Jenseits des Spiegels der Geheimnisse

1

**Buchzusammenfassung:**

In William Blackwoods *Der Auserwählte* träumt unser Held davon, ein legendärer zukünftiger Ritter zu werden, der dazu bestimmt ist, die Welt zu retten.

Überraschenderweise wird dieser Traum Wirklichkeit.

Dies ist eine Geschichte über Campus-Abenteuer und Romantik mit Rittern und Prinzessinnen, verwoben mit dem Leben gewöhnlicher, aber außergewöhnlicher Studenten.

**Kapitel 1: Der Traum**

Als die Sonne über der Königlichen Akademie von Kingsbridge aufging, fielen ihre goldenen Strahlen in den Schlafsaal, wo William Blackwood träumte. Sein Herz klopfte voller Visionen von Tapferkeit, Schlachten und der eleganten Prinzessin, die er beschützen sollte. In seinen Gedanken schwang er ein glänzendes Schwert und kämpfte gegen dunkle Mächte, die das Königreich bedrohten - ein Szenario, das er oft in seinen Skizzen während des Unterrichts darstellte.

Er schreckte auf, als die Glocke läutete, und stöhnte, weil sein abenteuerlicher Traum geplatzt war. "Ein weiterer Tag mit Geschichtsvorlesungen und Hausaufgaben", murmelte er und rollte sich aus dem Bett. Schnell zog er sich an, entschlossen, das Frühstück nicht zu verpassen.

In der belebten Mensa drängten sich die Schüler an langen Tischen, und ihr Geschwätz erfüllte die Luft. William entdeckte seinen besten Freund, Zachary Morningstar, der bereits in sein Frühstück aus Eiern und Speck vertieft war.

Hast du deinen Geschichtsaufsatz fertig?", fragte Zach mit vollem Mund.

William kicherte: "Nein, auf keinen Fall. Ich war zu sehr damit beschäftigt, davon zu träumen, ein Mann an der Waffe zu werden.

Zach verdrehte die Augen: 'Du weißt, dass sie dich nicht einfach zum Ritter schlagen, nur weil du davon träumst, oder?

'Klar, aber es ist ein schöner Gedanke. Außerdem ist das Leben mit Träumen doch viel aufregender, oder? erwiderte William und ein breites Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

In diesem Moment betrat Elena Bright, die temperamentvolle Kapitänin des Bogenschießteams, die Halle. Mit ihren feuerroten Haaren und ihrem Selbstvertrauen, das sie wie ein Leuchtfeuer ausstrahlte, war sie kaum zu übersehen. 'Hey Jungs! Seid ihr bereit für das Turnier am Wochenende?

Williams Herz hüpfte bei ihrem Enthusiasmus. 'Auf jeden Fall! Ich zähle auf euch, dass ihr den ersten Platz für uns holt!'

Elena warf ihm einen neckischen Blick zu. Aber nur, wenn du versprichst, nicht mehr zu träumen und dieses Mal wirklich zu üben.

Der Vormittag verging wie im Flug, der Unterricht war geprägt von Kameradschaft und leichtem Chaos. Besonders fesselnd waren die Vorlesungen von Herrin Beatrice über Ritterlichkeit. William schweifte ab und zu ab und stellte sich vor, wie er in einem galanten Duell die Jungfrauen in Not rettete.

Nach dem Unterricht versammelten sich die Schüler auf dem Trainingsgelände, wo Hauptmann Gregory die Tagesübungen leitete. Groß und imposant, nötigte er den Schülern mit einem einzigen Blick Respekt ab. Heute werden wir uns im Schwertkampf und im Bogenschießen üben. Paare bilden!'

William und Zach bildeten ein Paar, beide waren begierig darauf, ihr Können zu zeigen. Der Schweiß tropfte, als sie unter den wachsamen Augen ihrer Mitschüler miteinander kämpften. Doch als William eine Drehung ausführen wollte, verlor er das Gleichgewicht, fiel hin und landete direkt in einer Pfütze.

Um ihn herum brach Gelächter aus, und Elena konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, als sie ihm ein Handtuch zuwarf. Sieht aus, als hättest du dir heute den falschen Ritter zum Kämpfen ausgesucht!

