Wiedergeburt eines zerbrochenen Traums

Kapitel 1

Die Nacht war schwer von Dunkelheit, eine erdrückende Last lag über Brookhaven, während Donnergrollen den Himmel verschlang und die Blitze wie wilde Reißzähne zucken.

"Du kleine Göre, hoffst du immer noch auf Rettung?" Die schrille, giftige Stimme hallte durch die leeren Weiten der Großen Halle und durchbrach die Stille.

Miriam Rivers blickte triumphierend auf Evangeline Hayes hinunter, die am Fuße der Treppe lag und mit einer Blutlache aus einer schweren Wunde übersät war.

Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte Evangeline gegen die Qualen an, die sie verschlangen, und öffnete mühsam die Augen. Ein tiefer Schmerz durchdrang ihren ganzen Körper und ließ sie schwach und hilflos zurück. Blut und Fruchtwasser flossen weiter aus ihr heraus, und der metallische Geruch verursachte ihr Übelkeit.

Sie war fast im achten Monat schwanger, ihr Baby sollte jeden Tag kommen, und sie hätte nie gedacht, dass die grausame Miriam die Dreistigkeit besitzen würde, sie die Treppe hinunterzustoßen...

Während der Hass in ihr brodelte, richtete Evangeline ihren Blick auf Miriam, die ebenfalls hochschwanger war. "Miriam, du wirst auch bald Mutter. Wie kannst du so herzlos sein und den Zorn des Schicksals nicht fürchten?"

"Oh bitte, warum sollte ich den Zorn ertragen, wenn du es solltest? Deinetwegen sind dein Baby und deine sterbende Mutter in diesem Netz des Leidens gefangen. Du bist diejenige, die es verdient hat", antwortete Miriam mit einem kühlen, leidenschaftslosen Lächeln.

Mit einer grausamen Bewegung ließ sie sich herab und riss Evangeline an den Haaren, um ihren Kopf nach oben zu ziehen. "Weißt du das? Seit ich vor drei Jahren begonnen habe, gegen dich zu intrigieren, habe ich diesen blutigen Ausgang vorausgesehen, und heute habe ich lange genug gewartet."

Jeder Zug fühlte sich an wie ein Messer, das sich in Evangelines Kopfhaut drehte. Ihr Gesicht war blass wie ein Geist, doch sie keuchte nicht vor Schmerz. Stattdessen röteten sich ihre Augen vor Wut. "Ich war blind, eine verdrehte Frau wie dich in mein Leben zu lassen."

Miriams Gesichtsausdruck verhärtete sich. "Verdreht? Ha! Du hast mir alles genommen; warum merkst du nicht, dass du der größere Perverse bist?" Ohne Vorwarnung verpasste sie Evangeline eine Ohrfeige.

In einem Augenblick schwoll Evangelines Wange an.

"Deine Mutter war diejenige, die mir meinen Vater gestohlen hat, und trotzdem darfst du dich wie eine Prinzessin aufführen, während ich als das nicht akzeptierte uneheliche Kind zurückbleibe. Warum ist das fair?"

Miriams Augen funkelten mit einer kränklichen Genugtuung, die sich bald auf Evangelines geschwollenen Bauch verlagerte. "Ich dachte, die Veröffentlichung eines skandalösen Videos von dir mit einem Mann würde deinen Ruf ruinieren, die Familie Hayes beschämen und Martin dazu zwingen, dich und deine Mutter aus dem Haus zu werfen. Dann würde ich endlich rechtmäßig meinen Platz zurückerobern. Aber..."

"Aber was? Er hat dich und deine Mutter nicht rausgeworfen? Stattdessen hat er Cyrus dazu gebracht, deinen Namen reinzuwaschen und aus deiner Affäre eine romantische Fluchtgeschichte zu machen. Weißt du, wie wütend mich das gemacht hat?"

Miriams Gesicht verzerrte sich zu einer dämonischen Fratze voller Wut.

