Hinter verschlossenen Türen von Sevenbrooke Manor

Kapitel 1

Riverstone, Sevenbrooke Manor.

Spät in der Nacht stolperte Eldon Everett durch die Schlafzimmertür, den Duft von Whiskey hinter sich herziehend. Das fahle, silberne Licht des Mondes führte ihn an den Rand des Bettes, wo sein Blick einen Moment lang auf der Frau verweilte, die friedlich unter den Laken schlief.

Sie trug einen zarten schwarzen Spitzenslip, der sich an ihre Kurven schmiegte und ihren Körper auf eine Weise betonte, die sowohl verlockend als auch schmerzhaft aufreizend war.

Mit einem leichten Blinzeln schluckte er hart, die Urhitze stieg in ihm auf. Im Handumdrehen riss er den Bezug weg und stürzte sich auf sie.

Die Frau, die einst in Träumen versunken war, regte sich und schlang instinktiv ihre Arme um seinen Hals. Eldon zögerte einen kurzen Moment, bevor er ihr Kinn packte, und ein sardonisches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Hast du das wirklich nur für mich angezogen? Isabella Harrington, du bist etwas ganz Besonderes.

Isabella sagte nichts, aber ihr Schweigen war die einzige Bestätigung, die er brauchte.

Die Nacht verlief schweigend, und als das Licht der Morgendämmerung durch die Vorhänge drang, löste sich Eldon schließlich von ihr, zündete sich eine Zigarette an und ließ den Rauch durch den Raum ziehen. Isabella fühlte sich schmerzerfüllt, wie eine Puppe, die man achtlos aufgeschnitten hatte. Zähneknirschend stieß sie sich vom Bett ab und schlurfte ins Bad. Als sie ihr Spiegelbild betrachtete, rang sie sich ein schwaches Lächeln ab, aber es verbarg kaum die Bitterkeit, die in ihr brodelte.

Sie und Eldon waren seit fast einem Jahr verheiratet, und doch kam ihr dieser flüchtige Moment der Intimität realer vor als ihre gesamte Beziehung. Denn Eldon liebte sie nicht. Tatsächlich war es bei jeder Begegnung klar, dass er sie verachtete.

Für die Welt da draußen war sie eine verliebte Frau, die alles tat, um Eldon zu heiraten, aber nur sie verstand, dass ihre Motive alles andere als romantisch waren. Alles, was sie wollte, war, die Geheimnisse aufzudecken, die er tief in sich verbarg - die Wahrheiten, die sich hinter diesen kühlen, dunklen Augen verbargen. Dieser eine schockierende Moment, der alles verändert hatte, verfolgte sie wie ein nagender Schmerz, der sie nicht mehr losließ.

Die Meinung anderer zählte für sie wenig; es genügte ihr, in Eldons Nähe zu sein.

Mit einem tiefen Atemzug richtete sich Isabella auf, wischte sich die Reste ihrer Gefühle weg und trat ins Schlafzimmer hinaus.

Eldon saß dort, ausdruckslos, immer noch rauchend, und blickte sie mit kalten, gleichgültigen Augen an. Du musst morgen zum Arzt gehen und dich durchchecken lassen.

Isabella blinzelte, kurzzeitig verwirrt. 'Was ist los?'

Seine Stirn legte sich bei dieser Frage irritiert in Falten. 'Du bekommst ein Baby. Meine Mutter wünscht sich ein Enkelkind.

Sein Tonfall war ohne jede Wärme, als würde er etwas zum Mitnehmen bestellen, anstatt über ihre Zukunft zu sprechen.

Isabella erstarrte, ihr Herz war wie gelähmt.

'Was ist los? Willst du nicht?", schoss er zurück, verärgert über ihr Schweigen.

Als sie ihn ansah, war sie nicht in der Lage, eine Ablehnung auszusprechen. Die scharfen Winkel seines Gesichts, die unleugbare Anziehungskraft, die von ihm ausging, entzogen ihr die Worte, bevor sie sie bilden konnte. Sie hatte noch nie Nein zu ihm gesagt; sie nickte zu jeder Forderung, egal wie demütigend sie war. Schließlich war sie gegen die Anziehungskraft seiner Gegenwart völlig machtlos.
Aber würde Eldon immer noch wollen, dass sie sein Kind zur Welt bringt, wenn er die Wahrheit hinter ihren Handlungen wüsste?

