Echos eines sich wandelnden Herzens

1

In einer Welt, in der sich Tiere in menschenähnliche Formen verwandeln können, ist Eleanor Fairchild den bizarren Umständen ausgeliefert, die sie ins Alte Königreich geführt haben. Einst war sie eine Hauskatze des mysteriösen Regenten Alaric und musste sich nun als junge Frau mit einer unerwarteten Katzengestalt durchs Leben schlagen - mit bezaubernden Katzenohren und einem flauschigen Schwanz, der sich weigerte, zu verschwinden.

Eleanor war überwältigt. Drei Jahre als Alarics Haustier hatten sie auf vieles vorbereitet, aber die Aufmerksamkeit gut aussehender Verehrer war eine Herausforderung, mit der sie nicht gerechnet hatte. Als sie sich an ihre neue Realität gewöhnte, stellte sie bald fest, dass sie kein gewöhnliches Mädchen mehr war; die Zuneigung und das Verlangen, die sie umgaben, waren sowohl ein Segen als auch ein Fluch.

Regent Alaric, eine strenge, aber edle Persönlichkeit, hätte nie gedacht, dass seine geliebte Katze die Aufmerksamkeit so vieler Männer auf sich ziehen könnte - vor allem derer, die in einem von mystischen Bestien beherrschten Königreich um ihre Zuneigung buhlen. Mit ihrer Verwandlung verwandelte sich Eleanors Leben von einem gemütlichen Dasein vor dem Kamin in einen Wirbelwind aus romantischen Verfolgungen und schwelenden Spannungen.

Als sie eines Nachmittags durch den weitläufigen königlichen Garten schlenderte - ein Ort, der ihr einst so banal wie eine Katze erschien -, spürte Eleanor eine pulsierende Energie in der Luft. Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die versammelte Menge von Adligen und Soldaten, die den neu eingetroffenen Prinzen Leo umgaben. Der junge Prinz war gutaussehend und hatte einen Charme, der die anderen Höflinge in Ohnmacht fallen ließ, und Eleanor spürte ein seltsames Flattern in ihrer Brust.

'Eure Hoheit!' Eine Stimme durchbrach ihre Träumerei und holte sie in die Gegenwart zurück. Es war Seraphina Westwood, eine rivalisierende Hofdame, deren scharfer Verstand und Schönheit sie sowohl bewundert als auch gefürchtet machte. Ihr könnt doch nicht ein solches Interesse an dieser... Kreatur haben", säuselte sie, und ihr Blick wurde berechnend, als er auf Eleanor fiel.

Eleanor spürte einen Anflug von Empörung. Ich bin kein Geschöpf, vielen Dank!", erwiderte sie, wobei ihre Stimme stärker war, als sie sich fühlte. Entrüstet wedelte sie mit dem Schwanz und wandte sich Leo zu, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit von sich abzulenken.

Leo lächelte, seine Aufmerksamkeit war unerschütterlich. Du trägst eine Aura der Verzauberung in dir, Eleanor. Das Königreich kann sich glücklich schätzen, dich als Dame zu haben. Ein kollektives Aufatmen hallte um sie herum, ein Gemurmel der Überraschung und Bewunderung ging durch die Menge.

Eleanors Wangen erröteten. Plötzlich stand sie im Mittelpunkt eines Wirbelsturms der Aufmerksamkeit - und weitaus gefährlicher als alles, was sie als einfache Katze erlebt hatte. Geflüster der Bewunderung umgab sie und vermischte sich mit Spekulationen, dass der Regent ihre Verwandlung irgendwie eingefädelt hatte. Der Gedanke ließ Eleanor erschaudern; sie war weder ein Spielball in einem politischen Spiel noch ein schillernder Preis. Aber wie sollte sie das beweisen, wenn das ganze Königreich ein Auge auf sie geworfen hatte?

