Verwöhnen Sie sie

Kapitel 1 Du kannst niemals meine Mami werden!

"Schatz, du bist so süß..." Die tiefe und hallende Stimme des Mannes erfüllte die Dunkelheit, die Lorelei einhüllte. Ihre Hände waren fest hinter ihrem Rücken gefesselt, so dass sie seinen Annäherungsversuchen hilflos ausgeliefert war. Das Chaos des Augenblicks überwältigte sie, und sie war machtlos, sich zu wehren.

Mit einem Ruck riss Lorelei die Augen auf, und ihr Körper war von kaltem Schweiß durchtränkt. Seit fünf Jahren wurde sie von diesem wiederkehrenden Albtraum verfolgt. Sie presste ihre zitternden Hände auf ihre brennenden Wangen und versuchte, die anhaltende Angst zu vertreiben.

Auf der Suche nach Trost machte sie sich auf den Weg ins Badezimmer und spritzte sich kühles Wasser ins Gesicht. Das erfrischende Gefühl spülte die Überreste ihres Traums weg und brachte Klarheit in ihren aufgewühlten Geist. Sie sammelte sich, stieg die Treppe hinunter und griff nach einem Glas, um ihren Durst zu stillen.

"Ich weigere mich, es zu tun! Ich werde diesen unglücklichen alten Mann nicht heiraten!"

"Zephyr Carter ist nichts weiter als eine abstoßende Kreatur, die jeder kennt. Keine Frau in Rexwell würde sich freiwillig auf eine solche Verbindung einlassen!"

"Nach dem Unfall vor fünf Jahren verwandelte er sich in ein geistesgestörtes Monster, das zwei unschuldige Frauen das Leben gekostet hat! Ich werde nicht sein nächstes Opfer sein!"

Eine scharfe Frauenstimme ertönte aus dem Wohnzimmer, erfüllt von boshafter Bosheit. "Und vergessen wir nicht, dass es Lorelei sein sollte, die ihn heiratet! Schließlich ist sie nicht mehr rein. Sie hat sogar ein Kind zur Welt gebracht. Ihre Erfahrung könnte ausreichen, um das alte Ungeheuer zu befriedigen!"

"Isabella Turner!"

Kevin Turners Stimme kochte vor Wut, als er seine Tochter zurechtwies. "Lorelei ist deine Schwester!"

Isabella knirschte mit den Zähnen, ihre tränenverschleierten Augen brannten vor Unmut. "Papa, ich bin dein Fleisch und Blut. Sie ist nur ein Eindringling, der meinen Platz gestohlen hat. Es wurde ein Fehler gemacht, und du hast sie wieder in unsere Familie aufgenommen und ihr ein Leben im Luxus ermöglicht. Währenddessen litt ich achtzehn Jahre lang unter Armut und fordere erst jetzt meinen rechtmäßigen Platz in der Familie Turner zurück. Du kannst mich nicht zu dieser Ehe zwingen!"

"Du hast recht", mischte sich Rhiannon Simmons ein und verteidigte Isabella. "Isabella hat sich ihren eigenen Weg in der Geschäftswelt gebahnt und unserem Namen Ehre gemacht. Wie konnten wir sie nur so opfern?"

"Und vergessen wir nicht, dass wir Lorelei dreiundzwanzig Jahre lang aufgezogen haben. Es ist an der Zeit, dass sie es uns zurückzahlt." Gleichzeitig hob das Trio seine Blicke und richtete sie auf Lorelei, die im zweiten Stock stand. Loreleis Fingerknöchel wurden blass, als sie das Glas Wasser in ihrer Hand festhielt. Jetzt war es ihr klar.

Sie wollten eine Verbindung mit der angesehenen Familie Carter durch eine Heirat herstellen, aber sie waren nicht bereit, Isabella zu opfern. Stattdessen wollten sie Lorelei selbst opfern.

Lorelei nahm ihren Mut zusammen, atmete tief durch, stieg die Treppe hinunter und streckte Kevin ihre Hand entgegen. "Lass uns eine Vereinbarung treffen."

Kevin schaute verwirrt. "Was meinst du?"

"Wenn ihr alle wollt, dass ich Isabella ersetze und ihn heirate, und behauptet, dass ich euch etwas dafür schulde, dass ihr mich großgezogen habt, dann muss es eine formelle Vereinbarung geben, richtig? Andernfalls, wenn ihr dies wieder einmal als Vorwand benutzt, um mich zu abscheulichen Handlungen zu zwingen, bin ich dann verpflichtet, dem nachzukommen?"Kevin erstarrte einen Moment, während Isabella und Rhiannon wie erstarrt hinter ihm standen.

"Willst du es nicht aufschreiben?" fragte Lorelei.

Sie nahm das Papier und den Stift, schrieb schnell ein paar Zeilen und unterschrieb mit ihrem Namen. "Also gut, du kannst jetzt aufhören, dich zu verstellen. Ich werde ihn heiraten."

Mit diesen Worten ging sie in die Küche, schenkte sich ein Glas Wasser ein und wandte sich um, um die Treppe hinaufzusteigen.

Isabella hob eilig den Zettel auf.

Die Worte, die darauf standen, lauteten:

"Lorelei wird Zephyr anstelle von Isabella heiraten und damit die Familie Turner für ihre Erziehung voll entschädigen."

Die Dinge hatten sich mit unerwarteter Leichtigkeit gefügt.

Isabella blickte zu Loreleis zurückweichender Gestalt auf und flüsterte: "Mama, hat Lorelei ihren Verstand verloren? Sie hat gerade zugestimmt, Zephyr zu heiraten. Kümmert sie sich nicht mehr um ihren Freund?"

Rhiannon hielt Isabella schnell den Mund zu, ihr Blick war ängstlich auf Loreleis Rücken gerichtet, weil sie befürchtete, dass sie ihre Entscheidung noch bereuen würde.

Sie ahnten nicht, dass Lorelei jedes Wort gehört hatte.

Erst vor zwei Tagen war sie tatsächlich in einer Beziehung gewesen. Sechs lange Jahre lang war sie in ihn verliebt gewesen, und er war bereit gewesen, alles für sie aufzugeben.

Aber jetzt war alles vorbei, und egal, wen sie heiraten würde, Lorelei wusste, dass ihr Leben aus den Fugen geraten würde. Ein neuer Ort erwartete sie, und es machte keinen Unterschied, wer ihr Ehemann sein würde.

Drei Tage später fand sich Lorelei in der Obhut der Familie Carter wieder. Zephyr Carter hatte noch keine Heiratserlaubnis erhalten, aber er lud sie ein, in ihrer großen Villa zu wohnen, während sie ihre Entscheidung traf.

In Rexwell trauten sich nicht viele Frauen, Zephyr zu heiraten. Er war nicht jemand, der sich mit irgendjemandem zufrieden gab.

Loreleis Anweisungen von Kevin waren klar: Sie musste Mr. Carter gefallen, damit er sie heiratete und in die Turner Group investierte.

Als die Nacht hereinbrach, saß Lorelei allein in ihrem Schlafzimmer und wartete ängstlich auf Zephyrs Ankunft. Plötzlich versank die Villa in Dunkelheit, als der Strom ausfiel.

Lorelei konnte nicht anders, als zu zittern. Die Dunkelheit ängstigte sie wie nichts anderes.

