Mein Herz nach dir zurückerobern

Kapitel 1

**Lassen wir uns scheiden**

Am Jahrestag ihres dritten Ehejahres mit Edmund Hawthorne erhielt Eleanor Fairfax ein Geschenk, das sie nie wollte.

**"Eleanor, ich bin zurück. "**

**"Wenn du noch einen Funken Anstand hast, tritt für Isabella Whitewood zur Seite. Du weißt, dass er dich nicht liebt - er hat mich immer geliebt. Du bist nur ein Ersatz!"**

Die Arroganz in dieser Nachricht durchbohrte Eleanor wie ein Messer. Jeder, der es nicht besser wüsste, würde denken, dass sie diejenige war, die die andere Frau spielte.

Sie umklammerte ihr Telefon und sah zu, wie Edmund mit einer Frau lachte, die alles war, was sie nicht war. Isabella Whitewood schlang ihre Arme um ihn, ihre Chemie war spürbar, als wären sie die einzigen beiden Menschen im Raum. Eine Welle der Übelkeit überkam Eleanor, und ihre Augen brannten von nicht vergossenen Tränen.

Drei Jahre Ehe, und sie fühlte sich wie eine Fremde in ihrem eigenen Haus. Jedes Mal, wenn Edmund sie ansah, war es, als hätte er Angst, sie als das zu sehen, was sie war - ein bloßes Spiegelbild der Frau, die er wirklich liebte, ein unerreichbarer Geist, der in Übersee lebte.

Erinnerungen an ihren jugendlichen Ehrgeiz wurden wach, wie sie eine aufkeimende Karriere in der Unterhaltungsindustrie für ein Leben mit ihm aufgegeben hatte. Sie war bereitwillig zur Pointe in den Gesellschaftswitzen geworden, die in King's Citadel getuschelt wurden, weil sie die Dreistigkeit besaß, Isabella zu ähneln. Eleanor kam sich mehr als dumm vor.

Mit einem zittrigen Atemzug drehte sie sich auf dem Absatz um und warf das schön verpackte Jubiläumsgeschenk in den Papierkorb. Das spöttische Glitzern in Isabellas Augen brannte sich in ihr Gedächtnis ein. Sie zwang sich zu einem Lächeln durch ihre Tränen hindurch.

Edmund Hawthorne, du bist derjenige, der mich nicht verdient hat.

Es war acht Uhr.

Eleanor saß steif im Wohnzimmer, ihr Herz klopfte, als sie Edmunds Rückkehr erwartete.

Das Geräusch eines sich drehenden Schlüssels im Schloss kündigte seine Ankunft an. Der Mann, der eintrat, war der Inbegriff kühler Eleganz, tadellos gekleidet in seinem maßgeschneiderten Anzug, sein Gesichtsausdruck so scharf wie die Linien seines Kleides. Es war ein krasser Gegensatz zu der Wärme, die er Isabella nur Stunden zuvor entgegengebracht hatte.

Ihr Herz krampfte sich heftig zusammen, eine schmerzhafte Erinnerung an eine Wunde, die nicht heilen wollte. Du bist zu Hause", schaffte sie es zu sagen, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

"...Ja.

Edmund machte sich nicht die Mühe, in ihre Richtung zu schauen, sein Ton war kühl und distanziert. 'Du hast mich früher zurückgerufen, warum genau?'

'Siehst du mich denn so?' Die Worte rutschten ihr heraus, bevor sie sie aufhalten konnte, und waren von Bitterkeit durchzogen. Sie hatte sich so sehr bemüht, die perfekte Ehefrau zu sein, die Art, von der er sagte, er wolle sie - sanftmütig und gefügig, genau wie Isabella Whitewood. Sie hatte ihr Temperament und ihre Sehnsüchte unterdrückt und sich für einen Mann, der sie kaum beachtete, bis auf die Knochen abgearbeitet.