Der nächste Morgen kam zu früh.

Isabella wachte früh auf und beschloss, Eldon nicht zu stören, als sie sich leise auf den Weg nach unten machte.

Auf dem Sofa sitzend, stützte sie sich mit den Händen auf die Armlehnen. Ihre Gesichtszüge verzogen sich zu einem sanften Lächeln, auch wenn ihr Gedanken an unerfüllte Träume durch den Kopf schossen. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr über die Schultern und umrahmte ein Porzellangesicht, das einen Hauch von kühler Gelassenheit ausstrahlte.

Die Zeit verging wie im Flug, und dann hörte sie die gleichmäßigen Schritte auf der Treppe. Eldons hochgewachsene Gestalt kam zum Vorschein, gekleidet in einen schwarzen Anzug, der sich perfekt an seine Figur anschmiegte. Sein hübsches Gesicht strahlte eine kühle Gleichgültigkeit aus, die ihr einen leichten Schauer über den Rücken jagte, als er sich näherte.

Sir, das Frühstück ist fertig", begrüßte ihn der Butler prompt.

Das Geräusch riss Isabella aus ihrer Benommenheit. Schnell stand sie auf und setzte ein süßes Lächeln auf. Eldon, du bist wach!

Er antwortete nicht, sondern wandte sich bereits dem Esszimmer zu.

Isabella folgte ihm und zog ihm eifrig einen Stuhl heran, dann füllte sie eilig seine Schüssel mit Brei und reichte ihm Stäbchen, als wären sie ein kostbares Geschenk.

Die Haushälterin schaute verwirrt zu; das gehörte einfach zu ihrer täglichen Routine.

Am Tisch bediente Isabella sich nicht selbst, sondern konzentrierte sich nur auf Eldon. Ist das Frühstück nach Ihrem Geschmack?", fragte sie fröhlich und reichte ihm mehr Essen.

Wieder gab er keine Antwort, als wäre sie nur ein Geist im Raum.

Aber das trübte ihre Laune nicht.

Nach dem Frühstück brachte der Fahrer sie beide ins Krankenhaus.

Während der Fahrt herrschte ein unangenehmes Schweigen, und erst als sie ausstiegen, brachte Isabella den Mut auf, zu sprechen. 'Eldon, magst du Kinder?

Er warf ihr einen kalten Blick zu, eine Augenbraue vor Unzufriedenheit hochgezogen. Ist es wichtig, ob ich sie mag?

Kapitel 2

**Ich will dir nur nahe sein**

Isabella Harrington hielt inne, ein Anflug von Überraschung ging über ihr Gesicht. 'Natürlich ist das wichtig. Du bist der Vater des Kindes, und ich bin die Mutter. Unser Baby wird sicher ein gutes sein.'

Sie verschränkte ihren Arm mit seinem und sah ihn mit einem Hoffnungsschimmer in den Augen an. Ich möchte, dass unser Kind genauso aussieht wie du - oder besser noch, dass es eine perfekte Kopie ist.

Diese Worte tanzten in ihrem Kopf, eine flüchtige Flucht aus der Realität, die sie mit Eldon Everett bewohnte. Wenn die Dinge jemals ans Licht kämen, würde sie sich nicht mehr an einen Mann wie ihn klammern müssen.

Isabella hatte die letzte Nacht stundenlang gedankenverloren verbracht und sich einen magischen Stift gewünscht, mit dem sie dieses Gesicht skizzieren konnte - sein Gesicht -, das sie nie wirklich vergessen konnte.

Als ihr Blick umherschweifte, bemerkte sie nicht das kurze Zögern in Eldons dunklen Augen, ein Schatten, der sich einschlich, bevor er ebenso schnell wieder verschwand. Schließlich hatte sie mit Händen und Füßen dafür gekämpft, ihn zu heiraten; sie musste jede Konsequenz akzeptieren, die damit verbunden war.