Seit jener schicksalhaften Nacht vor fünf Jahren konnte Lorelei die Dunkelheit nicht mehr allein ertragen. Sie ließ immer ein Nachtlicht neben ihrem Bett brennen und suchte Trost in seinem sanften Schein.

Jetzt, in dieser ungewohnten Umgebung, packte sie die Angst. Und jetzt, wo der Strom ausfiel, erreichte ihre Angst ihren Höhepunkt.

Instinktiv rollte sie sich zusammen, drückte ihre Knie fest an sich und zitterte in der bedrückenden Dunkelheit.

Ohne es zu wissen, öffnete sich die Tür zu ihrem Zimmer knarrend.

In der pechschwarzen Dunkelheit streifte etwas ihren Fuß und bedeckte ihre Hand. Ein klebriges, kaltes Gefühl jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken.

Loreleis Gesicht verlor seine Farbe, ihr Blut wurde zu Eis.

Sie stieß einen markerschütternden Schrei aus und prallte mit dem Rücken gegen die unnachgiebige Wand, wobei der Schmerz durch ihren Körper schoss.

Doch in der Dunkelheit kroch die unbekannte Masse immer näher auf sie zu.

Eine raue, raue Stimme erfüllte die Luft: "Liebste, meine Frau... Ich bin dein Mann..."

Mit diesen Worten flackerte das Licht im Raum auf.Endlich konnte Lorelei sehen, was sich vor ihr in der Dunkelheit abzeichnete.

Es war ein Mann mit einem grotesken Gesicht.

Vielleicht konnte man ihn nicht einmal für einen Menschen halten ... Der Mann vor ihr war gebeugt, seine Statur erinnerte an einen Zwerg. Seine Arme und Beine waren dunkel wie die Nacht, verschmolzen mit den Schatten und machten es schwer zu erkennen, wo seine Knöchel lagen.

In einen Bademantel gehüllt, lehnte er auf der Bettkante, sein Blick war auf sie gerichtet, mit Augen so dunkel wie der Abgrund. Sein Gesicht, wenn man es überhaupt so nennen konnte, zeugte von den Schrecken, die er durchgemacht hatte. Narben durchzogen seine Züge und machten ihn zu einem bösen Geist, der sich seinen Weg aus den Tiefen der Hölle gekrallt hatte.

Lorelei konnte nicht anders, als einen schrillen Schrei auszustoßen, obwohl sie sich im Geiste auf den Anblick vor ihr vorbereitet hatte. Der Mann gluckste, und in seiner Stimme lag eine verdrehte Belustigung. "Schatz, warum der Schreck? Beunruhigt dich mein Anblick?"

"Aber du hast versprochen, mich zu heiraten..." Loreleis Stimme zitterte, ihre Verzweiflung war spürbar.

Panisch kletterte sie vom Bett und floh zitternd aus dem Haus, ohne dem Mann, der ihre Träume zerstört hatte, einen weiteren Blick zuzuwerfen. Sie wusste nicht, dass ihr Bein blutete, weil sie mit einem Blumentopf im Flur zusammengestoßen war.

"Hahaha..." Der Mann sah zu, wie Loreleis Gestalt im Flur verschwand. Er entledigte sich seines Bademantels und enthüllte unter den Handschuhen und der Maske ein schönes, kindliches Gesicht. "Niemals wird jemand meine Mami sein wollen!"

Aufgeregt hüpfte er auf das Arbeitszimmer zu. "Bruder, schon wieder eine Frau vergrault!"

In dem kleinen Arbeitszimmer saß sein eineiiger Zwilling mit gesenktem Kopf in ein Buch vertieft, das vom Schein einer Lampe beleuchtet wurde. "Oh."

Jeffrey Carter, nicht erfreut über die Wendung der Ereignisse, setzte sich auf einen kleinen Stuhl. "Kannst du nicht mehr Rücksicht auf Daddy nehmen? Er verachtet Frauen, aber Großvater besteht darauf, ihm eine Verlobte nach der anderen zu besorgen. Dies ist die dritte."

Fletcher Carter blickte auf, sein junges Gesicht strahlte eine Reife aus, die über sein Alter hinausging. "Das ist mir bewusst."

Jeffrey war sprachlos.

Sein Bruder besaß einen bemerkenswert hohen IQ, aber er blieb unnahbar und schroff, ganz wie ihr Vater.

Schmollend huschte Jeffrey in das große Arbeitszimmer im dritten Stock. Entschlossen stieß er die Tür auf. "Daddy, deiner dritten Verlobten fehlt es auch an Courage!"


Kapitel 2 Mr. Carter wird mein Ehemann sein

Das weitläufige Arbeitszimmer war in ein warmes, einladendes Licht getaucht, das jeden Winkel erhellte. Der Raum strahlte Eleganz und Kultiviertheit aus, genau wie der Mann, der auf dem ersten Platz saß. Er trug ein makelloses weißes Hemd, dessen Manschetten einen Blick auf eine exquisite Uhr freigaben. Er zog die Aufmerksamkeit auf sich mit seinen gut aussehenden Gesichtszügen und seinem ruhigen Auftreten, vertieft in ein Geschäftsdokument, das vor ihm lag.

Mit sanfter Stimme, die Autorität ausstrahlte, sprach er, und seine Worte waren voller Absicht. "Morgen möchte ich, dass die Gelder, die in die Turner-Gruppe geflossen sind, zurückgeholt werden."

Der Butler, respektvoll und pflichtbewusst, senkte den Kopf zur Bestätigung. "Ja, Sir."

Ein Hauch von Zögern schwang in der Stimme des Butlers mit, als er fortfuhr: "Verzeihen Sie, wenn ich unpassend spreche, Sir, aber mir ist aufgefallen, dass Ms. Turner... anders zu sein scheint als die früheren Frauen."

Tagsüber war es der Butler gewesen, der Lorelei in den Haushalt gebracht hatte. Sie besaß eine ätherische Schönheit, ihr heller Teint und ihre klaren Augen gaben ihr ein unschuldiges und süßes Aussehen. Während der gesamten Reise von der Familie Turner zum Anwesen der Carters war sie meist schweigsam geblieben und hatte sich nur nach den Vorlieben und Abneigungen von Mr. Carter erkundigt. Es schien, als ob die Gerüchte, die draußen kursierten, sie nicht beeinflussten.

Seit die beiden jungen Herren die Nachricht von Mr. Carters angeblicher Verwicklung in den Tod zweier Frauen verbreitet hatten, war es fast unmöglich geworden, eine Frau zu finden, die keine Angst vor ihm hatte und bereit war, ihm zu dienen. Der Butler konnte es nicht ertragen, dass eine so vielversprechende Kandidatin von Mr. Carter unbemerkt blieb.

Der Mann auf dem Chefsessel verwarf den Gedanken jedoch ohne weiteres Zutun. "Sie könnte nicht einmal einen so einfachen Test bestehen. Da gibt es keinen Platz für Mitleid."

Der Butler war sprachlos.

War dies in den Augen von Mr. Carter wirklich nur ein einfacher Test?

Selbst als Mann in den Fünfzigern würde der Butler beim Anblick von Jeffrey in dieser bedrohlichen Kleidung zittern, ganz zu schweigen von einer unschuldigen jungen Frau in ihren Zwanzigern.

Ein schwerer Seufzer entrang sich den Lippen des Butlers. Wenn es so weiterging, wann würden sie jemals eine geeignete Frau für Mr. Carter finden?

