Entfaltung der Herzen unter dem Sternenhimmel

Kapitel 1

**Regeln für die Gefangennahme eines Mannes: Plane immer deine Flucht**

**Regeln für die Verfolgung einer Frau: Festhalten, wenn sie zu dir kommt**

Isabella Fairchild war unbestreitbar eine große und atemberaubende Schönheit, aber ihr Kopf war oft in den Wolken. Sie war so süß und vergesslich, dass sie nicht wusste, dass ihr Freund mit ihrer besten Freundin durchgebrannt war. Isabel hingegen lebte ihr Leben unbehelligt weiter, aß und schlief fröhlich vor sich hin. Doch alles änderte sich, als sie sich in den kalten und rauen Roland Stone verguckte.

In ihrem naiven Optimismus glaubte Isabella, sie könne ihn einfach dazu bringen, sie zu mögen. Sie verfolgte ihn unerbittlich, tauchte bei ihm auf, um ihm ihre Zuneigung zu gestehen, in der Überzeugung, dass sich ihre Liebesgeschichte leicht entwickeln würde. Sie ahnte nicht, dass ihre Überschätzung ihrer eigenen Alkoholtoleranz zu ungewollten Konsequenzen führen würde - noch bevor Roland berauscht werden konnte, war Isabella selbst völlig betrunken. Es dauerte nicht lange, bis sie am nächsten Morgen nicht mehr entkommen konnte, weil sie mit dem Mann, den sie zu verfolgen hoffte, im Bett erwischt wurde.

In ihrer Panik schlich sie sich hinaus, um seinen Blicken zu entgehen, aber sie konnte zwar aus seinem Schlafzimmer fliehen, aber nicht aus seiner fesselnden Gegenwart. Roland verfolgte sie unerbittlich. Dieses Mal fand sich Isabella wieder in der Klemme, völlig verwirrt und hilflos.

Dabei war Isabellas Absicht ganz einfach: Sie wollte sein Herz gewinnen. Was sie jedoch nicht ahnte, war, dass Roland einen noch finstereren Plan verfolgte: Er wollte nicht nur, dass sie ihm hinterherlief, sondern er wollte sie auch zu seiner Frau machen.

Kapitel 2

Ein Mädchen in einem hellblauen Kleid hockte neben einer Schaukel im Royal Park und hielt einen Testbogen mit einem Meer von roten Häkchen in der Hand. Sie sah verzweifelt aus, ihr Gesicht war ein Bild der Verzweiflung über ihre schlechten Leistungen.

In diesem Moment kam ein älterer Junge von etwa fünfzehn Jahren auf sie zu. Seine scharfen Züge und seine tiefen, dunklen Augen verrieten eine Reife, die über sein Alter hinausging, aber sie ließen auch eine anhaltende Kälte erahnen.

Er warf einen Blick auf das am Boden liegende Mädchen, und ein Anflug von Zärtlichkeit ging über sein Gesicht.

"Warum bist du so spät noch hier draußen?", fragte er, sein Tonfall war flach und unergründlich.

Roland!", rief sie aus und hob ihr tränenüberströmtes Gesicht zu ihm. 'I... I...' Die Worte stürzten in einem Schluchzen heraus, und sie konnte durch ihre Tränen kaum einen Satz beenden.

Da er ihre Verzweiflung nicht sehen wollte, griff er nach dem Testblatt und drehte es beiläufig um. Seine Brauen zogen sich in Falten, als er die eklatanten Fehler betrachtete.

Haben deine Lehrer keine blauen Stifte?", fragte er neckisch. Ich wusste nicht, dass dein Kopf mit Stroh gefüllt ist, wie könntest du sonst so einfache Fragen falsch beantworten?

Das Mädchen schien seinen Spott nicht zu bemerken. Stattdessen antwortete sie ernsthaft: "Nein, die haben doch blaue Stifte! Es ist nur so, dass ich jede einzelne Frage falsch beantwortet habe, also hat sie rote Stifte benutzt, um sie zu markieren.

"Warum ..." Frustration stieg in ihm auf, und er wollte schreien, aber die Worte kamen ihm nicht über die Lippen.

"Vergiss es. Du bist hoffnungslos. Die Sonne geht gleich unter, du solltest nach Hause gehen."

'Waaah...' Bei der Erwähnung des Nachhausegehens brach das Mädchen wieder in Tränen aus. 'I... ich will nicht nach Hause gehen!'