Als sie im Krankenhaus ankamen, war alles vorbereitet; es würde keine Wartezeiten geben.

Der Arzt untersuchte Isabella gründlich, und als die Ergebnisse sauber waren, lächelte er sie an. Mrs. Everett, es ist das perfekte Alter, um Mutter zu werden. Ich gratuliere Ihnen beiden schon jetzt zu den guten Neuigkeiten.

Eldon Everett blieb stoisch, sein Gesichtsausdruck verriet wenig, als ob ihn dieser Moment kaum berührte.

Danke", erwiderte Isabella, ein strahlendes Lächeln auf den Lippen.

Als Eldon aus dem Büro trat, entfernte er sich, um Abstand zwischen ihnen zu schaffen. Er warf ihr einen kalten Blick zu. Sie können im Auto warten.

Isabella war einen Moment lang überrascht, ihr Gesicht straffte sich. Aber sie überspielte es schnell mit einem Lächeln. In Ordnung, ich warte drinnen, Eldon. Aber komm schnell zurück, okay?

Mit einem leichten Stirnrunzeln sah Eldon sie an. Es gab einen Konflikt in ihm, aber als er Isabella ansah, empfand er nur Verachtung. Die Welle der Emotionen, die in ihm aufstieg, verpuffte, als er sich abwandte und sie ohne ein weiteres Wort zurückließ.

Sobald er aus dem Blickfeld verschwunden war, fand Isabella eine schnelle Entschuldigung für den Fahrer und folgte ihm dann diskret.

Sie ging vorsichtig weiter und blieb schließlich vor einem gehobenen Krankenhauszimmer auf derselben Etage stehen. Als sie sah, wie er die Tür aufstieß, verlangsamte sie ihren Schritt und wartete.

Die Tür stand einen Spalt breit offen, so dass die gedämpften Geräusche einer schluchzenden Frau an ihr Ohr drangen. Eldon, ist das zu viel? Isabella ist unschuldig; das ist alles meine Schuld. Wenn ich nicht gewesen wäre, hättest du kein Baby mit ihr bekommen.

Isabellas Gesichtsausdruck verhärtete sich, und ein kühles Gefühl der Klarheit überkam sie. Durch das Glas konnte sie sehen, wie Eldon die Frau aus dem Bett in einer schützenden Umarmung hielt, sein Gesicht war von Wärme durchdrungen. Dieses Gesicht - ein Echo von jemandem, den sie nie wieder sehen würde.

Sie erkannte die Frau sofort.

Margaret Langford.

Eldons College-Liebe.

Sie waren während ihrer Studienzeit zusammen gewesen, aber sie hatte vor einem Jahr Schluss gemacht, kurz bevor Isabella die Gelegenheit ergriffen hatte, einzuspringen. Hätte Isabella Eldon nicht geheiratet, wäre der Titel der Mrs. Everett wahrscheinlich an Margaret gegangen.
Als Isabella die Szene beobachtete, spürte sie, wie sich die Schuldgefühle verflüchtigten. Wenn er sie auch benutzte, waren sie quitt.

Ihre Augen verweilten einen Herzschlag lang auf seinem Gesicht, bevor sie sich umdrehte und wegging, mit unverändertem, emotionslosem Blick.

Denn für sie spielte es keine Rolle, wen Eldon in seinem Herzen trug.

Was zählte, war, dass sein Gesicht ihr gehörte.

Fast eine Stunde später betrat Eldon endlich den Parkplatz.

Isabella beobachtete ihn, ihr Gesicht blieb ausdruckslos, als er sich näherte. Als er das Auto erreichte, öffnete sie die Tür und ein Lächeln erblühte auf ihren Wangen. Eldon, warum hast du so lange gebraucht?

Eldon kletterte ins Auto, seine Haltung war eisig wie immer. Er antwortete nicht, sondern lehnte sich gegen den Sitz und schloss die Augen, um sie auszublenden.

Unbeirrt rutschte Isabella näher an ihn heran, ihre Augen fixierten sein Gesicht, das vor Zuneigung strotzte. Sanft strich sie mit den Fingern über seine Wange, bevor sie sich zu einem Kuss herabbeugte.

