine Tiefe, die sie nur mit Mühe entziffern konnte.

Eleanor schüttelte den Kopf und klärte ihre Gedanken. Im Moment war es das Wichtigste, die Verlobung zu lösen - bevor es zu spät war.

Henry", sagte sie mit honigsüßer und weicher Stimme, "könntest du mir einen Gefallen tun?

"...Sicher.

Sie hatte eine Macht über ihn, eine Sanftheit, der er einfach nicht widerstehen konnte.

Selbst wenn sie ihn aufforderte, alles fallen zu lassen und sich dem Untergang zu stellen, würde er nicht zweimal überlegen.

'Danke, Henry! Ich wusste, dass du der Beste bist.' Eleanors Augen funkelten vor Erleichterung. Sie war dankbar, am Tag ihrer Verlobungsfeier wiedergeboren zu werden, und noch dankbarer, ihn an ihrer Seite zu haben.

Er war die einzige Konstante in ihrem Leben, auch wenn sich alle anderen von ihr abwandten.

Henry, kannst du mir mit den Leuten da unten helfen...? Sie lehnte sich näher heran und flüsterte Geheimnisse, die nur er hören konnte.

Das Licht in seinen Augen veränderte sich - er zog sich kurz in seine Gedanken zurück - aber dann antwortete er leise: "Okay", bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und wegging.

Als die Tür zufiel, spürte Eleanor, wie ein plötzlicher Schwall von Schuldgefühlen in ihr aufstieg und wie ein Schatten durch ihr Herz kroch.

Henry, es tut mir leid. Ich war in meinem früheren Leben zu dumm, um zu erkennen, wie gut du zu mir warst.

Sie blickte nach unten, ihre Finger drehten nervös das Band an ihrer Taille.

In ihrem früheren Leben war sie in die Fußstapfen eines giftigen Mannes getreten und hatte nie den Wert der Menschen um sie herum erkannt.

Nur in ihren dunkelsten Momenten war er aufgetaucht und hatte sie aus der Verzweiflung gerissen.

Aber am Ende... ist sie trotzdem gestorben.

Die Erinnerung an sein tränenüberströmtes Gesicht, das sich an ihren leblosen Körper klammerte, verfolgte sie und schnitt wie ein Messer durch sie hindurch.

Eleanor schüttelte den Kopf und verbannte die Erinnerungen, während sie sich dem Schrank zuwandte.

Egal was passierte, sie schwor sich, ihre Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen - nicht dieses Mal.

Sie kniete vor ihrem Kleiderschrank und wühlte sich durch die Kleiderstapel, bis ihre Finger etwas Unverwechselbares streiften.

Ein wunderschönes, verziertes Kästchen fiel ihr ins Auge, und ihr Herz schlug höher, als sie es vorsichtig herauszog.

Eleanor ging zum Bett und öffnete die Schachtel, um ein zartes lavendelfarbenes Abendkleid zum Vorschein zu bringen. Daneben befanden sich passende lavendelfarbene High Heels und eine Reihe schimmernder Schmuckstücke.

Dieses Kleid war ein Geschenk von Henry, den sie sehr liebte. Sie hatte alles weggeworfen, was er ihr je geschenkt hatte, doch dieses Stück blieb - das einzige Andenken an seine Zuneigung.

Pastellfarben, insbesondere Lavendel, waren ihre Lieblingsfarben.

Jahre zuvor hatte sie sich, angestachelt durch Isabella Garrisons Manipulation, eingeredet, dass Richard Morrow Frauen bevorzugte, die Reife ausstrahlten. Also hatte sie ihre geliebten Prinzessinnenkleider beiseite gelegt und sich für dunklere, strengere Outfits entschieden.

Wie das, das sie gerade trug...

Eleanors Blick senkte sich, ein Flackern des Ekels tanzte in ihren Augen.
Sie konnte zwar dunkle Farben und starkes Make-up tragen, aber das passte nicht zu einem Mädchen im Teenageralter.

Ihre strenge Garderobe war für Richard gedacht, aber ehrlich gesagt hat er sich nie zu Mädchen hingezogen gefühlt, die sich so kleideten; das war nur Isabellas schlauer Trick, um ihn von ihr fernzuhalten.

Isabella Garrison!

Ihre Cousine, die Tochter von Charles Garrison und das Hindernis in ihrem früheren Leben. Die Quelle all ihres Schmerzes.

Ein grausames Lächeln kräuselte sich auf Eleanors Lippen, wild und scharf.

Richard Morrow, Isabella Garrison - warte nur...

Was du mir schuldest, werde ich Stück für Stück zurückfordern.

Sie blickte auf ihr eigenes tiefblaues Kleid, ein bitteres Lachen entwich ihren Lippen.

Henry Morrow: Oh, seine Gnaden! So gutherzig wie ein Fehler! Wenn er nur nicht das Pech hätte, sich um Richards schreckliche Seelenverwandte kümmern zu müssen...

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