Als Eleanor sich in dieser neuen Welt der Hofpolitik und der gefährlichen Begierden zurechtfand, wurde ihr klar, dass sie ihre eigene Stimme inmitten des Chaos finden musste. Das Alte Königreich war voll von Kreaturen jeder Art, und innerhalb seiner Mauern würde sie Geheimnisse aufdecken, die alles verändern könnten.
Jeden Tag setzte sie sich mit ihrer Identität auseinander und dachte darüber nach, was es bedeutete, sowohl ein Mädchen als auch eine Katze zu sein. In ihrem Inneren tobte ein Kampf - ein Kampf, der von der Erregung, begehrt zu werden, und der Angst, benutzt zu werden, begleitet wurde. Konnte sie sich selbst schützen und gleichzeitig die Wahrheit über ihre Verwandlung herausfinden?

In einer Welt, in der Bestien und Menschen aufeinanderprallen, würde Eleanor nicht nur ihre Stärke entdecken, sondern auch die Liebe, die sie entweder retten oder in ein Netz aus Intrigen und Verzauberung verstricken könnte.



2

**Die von Herrin Tiger gestohlene Katze**

Eleanor Fairchild war sich ihrer Situation bewusst, aber irgendwie wusste sie, dass sie kein Mensch mehr war - genauer gesagt, hatte sie sich in eine Katze verwandelt.

Sie kauerte unter einem jungen Kiefernzweig, der mit einer dicken Schneeschicht überzogen war, und zitterte vor der grimmigen Kälte. Zum Glück hatte der Schneesturm endlich nachgelassen, aber die Reste der Schneeflocken fielen immer noch träge von den Ästen über ihr herab und legten sich auf ihr Fell.

Die eisige Kälte drang in ihr Fell ein und ließ sie unwillkürlich erschaudern. Sie streckte ihre Pfoten aus - mitsamt den Krallen - und rieb sich das Fell, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen.

Vor einem halben Jahr war sie noch eine sorglose Highschool-Schülerin gewesen, die vor jugendlicher Energie nur so strotzte; jetzt war sie nur noch eine verirrte Katze in einem tobenden Schneesturm.

Zuerst hatte sie naiv geglaubt, die Welt hätte sich irgendwie um sie herum ausgedehnt. Wären nicht die flauschigen Pfoten im Schnee gewesen, hätte sie sich vielleicht selbst von dieser Realität überzeugen können. Mit zusammengekniffenen Augen konnte sie noch vage die Spitze ihrer rosa Nase erkennen, die nun grausam mit Frost bedeckt war.

Miau", rief sie aus tiefstem Herzen, aber der Ruf verwandelte sich in einen schwachen Laut, der sich jämmerlich jung und klein anfühlte, wie das Miauen eines Kätzchens. Es war herzzerreißend traurig.

Das war schlimm; sie hatte ihre Fähigkeit zu kommunizieren verloren.

In der eisigen Wildnis fehlte ihr der Mut, ihren mageren Unterschlupf zu verlassen, vor allem weil sie sich noch nicht an die neue Realität des Gehens auf vier Beinen gewöhnt hatte.

Sie wusste nicht, wie lange sie gewartet hatte - so lange, bis ihr Bauch, der fest an den gefrorenen Boden gepresst war, durch die Kälte völlig gefühllos geworden war -, als sie schließlich in der Ferne auf einer kleinen Anhöhe einen Schatten entdeckte. Das blendend weiße Licht, das vom Schnee reflektiert wurde, machte es ihr zunächst schwer zu erkennen, was es war.

Miau, miau, miau! Mit letzter Kraft rief sie hilflos und hoffte, dass es ein Mensch war - eine freundliche Seele, die Katzen verstand.

Doch als die Gestalt ins Blickfeld rückte, spürte Eleanor Fairchild instinktiv, dass das Schicksal sie nicht dazu bestimmt hatte, den Glücksstern des großen Edric Larkspur zu tragen.

Was vor ihr stand, war keine gewöhnliche Kreatur, sondern ein riesiger weißer Tiger, wie sie ihn noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Im Zoo hatte sie zwar Tiger gesehen, aber dieser rein weiße Riese ragte wie ein Berg auf. Hätte er nicht den Kopf gesenkt und ein deutliches, fast königliches "Lord"-Zeichen auf der Stirn gezeigt, hätte sie ihn vielleicht für eine völlig neue Art gehalten.