Besorgnis zeichnete sich auf seinen Zügen ab.

In diesem Moment ertönte die Türklingel im Haus.

Loreleis Herz setzte einen Schlag aus, als sie den Mut aufbrachte, die Türklingel am großen Eingang zu betätigen.

In Wahrheit war sie von weit her gekommen, auf der Flucht vor einer Vergangenheit, die sie auf Schritt und Tritt verfolgte. Seine Verbrennungen hatten ihn entstellt und in ein lebendes Monster verwandelt. Nur Lorelei kannte die Wahrheit, und trotz ihrer anfänglichen Angst hatte sie ihm versprochen, ihn zu heiraten, und geschworen, nicht wegzulaufen.

Nach langem Zögern stand Lorelei vor der Tür von Mr. Carters Villa, und ihr Herz pochte in ihrer Brust. Sie konnte es nicht ertragen, seine furchterregende Erscheinung zu sehen, aber sie wusste, dass sie ihre Angst überwinden musste, wenn sie mit ihm leben wollte.Als Lorelei an der Tür klingelte, erwartete sie, dass Mr. Carter oder der Butler antworten würde, aber zu ihrer Überraschung war es ein kleiner Junge, der die Tür öffnete. Mit seinem hübschen, aber gleichgültigen Gesicht schien er erst vier oder fünf Jahre alt zu sein. Wäre dies nicht die einzige Villa in der Nachbarschaft gewesen, hätte Lorelei daran gezweifelt, dass sie am richtigen Ort war.

Der kleine Junge blickte Lorelei an, bevor er sich umdrehte und ins Wohnzimmer ging. Er deutete auf das Sofa und bedeutete ihr leise, sich zu setzen. Lorelei zögerte einen Moment lang, bevor sie gehorchte. Obwohl sie nicht wusste, woher der Junge kam, spürte sie, dass er es nicht böse meinte.

Als Lorelei sich auf der Couch niederließ und vor Erwartung zitterte, brachte der kleine Junge ihr eine Tasse mit heißem Wasser. Sie nahm sie dankbar an und spürte, wie die Wärme langsam ihre Nerven beruhigte.

Der kleine Junge beobachtete sie genau und verschwand in einem nahegelegenen Schrank, um nach etwas zu kramen. Plötzlich rief er aus, was Loreleis Aufmerksamkeit erregte. Als sie aufblickte, sah sie ihn auf dem Geländer im zweiten Stock stehen und sie mit großen Augen anstarren.

"Sie ist tatsächlich wieder da?", flüsterte er, und seine Stimme klang ungläubig.

"Daddy, soll ich sie wieder erschrecken?", fragte der Junge mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.

Der große, strenge Mann trat aus dem Schatten hervor, sein Blick wanderte zwischen Lorelei und seinem Sohn hin und her. Er runzelte leicht die Stirn, bevor er mit leiser Stimme sagte: "Nein, tu es nicht."

Außenstehende kannten Mr. Carter nur als Einsiedler, aber sie hatten keine Ahnung von der Komplexität, die in ihm steckte. Carter, der durch das Feuer vor einem halben Jahrzehnt entstellt worden war, hatte sich zu einer rätselhaften Figur entwickelt, deren Verhalten in Richtung Rücksichtslosigkeit tendierte. Doch die Menschen wussten nicht, dass sich hinter seiner harten Schale Zwillingssöhne verbargen, die aus demselben Inferno stammten.

Fletcher, der ältere der beiden Jungen, war schon immer distanziert und wortkarg gewesen. Jeffrey hingegen hatte eine schelmische und verspielte Natur.

Durch eine unerwartete Wendung der Ereignisse fand sich Fletcher, der sich anderen gegenüber immer gleichgültig verhalten hatte, dabei wieder, wie er einer geheimnisvollen Frau Wasser anbot. Von einer untypischen Sorge getrieben, durchsuchte er die Räumlichkeiten nach einem Verbandskasten.

Ein Zischen entwich Loreleis Lippen, als das kalte, mit Desinfektionsmittel getränkte Wattestäbchen ihr verwundetes Bein berührte. Der Schmerz erinnerte sie daran, dass sie sich zu sehr angestrengt hatte, was zu einem gebrochenen Glied führte.

Ihr Blick senkte sich, und sie sah den Jungen vor sich, der sich mit dem Desinfektionsmittel und dem Wattestäbchen in der Hand eifrig um ihre Verletzung kümmerte.

Der Schein der Glaslampe über ihm warf einen strahlenden Lichtschein, der seine langen Wimpern zarte Schatten auf seine Lider warf.

Er war noch ein Kind, und doch sprach seine Aufmerksamkeit Bände.

Loreleis Herz wurde weicher, und ihre Stimme nahm einen sanfteren Ton an, als sie sich erkundigte: "Wie magst du heißen?"

"Warum bist du hierher gekommen?", fügte sie hinzu.

Nachdem die Aufgabe erledigt war, blickte der Junge zu Lorelei auf und begegnete ihrem Blick direkt. "Fletcher", antwortete er schlicht und stellte sich vor.

Lorelei konnte nicht anders, als sein bezauberndes Gesicht und seine kleinen Hände zu bewundern, was sie dazu veranlasste, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren. Doch er wich ihrer Berührung aus und zog sich schnell auf die nahe gelegene Couch zurück, auf die er kletterte und sich dort niederließ.Seine Augen, klar und reifer als seine Jahre, blickten sie an. "Warum bist du zurückgekommen?", fragte er neugierig.

Warum war sie zurückgekehrt?

Lorelei schenkte ihm ein Lächeln. "Weil hier meine Zukunft liegt", antwortete sie.

"Mr. Carter wird schließlich mein Ehemann sein. Es ist nur angemessen, dass ich zurückkomme."

Fletcher senkte den Blick und fummelte mit seinen kleinen Fingern. "Haben Sie keine Angst vor ihm?", erkundigte er sich.

Lorelei hielt inne, verblüfft von der Auffassungsgabe des Kindes. Dennoch antwortete sie ernsthaft: "Ich habe Angst, aber es gibt kein Zurück mehr.

"Ich habe versprochen, ihn zu heiraten, und ich kann mein Wort nicht brechen", sagte sie mit einer Entschlossenheit, die es ihr nicht leicht machen würde, zu fliehen. Außerdem wären ihre Zukunftsaussichten düster, wenn sie dieses Mal einen Fehler machte und Kevin seine Investition verlieren würde.

"Selbst wenn Mr. ... Mr. Carter unattraktiv und einschüchternd ist, werde ich versuchen, meine Vorbehalte zu überwinden und seine Frau zu werden."

Sie verstand nicht, warum sie das einem jungen Mann gestand, den sie gerade erst kennengelernt hatte. Sicherlich konnte er ihre Worte nicht verstehen, oder?

Doch an diesem unbekannten Ort schien es, als gäbe es niemanden, dem sie sich anvertrauen konnte. Niemanden außer dem kleinen Jungen, der vor ihr stand.

"Er ist nicht unattraktiv."

Fletcher blickte Lorelei mit ernster Miene an. "Mach dir keine Sorgen."

Lorelei war verblüfft. Er war nicht unattraktiv?

Aber als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, war er doch bestimmt unansehnlich gewesen!

In Anbetracht des zarten Alters des Jungen hatte Mr. Carter vielleicht nie sein wahres Aussehen in seiner Gegenwart gezeigt.