Jeder Akt der Unterwerfung schien ihn nur anzustacheln und stieß auf Spott und Verachtung.

Erschöpfung überflutete sie, aber sie wollte nicht zulassen, dass er mit ansehen musste, wie sie unter dem Gewicht seiner Gleichgültigkeit zusammenbrach. Sie hob den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. "Edmund Hawthorne, lassen wir uns scheiden.

Das Wort schwebte zwischen ihnen, und für den Bruchteil einer Sekunde sah sie ein Aufflackern von Überraschung in seinem sonst so gelassenen Verhalten.
Seine Stirn legte sich leicht in Falten, und Verärgerung schlich sich in seine Stimme. Bist du fertig mit deinen Spielchen?

Eleanor, du musst wissen, wann du aufhören musst, schwierig zu sein.

'Ich bin nicht schwierig.'

Sie bohrte sich in ihn hinein, jedes Wort wohlüberlegt. 'Heute habe ich dich mit ihr gesehen.'

Er zögerte.

Sein Blick sank zu Boden, und im schwachen Schein der Lampe konnte sie sehen, wie sich die vertrauten Linien seines Gesichts zu einem verschlossenen Ausdruck verzogen, den er oft trug, wenn er über Themen sprach, die ihm lästig oder unangenehm waren.

Eine Welle der Irritation kochte in ihrer Brust. Du denkst, ich will zu viel? Du hast diesem Arrangement zugestimmt - mein Mann zu sein. Dachtest du wirklich, ich würde es nicht irgendwann herausfinden?

In diesem Moment schwor sie, dass sie etwas knacken hörte, wie das endgültige Zersplittern eines Herzens, das gerade noch zusammengehalten hatte.

Eleanor war töricht gewesen, in seinen Augen Trost zu suchen, auf eine Verteidigung, eine Anerkennung zu hoffen. Die Wahrheit war klar: Er würde keinen Moment damit verschwenden, ihre Gefühle zu verteidigen, aber er würde sich beeilen, Isabella vor jeglichem Unbehagen zu schützen.

Sie holte tief Luft und kämpfte gegen den Schmerz an, der sich in ihrer Brust sammelte. Entschlossen zog sie die Scheidungspapiere hervor, die sie zuvor vorbereitet hatte, und knallte sie mit scharfer Präzision auf den Tisch. Sie sah ihm in die Augen, während sie sprach, jedes Wort ein Takt des Trotzes: "Unterschreiben Sie.

Kapitel 2

"Zur Hölle mit dieser Sache. Ich bin fertig."

Edmund Hawthornes Gesichtsausdruck verfinsterte sich augenblicklich. Sein eisiger, durchdringender Blick fixierte Eleanor, als könnte er sich in ihre Seele bohren. Die Atmosphäre um sie herum wurde eisig und spannungsgeladen.

Einen Moment lang standen sie schweigend da, die Luft war dick von unausgesprochenen Worten, bis Edmund ein spöttisches Glucksen ausstieß und seine Augen spöttisch funkelten. "Das ist also dein großer Schritt."

"Du willst die Scheidung, dann machst du eine Szene, um meine Aufmerksamkeit zu erregen... Eleanor Fairfax, du überschätzt dich wirklich. Denkst du, das interessiert mich?"

Eleanor stockte der Atem. Edmund war schon immer rücksichtslos gewesen, wenn es darum ging, sie dort zu treffen, wo es am meisten wehtat.

Sie brachte ein schiefes Lächeln zustande, obwohl es sich hohl anfühlte. "Ob es dich interessiert oder nicht, ist für mich irrelevant."

"Unterschreibe die Papiere, und ich verspreche dir, dass ich für immer verschwinden werde. Sie werden mich nicht wiedersehen."