William errötete und wischte sich mit einem Grinsen den Schmutz ab. Ich kann euch immer noch alle fertig machen, wartet nur ab.
Kaum war das Training beendet, machten in der Schule Gerüchte über das bevorstehende große Turnier die Runde. Aufregung schwirrte in der Luft. Legenden sprachen von Champions, epischen Schlachten und Chancen für jeden, der mutig genug war, daran teilzunehmen. Es versprach Ruhm - perfekt für einen jungen Mann wie William, der von der Ritterschaft träumte.

Die Tage vergingen wie im Flug, und das Training wurde immer intensiver, je näher das Turnier rückte. Jedes Mitglied der Trainingsgruppe motivierte sich gegenseitig, aber William fühlte sich besonders motiviert, weil er Elena beeindrucken wollte.

Am Vorabend des Turniers stand William in seinem Zimmer und die Nerven lagen ihm schwer im Magen. Was, wenn er wieder hinfiel? Was, wenn er sich vor Elena blamierte?

'Hör auf, Will', schimpfte er mit sich selbst. 'Du bist dafür geboren.'

Als die Sonne am Tag des großen Turniers aufging, lag Aufregung in der Luft und mischte sich mit dem schwachen Duft von frischem Brot aus der Küche. William spürte es in seinen Knochen - dies war sein Moment.

Mit klopfendem Herzen betrat er die Felder des Burggeländes, bereit, allen zu zeigen, dass er nicht nur ein Träumer, sondern ein Kämpfer war. Die Menge brüllte, als sie sich versammelte, und die Vorfreude knisterte so elektrisch wie ein Sommergewitter.

Das Turnier stand kurz bevor, und damit die Chance für William, in die Rolle zu schlüpfen, die er sich immer vorgestellt hatte - ein Ritter, der einer Legende würdig ist.



2

**Wiedergeburt**

In der Gelehrtenhalle der Königlichen Akademie von Kingsbridge stand in großer Schrift mit weißer Kreide "Aufnahmeprüfung" an die Tafel geschrieben. Die Schüler saßen über ihre Tische gebeugt und kritzelten ängstlich Antworten, bis auf ein Mädchen, das in der Ecke saß. Die kleine Annabelle starrte schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf ihren Prüfungsbogen. Die Aufsichtsperson, Mistress Beatrice, war schon mehrmals mit einem strengen Blick an ihr vorbeigegangen und hatte sogar an ihrem Schreibtisch angehalten, um leicht auf die Oberfläche zu klopfen.

William Blackwood kehrte in die Realität zurück und hatte das Gefühl, dass dieser Traum zu lebhaft war - jedes Gesicht um sie herum, jedes Geräusch der Sommergrillen war kristallklar. Wenn dies ein Traum war, beschloss sie, dass sie ihn genauso gut annehmen konnte. Sie griff nach einem Stift, der auf dem Schreibtisch lag, und begann mit neuer Entschlossenheit, die Fragen zu beantworten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit trat William Blackwood aus dem Untersuchungsraum, immer noch verwirrt darüber, dass dieser Traum mit Elena noch nicht zu Ende war. Hinter ihr näherte sich das Geräusch schneller Schritte: "Blackwood! Blackwood! Warum haben Sie nicht auf mich gewartet?"

William drehte sich um und sah, wie ein Mädchen mit einem Pferdeschwanz auf sie zu sprintete und nahtlos die Arme mit ihr verschränkte. William starrte gedankenverloren auf dieses vertraute und doch fremde junge Gesicht; es war die zwölfjährige Elena Bright, ihre Jugendfreundin aus der Zeit, als sie noch Kinder waren. Elena war vor einem Jahr nach Amerika gezogen und hatte vor kurzem ihre Green Card erhalten. William hatte sie das letzte Mal vor ein paar Jahren an Weihnachten gesehen. William wurde klar, dass sie von ihrer gemeinsamen Zeit träumte und dass die Aufnahmeprüfung lediglich eine Wiederholung ihres ersten Einstufungstests gewesen war - kein Wunder, dass er so leicht erschien! Sie erinnerte sich daran, dass sie sich bei diesem Test sehr schwer getan hatte; ihre Eltern, Sir Edward und Lady Margaret Blackwood, mussten sich ganz schön ins Zeug legen, um sie in dieselbe Klasse wie Elena zu bekommen...

'...Blackwood! Blackwood!' Das runde, apfelähnliche Gesicht der kleinen Annabelle kam plötzlich ganz nah an das ihre heran und vermittelte ein Gefühl der Dringlichkeit: "Hörst du überhaupt zu? Ich hoffe, dass wir wieder in dieselbe Klasse gehen können. Ich möchte nicht von dir getrennt werden!'