Evangeline sah die Wildheit in Miriams Augen und ertrug die Qualen, die mit jedem Wort aufloderten. "Du... magst Cyrus Morganthe."

Miriam gluckste, was bald in herzhaftes Gelächter ausbrach, das schaurig widerhallte. "Evangeline, süße Evangeline, du bist ein Idiot. Ich mag Cyrus nicht! Er ist nur ein Spielball, den ich in deiner Nähe platziert habe, bereit, dir jeden Moment den Garaus zu machen."
"Übrigens, du hast es vielleicht noch nicht begriffen: Du liegst heute auch wegen ihm hier."

Evangelines Augen weiteten sich, Unglauben stand ihr ins Gesicht geschrieben. "Nein ... das kann doch nicht wahr sein ..."

"Warum? Willst du es immer noch leugnen? Hast du dich nicht gewundert, warum es in Hayes Manor so furchtbar still ist? Du fällst als schwangere Frau die Treppe hinunter, und niemand kommt? Der Grund ist einfach - Cyrus, der zukünftige Schwiegersohn, hat alle anderen im Haus weggeschickt. Dachtest du, das wäre schwer für ihn?"

In diesem Augenblick wurde Evangelines Gesicht aschfahl.

Sie kannte Cyrus seit zwei Jahren - ein Mann, dessen Wärme sich wie Seide um ihr Herz gelegt hatte. Wie konnte er sie nur so hintergehen?

Aber für einen Moment vergaß sie, dass sie ihre Verbindung zu Cyrus Miriams Machenschaften zu verdanken hatte...

Miriam genoss die Verzweiflung, als sie sah, wie Evangelines Gesicht noch tiefer sank. "Bereust du jetzt, dass du mich kennst? Ich kann es kaum erwarten, deine Mutter, dich und deinen kleinen Bastard vor meinen Augen leiden zu sehen, einen nach dem anderen."

"Nein, nein, ich werde es genießen, deine Mutter zu quälen - die alte Hexe, die mir alles genommen hat, was mir gehörte -, bevor ich meinen Spaß mit dir habe."

Mit einem irren Grinsen warf sie ihren Blick auf Evangelines Bauch, ihr Lächeln wurde grotesk breit. "Und was den kleinen Bastard in dir angeht? Keine Sorge, ich werde ihn retten - er könnte mir noch von Nutzen sein..."

Als Evangelines Sicht zu verschwimmen begann, sah sie, wie Miriam etwas unter ihrem Kleid hervorzog - ein Kissen. Und schon fühlte sich ihr Bauch seltsam flach an.

Miriam... sie war gar nicht schwanger...

Evangelines Herz raste, der Schock packte sie. Sie öffnete den Mund, suchte nach Worten, wurde aber schnell von einer tintenschwarzen Dunkelheit umhüllt und geriet erneut in Vergessenheit...

Kapitel 2

Die Zeit verging langsam, wie ein Jahrhundert, und doch eilte sie vorbei wie ein flüchtiger Schatten. Als Evangeline Hayes das Bewusstsein wiedererlangte, spürte sie eine überwältigende Schwere in ihrem Körper, vor allem um ihre Taille herum, wo sie fest gebunden war und schmerzte.

Evangelines Augen flogen auf, und ihre Hand wanderte instinktiv zu ihrem Unterleib, nur um festzustellen... dass er flach war.

'Baby! Mein Baby...'

Evangelines Stimme zitterte, als sie an sich hinunterblickte und ihr Herz vor Angst schlug.

Ihre Füße baumelten in der Luft, ihr einstmals ausgeprägter Bauch war nur noch eine flache Weite. Ein dicker Stoffriemen war fest um ihre Taille geschnürt und ließ sie mehrere Stockwerke über dem Boden an der Seite eines hohen Gebäudes hängen.

