Im Schatten der vergessenen Träume

Kapitel 1

Eleanor Fairchild hatte ihre heimliche Liebe zu Gideon Blackwood zehn Jahre lang in sich getragen. Sie hatte sich in ihr Innerstes eingewoben, bis sie sich wie Gift für ihre Seele anfühlte. Die Art von Gift, die sich in die Knochen bohrt und in jedem Moment schmerzt, bis sie in seiner Gegenwart kaum noch atmen kann. Da sie jung war und von dieser unerbittlichen Verliebtheit geplagt wurde, musste sie dringend einen Weg finden, sich zu retten. Der Heilige Vater würde nicht auftauchen, um sie zu retten; sie musste die Dinge selbst in die Hand nehmen.

In ihren Träumen war sie oft in Gedanken versunken und ließ jeden gestohlenen Blick, jeden flüchtigen Augenblick im Labyrinth ihres Verstandes nachklingen. Doch sobald sie aufwachte, traf sie das Gewicht der Realität wie ein Güterzug, und sie sehnte sich danach, ihm gegenüberzutreten, wenn auch nur einmal.

An der Fairhaven High war Eleanor ein zurückhaltendes Mädchen, etwas schüchtern und unbeholfen, oft in ihrer Welt der Bücher versunken. Sie war vernarrt in den rätselhaften Gideon, einen selbstbewussten und charismatischen Oberstufenschüler, der der Augapfel aller Mädchen war, besonders aber ihrer. Für sie war er ein Rätsel mit Charme, ein Puzzle, das sie unbedingt lösen wollte.

Die Spannung zwischen ihnen knisterte wie Elektrizität. Gideon war der Typ Mann, der einen schnittigen schwarzen Geländewagen fuhr, mühelos den Spagat zwischen Studium und Partys schaffte und die Aufmerksamkeit auf sich zog, ohne es überhaupt zu versuchen. Eleanor hingegen war ein bodenständiges Mädchen, das nicht so recht wusste, wie man sich im Chaos der Teenagerschwärmerei und der sozialen Dynamik an der Highschool zurechtfindet.

Eines schicksalhaften Nachmittags fanden sie sich allein in den uralten und malerischen Ecken der Buchhandlung The Old Fisher's Bookshop wieder, wo sie sich oft zwischen den staubigen Büchern versteckte und in Fantasiewelten abtauchte, die weit von ihrer eigenen entfernt waren. Dort kreuzten sich ihre Wege zum ersten Mal wirklich.

"Eleanor? Was machst du denn hier?" Gideons Stimme war sanft, mit einem Hauch von Überraschung, als er sich gegen ein Regal lehnte und sie mit seinem durchdringenden Blick fixierte. Sie spürte, wie ihr die Röte in den Nacken kroch und sie ganz zu verschlingen drohte.

Ich habe nur gestöbert", stammelte sie und umklammerte ein abgenutztes Taschenbuch ein wenig zu fest.

Suchst du etwas Bestimmtes?

'Nur... der Realität entfliehen', gab sie zu, ihre Stimme war kaum noch ein Flüstern.

Sein Lachen war wie eine Melodie, die im ganzen Buchladen widerhallte und die Stille, die unangenehm zwischen ihnen herrschte, vertrieb. 'Sind wir das nicht alle?'

In diesem Moment träumte Eleanor davon, die mutige Heldin zu sein, die den Tag ergreifen und den Sprung ins Unbekannte wagen würde. Aber solche Gedanken flatterten hilflos in ihrer Magengrube. Sie tauschten Smalltalk aus, ein Tanz der Worte, der sie in diesem engen Raum einander näher brachte. Die Zeit verlangsamte sich, und draußen ging das Leben weiter, ohne den Funken zu bemerken, der zwischen ihnen zündete.

Willst du mit mir eine Runde drehen? Gideons Frage durchbrach Eleanors ängstliche Gedanken. Ich habe den neuen Geländewagen, und das Wetter ist zu schön, um es zu vergeuden.