William kehrte in die Realität zurück und lächelte Elena an. 'Ich auch.'

Die beiden Freunde lachten, als sie sich gemeinsam auf den Heimweg machten. Als sie durch die Nachbarschaft liefen, wurde William das Gefühl nicht los, dass dieser Traum sich unglaublich real anfühlte. Der Moment wurde unterbrochen, als ein Fußball durch die Luft segelte und sie hart am Bein traf. Sie rieb sich den wunden Oberschenkel, ein kurzes Aufblitzen von Schmerz rüttelte sie wieder wach. Autsch! Das tat weh! Sie zwickte sich - es tat immer noch weh.

Mit einem plötzlichen Energieschub rannte sie die Treppe hinauf und erreichte den Eingang ihres Hauses. Mit leichtem Zittern fischte sie ihre Schlüssel aus dem Rucksack und öffnete die Tür zu einem Anblick, der ihr schmerzlich vertraut und doch seltsam fremd vorkam. Ihre Familie war während ihrer Collegezeit in ein geräumiges Haus mit 1200 Quadratmetern umgezogen, aber für sie war ihr Zuhause immer noch dieses alte Haus mit 900 Quadratmetern. Es war das erste Haus, das Sir Edward Blackwood und Lady Margaret Blackwood besaßen, als sie heirateten. Damals, in den 90er Jahren, konnten sie sich als junge Berufstätige kaum etwas leisten; das Haus war nur einfach renoviert worden. Die Wände waren weiß getüncht und zeigten noch ihre Buntstiftzeichnungen aus der Kindheit, das Wohnzimmer war mit einer Reihe von Holzsofas und einem passenden Couchtisch dekoriert, ein robuster Fernseher stand auf einem Holzschrank.
William betrat ihr Schlafzimmer; rechts stand ihr niedriges Bett, das sie sich gekauft hatte, weil sie gerne hoch und runter kletterte, obwohl sie das einzige Kind zu Hause war. Auf der linken Seite stand ihr Schreibtisch, der sie während ihrer gesamten Schulzeit begleitet hatte, vollgestopft mit Schulbüchern aus der sechsten Klasse und ihrem ersten Tagebuch.



3

William Blackwood fuhr mit den Fingern über seinen Schreibtisch und zeichnete den Namen seiner Lieblingsanime-Figur, Man-at-arms, mit Nagellack nach, den seine Schwester gemalt hatte. Es fühlte sich erstaunlich real an, jedes Detail stimmte mit seinen lebhaften Erinnerungen überein... Er sah auf und bemerkte sein Spiegelbild im Ganzkörperspiegel am Fenster. Er ging einen Schritt näher heran und betrachtete das Mädchen im Spiegel.

Ihr langes Haar war zu einem Pferdeschwanz zurückgekämmt und umrahmte ein herzförmiges Gesicht, das pure Verwunderung ausdrückte. Auf ihren Wangen war noch ein Hauch von Babyspeck zu sehen, und ihre Haut war klar und porzellanartig. Wenn sie ihre Lippen zusammenpresste, erschienen zwei Grübchen in ihren Wangen, die ihre großen, ausdrucksstarken mandelförmigen Augen, ihre zarte, nach oben gebogene Nase und ihre wunderschön geformten Lippen, die an Kirschblüten erinnerten, betonten. Konnte sie wirklich so schön sein? Die Gesichtszüge ihrer Tante entsprachen zwar weitgehend den seinen, waren aber auf subtile Weise verfeinert worden, was ihr ein geschliffeneres Aussehen verlieh.

William stand vor dem Spiegel und betrachtete sein Spiegelbild eine gefühlte Ewigkeit lang und versuchte, sich einen Reim darauf zu machen. In diesem Moment kehrte Lady Margaret Blackwood nach Hause zurück.

'William ist wieder da!' rief Lady Margaret aus und schlüpfte aus ihren hohen Absätzen. 'Du hast heute nicht ferngesehen? Komm und hilf mir beim Essen!'

Lady Margaret Blackwood war Beamtin, häufig mit ihrer anspruchsvollen Arbeit beschäftigt und kam oft erst spät nach Hause. Heute war sie überraschenderweise schneller als die Uhr zum Abendessen zu Hause. William folgte ihr gehorsam in die Küche, wo sie ihn mit Erstaunen über sein kooperatives Verhalten ansah. Während seiner gesamten Schulzeit war er in der Regel brav gewesen, bis auf den Moment in der sechsten Klasse, als er eine rebellische Phase hatte. Vor einiger Zeit hatte er seine Mutter verprügelt, als sein Cousin aus Versehen seine wertvolle Spieluhr zerbrach. Der Vorfall hatte einen bleibenden Eindruck bei William hinterlassen, und er konnte sich noch immer an die Wut dieses Tages erinnern.