Wenn sie nach unten blickte, schien die geschäftige Straße unter ihr Menschen und Autos auf die Größe von Ameisen schrumpfen zu lassen. Evangeline wurde blass, Angst überflutete sie und machte sie sprachlos.

Hatte Miriam Rivers sie nicht die Treppe hinuntergestoßen? Wie war sie so vor dem Gebäude gelandet? War dies wieder einer von Miriams Plänen?

Und was ist mit ihrem Baby? Wurde es ihr von Miriam weggenommen?

Eine Windböe fegte vorbei und brachte Evangeline gefährlich ins Schwanken.

Trotz der Flut von Fragen, die ihr im Kopf herumschwirrten, wurde sie von Panik übermannt. Sie suchte verzweifelt nach etwas, woran sie sich auf der rauen Oberfläche des Gebäudes festhalten konnte, aber der körnige Ziegelstein bot ihr keinen Halt, und mit ihren hektischen Bewegungen rutschte sie immer weiter nach unten.

Der plötzliche Abstieg raubte ihr die Farbe aus dem Gesicht und ließ sie fast durchsichtig erscheinen. Sie wusste, dass es wichtig war, still zu halten. Als sie sich wieder gefangen hatte, umklammerte sie den Gurt mit ihren zitternden Händen und zog ihn enger an ihren Körper.

Evangeline schloss für einen Moment die Augen und nahm sich fest vor, nicht in Panik zu geraten. Sie durfte nicht in Panik geraten; vielleicht beobachtete Miriam ihr Ringen aus dem Schatten und freute sich über ihr Unglück.

Da sie sich nicht sicher war, wie stark der Gurt um ihre Taille war, wurde ihr klar, dass es keine Option war, dort zu hängen. Sie wollte nicht sterben, aber sie wusste auch, dass ein Hilferuf ihre Fängerin auf den Plan rufen könnte, anstatt sie zu retten.

Da sie nie der Angst erlag, konzentrierte sich Evangeline darauf, einen Weg zu finden, sich zu retten.

Sie blickte nach oben und entdeckte ein großes Fenster etwa einen Meter über ihr. Wenn sie nur an dem Gurt hochklettern könnte...

Gerade als sie ihre Position korrigierte, rutschte ihr Körper erneut ab und baumelte hilflos nach unten. Panik stieg in ihr auf, und sie atmete scharf ein, als sie erkannte, dass ein Hochklettern nicht möglich war. Ihr Blick wanderte zu einem Balkon zu ihrer Linken, der in Sprungweite lag.

Er war etwas mehr als einen Meter entfernt - nicht weit, aber auch nicht nah genug, um sich wohl zu fühlen. Wenn sie ihren Sprung falsch einschätzte, konnte sie ihn leicht ganz verfehlen.

Wenn sie vom Tisch klettern wollte, blieb ihr nur der Sprung. Vielleicht war das ihre einzige Chance zu entkommen.

Entschlossen untersuchte Evangeline den Gurt, der um ihre Taille gebunden war. Er war verknotet, und wenn sie fest genug an dem Ende zog, würde er sie befreien.

Ein Sturz aus einer solchen Höhe wäre wahrscheinlich tödlich; wenn sie es richtig anstellte, könnte sie auf dem Balkon landen und sich nur ein oder zwei Brüche zuziehen.
Da sie schon einmal mit Freunden geklettert war, spürte sie ein Aufflackern von Selbstvertrauen. Ohne weiter darüber nachzudenken, klammerte sie sich mit der linken Hand fest an den Gurt, um sich hochzuziehen, während ihre rechte Hand das lose Ende des Gurtes umklammerte, bereit für den entscheidenden Moment...

Kapitel 3

Doch im nächsten Moment rührte sich Evangeline Hayes nicht mehr, ihr Blick wanderte auf den Rücken ihrer rechten Hand.

Dort war sie einst von einer großen, heftigen Brandnarbe gezeichnet, jetzt wirkte sie vollkommen glatt und makellos. Diese zarte, blasse Hand stand in krassem Gegensatz zu allem, was sie gerade erlebt hatte.