Als sie in Eleanors klare, ausdrucksstarke Augen blickte, sah er einen Schimmer von ihrer Hartnäckigkeit, von einer Stärke, die sie immer wieder bewiesen hatte. Dennoch runzelte er noch stärker die Stirn, seine Stimme war kalt. "Gut. Sag nur nicht, ich hätte dich nicht gewarnt."

Damit machte er auf dem Absatz kehrt und schritt die Treppe hinauf, wobei seine schweren Schritte von kaum unterdrückter Wut widerhallten.

Eleanor warf einen Blick auf die Scheidungspapiere, die unangetastet auf dem Tisch lagen - Dokumente, die er nicht einmal zu betrachten gewagt hatte. Nach einem langen Moment lachte sie, ein Ton, der von Selbstironie geprägt war.

Was war sie eigentlich für Edmund Hawthorne?

Letzten Endes war es egal. Sie wollte abreisen. Ruhig machte sie sich auf den Weg nach oben, um ihre Koffer zu packen. Ein kleiner Rollkoffer war alles, was sie brauchte, gefüllt nur mit den persönlichen Dingen, die sie mitgebracht hatte, bevor sie seine Frau wurde.

Allein auf dem Rücksitz von Knight's Carriage blickte Eleanor auf die vorbeiflackernden Lichter der Stadt hinaus, und ein unerwartetes Gefühl der Erleichterung überkam sie.

Es war, als wäre eine Last, die auf ihrem Herzen lastete, endlich von ihr genommen worden. Sie schloss die Augen, lächelte leicht und ließ das Gefühl der Freiheit auf sich wirken.

Eleanor Fairfax, auf deine Scheidung", flüsterte sie zu sich selbst.

Als Eleanors beste Freundin, Matilda Willowbrook, von der bevorstehenden Scheidung erfuhr, eilte sie herbei, um sie zu unterstützen.

"Du hast ihm also einfach die Scheidungspapiere zugeworfen und bist weggegangen?" Matilda schüttelte ungläubig den Kopf und beobachtete Eleanor, die sich auf der Couch räkelte und lässig ihre Nägel pflegte.

Hast du den Verstand verloren? Das ist Edmund Hawthorne! Hast du keine Angst, dass er dir aus Boshaftigkeit hinterherläuft?

'Warum sollte ich Angst vor ihm haben?'

Eleanor zuckte mit den Schultern und erinnerte sich daran, wie kalt und gleichgültig er am Abend zuvor gewesen war. Wut kochte in ihr hoch. 'Es ist ja nicht so, dass er unterschreiben würde. Er würde es einfach nicht tun.'

Verwirrung legte sich auf ihre Stirn, als sie sich auf ihr zierliches Handgelenk stützte und ihr Kinn in die Hand legte. 'Ich verstehe das nicht. Er will mich offensichtlich nicht, und Isabella Whitewood ist wieder in der Stadt. Wäre es da nicht eine große Erleichterung für ihn, sich scheiden zu lassen? Warum zum Teufel unterschreibt er dann nicht?'

"Wer weiß? Matilda saß mit verärgerter Miene neben ihr. 'Ich habe dir gesagt, dass Edmund Hawthorne keinen Cent wert ist. Er hat dich hingehalten, hinter deinem Rücken betrogen, und jetzt will er dich nicht gehen lassen? Was für ein Verlierer tut so etwas?
Eleanors Hand hielt mitten in der Datei inne.

Er war genau der "Verlierer", von dem Matilda gesprochen hatte. Acht vergeudete Jahre...

Ach, hör doch auf. Mein Gesicht tut weh.

Wie auch immer. Lass uns nicht bei diesem Idioten verweilen. Schlechte Schwingungen.'

'Ich habe meinen Teil gesagt. Wenn er ein bisschen Schamgefühl hat, wird er mir heute die Scheidung gewähren.'

Eleanors Zuversicht war ansteckend, und Matilda beugte sich neugierig vor. 'Und was hast du sonst noch gemacht?'

Oh, warten Sie nur ab", sagte Eleanor mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen.