Als das Abendessen fertig war, kam Sir Edward Blackwood nach Hause. Sir Edward, ein stoischer Universitätsprofessor, war bekannt für seine reservierte Art und seine Schwierigkeiten, mit seinem Sohn in Kontakt zu treten. Ihre Beziehung war nie besonders eng gewesen, und als sie älter wurden, fand William keine Zeit, dieses Band zu kitten. Die dreiköpfige Familie pflegte bei den Mahlzeiten nicht zu schweigen; Lady Margaret sorgte gewöhnlich für eine lebhafte Unterhaltung.

William, wie hast du bei deiner Aufnahmeprüfung abgeschnitten? fragte Lady Margaret, und ihre Stimme erhellte den Tisch.

William hielt mitten im Bissen inne. 'Ich habe gut genug abgeschnitten.' Wenn alles so lief wie erwartet, würde er in die beste Klasse kommen, in die gleiche, in die ihn Lady Margaret einst mit allen Mitteln gebracht hatte.

Denk nur daran, dass du ab der Mittelstufe fleißig lernen musst. Sitz nicht nur herum und sieh fern, das ist schlecht für deine Augen..."

Ohne es zu wissen, spürte William ein Stechen in den Augen, als er ihrem vertrauten Gezeter zuhörte. Er murmelte leise eine Zustimmung und konzentrierte sich auf seinen Teller.

Nach dem Essen half William beim Abwasch, und Lady Margaret ermutigte ihn, Klavier zu spielen. Er ging zum wertvollsten Besitz der Familie, dem Klavier, und hob mit vertrauter Miene das Staubtuch an, bevor er den Deckel öffnete und den Hocker herauszog.
Es war eine Ewigkeit her, dass er das letzte Mal in die Tasten gegriffen hatte. Er hatte seit seiner Kindheit Klavierunterricht, ein großzügiges Geschenk seiner Eltern, die viel in seine Ausbildung investiert hatten. Als er jedoch in die High School kam, lebte er auf dem Campus und hatte keine Zeit zum Üben. Im Laufe der Jahre stellte er fest, dass fast alle um ihn herum viel besser spielen konnten als er, und er gab einfach auf.

Jetzt saß er wieder vor dem vertrauten Instrument und legte seine Finger zaghaft auf die Tasten, aber es kam kein Ton heraus. Es war schon viel zu lange her. Er blätterte in den Notenblättern und begann mit Fingerübungen, um seine lange schlummernden Fähigkeiten wieder zu erwecken.



4

Es waren immer noch Sommerferien, und ohne drohende Hausaufgaben genoss Blake die letzten Tage der Freiheit, bevor die Schule nächste Woche wieder begann. Nach dem Klavierspiel schaltete William Blackwood den Fernseher ein. Um 21 Uhr drängte ihre Mutter, Lady Margaret Blackwood, sie bereits, zu duschen und sich bettfertig zu machen, und bestand darauf, dass sie um 22 Uhr schlafen ging, um ihr Wachstum zu fördern.

William ging ins Bad, zog ihr übergroßes T-Shirt und ihre Jeans aus und betrachtete sich im Spiegel. Einen Moment lang war sie fassungslos. Sie fuhr sich mit den Händen über den Bauch und drehte sich, um einen besseren Blick in den Spiegel zu werfen. Sie erinnerte sich daran, wie sie seit der fünften Klasse mit ihrem Gewicht zu kämpfen hatte und wie sie sich in ihren Teenagerjahren immer schwer und unsicher gefühlt hatte. Doch jetzt sah sie vor sich das Spiegelbild einer schlanken Frau - keine überflüssigen Pfunde, nur der Körper, von dem sie immer geträumt hatte. Sie bewunderte ihre schlanken Arme, ihre geraden, durchtrainierten Beine, ihre schmale Taille, ihren flachen Bauch und ihre zarten Schultern. Tränen der Freude stiegen ihr in die Augen. Diejenigen, die von Natur aus schlank sind, können den ständigen Kampf mit dem Gewicht, den andere führen müssen, nicht verstehen. Traum oder Wirklichkeit, das war im Moment egal - sie wollte diesen Moment feiern. William wirbelte vor dem Badezimmerspiegel herum und stieß einen leisen Schrei der Freude aus.

