Wenn die Liebe ihre Stimme findet

Kapitel 1

**Titel: Heiratsverhandlungen mit dem Schauspielstar**

Kürzlich war eine dicke Schneedecke über Kingston gefallen und hatte die ganze Stadt in ein unberührtes Winterwunderland verwandelt.

Eleanor Sandford verachtete die Kälte. Aufgrund ihrer schwachen Konstitution verwandelten sich ihre Finger und Zehen jeden Winter in Eisblöcke, und keine noch so dicke Decke konnte sie jemals aufwärmen. Der Winter war einfach eine Jahreszeit, die sie am liebsten übersprungen hätte.

Eingemummelt in ihren Schal schritt sie durch die engen Gassen, die von roten Backsteinhäusern gesäumt waren, deren leuchtende Farben Schwarz, Rot und Weiß einen auffälligen Kontrast zum Schnee bildeten. Bald erreichte sie ihr Ziel, Cloudhall Keep. Der Name klang kunstvoll, doch es war ein gemütliches, altmodisches Hotpot-Restaurant, das eine charmante Vintage-Atmosphäre ausstrahlte.

Zwei rote Laternen hingen am Eingang und verbreiteten ein warmes Licht, das die Kälte der Umgebung zu vertreiben schien.

Der Knappe öffnete Eleanor die schwere Holztür, und ein kalter Luftzug strich an ihr vorbei, so dass sie fröstelte, während ihr etwas langes Haar im Wind flatterte.

Als sie eintrat, blieb ihr der Atem im Hals stecken.

Im Innenhof lehnte ein auffallend gut aussehender Mann an einer purpurroten Säule und rauchte eine Zigarette. Seine Augen waren dunkel wie Tinte, und seine tiefliegenden Gesichtszüge wurden durch hohe Wangenknochen und eine scharf gezeichnete Nase betont, was ihm ein perfektes Aussehen verlieh.

Die dünnen Lippen hielten die Zigarette mühelos fest, und die Glut leuchtete lebhaft gegen den Nachthimmel. Er entließ eine Rauchfahne aus seinen Lippen und hüllte sich in einen zarten Nebel.

Seine Miene war ruhig und strahlte eine Unnahbarkeit aus, die an kühle Gleichgültigkeit grenzte.

Der Luftzug von der Tür brachte seinen Blick zu ihr. Der Rauch wirbelte um ihn herum und trieb auf Eleanor zu, was ein unerwartetes Kitzeln in ihrem Hals verursachte. Unfähig, es zu unterdrücken, drehte sie ihren Kopf und hustete leise.

Als sie sich umdrehte, blieb sein durchdringender Blick auf ihr haften, und die Zigarette, die er in der Hand gehalten hatte, war erloschen, die Asche fiel zu Boden.

Eleanor schenkte ihm ein unbeholfenes Lächeln zur Begrüßung, bevor sie durch den Innenhof ins warme Innere trat. Eine Welle der Wärme umhüllte sie, und sie nahm sich einen Moment Zeit, um das gemütliche Innere zu betrachten.

Dunkelbraune Holztische, umgeben von karminrot gestrichenen Stühlen, schufen eine warme, einladende Atmosphäre. Jeder Tisch war durch einen kunstvoll geschnitzten Holzschirm abgetrennt, der genau die richtige Menge an Privatsphäre für Gespräche bot.

Kapitel 2

Die Wände um sie herum waren mit tiefblauen Kacheln geschmückt, die mit Kunstwerken verziert waren, welche die reichen Traditionen der chinesischen Kultur widerspiegelten, darunter auch lebendige Masken der Pekingoper.

Am anderen Ende des Raumes winkte ein gut aussehender junger Mann energisch. "Ellen, komm hierher!"

Eleanor Sandford machte sich auf den Weg zum Tisch und zog ihre dicke Pufferjacke aus, bevor sie sich gegenüber von ihrem Freund Orion Orangeshire niederließ.

"Wo hast du so ein verstecktes Juwel gefunden? Ich habe ewig gesucht", sagte sie, eine dampfende Tasse mit heißem Wasser in der Hand, und ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

"Dieser Hot Pot ist berühmt. Ich habe schon vor Ewigkeiten reserviert, und endlich haben wir einen Tisch bekommen", erzählte Orion. "Ich hatte schon Angst, ich würde dich nie wieder sehen, ich dachte, du hättest dich verlaufen!