In der Mitternachtsschänke herrschte Hochbetrieb.

'Alter, du wirst es nicht glauben... Sie ist fertig!'

Robert Hansen umklammerte den zerknitterten Zettel von Eleanor, während er sich vor Lachen überschlug und ihm die Tränen aus den Augen liefen. Er klopfte Edmund auf die Schulter und konnte sein Amüsement nicht mehr unterdrücken.

Im Ernst, ich habe gerade herausgefunden, dass Eleanor Fairfax sehr mutig ist!

Edmund saß grübelnd in der Ecke und warf Robert einen finsteren Blick zu, während dieser weiter stichelte. 'Du glaubst wirklich alles, was sie dir erzählt hat?

Hast du gerade gesagt, du glaubst es nicht? Was glaubst du denn, was sie damit gemeint hat?

'Das bedeutet gar nichts. Sie versucht nur, die Gemüter zu erregen.'

Robert rollte mit den Augen. 'Komm schon, Mann. Glaubst du, du bist eine Art Prinz? Ich meine, was hast du denn getan, um sie zu verdienen?

'Was willst du damit andeuten?' Edmunds Stimme wurde gefährlich.

'Es ist ziemlich einfach. Überlegen Sie doch mal. Mit deiner selbstherrlichen Art, deinen endlosen Gerüchten und der ganzen Sache mit Isabella - welche Frau, die bei Verstand ist, würde das tolerieren? Eleanor hat es drei Jahre lang mit dir ausgehalten.

Jedes Wort fühlte sich wie ein Schlag an, und Robert zeigte schließlich mit dem Finger auf sie. 'Idiot. Eleanor hat etwas viel Besseres verdient als einen Versager wie dich.

Edmunds Stirn legte sich in Falten, aber er antwortete mit sturer Zuversicht. 'Das ist unmöglich.'

Er glaubte wirklich, dass Eleanor ihn trotz der fehlenden Gefühle und seiner Gleichgültigkeit ihr gegenüber zutiefst liebte. Niemand sonst würde ihn jemals verlassen - nicht sie.

Doch schon im nächsten Moment wurde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen.

Kapitel 3

'Hallo zusammen, guten Abend!' rief Matilda und ihre Stimme durchbrach das Dröhnen in der Bar. Heute Abend sind wir alle hier, um die fabelhafte Eleanor Fairfax zu feiern! Heute wird sie geschieden, und wisst ihr was? Die Drinks des heutigen Abends gehen auf sie! Lasst uns die Party beginnen! Scheidung rockt! Freiheit für immer!'

Eleanor Fairfax zögerte, als Matilda sie auf die provisorische Bühne zerrte. Aber in dem Moment, als Matilda das Mikrofon ergriff und diese wilde Ansage machte, beschloss Eleanor, den Stier bei den Hörnern zu packen und mitzumachen.

Die Menge brach bei der Nachricht von den kostenlosen Getränken in Begeisterungsstürme aus, und Rufe wie "Scheidung rockt!" und "Freiheit für immer!" hallten von den Wänden wider. Die Energie um sie herum wogte, und Eleanor spürte einen unerwarteten Nervenkitzel durch ihre Adern strömen.

Mit einem Anflug von Erregung schnappte sie Matilda das Mikrofon weg. 'Meine Damen und Herren! Um meine Wiedergeburt zu feiern, habe ich beschlossen, Sie alle mit einer Show zu verwöhnen, an die Sie sich noch lange Zeit erinnern werden!

Die Bar erhellte sich bei ihren Worten mit elektrischer Begeisterung. Unter den pulsierenden Lichtern wechselte der DJ zu einem peppigeren Titel und brachte die Stimmung zum Kochen. Bunte Scheinwerfer beleuchteten mehrere Stangen, die von der Decke baumelten, und zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit fühlte sich Eleanor lebendig.