Der Reiz des Abenteuers stieg in ihr auf, während sich die Angst in ihrem Hinterkopf festkrallte. Das war ihre Chance - ihre Gelegenheit, aus dem Schatten ihrer eigenen Unsicherheit herauszutreten. 'Klar!', platzte sie heraus, bevor sie sich selbst in Frage stellen konnte.
Wenige Augenblicke später glitten sie die kurvenreichen Straßen hinunter, der Wind rauschte durch ihr Haar, als sie sich in die offene Landschaft wagten. Lachen und der Rausch des Adrenalins erfüllten die Luft. Eleanor spürte, wie sich ihre aufgestauten Emotionen entluden, und der anfängliche Nervenkitzel ergänzte das Gefühl des Abenteuers.

Inmitten des Lachens pochte ihr Herz lauter denn je. Vielleicht war dies der Beginn von etwas Aufregendem, und sie wollte daran teilhaben, ob es nun zu Herzschmerz oder Freude führte. Die Reise, die vor ihr lag, war unbekannt, aber sie war voller Hoffnung.

Eleanor klammerte sich an jeden Moment und hegte die süße Illusion, dass sie in der chaotischen Landschaft ihres Lebens mehr sein könnte als nur das Mädchen mit der unerwiderten Liebe. Sie konnte kämpferisch und mutig sein, und schließlich konnte sie die Heldin ihrer eigenen Geschichte werden.



Kapitel 2

"Lieber Vater, bitte wache über ihn", flüsterte Eleanor Fairchild eindringlich.

Als sie mit ihrem Fahrrad in Richtung der alten Buchhandlung The Old Fisher's Bookshop fuhr, bemerkte Eleanor, dass am Eingang bereits jemand wartete.

Es war ein kleines Mädchen, bekannt als Little Daisy. Mit einem jungenhaften Haarschnitt und einer übergroßen blau-weißen Sportuniform saß sie auf den Stufen und sagte nervös ihre Notizen auf.

Was für eine engagierte kleine Schülerin, dachte Eleanor bei sich.

Sie stellte ihr Fahrrad neben dem Laden ab und klopfte Little Daisy spielerisch auf die Schulter, so dass das Mädchen zusammenzuckte. Das Buch, das sie in der Hand hielt, fiel mit einem dumpfen Aufprall zu Boden, und das blasse Gesicht von Little Daisy war erschrocken, ihre Augen weit und unschuldig.

Eleanor lächelte amüsiert und nostalgisch zugleich. Nachdem sie die Tür zur Buchhandlung aufgeschlossen hatte, wandte sie sich an das kleine Mädchen und fragte: "Was möchtest du kaufen?

'Ähm, ein Buch...' antwortete die kleine Daisy schüchtern und lief hinter ihr her.

'Natürlich, es ist eine Buchhandlung', dachte Eleanor, beschloss aber, das für sich zu behalten.

'Welches Buch?', fragte sie sanft und versuchte, das Mädchen zum Sprechen zu bewegen.

Die kleine Daisy hob zögernd den Finger und zeigte auf ein staubiges Regal im hinteren Teil des Ladens. Das da", sagte sie, und ihre Stimme war fast ein Flüstern.

Eleanor folgte der Richtung ihres Fingers und entdeckte ein zerfleddertes, gebrauchtes Buch. Sie schob eine Leiter heran und kletterte hinauf, während Little Daisy sie mit großen Augen beobachtete.

'Welches?' fragte Eleanor erneut und schaute sich das Sammelsurium alter Bücher genau an.

Little Daisy legte den Kopf zurück und sagte leise: "Der ganz rechts.

Eleanor blinzelte auf das Buch. Es gehörte zu den vielen übersehenen Relikten im Laden, seine Seiten waren vergilbt und ausgefranst, der Einband so verblasst, dass sie den Titel kaum noch erkennen konnte, der "Heilige Texte" zu lauten schien.

Sie richtete ihre Position auf der Leiter aus und streckte ihren Arm aus. Nur noch ein bisschen mehr! Sie zog mit aller Kraft und befreite das Buch schließlich aus seinen staubigen Fängen.

Ein Triumphgefühl durchströmte sie, und sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Doch bevor sie ihren kleinen Sieg feiern konnte, geschah das Unglück.