Eleanor lächelte gehorsam, doch dann kam ihr ein Gedanke. "Übrigens, ich habe gerade eine Benachrichtigung über meinen Roman The Moons Rise erhalten. Sind Sie die Stimme der Hauptfigur?"

Orion nickte, sichtlich aufgeregt. "Ja! Bist du glücklich? Ich spreche wieder Ihre Arbeit."

"Natürlich!" Eleanor blinzelte mit ihren hellen Augen. "Und wer spricht die Rolle des Liebhabers?"

"Das weiß ich noch nicht, das wird noch entschieden. Anscheinend diskutieren sie es."

Mit ihren Stäbchen in der Hand biss Eleanor spielerisch darauf, ihr Blick war nachdenklich. "Oh", murmelte sie langsam.

Orion bemerkte den Schimmer der Enttäuschung in ihren Augen. "Mach dir keine großen Hoffnungen. Julian Rainwood - der berühmte Synchronsprecher - hat hauptsächlich Big-Budget-Projekte auf der Leinwand gemacht und schon lange keine Hörspiele mehr angefasst."

Er lehnte sich näher heran und senkte seine Stimme verschwörerisch. "Aber man munkelt, dass Julian sich vielleicht ganz aus der Branche zurückziehen wird."

Plötzlich wurde das Gespräch durch ein lautes Krachen unterbrochen. Eleanor stieß versehentlich ihre Tasse um, und das Wasser ergoss sich über den Tisch.

Orion zuckte überrascht zusammen, stellte die Tasse schnell wieder auf und tupfte das Wasser, das auf Eleanors Schoß tropfte, mit einer Serviette ab.

Die Nachricht war für Eleanor wie ein Schlag in die Magengrube. Sie stammelte: "Wa-warum?"

Orion seufzte, ein Hauch von Resignation in seinem Ton. "Julians Familie ist sehr wohlhabend. Ich meine, wir reden hier von superreich. Die Schauspielerei ist für ihn nur ein Hobby. Sobald er volljährig ist, wird er wahrscheinlich nach Hause gehen, um das Familienvermögen zu erben."

"Ah ..." Eleanors Gesicht verfinsterte sich. Selbst das kleine Haarbüschel auf ihrem Kopf fiel traurig zu Boden.

Mit seinen zarten Gesichtszügen hatte er eine gewisse Unschuld an sich, und wenn sein Gesichtsausdruck nachließ, brach es einem fast das Herz, so dass man ihn aufmuntern wollte.

Orion verspürte einen Anflug von Mitleid. "Hey, sei nicht zu niedergeschlagen. Vielleicht kann ich einen der Älteren bitten, ein Treffen mit Julian für dich zu arrangieren."

Aber schon während er das sagte, wusste er, dass es nicht einfach werden würde; Julian war schwer zu fassen, ließ sich selten blicken und produzierte nur wenige Werke. Er hatte sein eigenes Tonstudio, was ihn zu einem ziemlichen Mysterium machte.

Eleanor schüttelte den Kopf. "Ist schon gut. Ich halte mich lieber aus dem Leben meines Idols heraus. Ich will ihn nicht belästigen."

Dennoch blieb ein Flackern der Enttäuschung in ihrem Herzen.

In der zweiten Etage spähte Isabelle Brightwood durch das Fenster und ließ ihren Blick nach unten schweifen.
Ihr Freund, der Synchronsprecher Fergus Swift, folgte ihrer Blickrichtung. "Was guckst du denn da?" Er blinzelte, neugierig geworden.

Als er Orions Tisch entdeckte, grinste er. "Oh, sieh mal! Das ist einer unserer jungen Synchronsprecher - Color Fish, glaube ich." Er zeigte auf Eleanor und fragte: "Kennst du die Person gegenüber von ihm?"

Isabelle fuhr mit den Fingern am Rand ihrer Porzellantasse entlang und strich beiläufig über die aufgemalten Blumen. "Nee, nicht bekannt."

Fergus füllte die Lücken aus. "Das ist Oliver Sandford, ein bekannter Autor. Er hat eine ganze Reihe von Verfilmungen im Angebot."

Isabells Augenbrauen hoben sich leicht.

Fergus bemerkte ihr neu erwachtes Interesse und lächelte. "Da er mit Color Fish befreundet ist und sie zusammengearbeitet haben, kommt er manchmal in unser Büro."