Eldon riss die Augen auf, und in seinem dunklen Blick blitzte Wut auf. Isabella Harrington, wenn du nicht einmal warten kannst, bis wir zu Hause sind, kann ich dein Verlangen auch jetzt schon stillen.

Seine Augen waren voller Verachtung und Warnung, und Isabella spürte, wie eine Welle der Kälte über sie hereinbrach. Sie ballte die Hände zu Fäusten und flüsterte: "Eldon, ich will nichts Extravagantes, ich will dir nur nahe sein.

Nur um diesem Gesicht näher zu sein.

Eldon runzelte die Stirn, seine Augen verengten sich, als er sie musterte. Sie hatte mit diesen scheinbar herzlichen Worten immer so beiläufig um sich geworfen, als würde man eine Frucht von einem Baum pflücken, doch er hatte ihr nie geglaubt. Für ihn war alles, was Isabella sagte, mit Lügen gespickt.

Im Auto herrschte eine bedrückende Stille, und einen Moment lang ließ Isabella die Stille auf sich wirken, bevor sie ihm das Lächeln zuwarf, das nur für Eldon reserviert war. Eldon, wenn wir ein Baby bekommen, glaubst du, du würdest mich dann ein bisschen mögen?

Kapitel 3

Eldon Everett riss sich zurück in die Realität und warf ihr einen irritierten Blick zu. 'Was denkst du denn? Kinder zu haben hat nichts damit zu tun, ob ich dich mag oder nicht.

Isabella Harrington runzelte leicht die Stirn, aber in ihren Augen lag eine Wärme, die Eldon als tiefe Zuneigung interpretierte. Er fragte sich, ob sie überhaupt ein Rückgrat hatte.

Mit einem Anflug von Verletzlichkeit erwiderte Isabella: "Eldon, ein Kind wird in einem lieblosen Zuhause nicht glücklich sein.

Seine Antwort war so kalt wie Eis. Sobald das Baby geboren ist, werde ich jemanden einstellen, der sich um es kümmert.

Das ließ sie endlich aufhorchen. Es war ein krasser Gegensatz zu ihrer üblichen Geduld mit Eldon. Warum? Ich bin die Mutter, sollte das Kind nicht in unserer Nähe sein?

Eldons Geduld ging langsam zur Neige. Ich verlange nicht, dass du dich einmischst. Ich habe meine Entscheidung getroffen; wenn sie dir nicht gefällt, kannst du die Scheidung einreichen.

Die Worte sprudelten mit einer beunruhigenden Leichtigkeit aus ihr heraus, als wäre die Scheidung nur eine weitere Option auf einer Speisekarte. Ihr war klar, dass er, wenn er die Wahl hätte, nicht zögern würde, die Beziehung sofort zu beenden.

Sie begann im Geiste zu überlegen, wie sie Eldon von diesem Gedanken abbringen konnte. Ihr wunderschönes Gesicht starrte ins Leere und spiegelte eine Mischung aus Schmerz und Enttäuschung wider, ein eindringlicher Blick der Verzweiflung.

Als Eldon dies bemerkte, legte sich seine Stirn instinktiv in Falten, und seine tiefliegenden Augen wurden von Verwirrung getrübt. Doch das Gefühl verflüchtigte sich so schnell, wie es gekommen war. Er war fest davon überzeugt, dass es ihr eigenes Verschulden war; sie hatte seine Verachtung voll und ganz verdient.

Für Eldon war Isabella eine Frau mit einem bösen Herzen, die zu allem bereit war, um ihn zu heiraten. Was ihn am meisten wütend machte, war ihre völlige Missachtung ihrer eigenen Würde, mit der sie die Zuneigung ihres Großvaters ausnutzte, um eine Reihe abscheulicher Handlungen zu inszenieren.

Wenn sie so weit gegangen war, um ihn zu heiraten, dann sollte sie auch die Konsequenzen tragen.

Als sie zurück nach Sevenbrooke Manor schlenderten, schenkte Eldon ihr keinen einzigen Blick und stieß die Autotür wortlos auf. Isabella folgte ihm, mit ihren Gefühlen kämpfend, und zog es vor, unten zu verweilen, anstatt ihn sofort zur Rede zu stellen.