'Warum nicht? Das ist doch nicht das erste Mal. Deine Mutter wird nicht sauer auf dich sein.'

'Das stimmt nicht! Dieses Mal habe ich es noch schlimmer gemacht als letztes Mal! Sie wird mich bestimmt anschreien!' Der Gedanke daran ließ sie noch mehr schluchzen. Sie klammerte sich an das Hemd des Jungen und die Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie ihn mit großen, wässrigen Augen ansah.

Seine rationale Seite schrie ihn an, wegzugehen. Er hatte noch nie viel Mitgefühl für jemanden gehabt. Aber aus irgendeinem Grund fühlte es sich an, als würde ein Anker auf seinen Füßen lasten; er konnte sich nicht rühren.

Mit einem resignierten Seufzer beschloss er, dass er sie so nicht zurücklassen konnte.

Er streckte die Hand aus und wischte ihr mit einer rauen Hand die Tränen weg, bevor er ihre kleine Hand ergriff und sie zur Fairchild Hall führte.

**◎ ◎ ◎**

Roland saß auf einer Bank im Royal Park und war in ein Buch vertieft.

'Roland! Roland!'

rief eine süße Stimme aus der Ferne, und ohne aufzuschauen, wusste er, wer es war.

Als die Geräusche von kleinen Füßen näher kamen, verdeckte die Gestalt des Mädchens das Sonnenlicht und ließ ihn aufblicken. Sie war errötet, Schweißperlen glitzerten auf ihrer Stirn, und sie keuchte schwer.

Was ist los?", fragte er und schlug sein Buch zu. Sein Ton war ruhig und gleichmäßig, er klang älter als seine zwölf Jahre.

'Hehe.' Das Mädchen strahlte und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie sich näher heranlehnte. 'Schau, Roland!'

Sie öffnete ihre Schürze und enthüllte einen Schatz an bunten Bonbons.

Schwester Evelyn hat bei ihrem Test den ersten Platz belegt, und Mama hat zur Belohnung diese Bonbons im Laden gekauft! Ich habe ein ganzes Bündel gestohlen, als sie nicht hinsahen. Bin ich schlau oder was?'
Sie überreichte ihm eifrig die Süßigkeiten, wobei ihre Bewunderung für Roland offensichtlich war. Obwohl er oft einen stoischen Gesichtsausdruck trug, schaffte er es immer, ihr zu helfen, wenn sie vor Herausforderungen stand - mehr als ihre Mutter oder Schwester es je taten.

Roland runzelte leicht die Stirn: "Ich esse keine Süßigkeiten.

'Aber Süßigkeiten sind lecker! Es ist wirklich süß!'

Ihr Unglaube war offensichtlich; sie hätte nie gedacht, dass jemand Süßigkeiten nicht mag.

'Kein Interesse.' Er lehnte kühl ab.

'Oh.' Sie sah niedergeschlagen aus, zog ihre Hand zurück und verstaute die Süßigkeiten wieder in ihrer Schürze. 'Roland, ich habe morgen ein Quiz. Kannst du hier auf mich warten? Bitte.

Sie befürchtete, dass sie wieder durchfallen würde. Wenn er auf sie wartete und sie nach Hause brachte, würde ihre Mutter vielleicht nicht mit ihr schimpfen.

Ihre Mutter mochte Roland sehr, weil sie ihn für klug und verantwortungsbewusst hielt. Wenn sie ihm nach Hause folgen würde, hätte sie weniger Ärger.

Sie kicherte vor sich hin und freute sich über ihren schlauen Plan.

Roland durchschaute ihre kleine Strategie; ihre Absichten waren ihr ins Gesicht geschrieben. Es war schwierig, so zu tun, als ob er es nicht bemerkt hätte.

Er entschied sich für das Schweigen und ließ ihren hoffnungsvollen Blick unbeantwortet. Es war schwer für ihn, sie abzuweisen, wenn sie ihn so ansah.

Als sie sah, dass er sie nicht abwies, strahlte sie sofort, ließ sich neben ihn plumpsen und genoss ihre Süßigkeiten, wobei ihr Herz vor Freude tanzte.

Mmm, wie süß sie waren.

Sie ahnte nicht, dass dieses unausgesprochene Versprechen unerfüllt bleiben würde.

Am nächsten Tag kam das Mädchen zurück und musste feststellen, dass Roland nicht da war. Schließlich lernte sie, ihn aus ihren Erinnerungen zu löschen und ihn nie wieder zu sehen...