In dem Buch hatte sich jahrelang Staub angesammelt, und als Eleanor es herauszog, brach eine Wolke altertümlicher Partikel in die Luft und hüllte sie ein wie ein Nebel. Sie musste niesen, als der Staub in ihre Lunge eindrang.

'Husten, husten!' würgte Eleanor hervor.

'Geht es Ihnen gut, Miss?' fragte die kleine Daisy, ihre Stimme war besorgt.

Eleanor winkte abweisend mit der Hand und wollte dem Mädchen versichern, dass es ihr gut ging, doch die plötzliche Bewegung brachte sie aus dem Gleichgewicht. Ehe sie sich versah, drehte sie sich und fiel mit einem dumpfen Aufprall auf den Boden.

Oh nein, das hat ganz schön wehgetan", dachte sie und zuckte zusammen.

Der ganze Vorfall geschah so plötzlich, dass Little Daisy einen Moment brauchte, um zu reagieren, dann eilte sie herbei, um zu helfen. Geht es Ihnen gut, Fräulein?", rief sie mit besorgter Miene.

'Ähm ...' Eleanor ging es nicht wirklich gut.

Sie lag unbeholfen auf dem Boden und rieb sich den Hinterkopf. Als sie sich umdrehte, um das Buch zu sehen, das immer noch neben ihr lag, schien es sie mit seinem staubigen Einband zu verhöhnen, als wollte es sagen: "Du hättest besser aufpassen sollen!


Kapitel 3

'Mir geht es gut... Warum hast du dieses Buch gekauft? Stehst du auf Religion oder so?' sagte Eleanor Fairchild, als sie sich aufsetzte und sich den Kopf rieb. Ihr langes Haar war ein einziges Durcheinander, und sie versuchte, es mit den Fingern zu kämmen, aber es gelang ihr nicht.

Die kleine Daisy hockte sich hin und hob die Heiligen Texte vorsichtig mit einem Blick auf, der an Ehrfurcht grenzte.

Zum Glück ist das Buch nicht beschädigt...", murmelte sie vor sich hin.

'... Mein Sturz ist also nicht von Bedeutung, richtig?' dachte Eleanor, halb verärgert.

Die kleine Daisy zog eine durchsichtige Plastiktüte aus ihrem Rucksack und wickelte die Heiligen Texte vorsichtig darin ein, bevor sie sie wieder in ihre Tasche steckte.

Wie viel schulde ich dir, Schwesterherz?", fragte sie eifrig.

Es ist nichts, betrachte es als Geschenk. Du brauchst nicht zu bezahlen", antwortete Eleanor mit leicht säuerlichem Gesicht, während sie sich gegen den Boden stemmte, um aufzustehen. Über Geld zu reden, wäre eine Beleidigung für den Heiligen Vater.

Sie verlagerte ihr Gewicht und spürte, wie ein Schmerz durch ihren Knöchel schoss. Sie biss sich auf die Lippe, als sie nach unten blickte und eine leichte rote Schwellung bemerkte. Die hochhackigen Stiefel, die sie trug, hatten ihren Knöchel bei ihrem Sturz definitiv verstaucht.

Das Gesicht der kleinen Daisy erhellte sich und sie umarmte ihren Rucksack vor Freude. 'Danke, Schwesterherz! Du bist die Beste! Der Heilige Vater wird dich sicher segnen!'

'Vielen Dank, Heiliger Vater, für diesen verstauchten Knöchel', dachte Eleanor, und Sarkasmus blutete durch ihren inneren Monolog.

Eleanor zwang sich zu einem höflichen Lächeln und blieb stehen, während sie leicht mit dem Kopf nickte. 'Kein Grund zum Dank.'

Sie sollten sich wirklich bedanken", beharrte Little Daisy.

Sie kramte in ihrer Tasche, holte etwas heraus und drückte es Eleanor in die Hand.

Als Eleanor hinunterschaute, sah sie, dass es ein Armband aus roter Schnur war, an dem ein billiger Anhänger mit seltsamen Symbolen hing.

Das ist ein Geschenk, das ich vom Heiligen Vater bekommen habe - es soll Glück bringen und dafür sorgen, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen. Ich möchte, dass du ihn hast, damit du bei allem, was du tust, Glück hast! sagte die kleine Daisy ernsthaft.

