Erlösung durch die Echos der Liebe

Kapitel 1

**Titel: Der Schurke will mich wieder heiraten [Wiedergeburt]**

Evelyn Bright hatte Alexander Sterling ein Jahrzehnt ihres Lebens gewidmet, nur um sich dann völlig entehrt und allein wiederzufinden. Mit einer neuen Chance auf ein neues Leben in dieser Wiedergeburt, beschloss sie, sich von diesem giftigen Mann fernzuhalten.

Tief im Inneren hatte Evelyn immer gewusst, dass Alexander einen schlechten Einfluss hatte, aber sie hatte sich dummerweise eingeredet, dass er sich ändern würde. Jetzt, nach ihrer zweiten Chance, schwor sie sich, nie wieder auf seinen Charme hereinzufallen.

In der Zwischenzeit erkannte Alexander, der verletzt und am Rande des Todes stand, endlich seine wahren Gefühle für Evelyn. Sein Herz, das einst gleichgültig war, erwachte mit der festen Entschlossenheit, sie bei dieser zweiten Chance im Leben zurückzugewinnen.

Alexander ist ziemlich schwer verletzt."

Die letzte Nacht muss ein weiterer Zwischenfall mit seiner Frau gewesen sein.

'Wehrt er sich nicht?'

'Tch, dazu hat er zu viel Angst vor ihr!'

Ihr Gemurmel hallte um ihn herum, und doch konnte er das Gefühl des Bedauerns nicht abschütteln. All die Jahre, die er mit der Jagd nach oberflächlichen Vergnügungen vergeudet hatte, während ihm der einzige Mensch, der ihm wirklich etwas bedeutete, entglitt.

Als Evelyn ihre ersten Schritte auf diesem neuen Weg machte, entschied sie sich für Freiheit und Selbstachtung. Ihr Häuschen, ein gemütlicher Rückzugsort voller Erinnerungen, sollte ihr Zufluchtsort sein, weit weg von Alexanders giftigem Griff. Sie fand Trost in der Malerei und tauchte in Farben und Texturen ein, die ihre neu gewonnene Entschlossenheit widerspiegelten.

Doch Alexander, der nun von seinen eigenen Albträumen aus dem wirklichen Leben geplagt wurde, war nicht bereit, aufzugeben. Dieses Mal würde er der Mann sein, den sie verdiente.

Der Staub aus seiner Vergangenheit wollte sich jedoch nicht in Ruhe legen. Die Familie Sterling, insbesondere seine Mutter, Lady Margaret Sterling, wollte nicht zulassen, dass er das Chaos, das er angerichtet hatte, einfach hinter sich ließ. Angesichts des drohenden Zorns seiner Frau verstand Alexander, dass er sich seinen Dämonen stellen musste, um Evelyns Vertrauen zurückzugewinnen, und das begann damit, dass er sich von derjenigen trennte, die ihm so viel Herzschmerz bereitet hatte.

In der malerischen Stadt Aldenburg verbreitete sich der Klatsch und Tratsch wie ein Lauffeuer. In der Taverne wurde über den berüchtigten Alexander Sterling geflüstert. Die Gespräche drehten sich um Evelyn, die sich gerade einen neuen Ruf erarbeitete. 'Habt ihr schon gehört? Evelyn ist Malerin geworden", verkündete jemand, und die Stimmung schlug in Bewunderung und Intrigen um.

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, während sie unter der goldenen Sonne malte und Strich für Strich ihre Zukunft gestaltete. Sie war dabei, sich eine neue Identität zu schaffen, eine, zu der ein unachtsamer Ehemann, der ihr nur Schmerz gebracht hatte, nicht gehörte.

Doch je mehr Tage vergingen, desto mehr spürte sie, dass Alexanders Schatten über ihr schwebte, selbst aus der Ferne. Sie konnte nicht leugnen, dass sich hinter seinen Schwächen ein Mann verbarg, der fähig war, sich zu ändern, ein Mann, der ihre Vergebung verdienen könnte.