Kapitel 3

Ein donnernder Schrei durchbrach die morgendliche Ruhe und ließ Isabella im Schlafzimmer im zweiten Stock aus dem Bett purzeln.

'Igitt.' Die verschlafene junge Frau rieb sich verwirrt die Augen und sah sich um. War das ein Erdbeben?", murmelte sie, bevor sie zurück ins Bett kletterte und sich von der Bequemlichkeit ihrer Matratze wieder in köstlich tiefe Träume locken ließ.

Isabella, wage es ja nicht, wieder einzuschlafen.

Das wütende Gebrüll ertönte dieses Mal direkt vor ihrer Zimmertür.

'Hmm...' Isabella drehte sich bei dem Geräusch um und gab ein halbherziges Grummeln von sich, bevor sie wieder in den Schlummer sank.

In der Tür stand ihre zierliche, feurige ältere Schwester Annabelle, die Hände fest in die Hüften gestemmt. Ihr Unglaube schlug in Wut um, als sie auf den Deckenklumpen auf dem Bett starrte. Wie kannst du nur so nachlässig sein?

Annabelle stürmte zum Bett und riss die verworrene Decke mit einem schnellen Ruck weg, so dass Isabellas erschrockenes Gesicht zum Vorschein kam.

'Ah!' Isabella blinzelte, der Schock rüttelte sie wach. Sie starrte ihre Schwester an, und ihre Verärgerung war deutlich in ihrer Stimme zu hören. Annabelle, was um alles in der Welt tust du, um mich so früh zu wecken?

Sie genoss einen friedlichen Morgen und ihre Schwester stürmte herein und sah aus, als wolle sie Blut sehen. Isabella schmollte und ärgerte sich im Stillen.

'Wie bitte? Du wagst es, mich zu fragen, was ich tue? Annabelles Empörung flammte noch stärker auf, als sie ihre Schwester dabei beobachtete, wie sie gähnte und sich streckte, als wäre nichts geschehen.

'Sieh dir das an!' Annabelle warf ein paar Sachen aus ihrer Frisierkommode auf das Bett. Du hast mein Make-up benutzt, ohne zu fragen, und sieh dir an, was du damit angestellt hast!

Der Anblick ihrer wertvollen Produkte, die in Trümmern herumlagen, ließ Annabelles Herz sinken. Wie konnte ihre Schwester nur so daliegen, ahnungslos und gleichgültig, ohne jedes Gefühl der Reue?

Komm schon, Schwesterchen, es ist doch nur ein bisschen Make-up", antwortete Isabella leichthin, immer noch etwas benommen. Es war ihr ein Rätsel, wie Annabelle sich so früh am Tag über etwas so Triviales aufregen konnte.

'Isabella!' rief Annabelle aus und kämpfte gegen den Drang an, sich die Haare auszureißen. 'Das sind nicht irgendwelche Produkte! Sie sind teuer.

Isabella drehte sich wieder um, offensichtlich unbeeindruckt, und driftete zurück in den Schlaf.

'Isabella, du schuldest mir Geld!' Annabelle stampfte mit dem Fuß auf und verlor schließlich die Geduld.

Die Erwähnung von Geld rüttelte Isabella sofort wach, und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich zu einem mürrischen Ausdruck, als sie ihre Schwester mit großen, traurigen Augen ansah.

Annabelle, ich habe gerade meinen Job verloren, und ich habe eine Trennung hinter mir. Willst du jetzt wirklich um Geld bitten? Isabella ergriff sanft den Arm ihrer Schwester und wiegte ihn, während sie ihr bestes flehendes Gesicht aufsetzte.

'Was?' Annabelle hätte fast geschrien. 'Du hast eine Trennung hinter dir? Nachdem du mein teures Make-up benutzt hast, um dich fertig zu machen? Deshalb wurdest du abserviert. Und jetzt hast du zu allem Überfluss auch noch deinen Job gekündigt?

Es ist nicht so, dass das Make-up geholfen hätte", schluchzte Isabella, in ihrer Stimme lag eine Mischung aus Traurigkeit und Fassungslosigkeit. Edmund hat gesagt, er hat gemerkt, dass er Clara mag und nicht mich. Boo-hoo...' Tränen liefen ihr über die Wangen, als die Erinnerung sie wie ein Güterzug traf.
'D-Du...' stotterte Annabelle verblüfft und deutete auf ihre Schwester, die schluchzend auf dem Bett zusammengebrochen war. Du musst doch nicht deswegen deinen Job aufgeben!