Miau...", wimmerte sie schwach, während sie instinktiv zusammenzuckte und sich verzweifelt hinter den Stamm des kleinen Baumes drängte. Der Tiger war unglaublich stark; selbst sein warmer Atem ließ Schnee um sie herumfliegen.

Er schien sie direkt anzustarren, den großen Kopf leicht gesenkt, die Augen schimmerten mit einer bedrückenden Intensität, die sie nicht ertragen konnte.

Obwohl es sich bei beiden um Katzen handelte, war er der Spitzenreiter der Nahrungskette, während sie ein Schwächling am unteren Ende war. Eleanor spürte eine angeborene Furcht in der Gegenwart einer solch überwältigenden Stärke.
Da sie sich nirgendwo verstecken konnte, erschien ihr der kleine Baum - noch ein junger Bäumchen - riesig, aber für den Tiger war er unbedeutend. Als die Äste ihre Gestalt verdeckten, schnaufte der Tiger verärgert und entblößte ein beeindruckendes Gebiss mit scharfen Zähnen.

Miau".

Bevor sie reagieren konnte, griff die riesige Pranke nach ihr, und Eleanor konnte ihr gerade noch ausweichen. Die Wucht des Schlags hinterließ einen riesigen Krater im Schnee, nur wenige Zentimeter von der Stelle entfernt, an der sie gestanden hatte, und überflutete ihre Sinne mit Schrecken, als sie dachte, sie könnte die nächste auf der Speisekarte sein.



3

Eleanor Fairchild schlitterte über den Schnee, ihre kleinen Pfoten rasten durch den heulenden Schneesturm. Das stürmische Treiben weckte die Urwut des riesigen weißen Tigers, der hinter ihr auftauchte. Mit einem kräftigen Hieb seiner riesigen Pranke zerstörte er die junge Kiefer, in der Eleanor Trost suchte, und knickte sie wie einen Zweig ab.

Knurren.

Das donnernde Grollen jagte Eleanor einen Schauer über den Rücken, und ihre Glieder wurden zu Gelee, als sie fast im frisch gefallenen Schnee versank.

In dieser trostlosen Berglandschaft spielte sich eine unerwartete Szene ab: Ein kleines weißes Kätzchen kämpfte sich durch die dicke Schneedecke und miaute jämmerlich, während der große weiße Tiger direkt hinter ihm herschlich, als würde er ein spöttisches Katz-und-Maus-Spiel spielen.

Erst als Eleanor vor Erschöpfung völlig zusammenbrach, hob der Weiße Tiger das Kätzchen vorsichtig aus dem Schnee, wobei sein massives Maul seine scharfen und furchterregenden Zähne entblößte, bevor er es behutsam in sein Maul hob.

...

Eleanor erwachte in der Wärme, ganz im Gegensatz zu dem Alptraum, vom weißen Tiger verschlungen zu werden. Stattdessen fand sie sich an den dicken, pelzigen Bauch der Kreatur geschmiegt, eingehüllt in seine luxuriöse Wärme, und schöpfte Trost aus seiner Wärme.

Vielleicht hatte sie zu gut geschlafen; an seine Vorderpfoten geschmiegt, stieß sie einen leisen, schläfrigen Seufzer aus, und ihre winzige Zunge schnalzte instinktiv heraus, kaum dass sie die Realität begriffen hatte.

Der Weiße Tiger drehte seinen massigen Kopf, um sie zu beobachten, und schien vom Anblick ihrer schläfrigen Mätzchen ganz angetan zu sein. Seine kalten, stechenden Augen wurden weicher, als er sein Maul wieder öffnete, und bevor Eleanor reagieren konnte, fuhr seine riesige Zunge über ihr kleines Katzengesicht.

Als sich die Zunge zurückzog, war ihr kleines schneeweißes Gesicht feucht und glänzte vom Speichel des Riesen.

Eleanor Fairchild: "Igitt, eklig!