Lorelei holte tief Luft und lächelte. "Bist du hungrig? Ich kann dir etwas zu essen machen."

Lorelei war vielleicht nicht in vielen Bereichen überragend, aber sie war eine gute Köchin.

Angesichts eines so charmanten und gutherzigen Jungen konnte sie nur durch die Kunst des Kochens ihre Dankbarkeit ausdrücken und eine engere Bindung aufbauen.

Fletcher blickte auf seine Uhr und sprach kühl. "Du hast dreißig Minuten."

Lorelei war verblüfft.

"Ich kann nach acht Uhr nichts mehr essen. Es ist jetzt zwanzig nach sieben."

Kurzerhand eilte Lorelei in die Küche.

Die Küche war tadellos und aufgeräumt. Obwohl die Zutaten knapp waren, waren alle notwendigen Gewürze vorhanden.

Die beiden Männer im Obergeschoss staunten nicht schlecht, als sie ihr emsiges Treiben in der Küche beobachteten.

"Daddy, was will sie damit erreichen? Was denkst du über diese Angelegenheit?"

Jeffrey lehnte sich gegen das Geländer und gestikulierte in Richtung der Frau. "Versucht sie, meinen Bruder mit ihren Kochkünsten für sich zu gewinnen? Sie überlegt es sich zu gut, meinst du nicht auch?"

"Mein älterer Bruder ist notorisch wählerisch, was sein Essen angeht."

Zephyr sah Lorelei an, und in seinen Augen lag ein Hauch von Wehmut.

Diese Frau hatte etwas an sich, das in ihm ein Gefühl der Vertrautheit auslöste.


Kapitel 3 Ich würde dich in der Zukunft unterstützen

In der Küche wuselte Lorelei gut zwanzig Minuten lang herum und zauberte mit viel Geschick ein japanisches Omelett und ein paar köstliche Kartoffelpuffer mit Käse. Während der Duft durch das Haus wehte, rief sie: "Fletcher, komm und iss!"

Fletcher warf einen Blick auf seine Uhr und stellte fest, dass es fünfzehn Minuten vor acht Uhr war. Anmutig erhob er sich von der Couch, seine kleinen Beine trugen ihn zum Esstisch, wo er Platz nahm.

Währenddessen wischte sich Jeffrey im ersten Stock ein Tröpfchen Sabber aus dem Mundwinkel und brummte kalt: "Sie riechen vielleicht gut, aber sie sehen unappetitlich aus."

"Lecker", murmelte Fletcher, der Jeffreys Stimme von oben zu hören schien, während er von jedem Gericht probierte und mit einer faden Bemerkung abschloss.

Lorelei lächelte warm und bot an: "Wenn es dir schmeckt, mache ich es öfter für dich."

Das rief eine plötzliche Erinnerung wach, die sie dazu veranlasste, sich zu erkundigen: "Übrigens, warum bleibst du so lange hier? Wo sind deine Eltern?"

"Bist du das Kind von einem von Mr. Carters Freunden?", fügte sie hinzu und stellte fest, dass sie nie gehört hatte, dass Mr. Carter Kinder hatte, bevor sie heiratete.

Fletcher runzelte die Stirn und nickte: "So ungefähr."

"Das habe ich mir schon gedacht", erwiderte Lorelei und nickte leicht. "Ich hätte nie erwartet, dass Mr. Carter trotz seines unattraktiven Aussehens ein so gutes Herz hat."

Die Tatsache, dass sich das Kind seines Freundes in ihrem Haus so wohl fühlte, als wäre es ihr eigenes, bewies, dass Mr. Carter nicht so grausam war, wie die Gerüchte ihn darstellten.

"Er ist nicht hässlich", warf Fletcher leise ein und nahm einen weiteren Bissen von seinem Essen.

Im ersten Stock warf Zephyr einen unauffälligen Blick auf Jeffrey, der immer noch neben ihm sabberte. Seine Augen schienen eine stumme Botschaft zu übermitteln: "Sieh dir deinen Bruder an, und dann sieh dich selbst an.

Von seinen beiden Söhnen bemühte sich der eine, ein edles Äußeres zu bewahren, während der andere es kaum erwarten konnte, der Welt sein monströses Wesen zu offenbaren.

Jeffrey schmollte und murmelte gekränkt: "Ich will einfach nicht, dass eine Fremde meine Mutter ist."

Zephyr runzelte leicht die Stirn und wandte sich zum Gehen.

Unten beendete Fletcher seine Mahlzeit, wobei sich seine akribische Art in seinem langsamen Essensrhythmus zeigte. Als er sein Besteck abstellte, war es bereits 20.10 Uhr. Mit den letzten Resten der käsigen Kartoffelpuffer auf einem zarten Teller stieg er die Treppe hinauf, die Schwere der Nacht lag in der Luft. Er warf einen flüchtigen Blick auf die regungslose Gestalt von Lorelei und sagte in einem lässigen Ton: "Mach dir keine Sorgen."

"In Zukunft werde ich dir immer den Rücken freihalten."

Obwohl er jung war, hatte er einen Hauch von Adel und Arroganz an sich. Als er sich ihr zuwandte, strahlte sein Blick eine Dominanz aus, die weit über seine fünf Jahre hinausging.

Lorelei war einen Moment lang wie gebannt und wurde in ihren Gedanken von seinem kühlen Auftreten unterbrochen.

In dieser unbekannten Umgebung konnte sie sich nicht vorstellen, von einem Kind in seinem Alter beschützt zu werden, oder doch?

Lorelei wandte sich ab und machte sich daran, die Küche und das Esszimmer zu putzen, wobei sie das schreckliche Schlafzimmer tunlichst vermied.

Schließlich ließ sie sich seufzend auf die Couch sinken und wickelte sich in ihre Jacke ein.Oben, im Kinderzimmer...

Fletcher stellte die duftenden Kartoffelpfannkuchen auf Jeffreys Nachttisch.

Doch Jeffrey, der mit dem Gesicht zur Wand stand, lehnte sie kühl ab. "Ich will nicht essen."

"Na gut."

Fletcher stellte den Teller auf seinen eigenen Nachttisch.

Jeffrey war sprachlos.

Er schmollte und murmelte: "Wir waren uns einig, niemals eine fremde Frau unsere Mutter sein zu lassen."

"Ich hätte nicht erwartet, dass du mich so schnell verraten würdest. Verräter!"

Fletcher ließ sich auf seinem Bett nieder und betrachtete Jeffreys umgedrehten Rücken. "Sie kocht außergewöhnlich gut."

"Sie ist nicht unsere Mutter, auch wenn sie kochen kann!"

Jeffrey kratzte mit seinen winzigen Fingern frustriert an der Tapete. "Ich will meine leibliche Mutter, meine richtige Mutter!"

Gegenüber vom Bett seufzte Fletcher, starrte an die Decke und flüsterte: "Aber unsere leibliche Mutter ist nicht mehr bei uns."

Sein Verstand war reifer als der von Jeffrey und er verstand, dass ihre leibliche Mutter niemals zurückkehren würde.

Und ihr Vater sollte nicht ewig ein Junggeselle bleiben.

Die Frau da unten schien recht angenehm zu sein.

Sie ist nicht tot." Jeffreys kleine Hand ballte sich zu einer festen Faust, und in seinen Augen blitzte Entschlossenheit auf. "Mama muss noch am Leben sein und darauf warten, dass wir sie finden!" Seine Stimme zitterte vor Hoffnung.