Nach einer fast 50-minütigen Dusche war es Lady Margarets besorgniserregendes Klopfen von draußen, das William schließlich, wenn auch widerwillig, zum Auftauchen bewegte. Als sie nach ihrem langen Bad gefragt wurde, spürte William, wie ihre Wangen vor Verlegenheit rot wurden. Wie konnte sie, eine reife Frau, zugeben, dass sie fast eine halbe Stunde damit verbrachte, ihre eigene schlankere Figur zu bewundern? Es war ein Geheimnis, das in ihrem Herzen verborgen bleiben würde.

In dieser Nacht versuchte William, ungewöhnlich früh einzuschlafen. Sie dachte, sie würde sich noch eine Weile hin und her wälzen, aber trotz der Geräusche des Fernsehers im Wohnzimmer schlief sie schnell ein. Als sie einschlief, kam ihr ein Gedanke: Wenn sie morgen immer noch so aussehen würde, müsste sie wiedergeboren worden sein...

Als William am nächsten Morgen die Augen öffnete, starrte sie auf das weiche Muster der Bettdecke aus ihrer Kindheit und das abgenutzte Holzgestell ihres niedrigen Bettes. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie tatsächlich in der Zeit zurückgereist war. Ein Teil von ihr war sich zwar bewusst, dass eine Rückkehr bedeutete, sich mit altem Bedauern auseinanderzusetzen, aber sie hatte ihr jetziges Leben wirklich zu lieben gelernt. Jetzt war sie Doktorandin, hatte sich in ihrer Lieblingsstadt niedergelassen, einen zufriedenstellenden Job gefunden und wartete nur noch auf die Verteidigung ihrer Dissertation. Sich in ihre Jugendzeit zurückversetzen zu lassen - war das nicht gleichbedeutend damit, die gefürchteten Prüfungen noch einmal zu erleben?

Mit einem Seufzer akzeptierte William ihre seltsame neue Realität und kletterte vorsichtig aus dem Bett. Als sie sich mit den Fingern durch die Haare fuhr, ertönte plötzlich eine kindliche Stimme: "William Blackwood, William Blackwood!

Erschrocken drehte sich William um und sah sich einem ungewöhnlichen Wesen gegenüber, das rund und geflügelt war und sie mit großen, tierähnlichen Augen anstarrte.
Was in aller Welt? Obwohl der Schrecken sie packte, erinnerte sie sich daran, dass es Wochenende war und ihre Eltern, Sir Edward Blackwood und Lady Margaret Blackwood, noch schliefen, und so gelang es ihr, ihren Schrei zu unterdrücken.

Die Kreatur schlug mit ihren winzigen Flügeln und schwebte näher. Hab keine Angst, ich bin hier, um mit dir zu reden.

'Was ... bist du?' William fand endlich ihre Stimme inmitten des Schocks.

Ich bin ein Bote aus der Zukunft", rief es aus und blähte sich stolz auf (oder so stolz, wie ein Wesen ohne Brust es konnte). Du bist der Auserwählte, dazu bestimmt, die Welt zu retten!

William blinzelte, verblüfft von der schieren Dummheit dieser Aussage. Als Teenager hätte sie vielleicht solche Gedanken gehabt, aber jetzt war sie erwachsen und wusste nur zu gut, wie absurd solche Behauptungen waren.

'Ernsthaft? Ist das ein Scherz aus einer Reality-Show oder so?

Die Kreatur schnaufte frustriert. 'Nein, das ist es nicht! Ich sage Ihnen die Wahrheit.



5

**Die Morgenröte der Macht**

William Blackwood glaubte nicht an seltsame Geschichten. Doch als er in seinem Zimmer stand, hörte er die unwahrscheinlichste Geschichte, die man sich vorstellen kann. Ein merkwürdiges Wesen, das sich als Sir Henry Stone ausgab, behauptete, aus dem Jahr 2120 zu stammen. In dieser Zeit stand eine Klasse von Kriegern, die als "Man-at-Arms" bekannt war, vor dem Aussterben. Daher wurde es von einer Abteilung des Ministeriums für Zeit und Raum in die Gegenwart zurückgeschickt, um den auserwählten "Man-at-Arms" zu helfen, den Lauf der Geschichte zu ändern.