Als Annabelle den Zusammenhang erkannte, kniff sie verärgert die Augen zusammen. Ihr abscheulicher Ex-Freund arbeitete mit ihrer Schwester zusammen, also war es klar, dass diese Trennung der Grund für Isabellas Niedergang war.

Isabella, bist du überhaupt noch bei Verstand? Sie versuchen, dich zu verdrängen, damit sie ihre kleine Romanze ohne dich genießen können. Und du? Willst du einfach deinen guten Job aufgeben?'

Annabelle vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, überwältigt von der Unvernunft ihrer Schwester. Wie konnte jemand nur so naiv sein?

Kapitel 4

"Und jetzt ... was soll ich tun?" sagte Isabella Fairchild, und Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie ihre Schwester hilflos ansah.

"Was kannst du tun? Iss doch einfach allein zu Hause", schnauzte Annabelle Fairchild, als sie die Tür zu Isabellas Zimmer zuschlug und wütend davonstürmte.

Igitt ... was soll ich tun? Isabella fühlte sich überfordert, ihr Kopf war voll mit Fragen, die unbeantwortet blieben...

◎ ◎ ◎

Nachdem sie den halben Tag lang über ihre Situation gegrübelt hatte, kroch Isabella schließlich aus dem Bett, wusch sich schnell und machte sich auf den Weg nach unten.

Lady Margaret Fairchild räumte gerade den Frühstückstisch ab, als sie Isabellas Ankunft bemerkte. "Na, sieh mal an, wer sich endlich entschlossen hat, aufzustehen."

"Morgen, Mom", antwortete Isabella, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.

"Es ist nicht mehr Morgen. Es ist fast Mittag." Lady Margaret warf ihr einen missbilligenden Blick zu. "Ich habe das Frühstück für dich aufgehoben. Sieh zu, dass du es aufisst."

Lady Margaret deutete auf die Reste auf dem Tisch und seufzte schwer, als sie an ihre törichte Tochter dachte und daran, dass sie nie zu lernen scheint, nicht diejenige zu sein, der das Herz gebrochen wird.

"Mama, ich habe gekündigt", sagte Isabella lässig, während sie sich in ihr Essen vertiefte.

"Nun, ich habe gehört, wie ihr euch angeschrien habt, also wusste ich es schon. Lady Margaret verdrehte angesichts des Tons ihrer Tochter die Augen.

"Ich habe nicht geschrien! Das war alles Annabelle", verteidigte sich Isabella schnell.

Lady Margaret ignorierte ihren Protest und dachte im Stillen weiter über Isabellas jüngstes Dilemma nach.

"Edmund hat erkannt, dass er eine andere liebt... Es ist Clara, nicht ich. Ugh..." Isabellas Stimme brach erneut, als sie spürte, wie die Traurigkeit über sie hereinbrach und sie dazu brachte, offen zu weinen.

Lady Margaret runzelte die Stirn, als sie ihre Tochter beobachtete, deren Wangen mit Essen vollgestopft waren und Tränen über ihr Gesicht liefen. "Hör auf damit, sieh dich an, das ist ekelhaft."

Ohne zu zögern, griff Lady Margaret zu Isabella und gab ihr einen leichten Klaps auf den Kopf. "Warum weinst du um einen solchen Kerl? Du brauchst ihn nicht. Wisch dir jetzt die Tränen ab. Wenn ich noch einen Tropfen sehe, bekommst du heute Abend kein Abendessen."

"Okay ..." Die bloße Erwähnung, das Abendessen ausfallen zu lassen, veranlasste Isabella, sofort mit dem Weinen aufzuhören und sich hastig die Augen zu putzen, fast so, als wäre sie bei einem Schauspiel ertappt worden.

In diesem Moment war die Frau, die eben noch geschluchzt hatte, nun ganz auf ihren Teller konzentriert, als hätte sie nie einen Liebeskummer gehabt.

Als Lady Margaret sah, dass ihre Tochter so schnell wieder zur Normalität zurückkehrte, wurde ihr klar, dass Isabella den Verrat ihres Ex-Freundes wahrscheinlich schon überwunden hatte.