Noch vor wenigen Augenblicken hatte sie sich ganz darauf konzentriert, einer gefährlichen Situation zu entkommen, doch nun dämmerte ihr, dass seit dem Aufwachen alles eine seltsame Wendung genommen zu haben schien.

Ihr flacher Bauch trug keine Anzeichen dafür, dass sie ein Kind ausgetragen hatte. Zusammen mit ihrer unversehrten rechten Hand stellte sie sich die Frage: Was um alles in der Welt war geschehen?

Evangeline erinnerte sich plötzlich daran, wie sie im achten Monat schwanger gewesen war, als sie die Treppe eines sieben- oder achtstöckigen Gebäudes hinuntergestürzt war, blutüberströmt und hilflos, unfähig, in ihrer größten Not um Hilfe zu rufen. Miriam Rivers hatte sie tot sehen wollen, und doch war sie hier, atmend und lebendig.

Könnte sie vielleicht ein Geist sein, ein Gespenst?

Aber wenn sie ein Geist war, warum spürte sie dann immer noch den heftigen Schmerz, der ihren Körper durchzog? Sie kniff sich in den Oberschenkel, und in diesem Augenblick durchströmte sie das Gefühl von Vitalität.

Dieses bizarre Phänomen... hatte sie sich bei ihrer Wiedergeburt irgendwie den Körper eines anderen Menschen ausgeliehen?

Konnte es sein, dass Gott ihr Leiden gesehen und ihr eine weitere Chance auf Leben gewährt hatte?

Wenn das der Fall war, was gab es dann noch, worüber sie unsicher sein konnte?

Solange Evangeline Hayes am Leben war, war es ihr egal, welche Form sie angenommen hatte, solange sie den Nervenkitzel des Lebens noch einmal erleben konnte.

Das Leben war die einzige Möglichkeit für diejenigen, die ihr Unrecht getan hatten, hundertfach zu bezahlen.

In diesem Moment flammte in Evangelines Augen ein unbändiger Hass auf, der so heftig war, dass er den Himmel zu zerschmettern schien.

Schnell kehrte Evangeline in die Realität zurück; ihr vorrangiges Ziel war es, der unmittelbaren Gefahr zu entkommen. Denn nur wenn sie überlebte, konnte sie sich an ihren Feinden rächen.

Evangeline richtete ihren Blick nach unten auf das Sonnendeck und überlegte, wie sie am sichersten springen konnte, ohne ihr Risiko zu erhöhen.

Doch gerade als sie ihren Schritt berechnete, hallten Stimmen über ihr wider.

'Seht! Sie ist dort! Schnell, packt sie!'

Evangeline erstarrte, ihr Blut lief kalt, als sie den Kopf hob. Zwei einschüchternde Männer lehnten sich gefährlich aus dem Fenster, an dem das Seil hing.

Im Handumdrehen baumelten ihre halben Körper heraus, während sie das Seil fest umklammerten.

Du kleine Göre! Wie kannst du es wagen, wegzulaufen? Du kommst besser leise herauf, oder ich schwöre, ich schneide es durch und lasse dich in einer Pfütze aus Glibber liegen", spuckte einer der Männer, schwang ein Messer und drückte seine scharfe Klinge gegen die Lebenslinie, die er zu durchtrennen drohte.

Evangeline spürte die Anspannung in ihren Muskeln und wusste, dass sie nicht zögern würden, ihre Drohungen wahr zu machen, wenn sie nicht einwilligte.

Im Ungewissen über ihre Identität in diesem neuen Körper, aber bewusst genug, um zu erkennen, dass es sich bei dem um ihre Taille gebundenen Knoten um einen Schlupfknoten handelte, setzte sie eine erschütternde Wahrheit zusammen: Jemand wollte sie hier gefangen halten, und diese beiden Männer waren nicht freundlich, was ihre verzweifelte Flucht erklärte.
Irgendwie hatte ihre Seele auf dieser Flucht diesen Körper übernommen, was zu dem Moment führte, in dem sie sich jetzt befand.