Bevor Eleanor das Angebot ablehnen konnte, drückte die kleine Daisy ihr das Armband in die Hand und hüpfte aus der Buchhandlung The Old Fisher's Bookshop, wobei ihre kleine Gestalt schnell in der Ferne verschwand.

Eleanor konnte nur hilflos den Kopf schütteln. Sie klemmte die Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete die Einfachheit der Schnur - nur eine einfache rote Schnur mit einem billigen Schmuckstück. Es war die Art von Ding, die man auf einem Flohmarkt für ein paar Dollar finden würde.

Ich bin also vom Heiligen Vater betrogen worden?", murmelte sie und rollte mit den Augen, während sie das Armband in ihre Tasche steckte. Als sie sich umdrehte, um die Trittleiter zu holen, ging sie nur ein paar Schritte, bevor sie eine weitere Welle von Schmerzen in ihrem Knöchel verspürte.

Da sie nicht in der Stimmung war, ihr Glück noch länger auf die Probe zu stellen, beschloss sie, auf die Leiter zu verzichten, und hüpfte auf einem Bein durch den Laden, um sich in einen bequemen Stuhl an der Theke fallen zu lassen. Sie zückte ihr Handy und dachte sich, dass sie ihrem Bruder, Sebastian Fairchild, eine WeChat-Nachricht schicken würde, damit er ihr helfen konnte.
Schließlich hat er den ganzen Tag in ihrem Haushalt herumgelungert und nichts getan.

Während sie die Nachricht abschickte, wanderte ihr Blick träge über die hölzerne Arbeitsplatte und entdeckte ein aufgeschlagenes Buch, das dort ganz allein lag.

Eleanor runzelte die Stirn und beugte sich vor.

Normalerweise waren die Bücher in ihrem Laden am Ende des Tages geordnet, und sie wurden bestimmt nicht einfach so herumliegen gelassen, schon gar nicht auf der Arbeitsplatte.

Ihre Gedanken schweiften zurück zu diesem Mädchen, Daisy, und wie sie ein Buch mit Blackwood im Titel gehalten hatte.

Es war ja nicht so, dass die Kunden nicht schon früher Dinge zurückgelassen hätten; sie hatte sogar eine kleine Schachtel besorgt, um diese Dinge aufzubewahren, damit die Kunden sie später wiederfinden konnten.

Eleanor drückte ihren Finger auf den Buchdeckel und schob ihn zu sich. Mit der anderen Hand griff sie unter den Tresen, um das Ablagefach zu öffnen, und ein unerklärliches Gefühl regte sich in ihr.



Kapitel 4

Das Buch war brandneu, eine Anthologie klassischer Poesie. Die Seiten waren schlicht und ohne komplexe Muster, abgesehen von ein paar Zweigen roter Pflaumenblüten in der rechten oberen Ecke. In der Mitte war ein Gedicht elegant in fetter schwarzer Kalligraphie wiedergegeben, mit winzigen Anmerkungen darunter.

Die Buchstaben waren riesig und für ältere Menschen gut lesbar gedruckt. Eleanor Fairchild hatte wenig Interesse an Gedichten, sie überflog nur ein paar Zeilen, doch das gesamte Werk brannte sich in ihr Gedächtnis ein, ohne dass sie ein einziges Wort vermisste.

"Der Westwind weht über den Dongting-See, eines Nachts wird das Haar des Xiang-Lords grau.

Betrunken weiß ich nicht, was auf dem Wasser ist; mein Boot voller Fairchilds beschwert Blackwood."

Ihre Hand erstarrte mitten im Umblättern der Seite, ihre scharfen, dunklen Augen studierten ruhig die Verse. Sie tippte wiederholt mit einem schlanken, blassen Finger auf die letzte Zeile und drückte so fest, dass ihr Nagel eine Vertiefung im Papier hinterließ.

"Ein volles Boot von Fairchilds, das Blackwood beschwert", murmelte sie leise vor sich hin.

Es war gerade mal halb acht, und der Buchladen war leer, in Stille gehüllt.