Seufz... wenn man oft genug abserviert wird, wird die Fähigkeit, wieder auf die Beine zu kommen, fast instinktiv. Lady Margaret fragte sich, ob das etwas Gutes oder etwas Schlechtes war - sie konnte sich nicht recht entscheiden.

"Da du gekündigt hast, komm und hilf mir im Laden", sagte Lady Margaret ernst.

"Aber wird der Laden nicht gerade renoviert?" fragte Isabella düster, "Was soll ich denn überhaupt tun?"

"Er wird in ein paar Tagen fertig sein. Du kannst mir aushelfen. Das ist besser, als da draußen zu sein und ständig gefeuert zu werden, und du musst dir keine Sorgen machen, dass du dir schlechte Freunde machst." Lady Margaret wollte verhindern, dass ihre Tochter sich wieder in einen schlechten Kerl verliebt und hielt es für das Beste, sie in ihrer Nähe zu behalten.
"Mama, ich habe von mir aus gekündigt, ich wurde nicht gefeuert", protestierte Isabella leichthin.

"Macht das wirklich einen Unterschied?" schoss Lady Margaret gereizt zurück.

Isabella war klar, dass sie diesen Streit nicht gewinnen würde. Sie schluckte den letzten Bissen ihres Frühstücks hinunter und dachte ernsthaft über den Vorschlag ihrer Mutter nach. Nach einer langen Pause nickte sie schließlich langsam. "Na gut, ich werde im Laden helfen."

Ihr schnelles und kampfloses Einlenken ließ Lady Margaret unsicher zurück. War das ein Fehler?

◎ ◎ ◎

Die Antwort wurde schmerzlich deutlich, als Lady Margaret es zutiefst bedauerte, ihre Tochter gebeten zu haben, im Laden zu arbeiten.

Krachen! Das scharfe Geräusch von etwas Zerbrechlichem kam aus der Küche - das Klappern von Porzellan, das auf den Boden schlug, war wie ein Messer in Lady Margarets Herz.

Schließlich konnte sie es nicht mehr ertragen. Mit zusammengebissenen Zähnen stürmte sie in die Küche und schrie ihre Tochter an. "Isabella, geh raus und serviere das Essen! Du wirst nie wieder einen Fuß in diese Küche setzen!"

Kapitel 5

Isabella Fairchild wusste genau, in welchen Schwierigkeiten ihre Mutter, Lady Margaret Fairchild, steckte, als sie ungeschickt einen weiteren Teller fallen ließ. Natürlich war es nicht das erste Mal, dass sie in der Küche etwas zerbrochen hatte - sie war das Mädchen, das unzählige Teller beim Spülen zertrümmert hatte. Jetzt schien es keine Rolle mehr zu spielen, wie vorsichtig sie zu sein versuchte.

Warum?", fragte Isabella, deren Frustration in ihrer Stimme brodelte, als sie merkte, dass ihr scheinbarer Fortschritt ins Wanken geriet.

Lady Margaret, deren Gesicht vor Irritation gerötet war, konnte sich kaum zurückhalten. Sie ... Sie fragen immer noch nach dem Warum?", keuchte sie, und die Frustration schwoll in ihrer Brust an, als könnte sie daran ersticken.

Lady Margaret hatte sich ihre umwerfende Tochter einst als den strahlenden Star ihres Restaurants vorgestellt - ein echtes Prunkstück, das die Gäste anlockte. Doch Isabellas Schönheit schien mehr Ärger als Vorteile zu bringen. Anstatt Kunden anzulocken, hatte sie das Chaos heraufbeschworen, was Lady Margaret dazu veranlasste, widerwillig die Hilfe ihrer Tochter in der Küche in Anspruch zu nehmen. In nur wenigen Tagen war die Zahl der unversehrten Gerichte stark zurückgegangen, und Lady Margaret bereute ihre Entscheidung mehr denn je.

Als Isabella den wütenden Gesichtsausdruck ihrer Mutter bemerkte, wich sie instinktiv zurück und zog unwillkürlich die Schultern ein. Schnell brachte sie sich selbst zum Schweigen und eilte nach vorne, um die letzte Runde von Gerichten zu servieren, denn sie wusste, dass sie ihre Mutter nicht weiter provozieren durfte.

Nach einem anstrengenden Tag ging der Mond auf und warf einen silbrigen Schein auf das schwach beleuchtete Restaurant. Die Menge des Abendessens hatte sich verflüchtigt, und nur eine Handvoll Gäste genoss die letzten Bissen ihrer Mahlzeit.