Am anderen Ende der Stadt stand Alexander vor Evelyns Haus und sammelte seinen Mut. Der Knoten in seinem Magen zog sich zusammen, als er sich überlegte, was er sagen würde. Tief in seinem Inneren wusste er, dass es Zeit brauchen würde, ihr Vertrauen wiederzugewinnen, und er war auf den langen Weg vorbereitet, der vor ihm lag.

Aber würde Evelyn ihn wieder mit offenen Armen empfangen, oder war diese Geste zum Scheitern verurteilt?
Während Evelyn ihre Farben mischte, sah sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Da stand er - der Mann, den sie einst geliebt hatte, jetzt eine Silhouette im Abendlicht. Ihr Herz raste, eine Mischung aus Wut und Sehnsucht erfüllte sie. Gefühle, die sie verdrängt zu haben glaubte, kamen wieder zum Vorschein und kollidierten mit der Entschlossenheit, die sie aufgebaut hatte.

Alexander holte tief Luft und hoffte, sein altes selbstbewusstes, charmantes und aufrichtiges Auftreten zu zeigen. Evelyn", begann er und trat näher an sie heran, "ich weiß, dass ich das nicht verdient habe, aber ich bin hier, um die Dinge richtig zu stellen.

Wird sie den Schurken wieder in ihr Leben lassen, oder hat die Wiedergeburt nicht nur ihr Schicksal verändert, sondern auch das seine?

Als sich die Abenddämmerung über Aldenburg senkte, war der Wind der Veränderung für beide da und bereitete die Bühne für eine emotionale Konfrontation, die ihr Schicksal besiegeln könnte. Eine zweite Chance lag in der Luft, zerbrechlich und doch unbestreitbar.

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Kapitel 2

Noch bevor Evelyn Bright ihre Augen vollständig öffnen konnte, packte ein krampfartiger Schmerz ihren Magen und raubte ihr fast den Atem. Sie rollte sich zusammen, presste die Hände auf den Bauch und war von kaltem Schweiß durchtränkt. Ihr Gesicht war aschfahl, ohne Farbe, mit markanten Wangenknochen und trüben Augen, ohne die frühere Ausstrahlung, die sie einst besessen hatte.

Die Qualen dauerten über eine halbe Stunde an, in der Evelyn das Gefühl hatte, am Rande der Bewusstlosigkeit zu stehen. Ihr Verstand war schwer, die Gedanken versanken wie ein Stein im Sumpf und machten sie unfähig, zusammenhängend zu denken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit mühte sich Evelyn, sich aufzusetzen. Sie wankte zum Tisch, aber ihre Hände zitterten so heftig, dass sie kaum eine Tasse halten konnte. Verzweifelt schüttete sie sich Wasser in den Mund, schnappte nach Luft, war mit den Nerven am Ende und konnte sich nicht mehr beruhigen.

Schwach brach sie auf dem Boden zusammen, starrte ausdruckslos auf ihre Hände und versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war.

Sie hätte tot sein müssen.

Evelyn war aus dem siebten Stock gesprungen, in Gefängniskleidung, und hatte alle Verbindungen zu ihrem früheren Leben abgebrochen. Bis sie jemand entdeckt hätte, hätte es kein Zurück mehr gegeben.

Und was passierte jetzt? Ihr Gehirn raste mit den Implikationen. Dies war das Zimmer, in dem sie vor ihrer Verurteilung gelebt hatte. Die Einrichtung war spärlich, die Leere erdrückend und spiegelte ihren trostlosen Zustand wider. Sie trug einen Pyjama, dessen weißer Stoff fleckig und schmutzig war. Während sie in Gedanken versunken verharrte, überkam sie ein Gefühl der Vertrautheit. Ein bestimmter Moment drängte sich in ihren Gedanken in den Vordergrund und zwang sie, ihre zarten Finger fester zu umklammern. Panik überkam sie, als sie verzweifelt nach ihrem Telefon tastete, um ihre Befürchtungen zu bestätigen.