Fletcher jedoch schloss seine Augen und blendete Jeffreys geflüsterte Worte aus. Im Raum wurde es unheimlich still, bis auf den anhaltenden Geruch von Käse, der in der Luft hing.

Jeffrey konnte seine Neugierde nicht länger unterdrücken, kletterte aus dem Bett und schlich zu Fletchers Nachttisch. Dort entdeckte er ein verlockendes Stück Kartoffelpuffer. Ohne zu zögern, nahm er es in die Hand und biss hinein.

In dem Moment, in dem der knusprige Pfannkuchen seine Zunge berührte, leuchteten Jeffreys Augen vor lauter Freude auf. Er war tausendmal leckerer als alles, was die Hausmädchen je gekocht hatten! Er konnte nicht widerstehen, noch einen Bissen zu nehmen.

"Nimm den Teller mit nach unten", durchbrach Fletchers kindliche Stimme die Stille und ließ Jeffrey aufschrecken. "Und versprich mir, dass du sie nicht wieder erschreckst."

Jeffrey war sprachlos. Warum war Fletcher plötzlich so beschützerisch gegenüber dieser Frau? In der Vergangenheit schienen ihn Jeffreys schelmische Streiche nie zu kümmern. Lag es nur daran, dass ihre Kochkünste unglaublich köstlich waren?

Gedankenverloren nahm Jeffrey einen weiteren herzhaften Bissen von dem Kartoffelpfannkuchen. Er war unbestreitbar köstlich.

Mit dem leeren Teller in der Hand stieg Jeffrey die Treppe hinunter und erblickte Lorelei, die friedlich auf der Couch schlief. Ihr Körper zitterte leicht, als ob sie frieren würde.

Behutsam näherte sich Jeffrey ihr und betrachtete ihr ruhiges Gesicht. Sie war unbestreitbar schön, und ihre Kochkünste waren unübertroffen. Wenn sie doch nur seine leibliche Mutter sein könnte...

In ihrem Schlummer spürte Lorelei den Blick von jemandem auf sich gerichtet. Als sie aufschreckte, sah sie sich dem kleinen Jungen von vorhin gegenüber. Er stand da, den Teller in der Hand, und starrte sie aufmerksam an.

Sie rieb sich die schläfrigen Augen und fragte: "Nicht zufrieden? Willst du noch mehr essen?"

Verwirrt über ihr Missverständnis, nickte Jeffrey trotzdem. Er wollte wirklich mehr.

Als Jeffreys hübsches Gesicht und seine Pausbäckchen Loreleis Herz zum Schmelzen brachten, konnte sie nicht umhin, einen Anflug von Sehnsucht zu verspüren. Sie streckte die Hand aus und kniff ihm spielerisch in die Wange, ihre Stimme war voller Zuneigung: "Na dann werde ich dir noch mehr leckeres Essen zaubern."Mit diesen Worten machte sie sich anmutig auf den Weg in die Küche, während ihr die Gedanken im Kopf herumschwirrten. "Hat er nicht gesagt, dass man nach acht Uhr nichts mehr essen darf?"

Und doch... hatte sie gerade eine umfangreiche Mahlzeit zubereitet.

Lorelei hatte nur ein leichtes Gericht zubereitet, etwas, das für ein Kind geeignet war, aber Jeffrey verschlang es ohne zu zögern.

Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen.

Der Appetit dieses Kindes... War er nicht ein wenig unersättlich?

Er reichte ihr sogar die leere Schüssel und bat sie um mehr Reis.

Nachdem er aufgegessen hatte, konnte Lorelei ihre Neugierde nicht länger unterdrücken. Sie fragte sanft: "Fletcher, glaubst du, dass dein Appetit vielleicht ein bisschen zu groß ist?"

Jeffrey hielt einen Moment inne, und seine Augen funkelten schelmisch, als er antwortete: "Ja, ich bin ein ziemlicher Esser."

Er streckte seine kleinen Finger aus, um seine Aussage zu unterstreichen. "Von jetzt an musst du die Portion verdoppeln, wenn du etwas Leckeres für mich kochst!"

Er überlegte es sich jedoch schnell anders, da er befürchtete, Fletcher könnte ihm weniger appetitliche Gerichte servieren. "Oh, und sie müssen identisch sein, okay?"

Lorelei war über seine Bitte erstaunt, nickte aber dennoch. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie den Tisch abräumte. "Ich verstehe. Es ist schließlich an der Zeit, dass du erwachsen wirst."

Sie überreichte Jeffrey ein Geschenk, eine Schachtel mit selbstgebackenen Keksen, die sie ursprünglich für Mr. Carter vorbereitet hatte. "Das ist für dich."

Damit streichelte sie sanft seinen Kopf, ihre Stimme war voller Wärme. "Mögest du in Sicherheit und bei guter Gesundheit aufwachsen."

Jeffrey errötete und huschte die Treppe hinauf, die Kekse fest umklammernd.

Erst dann atmete Lorelei tief durch und ließ sich in die Couch zurücksinken, bereit, noch einmal in den Schlaf zu sinken.

Währenddessen, oben...

Ein luxuriöses und teures Telefon surrte zweimal auf dem Tisch.

Der Mann nahm es behutsam in die Hand, seine schlanken Finger glitten über den Bildschirm, als er die Nachricht las.

Sie war von Fletcher: "Sie ist gestorben.

Jeffrey hingegen hatte eine Sprachnachricht geschickt. Während er sich einen Keks schmecken ließ, klang seine Stimme lässig und doch aufschlussreich: "Nun, sie ist gestorben, aber ich kann nicht sagen, dass ich sie besonders gern mag.

"Aber sie kocht so gut, dass ich meinem Magen zuliebe diesmal eine Ausnahme mache."

Der Mann legte den Hörer auf, hob einen eleganten Finger und tippte damit leicht auf den Tisch. "Bereiten Sie alles vor. Ich möchte morgen mit ihr eine Heiratsurkunde ausstellen."


Kapitel 4 Müssen wir heute Nacht miteinander schlafen?

Am nächsten Morgen wurde Lorelei von Josiah, dem freundlichen Butler des Hauses, aus ihrem Schlummer geweckt. Nachdem sie ihn bereits am Vortag kennengelernt hatte, stand sie ihm nun in einem förmlichen Frauenkleid gegenüber.

"Ms. Turner, warum sind Sie hier eingeschlafen?" erkundigte sich Josiah, sein Tonfall war von Sorge geprägt. "Stehen Sie auf und ziehen Sie sich an. Die Mitarbeiter des Büros für zivile Angelegenheiten werden in Kürze hier eintreffen!"

Lorelei massierte sich die Schläfen, denn der unruhige Schlaf der Nacht hatte sie groggy und desorientiert gemacht. Sie runzelte die Stirn und sah Josiah verwirrt an. "Die Mitarbeiter des Büros für zivile Angelegenheiten?"

Josiah nickte, ein Lächeln zierte seine Züge. "Glückwunsch! Du hast die Prüfung bestanden, und Mr. Carter hat vor, dich zu heiraten. Von diesem Tag an bist du die Herrin dieses Ortes."

Loreleis Verstand schaltete auf Durchzug.

Die Nachricht überraschte sie.

Sie starrte Josiah ungläubig an, ihre Stimme zitterte. "Sind Sie sicher, dass Mr. Carter mich heiraten will?"