Endlich gönnte sich Isabella einen Moment der Ruhe. Das unerbittliche Tempo des Tages hatte sie erschöpft, und das wachsame Auge ihrer Mutter ließ sie die nicht enden wollende Liste der Aufgaben nie vergessen. Nur eine Woche in diesem "vorübergehenden" Arrangement fühlte sich wie eine Ewigkeit an, und sie seufzte, als sie sich den schmerzenden Rücken verrenkte.

"Oh, das ist unmenschlich", murmelte sie vor sich hin, und die Müdigkeit drohte sie in den Abgrund zu ziehen. Sie musste schnell einen neuen Job finden - wenn das so weiterging, würde sie sich sicher völlig aufreiben.

Als der letzte Gast endlich hinausgeführt wurde, ignorierte Isabella den Gedanken an eine mögliche Rüge ihrer Mutter und schleppte ihren müden Körper nach Hause. Die warme Umarmung ihres kuscheligen Bettes erwartete sie, eine glückliche Zuflucht inmitten des Chaos in der Küche.

Die Straßenlaternen säumten die Straße und streckten ihren Schatten lang auf das Pflaster, während sie sich absichtlich langsam bewegte. Sie ahnte nicht, dass die Sterne über ihr nur für sie zu funkeln begannen und ihr von der Romanze zuflüsterten, die sich zart ihren Weg in ihr Leben bahnte.

Am nächsten Tag, gefangen zwischen den Forderungen ihrer Mutter und dem Gezeter ihrer Schwester, fand sich Isabella wieder im Restaurant wieder, wo sie widerwillig aushalf.

Mama, ich muss mir einen Job suchen", protestierte sie und konnte ihre wachsende Frustration diesmal nicht unterdrücken.

Im Moment sind wir unterbesetzt. Bleib einfach, bis ich jemand Neues einstellen kann, und dann kannst du gehen", antwortete Lady Margaret verärgert, aber praktisch. Wären da nicht die jüngsten Renovierungsarbeiten gewesen, die einen unerwarteten Kundenansturm mit sich gebracht hatten, hätte sie ihrer Tochter niemals erlaubt, weiterhin so "auszuhelfen".
Wirklich?" Isabellas Augen leuchteten voller Hoffnung, als sie ihre Mutter ansah. 'Du hast es versprochen! Kein Rückzieher!

Seien Sie versichert, dass ich mein Wort nicht brechen werde. Die Kosten für das Geschirr, das du zerbrochen hast, reichen aus, um ein paar Leute einzustellen, die mir helfen. Warum sollte ich das bereuen?' erwiderte Lady Margaret kühl, offensichtlich unbeeindruckt von dem möglichen Schmerz, den sie ihrer Tochter zufügen könnte.

'Mama!' Isabella schrie fast aus Protest, 'ich habe gestern nur drei Teller zerbrochen!

Lady Margaret stolperte ein wenig und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. 'Na toll, eine nicht ganz so kluge Tochter, die das für akzeptabel hält', murmelte sie und fühlte sich überwältigt.

Ohne etwas zu erwidern, bedeutete Lady Margaret Isabella lediglich mit einer schwachen Geste, sich wieder an die Arbeit zu machen, wobei ihr Schweigen laut genug war, um die Sache zu verdeutlichen.

Isabella wollte sich wehren, wusste aber, dass es an der Zeit war, nachzugeben. Die Gesichtsfarbe ihrer Mutter sagte ihr alles, was sie wissen musste, und so machte sie sich gehorsam auf den Weg zurück in die Küche.

Als sie aus der Küche kam, sah sie einen Tumult an einem Tisch in der Ecke, wo sich zwei Kellner mit einem Gast stritten.

Mademoiselle, haben Sie vor, zu speisen und zu flitzen?", fragte einer der Kellner mit einem Gesichtsausdruck, der eine Mischung aus Unglauben und Verärgerung war.

Neugierig schlich Isabella hinüber, um zu sehen, was los war. Die beiden Kellner waren sichtlich verärgert und zogen die Augenbrauen zusammen, als sie einer jungen Frau gegenüberstanden, die an einem Tisch mit leeren Tellern Platz genommen hatte.

Der Mann neben ihr warf Isabella einen flehenden Blick zu, der ihr bewusst machte, wie turbulent ihr Tag noch werden könnte.

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