Als ihr die Klarheit dämmerte, war Evangeline fest entschlossen - sie durfte sich nicht von den Männern da oben fangen lassen. Sie würde sich lieber dem Unbekannten stellen, als sich gefangen nehmen zu lassen.

Jetzt blieb ihr nur noch ein einziger Weg offen.

Sie packte das Seil fester, blickte plötzlich auf und rief trotzig: "Schneiden Sie es doch einfach durch, ich fordere Sie heraus! Ich komme nicht hoch!

Ihr Gesichtsausdruck war von unerschütterlicher Entschlossenheit geprägt, eine grimmige Weigerung, nachzugeben.

Der Mann mit dem Messer stolperte leicht über ihre Kühnheit und war von ihrer Furchtlosigkeit und der Herausforderung in ihren Worten beeindruckt.

Das war genau die Reaktion, auf die Evangeline gewartet hatte. Als er zögerte und leise bis drei zählte, ruckte sie zur Seite und stieß sich hart gegen die Wand ab, während sie gleichzeitig das Seil von ihrer Taille losriss.

'Bis dann!'

Die Luft hallte von ihren flüchtigen Worten wider; in diesem Augenblick sprang Evangeline unter den frustrierten Blicken der beiden Männer anmutig und landete direkt auf dem Sonnendeck unter ihr und verschwand aus dem Blickfeld.

'Verdammt! Diese kleine Göre! Wenn ich sie erwische, wird sie die Geschichte nicht mehr erleben!' fluchte ein Mann wütend und durchtrennte das Seil über ihm mit einem schnellen Schlag, bevor die beiden durch das Fenster verschwanden und sie in der Nacht zurückließen.

Kapitel 4

Die Stimme des Mannes war kalt und unbarmherzig, aber die dunkle Mündung der Waffe war noch kälter und gnadenloser. Evangeline Hayes, die noch nie mit einer echten Schusswaffe in Berührung gekommen war, war wie versteinert.

'I... ich schwöre... Ich lüge nicht...", stammelte sie, und ihre Stimme zitterte. Mit einem plötzlichen Neigen des Kopfes wurde sie ohnmächtig.

Jeder normale Mensch wäre unter dem Druck zusammengebrochen, nachdem er einen Sturz aus großer Höhe miterlebt hatte und dann eine Waffe auf ihn gerichtet war!

Dorian Blackwood starrte auf das junge Mädchen hinunter, das nun bewusstlos und sichtlich verängstigt war, mit einem heiteren, aber hilflosen Gesichtsausdruck. Nach einem Moment steckte er seine Pistole in den Halfter.

Einen Sprung aus über zwanzig Stockwerken zu überleben, nur um direkt auf seiner Terrasse zu landen - was für ein unglaublicher Zufall!

Ein Grinsen umspielte Dorians Lippen, als er seine linke Hand von Evangelines Brust wegbewegte und sich stattdessen auf dem Boden abstützte.

Er betrachtete seinen eigenen Unterleib, der zuvor verletzt worden war; Blut sickerte durch den Stoff und befleckte sowohl seine weiße Robe als auch den Saum von Evangelines rosa Kleid.

Dorian kniff die Augen zusammen und war erleichtert, dass das Mädchen außer Gefecht war. Wenn jemand herausfand, dass er verletzt war, würde das wahrscheinlich eine Menge unerwünschter Aufmerksamkeit erregen.

Er atmete aus und hatte sich gerade aufgerichtet, als er ein Geräusch an der Tür hörte.

Wenige Augenblicke später kam ein großer, imposanter Mann herein, der gerade etwas sagen wollte, bis er das bewusstlose Mädchen auf dem Boden bemerkte. Verblüfft erstarrte er.