Die Stille drückte auf sie ein und ließ ihre jugendlichen Gedanken ungehindert an die Oberfläche kommen.

Nach einer langen Pause stieß Eleanor ein selbstironisches Lachen aus, klappte das Buch zu und verstaute es ohne einen zweiten Blick in der Aufbewahrungsbox unter der Theke.

Das Windspiel des Old Fisher's Bookshops bimmelte leise, seine fröhlichen Klänge standen in einem düsteren Kontrast zur winterlichen Kälte draußen.

Eleanor ließ sich in ihren bequemen Sessel zurückfallen und beugte sich vor, um ihren schmerzenden Fuß durch die Stiefel zu reiben. Sie schickte eine kurze Nachricht an ihren Bruder Sebastian Fairchild, um ihn daran zu erinnern, dass er Salbe mitbringen sollte, doch er antwortete wie üblich mit einer Tirade des Nörgelns.

Sein Temperament hatte sich seit über zwanzig Jahren nicht gemildert.

Das Telefon summte unaufhörlich, und sie fand das alles ziemlich ermüdend und warf es lässig auf den Tresen, während sie so tat, als würde sie es nicht sehen.

Ein scharfer Schmerz schoss durch ihren Knöchel; sie zuckte zusammen. Das Mädchen war empfindlich, und selbst ein leichter Schmerz fühlte sich unerträglich an. Sie zog ihre hochhackigen Stiefel aus und drückte eine Fingerspitze auf die geschwollene Haut, die Wärme ausstrahlte. Die kleinste Bewegung ließ Wellen des Unbehagens in ihr aufsteigen.

In einem Moment der Unachtsamkeit drückte sie fest zu.

"Autsch..." Eleanors Augen füllten sich mit Tränen, als sie ihre Hand zurückzog, sich für die Quälerei schimpfte und in eine Gedankenspirale abdriftete.

Sie fragte sich, ob diese Person während der Amputation Schmerzen hatte.

Es muss furchtbar weh getan haben.

Schon das Umknicken des Knöchels war eine Qual, ganz zu schweigen davon, dass ein Glied abgesägt wurde.

Aber er würde es nie zugeben, wahrscheinlich würde er sogar das schlimmste Leiden unterdrücken und nur ein oder zwei Grunzlaute von sich geben.

Er war stur wie ein Maultier.

Seufzend schob Eleanor ihren Fuß zurück in ihren Stiefel und dachte einen Moment nach, bevor sie das rote Armband aus ihrer Tasche holte. Sie studierte die seltsamen Symbole, bevor sie es um ihr linkes Handgelenk legte.

Näher an ihrem Herzen.
Ein Versuch ist es wert, um Glück zu haben.

Es schien, als würde ihr Wunsch nie in Erfüllung gehen, also beschloss sie, einen neuen zu machen.

Heiliger Vater, sollte mein Leben dazu bestimmt sein, Gideon Blackwood niemals zu umfassen, so bitte ich dich, ihn mit Gesundheit und Sicherheit zu segnen, um ihm weiteres Leid zu ersparen.

Bitte sorge dafür, dass der Rest seiner Tage ruhig und hell ist.

Wenn du mich wirklich hören kannst, bitte ich dich, über ihn zu wachen.



Kapitel 5

Eleanor Fairchild liebte Gideon Blackwood nicht mehr.

"Aufprall..."

Die dichte Schwärze war überall mit dem hellsten Rot bespritzt.

Schwarz war der anhaltende Rauch, rot war das durchdringende Blut.

Da lag er, regungslos in einer Blutlache.

Nicht weit entfernt lag ein Luxus-Geländewagen, während eine Frau mit wallendem Haar in der scharlachroten Pfütze kniete und herzzerreißend weinte, die Hände auf die Wunde in seinem linken Bein gepresst, Tränen liefen ihr über die Wangen.

Die gemischten Geräusche von Polizeisirenen und Krankenwagenalarmen hallten wider, scharf genug, um die dunkle Nacht zu durchschneiden.