Wenn sie ein Kind bekämen, würde sie auf keinen Fall zulassen, dass Eldon die Verantwortung an jemand anderen abgab. Niemand konnte ihren Platz im Herzen ihres Kindes einnehmen. Wenn sich alles anders entwickelte, als sie es sich vorgestellt hatte, wozu dann überhaupt ein Kind haben?

Isabella presste die Lippen zusammen, eine dünne Schicht von Kälte legte sich in ihre Augen. Nachdem sie darüber nachgedacht hatte, nahm sie ihr Telefon in die Hand und wählte eine Nummer.

Finden Sie heraus, wo Margaret Langford im letzten Jahr gewesen ist", wies sie die Person am anderen Ende der Leitung an.

Wenn Margaret zurückkehrte, würden sich die Chancen erhöhen, dass sich ihre Wege kreuzten. Wissen ist eben doch Macht.

Natürlich war sie bereit, jede Laune von Eldon zu ertragen, aber nicht die eines anderen. Sie musste auf alles gefasst sein.

Eldon kam schließlich vor dem Abendessen aus dem oberen Stockwerk, und während Isabella ihr Telefonat beendete, ging sie zu Agnes Morris in die große Küche, um sein Lieblingsgericht zuzubereiten, geschmorten Kabeljau.
Als sie ihn die Treppe herunterkommen sah, beeilte sie sich, ihn mit einem Lächeln zu begrüßen. 'Eldon, du bist fertig! Ich habe dein Lieblingsessen gemacht...'

Isabella Harrington, nur weil ich dir erlaube, ein Kind zu bekommen, heißt das nicht, dass du wirklich meine Frau bist. Du musst diese bösartigen Gedanken ablegen. Bete, dass Margaret nichts passiert ist, sonst kann ich dir, egal wie sehr dich dein Großvater beschützt, das Leben zur Hölle machen.

Es war wahrscheinlich das erste Mal seit einem Jahr, dass Eldon so viel zu ihr gesagt hatte, aber jedes Wort triefte vor Verachtung und Wut.

Isabella stand wie erstarrt da, als er sich auf dem Absatz umdrehte und ging, als wäre auch nur eine Sekunde in ihrer Gegenwart unerträglich.

Für Isabella war Eldons Stimme Welten entfernt von der Stimme, die in ihrem Herzen erklang. Abgesehen von seinem Gesicht, war nichts an ihm gleich.

Und doch waren sie so weit gekommen. Selbst wenn ein Abgrund auf sie wartete, würde sie mit einem Lächeln weitergehen.

Als sie ihn weggehen sah, konnte sie sich ein bitteres Lachen nicht verkneifen, denn sie merkte, dass ihr der Appetit völlig vergangen war.

Nach dem, was Eldon gesagt hatte, hatte sie etwas aufgeschnappt - wahrscheinlich gab es ein Problem mit Margaret Langford.

Aber warum sollte das ihre Last sein?

Isabella verengte ihre Augen, eine eisige Gleichgültigkeit ersetzte ihre übliche Wärme gegenüber Eldon. Sie wirkte einsam und unnahbar, wie ein einsames Boot, das in einem weiten Ozean treibt.

Nach einem langen Moment des Schweigens wählte sie eine weitere Nummer. Sobald die Verbindung hergestellt war, sprach sie mit kühler, fester Stimme. Großvater, bist du nicht ein bisschen zu voreilig? Eldon hat keine Gefühle für mich. Das stößt ihn nur noch mehr ab.'

Kapitel 4

**Die Ankunft des weißen Mondlichts**

Isabella Harrington starrte verblüfft auf ihr Telefon. "Großvater", sagte sie leise, "du weißt besser als ich, was für ein Mensch dein Enkel ist. Immerhin habe ich ein Jahr an seiner Seite verbracht. Selbst wenn du versuchen würdest, jemand anderen zu vermitteln, könnte niemand mit dem mithalten, was ich mitbringe."

Für die Außenwelt war Richard Everett ein liebevoller Großvater, der ihre Ehe mit Eldon Everett aus Zuneigung arrangiert hatte. Die Wahrheit war jedoch eine andere - es war lediglich ein Geschäft.