Angesichts des durchdringenden Blicks des Riesen konnte sie nicht anders, als ihre Zunge schüchtern zurückzuziehen und zu schlucken, wobei sie feststellte, dass der Geschmack keine überwältigenden fleischlichen Untertöne aufwies.

Es dauerte eine Weile, bis Eleanor begriff, dass sie in eine Höhle der Echos gebracht worden war, wahrscheinlich das Versteck des Tigers. Da der Schneesturm draußen nicht mehr heulte, verspürte sie eine unerwartete Erleichterung; es schien, als hätte sie ihr katzenhaftes Leben doch noch erhalten.

Zunächst hatte sie die Befürchtung, dass sie für den Tiger nur noch eine Ration war. Doch im Laufe der Tage stellte sie fest, dass die Kreatur kein Interesse an der Nahrungsaufnahme zeigte. Zu ihrer Überraschung fand der Weiße Tiger, als der Hunger an ihr zu nagen begann, irgendwie ein melkendes Mutterschaf und brachte es zu ihr, um sie zu ernähren.

Nach anfänglichem Widerstand gegen diese seltsame Art zu essen, stellte Eleanor bald fest, dass sie ihre menschlichen Instinkte zugunsten des Überlebens zurückstellte.

Tag für Tag lebte sie friedlich mit dem majestätischen weißen Tiger zusammen. Die meiste Zeit saß er gemütlich in der Höhle des Echos und ruhte sich aus. Eleanor, die ein wenig zugenommen hatte, rollte sich in seiner warmen Umarmung zusammen, wenn sie erschöpft war, und stellte fest, dass der Tiger ihre Gesellschaft zu schätzen schien.
Wochen vergingen, und die Sonne begann, die Berge zu durchfluten; der Schnee begann langsam zu schmelzen, was die Ankunft des Frühlings ankündigte.

Eines Tages, als die ersten grünen Triebe durch die verbleibenden Schneeflecken im Höhleneingang schossen, geschah ein Wunder.

Kleine Katze, komm her.

Der große weiße Tiger erwachte nach drei Tagen tiefen Schlafs und fand Eleanor, die mit einem Grasbüschel spielte. Zu ihrem Erstaunen sprach er mit einer tiefen, wohlklingenden Stimme, die so bezaubernd wie ein Schlaflied war, ein krasser Gegensatz zu seinem üblichen furchterregenden Brüllen.

Eleanors Verstand geriet kurz ins Stocken, als sie das zerbrechliche Grasbüschel unter ihren Pfoten platt drückte und ihre großen Augen auf die riesige Kreatur fixierte, die nun mit ihrer majestätischen Gestalt die halbe Höhle der Echos einnahm.

Im flackernden Licht tauchte eine Gestalt an der Stelle auf, an der der Weiße Tiger noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatte; ein hochgewachsener Mann, über sechs Fuß groß, mit wallendem weißem Haar und völlig nackt, erschien plötzlich im Eingang der Höhle.



4

Im Reich von Montclair wurde über die verwöhnte Katze des Regenten Alaric Cyrus Montclair geflüstert. Diese Katze, so wurde behauptet, wurde mit königlicher Zuneigung überschüttet und schmiegte sich oft wie ein schneeweißer Flauschball in die Umarmung des Regenten. Selbst während der Ratssitzungen genoss sie den plüschigen Komfort eines Samtkissens auf dem königlichen Thron und stellte sogar den jungen Kaiser Rowan in den Schatten.

Doch während viele in ihr ein faules Haustier sahen, erkannte Eleanor Fairchild, die engagierte Pflegerin der Katze, die Wahrheit: Ihre katzenartige Begleiterin zog es einfach vor, nicht auf vier Beinen zu laufen.

Heute war die Atmosphäre in der majestätischen Halle der Morgenröte besonders angespannt, denn die Mitglieder des Rates der Adligen und Krieger knieten auf dem opulenten Boden. In der Mitte stand Kanzler Seraphina Westwood, eine auffällige Gestalt in karmesinroten und goldenen Zeremoniengewändern, die seine souveräne Präsenz noch unterstrichen. Seine Miene war eine Maske der Gelassenheit, während er eine weiße Jadetafel vor sich hielt.