'I... Ich bin der 'auserwählte Mann-zur-Waffe'?' William zeigte ungläubig auf sich selbst.

Sir Henry Stones Gesicht war in den süßen Geleesnacks vergraben, die William mitgebracht hatte, und er murmelte undeutlich: "Ja, ja.

Als er sah, wie Sir Henry die Snacks mit Genuss verschlang, konnte William sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies wohl kaum der zuverlässige Retter der Welt war, den er erwartet hatte. "Ich will die Verantwortung nicht", sagte er und versuchte, seine Fassung wiederzuerlangen.

Sir Henry zog schließlich den Kopf aus dem zuckerhaltigen Abgrund, die Augen weit vor Sorge. 'Warum nicht?'

Weil ich nur ein gewöhnlicher 12-jähriger Junge bin! Ich habe nicht das Zeug dazu, die Welt zu retten. Und wenn der Waffenmensch ausstirbt, wird das erst Jahre nach meinem Tod passieren. Das ist nicht mein Problem", sagte William fest und begegnete dem Blick des Wesens.

Sir Henry Stone hatte offensichtlich nicht mit der Möglichkeit gerechnet, dass der auserwählte Mann-at-Arms eine solch monumentale Aufgabe ablehnen könnte. Es begann hektisch zu laufen. 'Wenn du die Welt nicht rettest, wer dann?

Suchen Sie sich jemand anderen, ich bin für diese ganze Weltrettungs-Sache nicht geeignet", antwortete William unverblümt. Er hatte nie in Erwägung gezogen, eine Führungsrolle in Schulclubs zu übernehmen, geschweige denn das Schicksal einer ganzen Klasse von "Man-at-Arms" zu schultern.

Sir Henry wurde immer verzweifelter: "Nein, du musst es sein! Du bist der Einzige mit den reinigenden Fähigkeiten.

'Welche Fähigkeiten?' William hob verwirrt eine Augenbraue.

Ja! Im 22. Jahrhundert wird die Klasse der bewaffneten Männer von einer Spezies angegriffen, die als "gefräßige Bestie" bekannt ist. Sie haben keine physische Form, sondern heften sich an diejenigen, die Dunkelheit in ihren Herzen tragen. Die Besessenen werden verdreht und verstärken all ihr Böses, was sie dazu bringt, unaussprechliche Taten zu begehen. Bald verzehrt die gefräßige Bestie ihre Lebenskraft, und sie gehen zugrunde. Sir Henry machte eine Pause und trank einen Schluck Milch. Durch strenge wissenschaftliche Untersuchungen haben wir herausgefunden, dass die gefräßige Bestie erst im 21. Damals war ihre Macht schwach und ihre Zahl gering. Wären sie rechtzeitig gereinigt worden, hätte die zukünftige Katastrophe vermieden werden können.

Mit ernster Miene lehnte sich Sir Henry näher an William heran. Sie sind also der einzige Retter der Allianzen, der führenden Kämpfer, der Wissenschaftler aller Fachrichtungen und aller Bürger der Erde im 22.

William konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen: "Lassen Sie uns nicht zu dramatisch werden. I...'

'William Blackwood! Steh auf! Das Frühstück ist fertig!' rief Lady Margaret Blackwood von draußen und drehte den Türknauf.

Mit schnellen Reflexen schob William den immer noch zitternden Sir Henry in seine Schreibtischschublade. Die Kreatur quietschte, als sie zerquetscht wurde, und protestierte: "Du wirst schon wieder! Deine Mutter kann mich nicht sehen!
Angesichts dieser seltsamen Zusicherung hielt William inne. Sir Henry nutzte den Moment, um in der Schublade herumzuwühlen. In diesem Moment kam Lady Margaret herein, ohne den sich windenden Sir Henry zu bemerken, und rief William einfach zum Frühstück.

Als Lady Margaret den Raum verließ, beobachtete William, wie Sir Henry immer noch versuchte, in der Schublade zu randalieren. Er winkte mit der Hand, und als Sir Henry verstummte, schob William die Kreatur kurzerhand in den Schrank.

'Lass mich raus! Was tun Sie da? rief Sir Henry, seine Stimme war jetzt leiser und enthielt einen Hauch von Panik.

'Ich traue dir immer noch nicht', antwortete William, fest entschlossen. Ich behalte dich da drin, bis ich mit dem Frühstück fertig bin. Er verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden.



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