Das Telefon war tot. Evelyn schloss es an das Ladegerät an und sah zu, wie der Bildschirm aufflackerte. Sie drückte lange auf die Einschalttaste, und die Zahlen erschienen wie eine unwillkommene Offenbarung.

- Sie war in die Zeit vor drei Jahren zurückgekehrt.

'...'

Genau in diesem Moment klingelte das Telefon und durchbrach die Stille des leeren Raumes. Evelyn atmete scharf ein und wischte, um abzunehmen.

Der Anrufer, der offensichtlich nicht auf die Verbindung vorbereitet war, stolperte kurz, bevor er in wütende Schreie ausbrach.

'Evelyn-'

'Endlich gehst du ran! Wo zum Teufel hast du gesteckt? Weißt du überhaupt, was du mir angetan hast? Wurdest du von Aliens entführt? Um Himmels willen, sag doch was!'

'-Hallo? Bist du überhaupt noch da? Wenn du noch lebst, dann sag doch was. Du bist jetzt mein Vorfahre, ja? Bitte, ich flehe dich an, sag doch etwas, erschreck mich doch nicht so!'

Evelyn öffnete stumm den Mund, alle Gefühle kräuselten sich zu einem einzigen verzweifelten Flehen: "Gideon...

Ihre Stimme knackte, war von einem tiefen, heiseren Zittern durchzogen, als ob der Druck ihrer unterdrückten Emotionen endlich an die Oberfläche gedrungen wäre.

Gideon antwortete eindringlich: "Was zum Teufel ist hier los?

Mir ... geht es gut", flüsterte Evelyn nach einer langen Pause. Ich muss nur meine Gedanken sammeln.

'Du denkst, ich komme nicht dahinter? Seit du aus dem Königreich Aethelia zurückgekehrt bist, hast du dich seltsam verhalten, und jetzt bist du verschwunden. Hat dieser Idiot, Alexander Sterling, dir etwas angetan?
 Alexander Sterling. Der Name bohrte sich wie ein Dolch in ihre Gedanken und zog ihre Stirn in Falten, während sie versuchte, ihn zu verleugnen.

Gideon stürmte weiter: "Ich wusste, dass er es war. Verflucht! Alexander Sterling ist der Abschaum schlechthin. Weiß er überhaupt noch, mit wem er verheiratet ist? Ich habe dir gesagt, du sollst das Königreich Aethelia vergessen und diesen Widerling verrotten lassen.'

"Gideon, ich brauche nur einen Moment...

'Okay, aber lass dich nicht zu weit runterziehen', beruhigte er sie. 'Und vergiss nicht, dass du in zwei Tagen auf der Pressekonferenz von The Affectionate erscheinen musst. Zwing mich nicht, eine Vermisstenanzeige aufzugeben.'

'In Ordnung.'

Als die Leitung tot war, bemerkte Evelyn, dass ihre Handflächen klamm waren und das Telefon warm in ihrer Hand lag. Sie rieb sich die Stirn und erinnerte sich an ein zerknülltes Stück Papier, das in der Ecke lag.

Heute war der dritte Tag, an dem sie und Alexander Sterling sich scheiden ließen.

Evelyn hatte Alexander zehn Jahre ihres Lebens gewidmet, auch wenn er sich nie wirklich für sie interessiert hatte. Er hatte immer über ihr gestanden und von oben herab gesprochen, als wäre jedes Wort ein Geschenk von oben.

Kapitel 3

Evelyn Bright war der Familie Sterling geschenkt worden und heiratete Alexander Sterling, während er bewusstlos in einem Krankenhausbett lag. Zunächst haderte sie mit ihrer Situation, dachte sogar an Flucht, aber die erdrückenden Schulden ihrer Familie lasteten schwer auf ihrem Gewissen. Als sie im Haushalt der Summers aufwuchs, fühlte sie sich durch Dankbarkeit und Liebe verbunden und konnte das Leben, das sie ihr ermöglicht hatten, nicht aufgeben.