Edward Everett schwieg einen Moment lang, bevor seine Stimme kalt wurde. "Es gibt nur eine Chance. Ich gebe dir einen letzten Monat."

"Verstanden", erwiderte Isabella, deren Entschlossenheit immer stärker wurde. "Aber bitte, Großvater, kläre dieses Missverständnis mit Eldon." Sie wollte nicht die Schuld für etwas auf sich nehmen, das sie nicht getan hatte.

Nachdem sie aufgelegt hatte, ertappte sie sich dabei, wie sie ihr Telefon fest umklammerte und ihre Lippen zu einer dünnen Linie presste. Die Worte ihres Großvaters lasteten schwer auf ihr.

Ein Monat für Eldon, um sich in sie zu verlieben - war das überhaupt möglich?

Isabella spürte, wie eine Welle der Unsicherheit über sie hereinbrach. Sie hatte von Eldon nie Gefühle erwartet. Ihr Versprechen an Richard Everett war lediglich ein taktischer Schachzug gewesen, um in seiner Nähe zu bleiben.

Aber was sollte sie jetzt tun?

In dieser Nacht kam Eldon nicht nach Hause. Es war offensichtlich, dass er wieder mit Margaret Langford zusammen war. Isabella hatte nicht einmal die Kraft, ihn zur Rede zu stellen. Ihre Gedanken kreisten - wie konnte sie Eldon dazu bringen, sie zu lieben?

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, wählte sie Eldons Nummer. Er ging nicht ran, und der Anruf wurde schließlich abgebrochen.

Sie starrte einen Moment lang ausdruckslos auf ihr Handy, dann erschien eine SMS von einer unbekannten Nummer. Es war ein Bild von Eldon, der an seinem Krankenhausbett schlief, mit bedrohlichen Worten: Er hat die Nacht mit mir verbracht".

Das Bild seines Gesichts brannte sich in ihr Gedächtnis ein, und ihre Miene wurde kalt. Isabella holte tief Luft und kniff die Augen entschlossen zusammen. Auf dem Foto, so erinnerte sie sich, war nur seine linke Seite zu sehen. Niemand wusste, dass es das Tränenfleckchen im rechten Augenwinkel von Eldon war, das sie am meisten schätzte. Für sie war ein vollständiges Bild von Bedeutung, alles andere war nur eine Illusion.

Als sich ihre Emotionen beruhigten, überzog ein kaltes Lächeln ihr Gesicht. Wollte Margaret Langford so schnell den Krieg erklären? Dann brauchte sie sie wohl nicht mehr zu hinterfragen.

Mit dem Telefon in der Hand begann Isabella, eine Antwort zu tippen.

-Na und? Mrs. Everett ist immer noch mein Titel.

Gerade als sie auf Senden drückte, hörte sie draußen die Stimme von Agnes Morris. Sir ist zurückgekehrt.

Isabella runzelte die Stirn, steckte ihr Handy aber schnell wieder weg und zwang sich zu einem Lächeln, als sie den Raum betrat. Zu ihrer Überraschung war Eldon nicht allein - Margaret Langford stand neben ihm, mit einem siegreichen Glanz in den Augen.

Die drei tauschten einen Blick aus, und Eldon machte keine Anstalten, etwas zu erklären. Stattdessen wies er Agnes an, das Gästezimmer im zweiten Stock vorzubereiten.

Dann reichte Margaret ihm mit einem zuckersüßen Lächeln die Hand. Isabella, hallo! Ich bin Margaret Langford. Ich werde eine Zeit lang hier übernachten, da ich gerade erst nach Riverstone zurückgekommen bin und mich noch nicht eingelebt habe. Eldon dachte, es wäre sicherer, hier zu übernachten als in einem Hotel. Es macht Ihnen doch nichts aus, oder?
Isabella konnte nicht anders, als innerlich zu spotten. Was für eine Vorstellung - hatte sie vor, nonchalant zu sein?