Eleanor Fairchild stand still wie eine Zuschauerin inmitten des Chaos, sah ihre eigenen Tränen, sah seine geschlossenen Augen. Der dunkle Mantel, der kaum von Blutflecken übersät war, lieferte kaum einen Beweis für die Schwere des Autounfalls, abgesehen von dem Rot, das in der Nacht glitzerte.

Es war in der Tat schwer; Gideon Blackwood hatte in dieser Nacht ein halbes Bein verloren.

Was anfangs ein erschütternder Anblick zu sein versprach, das Echo eines gebrochenen Herzens, wirkte unheimlich ruhig. Damals gehörte Eleanor Fairchild zu der Menge, die verzweifelt versuchte, durchzubrechen, und rief: "Wo bleibt der Krankenwagen? Warum ist er noch nicht da?" Sie wurde jedoch von Sebastian Fairchild zurückgehalten, der ihr die Hand auf den Mund drückte.

Eleanor dachte darüber nach, wie sie einen so lebhaften Traum haben konnte, einen Traum, der so real war, dass sie wusste, dass sie träumte.

Der Traum ging weiter, Gideon Blackwood wurde in den Krankenwagen gehoben, und Lydia Hawthorne folgte zitternd dicht hinter ihm, als der Arzt die Türen schnell schloss. Der Krankenwagen entfernte sich von der Menge und verschwand in der dichten Nacht.

"Wird Gideon Blackwood...?"

"Psst, denken Sie nicht daran. Ihm wird es gut gehen."

"Sebastian Fairchild, ich habe Angst."

"Hab keine Angst, er wird schon wieder."

"Aber, aber warum sollte er das tun? Das Auto... es war eindeutig..."

Ein schwerer Seufzer folgte, und eine Hand zerzauste sanft ihr Haar.

"Weil er Lydia Hawthorne liebt, hat er den Anschlag für sie in Kauf genommen."

Wegen der Liebe?

Eleanor Fairchild erstarrte.

Liebe, die ihn dazu brachte, den Schlag eines Autos, der sie hätte töten können, auf sich zu nehmen, indem er sein halbes Bein eintauschte, damit sie unversehrt blieb.

Sie wollte lachen, aber der Gedanke wollte nicht kommen.

Alles um sie herum verschwamm, die Farben verschmolzen zu einem Schleier. Eleanor Fairchild spürte, dass sie gleich aufwachen würde.

Im letzten Moment, bevor der Traum verblasste, blickte sie nach links; die Smartwatch an Sebastian Fairchilds Handgelenk flackerte leise.

5. Oktober 2014.

...

Sie wurde wach, und das erste, was sie sah, war die kahle weiße Decke über ihr.

Eleanor blinzelte, ihre Augen waren schwer vor Müdigkeit. Als sie sich mit den Ellbogen aufstützte, erinnerte ein stechender Schmerz in ihrem rechten Knöchel sie daran, dass alles nur ein Traum gewesen war. Jetzt war es 2018.

Vier Jahre waren seit dem schrecklichen Unfall vergangen.

Sie hatte keine Ahnung, wo Gideon Blackwood jetzt war.

Vielleicht hatte er Lydia Hawthorne geheiratet, vielleicht hatten sie ein Kind, das alt genug war, um zu laufen.

Eleanor Fairchild stieß einen leisen Seufzer aus; ein einziger Autounfall hatte wirklich alles verändert.
Nicht nur das Leben von Gideon Blackwood, sondern auch ihres.

5. Oktober 2014.

Eleanor Fairchild beschließt, Gideon Blackwood nicht mehr zu lieben.

Sie erinnerte sich an eine klassische Zeile aus dem Film "One Day", gesprochen von Anne Hathaway: "Ich liebe dich immer noch, ich bin nur nicht mehr in dich verliebt." Als Eleanor diesen Satz hörte, liefen ihr die Tränen über das Gesicht.

Jemanden loszulassen, den sie in ihrer Jugend geliebt hatte, fühlte sich an wie ein schmerzhafter Riss, eine rohe Trennung von Fleisch und Knochen, ein Schmerz, der tief in sie hineinreichte.

Eleanor Fairchild liebte Gideon Blackwood immer noch, aber sie mochte ihn nicht mehr.



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