Sie konnte nicht genau sagen, wann sich ihre Gefühle für Alexander vertieft hatten, aber sie wogten in ihr wie eine Flut, die sie nicht mehr losließ. Alexander hingegen weigerte sich, sie anzuerkennen; er sah in ihr nicht mehr als eine Last, die an einen Namen gebunden war, eine bloße männliche Ehefrau, nur dem Titel nach. Als er schließlich aufwachte, machte er sich ohne einen Blick zurück auf den Weg ins Königreich Aethelia und ließ Evelyn zurück, die in jeder Hinsicht von ihm getrennt war.

Evelyn rief Alexander oft an, doch er antwortete nur selten. Gelegentlich erfuhr sie durch gemeinsame Bekannte Leckerbissen aus seinem Leben, Geschichten über seine neuen Interessen und romantischen Eskapaden mit verschiedenen Berühmtheiten. Ein Jahrzehnt lang lebten Evelyn und Alexander in parallelen Welten. Jedes Mal, wenn er zurückkam, machte sie ihren Terminkalender frei und sehnte sich verzweifelt nach einem Moment der Verbindung.

Doch jedes Mal, wenn sich ihre Wege kreuzten, rümpfte er die Nase, als hätte er einen üblen Geruch wahrgenommen.

Evelyn liebte ihn trotz der Demütigung zutiefst und gab ihm alles, ohne auf seine Zuneigung zu hoffen. Aber ihre Liebe rief nur seine kalte Gleichgültigkeit hervor. Er stellte seine Beziehungen schamlos zur Schau und nahm keine Rücksicht auf ihre Gefühle. Wann immer sie es wagte, ihn mit seinem Verhalten zu konfrontieren, ließ er seine Wut an ihr aus und ließ sie allein und verletzt zurück.

Nach jeder Begegnung fand sie sich in der leeren Wohnung wieder und bedauerte jedes hitzige Wort. Sie hätte es besser wissen müssen, schließlich war dies nicht ihr erstes Rodeo mit Alexanders Temperament. Warum den Ärger schüren?

Sie hätte nie gedacht, dass er die Scheidung einleiten würde. In dem Moment, als der Anruf kam, sank ihr Herz wie in ein Fass ohne Boden. Nach einem Jahrzehnt voller Affären hatte er die wahre Liebe gefunden und beschlossen, sich von der Ehefrau zu trennen, zu der er keine emotionale Bindung hatte. Evelyn konnte das nicht akzeptieren. Sie eilte nach Aethelia, fest entschlossen, ihn umzustimmen, doch dort bot sich ihr eine schockierende Szene: Alexander saß bequem und wurde von einem jungen Mann geküsst, der auf seinem Schoß saß.

Diese Art von Intimität hatte er ihr nie gezeigt.

Mit Evelyn ging es nur ums Geschäftliche - er war ernst, unnahbar und kommandierte sie herum. Anstelle einer Partnerin fühlte sie sich eher wie eine Dienerin, die auf Zehenspitzen durch ihre Interaktionen schlich, aus Angst, ihn irgendwie zu verärgern.

In diesem Augenblick sank ihr Herz, als ob etwas Wertvolles in ihr zerbrochen wäre.

Wer hat Sie hereingelassen? Alexanders Stimme schnitt durch sie wie Eis.

Evelyn blieb wie erstarrt stehen, und ihr entschlüpften die Worte. Unter dem Gewicht seines Blickes fühlte sie sich wie ein Geist am falschen Ort.

Der junge Mann, der sich an Alexanders Schulter schmiegte, blickte Evelyn an und flehte sanft: "Alexander, lass sie gehen.

Daraufhin schnappte sich Alexander ein Glas vom Couchtisch und schleuderte es ihr entgegen, seine Stimme war tief und wütend. Raus hier.
Evelyn stolperte rückwärts und zitterte unkontrolliert. Die Sonne schien hell, doch sie fühlte sich, als wäre sie in einen eisigen Abgrund gestürzt, und die Kälte sickerte in ihre Knochen. Sie biss sich auf die Lippe und sagte zu sich selbst: "Es ist in Ordnung. Ich bin hierher gekommen, um die Dinge in Ordnung zu bringen. Ich kann noch nicht gehen, sonst verliere ich ihn für immer.

Aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es kein Zurück mehr gab. In dem Moment, als sie diese Szene gesehen hatte, hätte sie beschließen sollen, weiterzugehen. Dann hätte sie sich nicht eingeschlossen und wäre nicht in Verzweiflung gestürzt, und sie hätte auch nicht ihre eigene Karriere geopfert, um für ihn einzutreten, als er zu Unrecht beschuldigt wurde.

Sie wäre nicht im Gefängnis gelandet und hätte in die Dunkelheit gestarrt.

Mit Tränen in den Augen saß Evelyn regungslos da und starrte auf ihr Telefon, während sich das Lächeln des jungen Mannes schmerzhaft in ihr Gedächtnis einbrannte. Der Gedanke an ihre vergangenen Entscheidungen trieb sie in den Wahnsinn, und sie wollte ihr früheres Ich anschreien - Was hast du dir dabei gedacht? Warum gibst du deinen Sohn an Alexander? Warum so leicht loslassen?

In dem schummrigen Raum gab sich Evelyn plötzlich selbst eine Ohrfeige, mit harter Miene schimpfte sie: "Du bist erbärmlich. Er liebt dich nicht. Was nützt es, so ergeben zu sein? Selbst wenn du sterben würdest, würde Alexander in Aethelia weitermachen, wahrscheinlich jetzt mit jemand anderem. Was hast du gewonnen? Du hast dich scheiden lassen. Vergiss ihn endlich. Hör auf, dein Leben für jemanden zu ruinieren, der es nicht verdient hat. Kümmerst du dich überhaupt um dich selbst?'

Sie zwang sich zuzuhören, ihre Stimme war kalt wie Eis.

Nach einem langen Moment stand Evelyn schließlich auf und machte das Licht an. Sie suchte in ihrer Küche nach etwas Essbarem, doch sie fand sie karg vor, mit kaum einem Stückchen Essen. Eine einsame Trinkflasche in der Ecke lockte, und ohne zu zögern schluckte sie sie hinunter, doch der nagende Hunger in ihrem Magen blieb bestehen. Zähneknirschend kehrte sie in ihr Zimmer zurück, zog sich um, wusch sich das Gesicht, und als sie es ertrug, ihr Spiegelbild zu sehen, schnappte sie sich ihre Brieftasche und ging hinaus.

Evelyn hielt an einer nahe gelegenen Taverne an und verschlang eine 6-Dollar-Schüssel Nudeln, als wäre es die erste Mahlzeit seit Ewigkeiten gewesen. Die warme Brühe beruhigte ihren Magen und linderte seine schmerzhaften Krämpfe.

Nachdem sie sich satt gegessen hatte, kehrte sie in ihr unordentliches Zimmer zurück, zu erschöpft zum Putzen. Sie wickelte sich fest in Decken ein und genoss zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit die Wärme ihres Bettes.

Sie brauchte dringend Schlaf. Wenn sie aufwachte, würde sie sich wie neu geboren fühlen.

Diesmal würde sie sich nicht in einer Ecke verkriechen und in Verzweiflung versinken, während ihr die Arbeit durch die Finger rinnt und sie für die verpassten Verpflichtungen saftige Strafen zahlen muss.

Das war die Wurzel all ihrer zukünftigen Probleme gewesen.

Evelyn hatte Alexander einst heftig geliebt, aber ihre Gefühle waren verwelkt, bis nichts mehr übrig war. Als sie von diesem Felsvorsprung sprang, verschwand jeder Rest von Liebe und hinterließ nur noch Angst und Klarheit. Endlich begriff sie, wie unwürdig sie gewesen war, wie ihre Opfer für ihn zu einem Witz geworden waren.

Jetzt, nach der Scheidung wiedergeboren, schwor sie sich, ihm nicht mehr nachzulaufen. Nachdem sie einmal gestorben war, hatte ihr Herz das gleiche getan und sich tief mit den Erinnerungen vergraben.
Von diesem Moment an war es aus zwischen ihr und Alexander. Ihre Geschichte hatte ihr letztes Kapitel erreicht.