Isabella machte sich nicht die Mühe, ihr die Hand zu schütteln, sondern wandte ihren Blick gezielt auf Eldon. Eldon", sagte sie, wobei ihre Stimme einen sanften, leisen Ton annahm, "was bedeutet das für uns?

Eldon blickte Isabella an, mit einem Hauch von Verachtung in den Augen. Dann wandte er sich Margarets ausgestreckter Hand zu, die immer noch unbeholfen in der Luft hing. Er hob eine Augenbraue und sagte: "Haben Sie nicht gesehen, dass Margaret Sie begrüßt hat? Isabella Harrington, sind Sie wirklich so unkultiviert?

Eldons scharfe Worte trafen sie wie eine Ohrfeige. Ihr wurde schlagartig klar, dass er nicht Hobart Bennett war und sich nicht um ihre Gefühle scherte.

Kapitel 5

Bitte, sei nicht so streng.

Isabella Harrington starrte zu Eldon Everett auf, das Echo seiner befehlenden Stimme hallte in ihren Ohren. Isabella Harrington, entschuldige dich.

Sein Tonfall schmerzte sie, nicht weil er sie so behandelte, sondern weil sie plötzlich die Abwesenheit der einen Person spürte, die immer für sie da gewesen war - bedingungslos.

Hobart Bennett. Der Name jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Ihr Gesicht verlor an Farbe, und in ihren Augen sammelte sich Feuchtigkeit. Eldon zog die Stirn in Falten, als er das bemerkte, und er fragte sich, warum ihr die Zusammenarbeit entglitten war. Wenn sie mit ihm mitgegangen wäre, hätte er sie nicht in diese Lage bringen müssen. Aber sie zu sehen, wie sie - einst wie ein Sonnenball - jetzt so verloren und distanziert aussah, rührte etwas Unbehagen in ihm.

Selbst jemand wie sie konnte Traurigkeit in sich aufgestaut haben.

Margaret Langford, die neben ihm stand, bemerkte Eldons verwirrten Blick. Schnell legte sie ihren Arm um seinen und sagte mit leiser Stimme: "Eldon, es ist alles in Ordnung. Ich glaube, Isabella ist einfach überwältigt. Sie wollte nicht so rüberkommen. Du musst nicht so hart zu ihr sein.

Mit ihrer sanften Art trugen Margarets beruhigende Worte dazu bei, einen Teil von Eldons Frustration aufzulösen, aber sie vergrößerten nur noch seine Verwirrung. Es musste doch Isabellas eisige Haltung sein, die ihn verärgerte, oder?

Dass Eldon schwieg, spornte Margaret an. Sie wandte sich an Isabella und nahm ihre Hand in einer tröstenden Geste. Isabella, bitte versteh das nicht falsch. Eldon sorgt sich einfach sehr um mich, deshalb ist er so reaktiv.

Isabella riss ihre Hand weg. Margaret, das ist eine Privatangelegenheit zwischen meinem Mann und mir. Du brauchst dich da nicht einzumischen.

Margarets Gesicht erstarrte, ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie Eldon zur Unterstützung ansah. Der Anblick ihrer Verzweiflung ließ Eldon noch angespannter werden.

Doch dann ertönte Isabellas Stimme, ruhig und gefestigt. Eldon, das ist unser Zuhause. Wenn du vorhast, jemand anderen hier wohnen zu lassen, solltest du das nicht erst mit mir besprechen?

Ihr Ton war nicht konfrontativ, nur sachlich.

Eldon spürte einen Anflug von Verärgerung. Ich dachte, du wärst mit jeder meiner Entscheidungen einverstanden. Ich verstehe nicht, warum ich alles mit Ihnen besprechen muss. Vergessen Sie nicht, dass dies mein Haus ist. Ich bin Ihnen keinen Bericht schuldig.'

Isabella verstummte, ihr Blick blieb auf Eldons vertrautem Gesicht haften. Es war das Gesicht, nach dem sie sich gesehnt hatte, doch in diesem Moment war ihr klar, dass er nicht Hobart Bennett war.

Wäre es Hobart gewesen, hätte er sie nicht so behandelt - er wäre nie auf die Idee gekommen, so etwas zu ihr zu sagen.

Aber Hobart war tot - seit über einem Jahr.