Seit sie Edmund Hawthorne geheiratet hatte, hatte sie sich in die Form der perfekten Ehefrau gezwängt und sich verbogen, um ihm zu gefallen. Mit der Zeit hatte sie fast vergessen, wer sie hinter der Fassade des guten Mädchens wirklich war.

Sie wollte weder Mitleid noch Sympathie. Sie sehnte sich danach, der umwerfende Mittelpunkt zu sein, den alle bewunderten!

Eleanors rote Lippen verzogen sich zu einem verspielten Lächeln, als sie dem Publikum einen koketten Blick zuwarf. Die Bar brach in Jubel aus, und Matilda, die die Aufregung anspornte, erblickte etwas - jemanden - in der Menge.

Ihr fiel das Herz in die Hose. Sie erkannte die imposante Gestalt sofort. Sie öffnete den Mund, um Eleanor etwas zuzurufen, aber der Mann, der an der Bar stand, hatte einen Blick, der Feuer einfrieren konnte - einen so grimmigen Blick, dass sie die Klappe hielt und sich zurückzog, während ihr Geist wie ein geplatzter Ballon entleert wurde.

'Tut mir leid, Schwesterherz! Ich kann hier nicht meinen Hals riskieren!

Als Edmund Hawthorne in die geschäftige Menge trat, fand er die Szene völlig verwirrend. Die ruhige, sanfte Frau, die er geheiratet hatte, schwang sich nun in einem gefährlich sexy, rückenfreien roten Kleid und tanzte wie eine Sirene an der Stange.

Die flackernden Lichter fingen die Eleganz jeder ihrer Bewegungen ein und beleuchteten ihre exquisiten Gesichtszüge, die eine Art von träger, königlicher Schönheit ausstrahlten, die er noch nie gesehen hatte. Jede anmutige Drehung und jedes einladende Lächeln wirkte fremd und doch auf berauschende Weise vertraut.

Sein Herz sank, als ein Sturm der Eifersucht in ihm aufgewühlt wurde. Diese schillernde Eleanor hatte keine Ähnlichkeit mit der sanften, gehorsamen Frau, die er zu kennen glaubte.

Ein Beifallssturm riss ihn aus seiner Trance, als Eleanor nach Luft schnappte und ihre Wangen vor Freude erröteten. Sie stolperte gerade von der Bühne, als ihr schwüler Blick seinen eisigen traf, der sich in einem Patt befand.

Edmunds Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Seine Augen, die wie Stürme aussahen, flackerten gefährlich, als er die Szene aufnahm.
Doch Eleanor ließ sich nicht beirren und hielt seinem Blick mit einem verruchten Lächeln stand, wobei sich ihre Lippen zu einer wortlosen Herausforderung verzogen.

"Edmund Hawthorne."

Verdammt!', zischte er und verzog ungläubig die Züge. Aber Eleanor schob sich einfach an der verblüfften Menge vorbei, bereit, ihre Freundin Matilda zur Rede zu stellen, die schneller verschwunden war als eine Ratte von einem sinkenden Schiff.

Gerade als sie sich einen Weg durch die Menge bahnte, schnitt eine tiefe, kontrollierte Stimme wie ein Messer durch das Chaos.

Eleanor, wir müssen reden.

Kapitel 4

Die Demaskierung

In einem kleinen Café in der Nähe der Bar spürte Edmund Hawthorne sein Herz rasen, als er Eleanor Fairfax in die Augen sah. Gerade als er etwas sagen wollte, unterbrach sie ihn.

'Frag nicht. Ich habe eine Rolle gespielt - süß und rücksichtsvoll zu sein. Natürlich habe ich dich wirklich geliebt, aber das weißt du nicht zu schätzen, also bin ich fertig damit, so zu tun, als ob.

'Was hast du gerade gesagt?' Edmunds Herz sank, Unglauben zeichnete sich auf seinen Zügen ab.