Regent Alaric verfügte, dass Seine Majestät mit Vollendung des fünfzehnten Lebensjahres die Regentschaft übernehmen sollte. Nun, da der junge Kaiser sechzehn ist, können wir nicht länger warten", verkündete er mit einer Stimme wie Stahl.

Mit gerade einmal sechsundzwanzig Jahren hatte Seraphina seinen Namen bereits als prominente Persönlichkeit in Montclair in die Geschichte eingehen lassen. Mit seinem scharfen Verstand und seinem markanten Aussehen war er zu einer Figur geworden, die von den Menschen bewundert wurde und die oft die Träume junger Frauen im ganzen Reich anlockte.

An Alarics Arme geschmiegt, war Eleanor endlich wach, ihre leuchtenden, juwelengleichen schwarzen Augen starrten auf Seraphina Westwood, deren Stimme die Luft mit Autorität erfüllte. Ein schnurrendes Geräusch entkam unwillkürlich ihren Lippen - ein Geräusch, das für einen Moment die Spannung im Raum löste.

In diesem Moment ertönte ein tiefes, schauriges Lachen von oben, das allen Anwesenden einen Schauer über den Rücken jagte. In diesem stillen Heiligtum der Macht reichte das Geräusch aus, um die Herzen höher schlagen und die Wirbelsäule vor Unbehagen kribbeln zu lassen.

Eleanor zuckte bei diesem Geräusch zusammen und zog sich näher an den Mann heran, der sie festhielt, um Trost zu finden. Alaric spürte ihre Verzweiflung und streichelte sanft ihren Kopf, wobei seine kühlen Finger über ihr weiches weißes Fell glitten. Als Antwort schnurrte sie erneut.

Miau~', quietschte sie, und das niedliche Geräusch lockerte die Spannung noch ein wenig mehr auf.

Eure Gedanken zur Übernahme der direkten Herrschaft, Eure Majestät? Seraphina richtete seine Frage an Prinz Caelum, dessen Rückgrat sich versteifte, als er unter solch ernsten Umständen herausgegriffen wurde.

Der Blick des jungen Prinzen huschte nervös zu seinem Onkel, der oft distanziert und kalt war, ganz wie der Winter, den er verkörperte. Onkel Noctis hat viele Jahre lang weise regiert. Ich bin noch ein Junge - sicher kann die Herrschaft noch ein wenig aufgeschoben werden.

Eleanor konnte nicht umhin, eine Welle der Sympathie für den jungen Kaiser Rowan zu empfinden. Als er im zarten Alter von sechs Jahren gekrönt wurde, hatte er im Schatten des Regenten Alaric gelebt, als Marionette unter den wachsamen Augen eines Mannes, dessen Macht unermesslich war. Jahrelang bewegte sich Rowan in seiner prekären Lage und war sich stets der Konsequenzen bewusst, wenn er sich mit der falschen Person anlegte.
Um ehrlich zu sein, war Prinz Caelum, obwohl er erst sechzehn Jahre alt war, eine recht stattliche Erscheinung. Sein eigenes, glänzendes und dunkles Haar hob sich deutlich vom Weiß der wallenden Locken von Cyrus Montclair ab. Als Eleanor den Hals leicht reckte, bemerkte sie, dass der junge Prinz die feinen Züge des edlen Geschlechts der Weißen Tiger trug, einschließlich der rosigen Lippen und der weißen Zähne, was ihr sehr gefiel.

Im Gegensatz zu seinem Onkel Noctis, dessen ätherische Schönheit von einem eiskalten Auftreten überschattet wurde, besaß Caelum einen Charme, der deutlich wärmer war.

Ihre Gedanken wurden durch ein leichtes Klopfen auf ihren Kopf unterbrochen, eine sanfte Erinnerung daran, dass sie immer noch in Alarics Umarmung lag. Als sie aufblickte, begegnete ihr Blick dem sardonischen Lächeln des Neunundzwanzigjährigen, das zugleich distanziert und rätselhaft war. Der unerwartete Empfang seines Blicks ließ ihr das Fell sträuben, und sie tauchte zurück in Alarics Arme, wobei sie für den Moment sogar ihrer Lieblingskanzlerin Seraphina Westwood auswich.