Noch gestern Abend war sie vor Schreck geflohen, als sie ihn erblickte!

Wie konnte er nur wünschen, sie zu heiraten?

"Ja, in der Tat. Ms. Turner, es gibt keinen Grund zur Verwunderung. Mr. Carter hat lange über diese Entscheidung nachgedacht", versicherte Josiah ihr.

Lorelei war sprachlos.

Sie hatte nicht mit einem so gut durchdachten Plan gerechnet.

Sie hatten sich erst am Abend zuvor zum ersten Mal getroffen, und er hatte sich so plötzlich entschlossen, sie zu heiraten. Das erschien ihr impulsiv!

Trotzdem war es eine gute Nachricht für sie, dass Mr. Carter bereit war, sie zu seiner Frau zu nehmen.

Zum einen hatte sie die Aufgabe erfüllt, die ihr von den Turners übertragen worden war.

Zum anderen würde sie, auch wenn Mr. Carter nicht sehr attraktiv aussah, zumindest einen Ort haben, den sie ihr Zuhause nennen konnte.

Seit Isabellas Rückkehr zur Familie Turner vor fünf Jahren betrachtete Lorelei das Haus nicht mehr als ihr eigenes.

Nachdem sie sich das vorgesehene Outfit angezogen hatte, trafen die Mitarbeiter des Büros für zivile Angelegenheiten ein.

Die beiden Mitarbeiter des Büros wiesen Lorelei an, sich für ein Foto ins Wohnzimmer zu stellen, bevor sie ihr eine Einverständniserklärung zur Heirat zur Unterschrift vorlegten. Angeführt von Josiah stiegen sie die Treppe hinauf.

Es dauerte nicht lange, da kam das Trio wieder herunter und überreichte Lorelei eine leuchtend rote Heiratsurkunde. "Herzlichen Glückwunsch, Sie sind jetzt offiziell Mrs. Carter", sagte die weibliche Belegschaft, die Lorelei neidisch und voller Bewunderung ansah. "Herzlichen Glückwunsch, Madam. Sie sind mit einem so schneidigen Mann verheiratet."

Loreleis Gesicht zuckte unwillkürlich.

Ein schneidiger Ehemann?

Geistesabwesend klappte sie ihre Heiratsurkunde auf.

Ehefrau: Lorelei Turner.

Ehemann: Zephyr Carter.

Anstelle eines Gruppenfotos der Frischvermählten gab es nur ein einziges Bild von Lorelei.

Eine Welle der Erleichterung überkam sie, als sie erkannte, dass Mr. Carter beschlossen hatte, sein eigenes Bild nicht auf der Urkunde abzubilden. Der Gedanke, sein Gesicht wiederzusehen, ließ sie vor Angst zittern.

"Madam, bitte bereiten Sie sich vor", sagte Josiah, und sein faltiges Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. "Heute Abend ist Ihre Hochzeitsnacht mit Mr. Carter. Sie sollten auf seine männliche Präsenz vorbereitet sein.""Ich werde alle aus der Villa bringen und nur Sie und Mr. Carter zurücklassen."

Lorelei war sprachlos.

Ihre Aufregung hatte sich im Handumdrehen in Verzweiflung verwandelt.

Die Erinnerung an die abstoßende Berührung des Mannes an ihrem Arm, die noch frisch von gestern war, tauchte in ihrem Kopf auf.

Sie wurde blass, ihre Stimme war voller Elend. "Müssen wir wirklich die Nacht zusammen verbringen?"

Die Idee kam aus dem Nichts und überraschte sie. Sie war noch nicht darauf vorbereitet. Sie hatte sich noch nicht einmal an das Gesicht von Mr. Carter gewöhnt...

Josiah nickte ernsthaft. "Ja, es muss heute Abend sein."

Immerhin waren sie bereits verheiratet. Wie konnte er zulassen, dass Lorelei nichts von Mr. Carters wahrem Wesen erfuhr?

Es hatte Josiah viel Überredungskunst gekostet, Mr. Carter davon zu überzeugen, heute Abend sein Gesicht zu offenbaren und seine Frau so zu treffen, wie er wirklich war.

Lorelei spürte, wie sich ein Gefühl der Verzweiflung einschlich.

Nach dem Frühstück zog sie sich in ihr Zimmer zurück und schickte eine Nachricht an ihre Freundin Connie. "Kannst du mir ein paar Horrorfilme empfehlen? Ich muss härter werden. Danke!"

Connie antwortete verblüfft: "So eine seltsame Bitte habe ich noch nie gehört."

Bald wurde Loreleis Posteingang mit allen möglichen Horrorfilmen überflutet, die für alle Altersgruppen geeignet waren.

Im Schutze ihrer Bettdecke verbrachte Lorelei den ganzen Tag damit, Horrorfilme zu sehen. Als die Abendsonne hinter dem Horizont versank und die Welt in ein sanftes Licht tauchte, spürte Lorelei, wie ein Gefühl der Stärke durch ihre Adern floss. Den ganzen Tag über hatte sie an ihren Fähigkeiten gefeilt und war an ihre Grenzen gestoßen. Jetzt, da die Dunkelheit hereinbrach, wusste sie, dass sie widerstandsfähig und unnachgiebig geworden war.

Der bloße Gedanke, dass Mr. Carter vor ihr auftauchte, löste keine Angst mehr aus. Sie war gestärkt und bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen, die sich ihr bot. Mit dieser neu gewonnenen Zuversicht ging sie die Treppe hinunter und suchte Trost in einem einfachen Akt, indem sie ihren Wasservorrat auffüllte. Als sie in der Hoffnung auf eine Stimmungsaufhellung den Fernseher einschaltete, wurde sie von den Abendnachrichten angezogen.

Augenblicklich sank ihr das Herz. Auf dem Bildschirm waren Darren Foster und Zoe Flores zu sehen, die beim gemeinsamen Betreten und Verlassen eines Hotels gefilmt wurden. Die Reporter verschwendeten keine Zeit, um ihre Beziehung zu bestätigen und eine baldige Verlobung zu verkünden. Loreleis Unbehagen verstärkte sich, ihre Gefühle wirbelten in ihr herum.

Auf der Suche nach Entspannung schaltete sie zwischen den Kanälen hin und her, doch sie fand kein Entkommen. Darren und Zoe schienen jede Sendung zu dominieren, ihre Namen waren ein Synonym für Erfolg und Liebe. Das Gewicht von all dem drückte auf sie und erstickte ihren Geist. Sie konnte es nicht länger ertragen und schaltete den Fernseher aus, wobei sie die Fernbedienung beiseite legte. Erschöpft ließ sie sich auf das Sofa fallen und schloss erschöpft die Augen.

Darren und Zoe...

Der eine war ihr Ex-Freund, der Mann, den sie sechs Jahre lang geliebt hatte.

Der andere, ihr bester Freund, ein Gefährte seit acht Jahren.

Vor fünf Tagen hatte sich Lorelei auf den Weg zu Darrens Filmset gemacht, um ihn zu überraschen. Sie ahnte nicht, dass sie diejenige sein würde, die überrascht werden würde. Als sie Darrens Wohnzimmer mit ihrem Ersatzschlüssel aufschloss, hörte sie das dissonante Geräusch von schwerem Atem. Darren und Zoe verstrickten sich in ein Netz der Geheimhaltung."Darren, wann wirst du mit Lorelei Schluss machen? Ich kann nicht länger warten", flehte Zoe.