Hobart war tot.

Der Satz hallte in ihrem Kopf nach, eine unerbittliche Erinnerung.

Sie blinzelte schnell, das Gewicht in ihrer Brust fühlte sich erstickend an, wie eine schwere Hand, die auf sie drückte.

Gerade als Eldon und Margaret erwarteten, dass sie um sich schlagen würde, lächelte Isabella nur, ein kaltes Lächeln ohne jede Wärme. Du hast Recht, Eldon. Dies ist dein Haus, und es steht dir frei, damit umzugehen, wie du es willst.

Sie wandte sich an das Hauspersonal. Bitte helfen Sie Margaret mit ihrem Gepäck und führen Sie sie in das Gästezimmer. Dann wandte sie sich an Margaret. Wenn Sie noch etwas brauchen, lassen Sie es mich wissen. Ich werde Ihr Wiedersehen mit Eldon nicht stören.
Ohne Eldon eines weiteren Blickes zu würdigen, ging Isabella hinaus und hörte hinter sich den Motor aufheulen.

Margaret drehte sich zu Eldon um, der immer noch auf Isabellas weggehende Gestalt fixiert war, und biss sich auf die Lippe, während sich auf ihrer Stirn eine Sorgenfalte bildete. Eldon, denkst du, Isabella ist verärgert? Wenn ja, sollte ich vielleicht einfach in ein Hotel ziehen, um ihr etwas Freiraum zu geben.

Ruh dich einfach aus. Du siehst müde aus. Eldon ging nicht auf ihren Vorschlag ein, als er sie nach oben geleitete, denn er war mit seinen Gedanken ganz woanders, gefangen in Gedanken an Isabella.

War sie wirklich so unbeeindruckt?

Löste die Tatsache, dass ihr Mann eine andere Frau in ihr Haus einlud, keine Gefühle in ihr aus?

Sehen Sie sich diese Frau an - er hatte sich verrenkt, um sie für sich zu gewinnen, behauptete, sie zu lieben, wollte für immer mit ihr zusammen sein. Und doch fühlte sich ihre Kälte wie eine Ohrfeige an.

Er sollte nicht einen Gedanken an sie verschwenden. Sie war eine Frau, die ihn kalkuliert wegen ihres Reichtums und ihres Status geheiratet hatte; was würde sie nicht alles tun, um es sich bequem zu machen?

Mit jedem Gedanken schürte sich sein Groll gegen Isabella Harrington und wurde immer größer.

Isabella fuhr von der glitzernden Villa weg, nicht sicher, wohin sie gehen sollte, und ließ sich auf den leeren Straßen treiben.

Schließlich fand sie eine ruhige Stelle, parkte ihren Wagen und zog eine Zigarette aus dem Handschuhfach. Sie nahm einen tiefen Zug und spürte, wie eine Welle der Erleichterung über sie hereinbrach und sich die Anspannung, die sie gepackt hatte, langsam löste.

Sie erinnerte sich daran, dass, wenn Eldon Margaret Langford in ihr Haus holen konnte, diese Situation keine Seltenheit sein würde. Sie würde sich daran gewöhnen müssen.

Sein Herz kann jedem gehören, solange er mir gehört", versicherte sie sich.

Isabella kehrte erst nach Einbruch der Nacht zurück und fuhr zu dem hell erleuchteten Haus, das sich in ihrem Herzen so kalt anfühlte.

Als sie durch die Tür trat, ertönte Lachen, ein Geräusch, das ihr fremd war. Als sie ihre Schuhe wechselte, wurde sie gelassener und ihre Wärme kehrte zurück. Sie ging hinein, ihre Stimme war hell. 'Eldon, ich bin wieder da. Es ist schon spät - hast du schon gegessen?

Das Lachen verstummte abrupt. Margaret starrte sie an, und ein verlegenes Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht, während Eldons Ausdruck eisig, fast verächtlich blieb.

Ich bin froh, dass Sie sich entschlossen haben, nach Hause zu kommen. Ich dachte, du hättest den Mut, für immer wegzubleiben", sagte er kühl, als ob ihre Anwesenheit eine Unannehmlichkeit wäre.

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