5

'Miau~'

Cyrus Montclair betrat den Palast des Regenten von Nyx, ein weitläufiges Anwesen, das den rätselhaften Regenten Alaric beherbergte. Heute war es nicht anders. Wieder einmal wurde er von der Eisernen Legion begleitet, einer Gruppe wilder schwarzer Pantherkrieger, die sich auf dem Weg zur Himmelshalle befanden.

Als sie das Innere Heiligtum betraten, packte Cyrus Eleanor Fairchild plötzlich am Genick. Er schaute ihr in ihre großen, unschuldigen Katzenaugen und schnippte ohne einen Hauch von Gnade mit dem Finger gegen ihre wuschelige Stirn. Im Handumdrehen warf er sie auf das plüschige Gwendolyn-Drachenbett.

Licht funkelte um sie herum, als Eleanor in die Weichheit des Bettes fiel und sich innerhalb eines Herzschlages verwandelte.

Ihr leises Miauen verwandelte sich in einen lieblichen Schrei, als sie sich in menschlicher Gestalt wiederfand.

Dies war eine mystische Welt, in der Menschen und magische Bestien nebeneinander lebten. Bestien, die zur Gestaltwandlung fähig waren, nahmen in der Gesellschaft eine verehrte Stellung ein. Sie lebten Seite an Seite mit den Menschen, waren aber durch Fähigkeiten gebunden, die die Menschen kaum ergründen konnten. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die formwandelnden Bestien die Vorherrschaft für sich beansprucht, da sie mit der Fähigkeit gesegnet waren, die Elemente zu beherrschen, auch wenn sie nicht das Niveau göttlicher Wesen erreichten.

Im Gegensatz zu ihren Vorfahren, die ihre Gestalt durch bloßen Willen veränderten, war die heutige Bestienwelt anders. Neugeborene kamen in der Gestalt menschlicher Kinder zur Welt und wählten an ihrem ersten Geburtstag eine Form, die auf der stärksten elterlichen Abstammung beruhte. Familien aus Montclair, die über stärkere spirituelle Wurzeln verfügten, konnten nach Belieben in die menschliche Form zurückkehren und ihre Macht durch Übung verstärken. Diejenigen, die keine solchen Wurzeln hatten, wie Cyrus, nahmen von Natur aus die Gestalt eines Tieres an, obwohl sie trainieren oder Tränke verwenden konnten, um schließlich eine menschliche Gestalt anzunehmen.

Natürlich hatten nicht alle Bestien den Luxus, sich zu verwandeln; viele von ihnen, die praktisch zum Tode verurteilt waren, wurden zum Abendessen für andere.

Vor drei Jahren, als Eleanor Cyrus zum ersten Mal traf, war er an einem kritischen Punkt seiner Ausbildung angelangt - bereit, sich für eine intensive Entwicklungsphase in seine Bestienform zurückzuziehen. Mit einem ungewöhnlichen Anflug von Mitgefühl nahm er sie mit auf das Anwesen von Regent Alaric, wo sie drei Jahre lang blieb. Er versorgte sie mit allerlei magischen Tränken, in der Hoffnung, sie in einen Menschen zu verwandeln. Doch trotz seiner Bemühungen kam die Verwandlung nicht zustande.

Erst im letzten Monat gab er ihr aus einer Laune heraus eine Welle von Magie in die Stirn. Nachdem sie unerträgliche Schmerzen erlitten hatte, verwandelte sie sich schließlich.

Erst später erfuhr sie die harte Wahrheit: Eine Bestie gewaltsam in eine menschliche Gestalt zu verwandeln, konnte sie leicht umbringen. Ohne ihre angeborene Geistwurzel und nach jahrelanger Abhängigkeit von Zaubertrank hätte sie vielleicht ein grausames Schicksal erlitten, wenn Cyrus nicht eingegriffen hätte - sie hätte im Handumdrehen zu einer leblosen Katze werden können.