Kapitel 4

Evelyn Bright saß vor dem Spiegel und betrachtete ihr schön gestyltes Spiegelbild. Sie hatte einen hellen Teint, und normalerweise würde ein leichter Hauch von Make-up ausreichen. Doch heute war es anders; das Glamour-Team hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, und das Ergebnis war unverkennbar. Die müden, dunkel umrandeten Augen und der hagere Blick, den sie eben noch hatte, waren nun wie verwandelt.

Gideon Hale kniff Evelyn in das Kinn und musterte ihre Gesichtszüge mit ernster Absicht. Evelyn hatte schon immer ein auffallend hübsches Gesicht besessen, mit glatter Haut, langen, dichten Wimpern und tiefen, durchdringenden Augen. Seine Nase war gerade und würdevoll, während seine verführerischen Lippen das Verlangen nach einem Kuss weckten. Gideon musterte sie erst von links, dann von rechts und rief schließlich aus: "Sieh dich an! Du bist umwerfend! Ich nehme zurück, was ich vorhin gesagt habe; du bist immer noch der Mann meiner Träume.

Evelyn gluckste. Eben noch hast du gesagt, ich sähe so hässlich aus, dass es eine Schande wäre, mein Gesicht zu zeigen.

'Frauen lügen gerne, Baby.' Gideon zwinkerte Evelyn frech zu. 'Wie könnte ich dich jemals gehen lassen?

Evelyn hob eine Augenbraue, entschied sich aber, nicht weiter auf die Bemerkung einzugehen. Gideon deutete auf ihre Nase und wies die Visagistin an: "Mach diese Stelle ein bisschen dunkler.

Der Maskenbildner nickte und machte sich an die Arbeit.

Cedric Wainwright kam hinter die Bühne und entdeckte Evelyn sofort. Er schritt mit besorgtem Blick auf sie zu. Evelyn, wo warst du in den letzten Tagen? Der Direktor hat verzweifelt versucht, dich zu finden.

'Ich hatte zu Hause einiges zu tun', antwortete Evelyn.

'Warum ist dein Make-up so schwer? Du hast nicht gut geschlafen, oder?'

'Mir geht's gut, ich bin gleich fertig.'

Gut. Ich dachte, du würdest die Entlassung verpassen. Ich kann mich mit Seraphina Blackwood kaum zusammenreißen, wenn du nicht da bist. Ich habe gehört, du hast mehrere Termine verschoben. Was ist denn da los? 'The Affectionate' steht kurz vor der Premiere, da kann doch nichts schiefgehen.'

Bevor Evelyn antworten konnte, schaltete sich Gideon ein. Cedric, ich habe gerade gehört, dass der Direktor nach dir gerufen hat. Du solltest dich melden.

Cedric nickte, sein Auftreten war ganz professionell. Ich werde nachsehen, was los ist, aber die Veranstaltung beginnt bald. Evelyn, du solltest auch rübergehen.

Evelyn nickte zustimmend.

Gideon sah Cedric nach, der einen perfekt geschnittenen schwarzen Anzug trug, der sein reifes und gelassenes Wesen betonte. Er rollte einen Augenbrauenstift zwischen den Fingern und schmunzelte. Versucht Cedric, das Rampenlicht zu stehlen, indem er sich besser als der Hauptdarsteller in Szene setzt? Er hofft wohl, dass Sie nicht auftauchen, damit er bei dieser Presseveranstaltung die Hauptrolle spielen kann.

Cedric Wainwright wurde von der gleichen Agentur wie Evelyn unter Vertrag genommen, The Performance Guild. Ursprünglich war er für die männliche Hauptrolle in "The Affectionate" vorgesehen, aber unerwartete Änderungen führten dazu, dass Evelyn die Rolle übernahm. Nun wurde Cedric zu einer Nebenrolle degradiert, ein schwerer Schlag für seinen Stolz. Obwohl er Evelyn verachtete, bewahrte er eine Fassade des Respekts und der Demut.