"Es ist nur eine Frage der Zeit. Bitte hab Geduld", beruhigte Darren sie.

"Lorelei ist so schön, ich fürchte, du könntest deine Meinung ändern", gestand Zoe ihre Unsicherheit.

"Mach dir keine Sorgen, meine Liebe. Wie könnte ich jemals meine Meinung ändern? Lorelei trägt die Last des Kindes eines anderen Mannes von vor fünf Jahren. Wie kann ich so eine verdorbene Frau heiraten?" Darrens Worte stachen in Loreleis Herz wie tausend Nadeln.

Fünf Jahre zuvor hatte Darren einen verheerenden Karriereknick erlitten und war von seinen Konkurrenten rücksichtslos angegriffen worden, während Lorelei unermüdlich nach Beweisen suchte, um Darren zu entlasten. Doch wie es das Schicksal wollte, kehrte Isabella gerade dann zur Familie Turner zurück, als Lorelei sie am meisten brauchte. Kevin und Rhiannon schienen sie völlig vergessen zu haben, so dass sie sich zu sehr schämte, um ihre finanzielle Hilfe zu bitten. Stattdessen wandte sie sich an Zoe, die ihr eine eher unkonventionelle Lösung anbot - den Verkauf ihrer Eier.

Die Dinge nahmen jedoch eine unerwartete Wendung, als die versprochene künstliche Befruchtung scheiterte und Lorelei in einem Zustand der Verwirrung zurückließ. In einem dunklen Raum eingesperrt, ertrug sie einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang die Qualen, die ihr ein unbekannter Mann zufügte. Und dann, endlich...

Nach dieser erschütternden Erfahrung hatte sie das nötige Geld und die Möglichkeit, Darrens Namen reinzuwaschen, was ihn an die Spitze seiner Karriere katapultierte. Es schien wie ein triumphaler Sieg, aber sie ahnte nicht, dass Darren sie fünf Jahre später, als er zum Star der Unterhaltungsbranche aufgestiegen war, für ihre beste Freundin Zoe verlassen würde.

Seine Gründe waren grausam und unverzeihlich. Er nahm es ihr übel, dass sie ihre Jungfräulichkeit vor ihm verloren hatte, und er nahm es ihr noch mehr übel, dass sie das Kind eines anderen geboren hatte. Aber für wen war das alles? In diesem Moment, als Lorelei auf dem Sofa lag und ihr die Tränen wie ein nicht enden wollender Regenguss über das Gesicht liefen, fragte sie sich, was die sechs Jahre wert waren, die sie ihrer Liebe zu Darren gewidmet hatte.

Wie konnten so viele kostbare Jahre im Leben einer Frau auf diese Weise vergeudet werden? Das Gewicht ihres Liebeskummers erdrückte sie und ließ sie stundenlang schluchzend zusammenbrechen. Schließlich schaute sie auf die Uhr und stellte fest, dass es nach 21 Uhr war. Mr. Carter, ihr einziger Trost in dieser trostlosen Existenz, war noch nicht da. Würde er überhaupt noch kommen?

Mit einem Schniefen landete Loreleis Blick auf dem Weinschrank im Wohnzimmer. Er enthielt eine Auswahl an Weinen, die sie nicht identifizieren konnte. Normalerweise trank sie nicht, aber in diesem Moment sehnte sie sich nach der vorübergehenden Erleichterung, die sie bieten konnte. Impulsiv griff sie nach einer Flasche, entkorkte sie und begann, sie hinunterzuschlucken.

Die beißende Flüssigkeit brannte in ihrer Kehle, während sie weiter weinte und gleichzeitig trank. "Darren, du verachtenswerter Bastard!", rief sie durch ihre Tränen hindurch. "Ich hoffe, du wirst nie den Preis für den besten Schauspieler gewinnen! Ich verfluche dich dafür, dass du in der Versenkung verschwindest, dass du nichts weiter wirst als ein abgehalfterter Versager!""Du magst hübsch sein, aber dein Herz ist mit Schmutz befleckt! Du kannst dem hässlichen Mr. Carter nicht einmal das Wasser reichen!"

Unbemerkt von Lorelei hielt Zephyrs Hand vor ihrer Tür inne, als er sie mit seinem Schlüssel aufschloss. Er hörte ihren leidenschaftlichen Ausbruch, und für einen kurzen Moment zögerte er.


Kapitel 5 Bist du bereit, gemobbt zu werden?

Zephyrs Miene verfinsterte sich, als er die Tür aufschwang und einen Anblick bot, der ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Der stechende Gestank von Alkohol durchdrang die Luft und überfiel seine Sinne. Seine wertvolle Sammlung alter Flaschen, die er im Laufe der Jahre akribisch zusammengetragen hatte, lag nun auf dem langen, schmalen Tisch. Jede Flasche, die Millionen wert war, stand jetzt leer da und verhöhnte ihn.

Auf dem Sofa räkelte sich eine Frau, deren Gesicht vor Zorn errötet war, während sie einen Mann beschimpfte. Jedes giftige Wort triefte vor Verachtung, als sie den Namen "Zephyr Carter" aussprach.

Die Szene vor ihm war ein chaotisches Durcheinander und spiegelte den Zustand seines Herzens wider. Das war ihr wahres Ich, jetzt, wo sie offiziell im Ehebund standen, dachte er bitter.

Lorelei schluckte und drehte den Kopf, ihre trüben Augen blinzelten auf Zephyrs Auftritt. Sie taumelte auf ihn zu, ihre unsicheren Schritte verrieten ihren Rausch.

Der Mann, der vor ihr stand, hatte eine gemeißelte Nase, schmale Lippen und perfekt geschwungene Augenbrauen. Er war unbestreitbar gutaussehend und erinnerte sie an Darren.

Nein, das konnte nicht Darren sein. Wie konnte er es wagen, vor ihr zu erscheinen?

Wut durchströmte Lorelei, als sie die Lippen zusammenpresste und ihre Hand zum Schlag ausholte. Doch bevor sie zuschlagen konnte, griff Zephyr schnell nach ihrem Handgelenk, sein winterlicher Blick brannte vor Wut.

"Wie viel hast du getrunken?", fragte er mit gereizter Stimme.

Ihr Körper wurde unter seinem Griff schwächer, so dass sie unsicher schwankte. "Ich habe nichts getrunken", lallte sie.

Plötzlich stürzte sie sich auf ihn und schlang ihre Arme um seine Taille. "Darren, ich vermisse dich", murmelte sie und ihre Wangen erröteten mädchenhaft. Ihre Stimme wurde weicher und nahm einen zuckersüßen, niedlichen Ton an. "Bitte nimm mir das nicht übel, Darren. Ich bin nicht unrein. Ich wollte nicht, dass das alles passiert..."

Ihre Tränen befleckten sein Hemd, der dünne Stoff schmiegte sich an seine Taille, durchnässt von ihrer Verzweiflung.

Zephyrs Gesichtsausdruck verfinsterte sich noch mehr, sein Gesicht glich dem stürmischen Himmel draußen, und er betrachtete ihre zierlichen Hände, die sich an seine Taille klammerten. Sie wirkte anbetungswürdig mit ihrem liebevollen Blick. Doch ihre Lippen sprachen den Namen eines anderen Mannes aus.