Sir, wer ist dieses Mädchen? fragte Felix Goodwin und zog verwirrt die Stirn in Falten.

Dorians Gesichtsausdruck verfinsterte sich, während er sein locker gebundenes Gewand zurechtrückte und den Gürtel wieder befestigte. Sie ist vom Himmel gefallen.

Vom Himmel gefallen?", wiederholte Felix und blickte in den Nachthimmel über der Terrasse. Wann hat der Colonel mit den Witzen angefangen?

Als er seinen Blick zurückwandte, bemerkte Felix schnell das Blut, das aus Dorians Taille sickerte. Eilig wandte er sich an ihn: "Ihre Wunde ist wieder aufgegangen? Ich hole einen Arzt.'

Dorian schüttelte den Kopf. 'Es ist nichts Ernstes.'

'Aber...' Felix sah ihn an, denn er wusste, wie schwer die Unterleibsverletzungen des Colonels waren, was seine Besorgnis nur noch verstärkte.

Ich kenne meinen Körper besser als jeder andere. Kein Grund zur Sorge", unterbrach Dorian ihn entschieden.

Felix entspannte sich sichtlich, sah aber immer noch beunruhigt aus. 'Wie ist dieses Mädchen dann hier gelandet? Ich habe jeden Winkel dieser Wohnung überprüft, bevor du eingezogen bist; es gab keine Anzeichen für einen Besucher.

Dorian warf Felix einen bösen Blick zu. Du musst an deinen Ermittlungsfähigkeiten arbeiten!

Damit drehte er sich um und schritt zurück in die große Halle.

Felix stand fassungslos da. Er hatte nur versucht zu verstehen, wie das Mädchen hierher gekommen war, doch irgendwie führte das zu einer Kritik an seinen Fähigkeiten?

Frustriert richtete Felix seinen Blick wieder auf die ohnmächtige Evangeline.

Sie schien etwa sechzehn oder siebzehn Jahre alt zu sein, hellhäutig und recht hübsch. Er dachte bei sich, dass sie wahrscheinlich eine Schönheit werden würde.

Vom Himmel gefallen? Felix schob den Gedanken beiseite. Das glaubte er nicht!

Er trat an das Terrassengeländer und sah sich die Umgebung an. Mit dem zerbrochenen Sessel, der auf dem Boden lag, begann er, die Dinge zu ordnen.
Als er in die große Halle zurückkehrte, schnappte er sich einen Laptop vom Couchtisch und rief schnell die Sicherheitsaufzeichnungen von der Terrasse auf. Es dauerte nicht lange, bis er verstand, warum Dorians Gesichtsausdruck so grimmig gewesen war.

Es stellte sich heraus, dass der Sturz des Mädchens eine Metapher war; sie hatte Dorian wirklich umgestoßen!

Wenn sich herumsprechen würde, dass der mächtige Anführer der Zeloria Special Forces von einem jungen Mädchen verletzt worden war, wäre das ein Skandal, der alle schockieren würde.

Erschwerend kam hinzu, dass der Oberst nicht einfach nur umgeworfen wurde, sondern dass es etwas Entscheidendes zu beachten gab...

Kapitel 5

Der Kommandant des Hauses wurde von einem kleinen Mädchen ausmanövriert!

Felix Goodwin sah sich die Aufnahmen auf dem Monitor an, und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Das war zu pikant, um es für sich zu behalten!

-

Dorian Blackwood kam aus seinem Zimmer, nachdem er seine Wunden verbunden und eine saubere Uniform angezogen hatte. Beim Hinausgehen erblickte er Felix, der an seinem Computer saß und vor sich hin kicherte.

Was macht dich so glücklich?", erkundigte sich Dorian mit einer Mischung aus Neugierde und Vorsicht.

Felix stand schnell auf und verbarg seine Freude mit der ernsten Miene, die man von einem Soldaten erwartet. 'Ich melde mich, Sir. Ich habe gerade das Überwachungsmaterial vom Außenbalkon überprüft, um die Identität des kleinen Mädchens zu bestätigen.