Was Talent und Erfahrung anbelangt, war Evelyn Cedric meilenweit überlegen. In nur fünf Jahren hatte er bereits eine Auszeichnung als bester Schauspieler erhalten und konnte auf eine ganze Reihe bekannter Projekte zurückblicken. Die Einschaltquoten der Fernsehserien, in denen er mitspielte, verdoppelten sich oft.
Deshalb hatte der Direktor ihn so hartnäckig aufgesucht, und deshalb musste Cedric formell bleiben.

Evelyn erklärte: "Ich habe seine Rolle übernommen; er muss darüber frustriert sein.

'Was hat das mit dir zu tun? Schieben Sie es auf den Direktor", antwortete Gideon unverblümt. Ich habe von Simon gehört, dass Cedric Gerüchte über deine Probleme verbreitet hat und dich sogar in den sozialen Medien beschuldigt, schwierig zu sein und nicht auf den Direktor zu hören.

'Glaubt das eigentlich irgendjemand?'

Er hat dich zwar nicht direkt genannt, aber die Fans haben es schnell herausgefunden. Es gibt viele Kommentare, die dich verteidigen und Cedric auffordern, seine Behauptungen zu untermauern. Es ist klar, dass ihn niemand ernst nimmt; er hat keine Beweise für seine Anschuldigungen.

Evelyn seufzte: "Lass uns nicht schadenfroh sein, vermeide den Klatsch, um dich aus dem Ärger herauszuhalten.

'Warum sollte ich mir Sorgen machen?' Gideon sah auf die Uhr. 'Wir sollten gehen, es ist fast Zeit.'

*Auf der Auftaktveranstaltung von "The Affectionate".

Kapitel 5

Evelyn Bright trat ins Rampenlicht, gekleidet in gut sitzende Jeans und ein knackiges weißes Hemd, das er ordentlich in den Hosenbund gesteckt hatte, und strahlte jugendliche Ausgelassenheit aus. Mit seinen langen Beinen und seiner schlanken Figur stach er aus der Menge der Darsteller heraus, zog die Blicke zahlreicher Medienvertreter auf sich und löste bei den begeisterten Fans begeisterten Jubel aus.

Evelyn blitzte mit einem charmanten Lächeln in die Kameras, ein Hauch von jungenhafter Schüchternheit, der die Menge nur zu einem wilden Geschrei anregte.

Im Gegensatz dazu traten The Director, Cedric Wainwright und Seraphina Blackwood in den Hintergrund, bis die Moderatorin die Bühne betrat. Sie hielt eine kurze Eröffnungsrede und fügte dann mit einem Augenzwinkern hinzu: "Bevor wir mit der Vorstellung unseres Kreativteams beginnen, möchte jeder, der den Originalroman gelesen hat, bitte die Hand heben.

Eine verstreute Anzahl von Händen ging in die Höhe.

Also gut, wie viele von Ihnen sind heute nur gekommen, um unsere Schauspieler zu unterstützen? Heben Sie die Hand, wenn Sie den Roman gelesen haben, nachdem Sie von der Besetzung gehört haben!

Diesmal schoss eine Flut von Händen in die Höhe und überwältigte die wenigen, die ihre Hände zuerst gehoben hatten.

Sieht so aus, als wären viele wegen der Stars hier", lachte die Moderatorin und ließ ihren Blick über die Bühne schweifen, bevor sie bei der Regisseurin landete. Mit einem leisen Husten tauschte sie einen wissenden Blick mit den anwesenden Journalisten aus.

Lassen Sie uns mit der Vorstellung unserer Gäste beginnen", schlug sie vor.