Mit der Grazie eines Prinzen, der seine geliebte Prinzessin trägt, streckte Zephyr seine Hand aus und hob sie hoch. Als er die Treppe hinaufstieg, verströmte jeder Schritt Kraft und Zielstrebigkeit.

In der Badewanne des oberen Badezimmers wartete zunächst warmes Wasser. Lorelei hatte es in Anbetracht von Zephyrs Ankunft bereits vorbereitet. Doch das Wasser war eiskalt geworden und kühlte bis auf die Knochen.

Die berauschte Lorelei wurde von dem Mann kurzerhand in der Wanne abgesetzt.

Bekleidet mit einem weißen T-Shirt, das sich an ihren feuchten Körper schmiegte, kam ihre verführerische Figur voll zur Geltung.

Trotz der eisigen Temperatur spürte Zephyr eine subtile Wärme in sich aufkeimen, als er sie erblickte.

Er verachtete Frauen, besonders nach dem Vorfall vor fünf Jahren. Keine Frau konnte ihn berühren, nicht einmal seine Schwester.

Doch als Lorelei ihn vor wenigen Augenblicken in ihrem betrunkenen Zustand umarmte, fühlte er etwas anderes. Vergnügen, vielleicht?

"Es ist kalt", murmelte Lorelei, ihr Körper zitterte in der Wanne.Der starke Alkohol hatte ihren Verstand vernebelt, so dass das kalte Wasser sie nicht ernüchtern konnte. Stattdessen schien es ihre Rücksichtslosigkeit noch zu verstärken.

"Darren", flüsterte sie leise aus der Wanne, ihre Stimme war sanft. "Mir ist kalt."

Sie streckte ihre Hand aus und griff nach Zephyrs Hose. "Kannst du mich halten?", flehte sie.

Ihr Blick wanderte ziellos umher, ihr Gesicht errötete. Sie sah ihn mit einer verführerischen Anziehungskraft an. "Trag mich hier raus. Mir ist kalt ..."

Ihre Worte, gesprochen mit einer seidigen, babyhaften Stimme, brachten Zephyrs Herz zum Schmelzen.

Es war lange her, dass er sich so gefühlt hatte.

Widerstrebend erkannte er an, dass sie anders war.

Dennoch rief sie immer noch Darrens Namen. Zephyr ging in die Hocke, sein Griff war fest an ihrem Kinn. "Sag mir, wer bin ich?"

Loreleis Lippen schürzten sich, ihr Blick war verschwommen und berauscht. "Du bist Darren."

Seine Augen verengten sich gefährlich. Er hob seine Hand und drückte ihren Kopf in die Wanne, um sie in das eiskalte Wasser zu tauchen. Doch selbst dann blieb sie in ihrem Vollrausch versunken und zappelte hilflos.

Nach einem Moment löste er seinen Griff und starrte sie kalt an. "Sag es noch einmal. Wer bin ich?"

"Darren Foster", stieß sie hervor.

Noch einmal drückte er ihren Kopf unter das Wasser.

Tränen strömten über Loreleis Gesicht, als sie nach Luft schnappte. Ihre tränenden Augen trafen auf seine. "Dann sag mir, wer du bist!"

Zephyrs Hand hob sich, seine Finger streiften ihre vollen Lippen. "Ich bin dein Mann."

"Mein Ehemann..." In Loreleis Stimme lag ein hilfloser Ton.

In dem Moment, als die Worte ihre Lippen verließen, durchströmte ein unleugbares Verlangen Zephyr.

Lorelei streckte ihre zitternde Hand aus, die sein Gesicht umfasste. "Ich will nicht mehr in das kalte Wasser gehen."

"Ich habe dich meinen Mann genannt, also solltest du mich nicht mehr schikanieren."

Sie war schon immer schön gewesen, aber in ihrem betrunkenen und tränenreichen Zustand war sie noch bezaubernder.

Zephyr musterte sie, seine Stimme war heiser. "Trunkenbold."

"Weißt du überhaupt, was Mobbing wirklich bedeutet?"

Verwirrung füllte Loreleis Augen, als sie den Kopf schüttelte.

"Dann lass es mich dir zeigen", sagte er mit kehliger Stimme.

Und damit stieg er zu ihr in die Wanne.

...

Der nächste Tag kam, wie jeder andere Morgen auch.

Das Sonnenlicht strömte durch das Fenster und warf einen hellen Schein.

Die Vorhänge waren aufgezogen und zeigten einen Mann, der an der Balkontür stand. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, seine Haltung verströmte einen Hauch von lässiger Noblesse und eisiger Gelassenheit.

Lorelei wachte mit pochenden Kopfschmerzen auf.

Letzte Nacht hatte sie etwas Wildes geträumt. Sie waren in der Badewanne und spielten miteinander, an dem Tag, an dem sie geheiratet hatten, und ihr Traum war ein Wirrwarr aus Gedanken und Gefühlen. Langsam öffnete sie die Augen und sah nur die Silhouette eines Mannes vor sich. Lorelei war so erschrocken, dass ihr die Worte aus dem Mund fielen.

"Sie, Sie, Sie!"

"Wer sind Sie?"

Warum war ein Mann in ihrem Zimmer?

Er stand aufrecht, allein sein Rücken verriet, dass dies nicht Zephyr Carter sein konnte!

Wer war er dann?

Hatte sie Zephyr letzte Nacht wirklich verraten?

Zephyr rieb sich den Nasenrücken, seine Miene war müde. Als Loreleis Schock offensichtlich wurde, drehte er sich zu ihr um. "Kein Alkohol mehr für dich."Letzte Nacht hatte sie Alkohol im Wert von Millionen von Dollar getrunken.

Auch wenn es ihm nicht um das Geld ging, war er doch enttäuscht über den Verlust der seltenen Ausgaben, für die er so hart gearbeitet hatte.

Mit diesen Worten ging er mit kalter Miene davon.

Lorelei blieb geschockt auf dem Bett liegen, unfähig, die Situation vollständig zu begreifen.

Sie erinnerte sich daran, dass sie sich das Herz gebrochen hatte, als sie gestern Abend die Nachrichten über Darren und Zoe gesehen hatte. Deshalb hatte sie zum Trinken gegriffen.

Und dann...

"Ernsthaft?"

Sie betrachtete die blauen Flecken auf ihrem Körper, und ein Gefühl der Ohnmacht überkam sie.

Die letzte Nacht sollte Zephyrs und ihre erste gemeinsame Nacht als Ehepaar sein. Sie hatte nicht nur versäumt, auf ihn zu warten, sondern auch mit einem Fremden in seinem eigenen Haus geschlafen...

Plötzlich kamen die Gerüchte, die sie über Zephyr gehört hatte, wieder hoch. Gerüchte, die ihn als gewalttätigen Menschen darstellten.

Lorelei konnte sich vorstellen, dass sie ein grausames Schicksal ereilen würde...

Und wie konnte dieser Mann, der mit ihr geschlafen hatte, es wagen, heute Morgen hier zu bleiben und sie davor zu warnen, wieder zu trinken.

Selbst wenn sie der mutigste Mensch der Welt wäre, würde sie es nicht wagen, noch einen Schluck zu trinken!

Sie hielt sich verzweifelt den Kopf, und in diesem Moment schwang die Zimmertür auf.

Fletcher, gekleidet in einen gelben Schlafanzug, trat leise ein. "Ich bin hungrig."


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