'Du glaubst es nicht?'

Eleanors Lachen war leise, aber scharf und mit Sarkasmus gespickt. Als wir geheiratet haben, hast du erwähnt, dass du Frauen wie Isabella Whitewood magst - unterwürfig und leichtlebig. Also habe ich mich verändert, um in diese Form zu passen. Aber jetzt, wo ich dich nicht mehr liebe, hat es keinen Sinn mehr, mich zu verstellen.

Edmund runzelte verwirrt die Stirn. Er konnte sich nicht erinnern, das jemals gesagt zu haben.

Er blinzelte Eleanor an und musterte ihr Gesicht. Nach drei Jahren Ehe hatte er ihr kaum noch Aufmerksamkeit geschenkt. Sie hatte eine beunruhigende Ähnlichkeit mit Isabella, der Frau, die ihn im Stich gelassen hatte, um im Ausland zu leben. Wann immer er einen Blick auf Eleanor erhaschte, war es ihr gesenkter Blick, ihre unterwürfige Haltung.

Jetzt jedoch starrte ihn die Frau, die er zu kennen geglaubt hatte, mit grimmigem Trotz an. Ihre Augen funkelten in einem schelmischen Licht, ein Hauch von Distanz und Kälte verriet die Wärme, die sie einst ausstrahlten.

Ich mag diese Version von dir nicht...", stammelte er und Verwirrung schlich sich in seine Stimme.

Eleanor legte mit einem schiefen Lächeln den Kopf schief. Denkst du, ich brauche deine Zustimmung?

Er verstummte und verarbeitete ihre Worte, während eine Welle komplizierter Gefühle über ihn hinwegschwappte. Du warst noch nie so.

Mit beiläufiger Anmut fuhr Eleanor mit ihren manikürten Fingern über ihre Nägel, und ihre Lippen verzogen sich zu einem wissenden Lächeln. Menschen ändern sich, Edmund. Vor allem, wenn sie mit jemandem zusammen sind, der sie nicht liebt.

Seine Miene verfinsterte sich, und sie bemerkte das Gewicht ihrer Vergangenheit in seinen Augen. Mit pochendem Herz in der Brust fuhr Eleanor fort, ihre Stimme war weicher und verletzlich. 'Edmund, hast du mich jemals... auch nur ein bisschen... gemocht?'

Ihre Worte hingen in der Luft, schwer vor unerfüllter Sehnsucht. Für einen kurzen Moment flackerte etwas in seinem Blick auf, aber es verschwand, als er kalt wurde. 'Was denkst du denn?

Eleanor bemerkte, dass sich ein bitterer Zug in ihr Lächeln schlich. Seine Reaktion war nicht überraschend; sie fühlte sich völlig dumm, weil sie an der Hoffnung festhielt.

Was hatte sie in einem solchen Moment erwartet?

Seufzend strich sie sich das Haar aus dem Gesicht, ihre Entschlossenheit wurde härter. Morgen früh um acht vor dem Crown Standesamt. Bringen wir es hinter uns.

Mit diesen Worten stand sie auf und ging davon, wobei ihre zierliche Gestalt eine neue Aura von Anmut ausstrahlte, die von Endgültigkeit geprägt war. Edmund griff instinktiv nach ihr, aber er zögerte, denn das Echo von Isabellas Gesicht ließ ihn auf der Stelle stehen bleiben. Er senkte den Blick, ein Schauer überlief ihn.

In dieser Nacht verfiel Eleanor in einen lange verloren geglaubten Traum.