Obwohl es im Hotel keine Überwachungskameras gab, rechtfertigte die Art ihres Kommandostatus präventive Sicherheitsmaßnahmen, wohin sie auch gingen. Wenn es nicht absolut notwendig war, riskierten sie nicht, die Privatsphäre des Kommandanten zu verletzen, indem sie sich das Filmmaterial ansahen.

Dorian verengte seine Augen, seine Stimme war ruhig und neutral. 'Und, haben Sie etwas gesehen?

Als Felix zögerte, setzte sein Herz einen Schlag aus. Die Aufnahmen zeigen, dass das Mädchen sich an ein Seil gebunden hat und aus dem oberen Fenster gesprungen ist. Wir müssen jedoch noch ihre Identität und die Gründe für ihren Sprung untersuchen.

Er würde es niemals wagen, zu erwähnen, dass der Kommandant bei diesem Vorfall kompromittiert wurde, denn sonst würde er wahrscheinlich an die Grenze verbannt werden, um den Frieden zu sichern.

Dorian warf Felix einen Seitenblick zu, bevor er seinen Blick wieder nach draußen richtete, wo der Tatort bereits geräumt worden war.

'Wo ist sie jetzt?'

'Immer noch im Gästezimmer', antwortete Felix und dachte einen Moment nach, bevor er hinzufügte: 'Ich habe gerade nachgesehen, und sie hatte keine Waffen dabei, also sollte sie keine große Bedrohung darstellen.'

Es sind die Dinge, die harmlos erscheinen, die oft die wahre Gefahr darstellen", sagte Dorian und ließ sich mit einem Grinsen im Mund ins Sofa sinken.

In diesem Sinne finde ich das ziemlich amüsant.

'Wirklich?' Dorian hob fasziniert eine Augenbraue.

Felix rief das Filmmaterial auf dem Computer auf und trat näher an Dorian heran. Sehen Sie sich das mal an, Commander.

Er reichte den Laptop weiter. Dorians Augen überflogen den Bildschirm, auf dem zu sehen war, wie Evangeline Hayes auf den Balkon gesprungen war.

Es war in der Tat amüsant.

Das Mädchen hat einige Fähigkeiten, besonders bei diesem anmutigen Sprung. An meiner Stelle hätte ich die Landung nicht ganz so eindrucksvoll hinbekommen", bemerkte Felix mit Bewunderung in der Stimme.

Aber wenn sie wirklich Hintergedanken hatte, könnte es für sie nicht gut ausgehen, in Dorians Fängen zu landen.

Fühlst du dich neidisch, oder was? erkundigte sich Dorian, wobei er Felix mit einem schelmischen Blick bedachte.

Felix kratzte sich am Kopf, leicht verwirrt über den Tonfall des Kommandanten.

Ab heute wirst du jeden Tag hundertmal das Klettern trainieren", erwiderte Dorian, wobei sich ein Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete.

'Warten Sie, Sir, tun Sie mir das nicht an!'

'Zweihundert Mal, um genau zu sein.'

Felix spürte, wie ihn die Verzweiflung überkam: "Neeeeein!

Wie hatte er sich in diesen Schlamassel gebracht, nur weil er einem unbekannten Mädchen ein Kompliment gemacht hatte?
Hundert Aufstiege pro Tag waren schon eine Anstrengung, jetzt hatte sich die Zahl verdoppelt. Er konnte sich nur vorstellen, wie sich sein Leben von nun an entwickeln würde!

Er wusste nur, dass der Kommandant nachtragend war - natürlich ohne Blutvergießen.

Innerlich seufzend erinnerte sich Felix an etwas. Ach ja, Commander, bevor ich reinkam, haben meine Kameraden zwei verdächtige Personen gesehen, die sich hier herumtrieben. Ich habe mich gefragt, ob sie nach dem Mädchen gesucht haben.'

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