Während der Live-Interaktion wurde Evelyn, der die männliche Hauptrolle spielte, nach seiner Beziehung zu Seraphina gefragt, die er nicht auf dem Bildschirm hatte. Die Regisseurin mischte sich mit einer schelmischen Bemerkung darüber ein, dass Seraphina ihm zuvor eine Abfuhr erteilt hatte, was das Publikum zu einem spielerischen Aufruhr veranlasste. Schnell stellte Evelyn klar: "Verstehen Sie das nicht falsch! Sie hat mich abgewiesen, weil ich ihren Regenschirm ausleihen wollte".

Wir haben an einem sonnigen Tag eine Szene auf dem Berg gedreht. Ich habe sie gefragt, ob ich ihren Sonnenschirm benutzen kann, weil ich gesehen habe, dass sie einen hat, und sie hat mich abgewiesen", erzählte er grinsend.

Seraphina bedeckte spielerisch ihr Gesicht mit dem Mikrofon und lachte unschuldig. Evelyn, du bringst die Fans dazu, mich bei lebendigem Leib zu fressen! Ich muss das klarstellen; es waren nur 82 Grad, und es war super windig da oben. Ich fand es lächerlich, dass er sich meinen Schirm ausleihen wollte, also habe ich einfach nein gesagt.

Der Moderator antwortete: "Ich denke, Evelyn wird bald mit Anfragen nach Regenschirmen überschwemmt werden.

Evelyn gluckste herzlich.

Madeline Fair mischte sich ein: "Nur um das klarzustellen, wenn Evelyn mich um einen Regenschirm bitten würde, würde ich ihn ihm auf jeden Fall leihen!

Seraphina warf der Direktorin einen überraschten Blick zu, ihr Ausdruck war von gespielter Enttäuschung geprägt. Habe ich jemanden beleidigt?

Der Moderator mischte sich ein: "Also gut, lasst uns nicht auf ihr herumhacken. Konzentrieren wir uns wieder auf 'The Affectionate'. Was ist Ihrer Meinung nach die aufregendste Szene im Film, Herr Regisseur?

'Oh, die aufregendste Szene?' Der Regisseur stützte sein Kinn auf seine Hand. Das müsste die leidenschaftliche Szene sein.

Das Trio schnappte erschrocken nach Luft, und der Regisseur fuhr fort: "Diese Szene könnte heute sogar live hier gespielt werden.

Das Publikum schnappte nach Luft, und sogar das Gesicht des Moderators errötete vor Aufregung, während die Journalisten sich zu allem bereit machten.
Ist das erlaubt?", fragte der Gastgeber ungläubig.

Evelyn drehte sich zu Seraphina um, und beide brachen in Gelächter aus, während Cedric Wainwright sich anschloss, auch wenn ein Hauch von Dunkelheit sein Lächeln trübte.

Die beiden standen auf, um die Szene nachzuspielen, wobei Cedric in die Rolle von Seraphinas ehemaligem Geliebten schlüpfte. Er spielte eine melodramatische Rolle, in der er Seraphina seine unsterbliche Liebe beteuert, die ihr jedoch gleichgültig ist, bevor Evelyn an der Reihe war, einzugreifen.

Die Szene spielte sich auf einem Spielplatz ab, wo Evelyn Zeuge von Seraphinas und Cedrics Tumult wurde. Von Wut übermannt, stürmte er auf Seraphina zu.

Der Moderator und der Regisseur traten zur Seite, als das Bühnenlicht langsam gedimmt wurde und sich schließlich in der Mitte der Bühne niederließ, während leise Musik zu spielen begann.

Evelyn verkörperte schnell seine Rolle; sein Gesichtsausdruck wechselte von ruhig zu wütend, eisige Flammen der Wut loderten in seinen Augen auf, als er mutig auf Seraphina zuging. Plötzlich ergriff er ihr Handgelenk, so dass sie vor Schreck stolperte. Erschrocken drehte sie sich zu ihm um und brauchte einen Moment, um sich wieder auf ihre Rolle einzustellen.

Evelyn drückte sanft ihren Arm, um ihr zu signalisieren, dass sie sich entspannen sollte.

Du magst ihn, nicht wahr?", fragte er ungläubig.

Seraphina antwortete mit leiser, hohler Stimme: "Ja.

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