Sie war fünfzehn, im ersten Jahr der Highschool, und spürte die Ablehnung durch ihre Mitschüler auf Fairfax Estate. Eine Gruppe widerspenstiger Jungen trieb sie in einer dunklen, engen Gasse in die Enge, und ihre Hohnrufe hallten von den Ziegelwänden zurück. Trotz ihrer Bemühungen schien ein Entkommen unmöglich, denn jeder Versuch wurde von ihren Spöttern erwidert.
Als die Verzweiflung näher rückte, verschwamm ihre Sicht mit Blut, und gerade als sie spürte, dass ihr Bewusstsein ins Nichts abglitt, trat eine Gestalt aus den Schatten. Ein Junge stürzte sich auf sie und schubste die Schläger beiseite, bevor er sie in eine starke, warme Umarmung nahm.

Er rannte mit ihr und zog sie aus der Dunkelheit, seine Stimme war ein leises Murmeln, das sie aufforderte, bei ihm zu bleiben. Durch den Dunst gelang es ihr, ihre Augen zu öffnen und einen Blick auf das auffallend schöne Gesicht des Jungen zu erhaschen - weich und doch kühn, mit tiefschwarzen Augen, die durch sie hindurchzusehen schienen.

Mit einem Anflug von verzweifelter Hoffnung stammelte sie: "Wie heißt du?

Er hielt inne, seine Stimme war fest, aber leise. Edmund Hawthorne".

Kapitel 5

Er ist es nicht wert

Am nächsten Morgen erwachte Eleanor Fairfax durch das unaufhörliche Piepen ihres Weckers.

Als sie sich die Augen rieb, spürte sie eine unerwartete Feuchtigkeit in den Augenwinkeln - der Beweis für einen Traum, der auch nach dem Aufwachen noch andauerte. Ihre Gedanken schweiften zurück zur letzten Nacht, und ihre Gefühle verwickelten sich in einen komplexen Knoten.

Doch dann erinnerte sie sich an Edmund Hawthornes ärgerlich selbstgefälliges Gesicht, an die ständige Kälte und Verachtung, die in seinen Augen lauerte. Eleanor presste die Lippen zusammen, ein spöttisches Lachen entwich ihr.

Vergessen Sie es. Er war nur ein Mann, der sie nicht liebte, und sie erkannte, dass er ihren Herzschmerz nicht wert war.

Sie atmete tief durch und beschloss, sich ein glamouröses Makeover zu gönnen. Sie durchwühlte ihren Kleiderschrank und zog ein umwerfendes kleines Kleid heraus, das ihre Kurven genau richtig umspielte. Mit ihrem lässig hochgesteckten Haar und den losen Strähnen, die ihr Gesicht umrahmten, sah sie sauber, erfrischt und bereit aus, es mit der Welt aufzunehmen.

Eleanor hatte ihre Ankunft absichtlich hinausgezögert und war mit ihrem kirschroten Porsche eine Stunde später als geplant vor das Standesamt gefahren. Als sie ausstieg, entdeckte sie Edmund Hawthorne, der auf sie wartete, sein Gesicht eine Gewitterwolke.

Mit einem Lächeln nahm Eleanor ihre Sonnenbrille ab und rief: "Edmund Hawthorne! Wie ist es, zu warten?

Sein Gesichtsausdruck wurde eisig. 'Was meinst du damit, Eleanor?'

'Nicht viel', sagte sie grinsend, 'ich dachte nur, es wäre an der Zeit, dass unser hochmütiger Edmund Hawthorne die Qualen des Wartens erfährt. Ich bezweifle, dass du dich an die unzähligen Male erinnerst, die du mich hast hängen lassen. Da war das eine Mal, als du versprochen hattest, um acht Uhr zum Abendessen zu Hause zu sein, und ich fünf lange Stunden gewartet habe, nur um dann anzurufen und zu sagen: 'Ups, ich hab's vergessen.' Weißt du das noch?

Sie konnte sich das kalte Lächeln nicht verkneifen, das ihre Lippen umspielte. Der Gedanke daran ließ ihr Blut ein wenig kochen.

Edmund runzelte die Stirn und versuchte, in seinem Gedächtnis zu kramen, aber er kam nicht weiter. Hatte er das wirklich getan?