'Au! Du hast mich schon wieder umgeworfen", protestierte sie, nachdem sie in einem Haufen auf dem Bett gelandet war und ihre neue menschliche Gestalt voll zur Geltung kam. Mit ihren runden, jugendlichen Kurven, die nun deutlich sichtbar waren, duckte sie sich schnell unter die bunte Bettdecke, die nun ihre üppige Gestalt umschloss. Ein langer, weißer Katzenschwanz zischte hinter ihr her, das Ergebnis ihrer erzwungenen Verwandlung.
Sie hatte nicht nur diesen Katzenschwanz, sondern auch zwei entzückende rosa Katzenohren auf dem Kopf.

Cyrus, der sich nun seiner üppigen schwarzen Drachenrobe entledigte, konzentrierte sich auf Eleanor, die sich auf dem Bett herumzog. Er kniete vor ihr nieder und beobachtete, wie sich ihre zarten Beine leicht spreizten und das Schnippen ihres Schwanzes ihn reizte, gerade genug, um ihn zu verführen.

Als Eleanor versuchte, ihren halb entblößten Körper unter den prächtigen Samtlaken zu verstecken, zerrte Cyrus plötzlich spielerisch an ihrem Schwanz.

'Juhu! Hör auf, an meinem Schwanz zu ziehen! Das tut wirklich weh!", schrie sie und wand sich.

'Komm her', befahl er sanft.

Ehrlich gesagt verabscheute Eleanor Fairchild die Vorstellung, in ihrer menschlichen Gestalt nackt zu sein. Erstens, weil Cyrus einmal erwähnt hatte, dass sie ihn vor drei Jahren in seiner ganzen nackten Pracht gesehen hatte, was bedeutete, dass sie nun dazu bestimmt war, sein 'Haustier' zu sein.

Außerdem spürte sie in diesem Moment, in dem ihre jugendlichen Züge und weichen Kurven zur Schau gestellt wurden, wie ihr die Röte in die Wangen kroch. Es war ihr zutiefst unangenehm zu wissen, dass sein Blick über ihren Körper wanderte.

...Als ob das Anschauen nicht schon schlimm genug wäre, musste er sie auch noch anfassen?

Trotz des Größen- und Kraftunterschieds zwischen ihnen war sie, als Cyrus sie in seinen Armen hielt, selbst in ihrem verwandelten Zustand so wehrlos wie ein Kätzchen. Ihre geschmeidigen Beine schlossen sich um ihn, als er mit ihren üblichen spielerischen Neckereien begann.

Eleanors Haut fühlte sich so glatt wie Seide an, und ihre wohlgeformte Figur gefiel den Männern. Überraschenderweise schien sogar Regent Alaric, der noch nie für seinen wandernden Blick bekannt war, seine Zuneigung seit dem letzten Monat zu verlagern.

Als er mit seinen Fingern über ihre empfindliche Haut fuhr und ihre rosafarbene Brustwarze leicht anhob, spürte sie, wie ihre Ohren vor Verlegenheit brannten.

Sie besaß zwei zarte Menschenohren, aber durch ihr zerzaustes Haar ragten diese verführerisch kleinen Katzenohren, die bei ihrer Aufregung entzückend zuckten, und ihr Gehör war schärfer als das eines Menschen.

Cyrus hatte eine besondere Vorliebe für ihre Katzenohren entwickelt und biss einmal neckisch in sie hinein, wenn sie Anzeichen von Angst zeigte, was sie dazu veranlasste, in einem Hauch von rosa Freude zu zittern.



Es gibt nur begrenzt Kapitel, die hier eingefügt werden können, klicken Sie unten, um weiterzulesen "Echos eines sich wandelnden Herzens"

(Sie werden automatisch zum Buch geführt, wenn Sie die App öffnen).

❤️Klicken Sie, um mehr spannende Inhalte zu entdecken❤️



👉Klicken Sie, um mehr spannende Inhalte zu entdecken👈