Er hatte so lange in seiner Blase gelebt, und eine gewisse Arroganz hatte sich im Laufe der Jahre seines Privilegs eingeschlichen. Er entschied sich für das Schweigen und verhärtete seinen Blick, während Eleanor seine Beunruhigung abwiegelte. Sie wollte damit nicht sein Mitleid erregen, sondern einfach nur ihrer Frustration Luft machen und sicherstellen, dass er genau wusste, was für ein Idiot er war.

Als sie ihre Brille wieder aufsetzte, deutete Eleanors Lächeln Schalk an. Komm schon, das Register ist offen.

Für einen kurzen Moment glaubte sie, einen Anflug von Besorgnis in seiner eisigen Miene zu erkennen. Meinen Sie das ernst?", fragte er, wobei sich Unsicherheit in seinen Tonfall einschlich.

Sie warf einen Blick zur Seite, ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das keine Wärme enthielt. Edmund, über so etwas würde ich nicht scherzen. Nicht mit dir.

Als sie sah, wie er sich wand, erinnerte sie sich daran, dass er sie noch nie auf diese Weise mit ihm hatte sprechen lassen. Seine Stirn verfinsterte sich weiter. 'Lass uns reingehen.'

Eleanor zögerte. Seine Frage hatte einen Hauch von Hoffnung geweckt, einen flüchtigen Wunsch, dass er sie bitten könnte zu bleiben, dass er seine Meinung ändern könnte. Aber er sagte nur: "Lass uns reingehen.

Ihr Lachen sprudelte hervor, fast wie eine Erlösung. Es bestärkte sie in ihrem Entschluss: Dieser Trottel war ihre Liebe nicht wert.
Sie unterdrückte ihre Heiterkeit, ließ ihre Absätze auf dem gefliesten Boden klacken und schritt geradewegs zum Standesamt. Die Scheidung ging schnell über die Bühne. Noch bevor Edmund richtig begriffen hatte, was passiert war, kam sie mit einer neuen grünen Urkunde heraus und ließ das rote Heft, das man bei einer Hochzeit erwartet, in seinen Händen zurück.

Als sie herauskam, war sie gut gelaunt. Sie summte sogar fröhlich vor sich hin. Edmund beobachtete ihre sich zurückziehende Silhouette und runzelte die Stirn, weil er sich plötzlich der Leere bewusst wurde, die ihr Weggang hinterließ. Wohin gehst du?", rief er ihr nach.

Eleanor hielt inne und drehte sich mit einer gewölbten Braue zu ihm um. Was ich tue, geht Sie doch nichts mehr an, oder?

Wo war diese Sorge, wenn es wirklich darauf ankam? Zu wenig, zu spät.

Seine Gereiztheit kochte über, gestochen von ihren spöttischen Worten. Plötzlich wurde ihm klar, wie erbärmlich er war, weil er sich um ihre trivialen Sorgen kümmerte.

Er schnaubte und warf die Scheidungspapiere ohne einen Blick in sein Auto. Gerade als er sich zum Gehen wandte, surrte sein Telefon in seiner Tasche.

Er überprüfte die Anrufer-ID und runzelte die Stirn. 'Was?', antwortete er kalt, als er abnahm.

Am anderen Ende der Leitung zitterte Isabella Whitewoods Stimme, die die Tränen kaum zurückhalten konnte. 'Edmund, wo bist du? Bitte, ich brauche deine Hilfe...

'Ich habe ein paar Probleme. Ich habe Angst...

Es gibt nur begrenzt Kapitel, die hier eingefügt werden können, klicken Sie unten, um weiterzulesen "Mein Herz nach dir zurückerobern"

(Sie werden automatisch zum Buch geführt, wenn Sie die App öffnen).

❤️Klicken Sie, um mehr spannende Inhalte zu entdecken❤️



👉Klicken Sie, um mehr spannende Inhalte zu entdecken👈