Er seufzte. "Er ist ein richtiger Frauenschwarm, weißt du? Kein Wunder, dass die Mädchen in unserer Firma nicht anders können, als ihn zu hänseln, wenn er zu Besuch kommt."

Isabelles Blick wanderte wieder nach unten.

Orion muss etwas Lustiges gesagt haben, denn Eleanors Lachen ertönte und ihre Augen funkelten beim Lachen. Mit ihrer porzellanartigen Haut, die unter dem warmen Licht glühte, sah sie bezaubernd aus, und ihre Lippen erröteten noch tiefer von der würzigen Brühe, die vor ihnen brodelte.

Gekleidet in einen gemütlichen weißen Rollkragenpullover, strahlte sie eine Sanftheit aus, dass man sie am liebsten in eine Umarmung ziehen und ihr Haar spielerisch zerzausen würde.

Isabelle wandte ihren Blick ab.

Fergus dachte mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an eine lustige Geschichte: "Aber dieser Junge? Als er seinen Roman in ein Hörspiel umwandelte, ging er anscheinend bis an die Grenzen. Es gab einige Szenen, die er unbedingt ändern wollte, und der Regisseur musste eingreifen, um die Sache jugendfrei zu halten!"

Isabelle kicherte bei diesem Bild. "Ach wirklich? Er?"

"Ja! Der Regisseur hat gefragt, warum er den Einsatz erhöhen musste, und er hat nur verlegen gesagt, dass das Original immer wieder beanstandet wird; die Redakteure lassen es ihn nicht schreiben, also warum nicht einen anderen Weg einschlagen, oder?"

"Mit seinem Gesicht, wenn er so traurig aussieht... wer kann da widerstehen? Unser Regisseur sagte, es sei lebensgefährlich, Änderungen an ihm vorzunehmen."

Isabelle brach in Gelächter aus.

Fergus winkte abweisend mit einer Hand. "Lassen wir das hinter uns. Ich habe geflüstert, dass du darüber nachdenkst, die Branche zu verlassen.

Isabelle nahm einen Schluck von ihrem Jasmintee. "Ja, das war der Plan."

Fergus bemerkte eine unterschwellige Veränderung in ihrem Tonfall. "Und jetzt?"

Sie dachte an ein frisch angeliefertes Manuskript - ein neues Exemplar von The Moons Rise von Oliver Sandford, das zu Hause auf ihrem Schreibtisch lag.

"Nun ... ich habe es mir anders überlegt", sagte Isabelle lässig.

"Wie das?"

Sie grinste spielerisch. "Ich bin neugierig darauf, die Sichtweise dieses Kindes zu verstehen, wenn es darum geht, Grenzen zu überschreiten."

Fergus nickte wissend. "Ich verstehe. Ich fange an, an deiner früheren Behauptung zu zweifeln, dass du ihn überhaupt nicht kennst."

Kapitel 3

Oberflächlich betrachtet scheint er sanftmütig zu sein, aber tief im Inneren ist er eher gleichgültig und distanziert und zeigt wenig Interesse an allem. Dennoch scheint er gerade jetzt sehr begierig darauf zu sein, etwas über den Hintergrund des Kindes zu erfahren.

Fergus verstand; sie meinte nicht den Autor Oliver, sondern die Person hinter der Identität.

Er fragte: "Du würdest also nicht sagen, dass du ihm nahe stehst?

Wenn sie wirklich so gut befreundet wären, müsste er nicht ständig über den Jungen reden.

Isabelle zuckte mit den Schultern. Ich habe ihn nur zufällig im Hof getroffen. Er erinnert sich wahrscheinlich nicht an mich.'

Fergus lächelte wissend, entschied sich aber, nicht mehr zu sagen.

Interaktionen unter Erwachsenen erfordern eine gewisse Grenze.

Da sie nicht sehr gesund war, zog Eleanor es vor, sich mit köstlichem Essen zu verwöhnen, obwohl ihr Appetit recht begrenzt war.

Sie nahm von allem ein paar Bissen, bevor sie ihre Stäbchen ablegte, sich den Bauch tätschelte und sich zurücklehnte.

Orion fragte sie: "Übrigens, das Frühlingsfest steht vor der Tür. Du...?

Eleanors Miene verfinsterte sich zusehends. 'Ich nehme an, ich werde dorthin fahren, um zu feiern.'

Orion seufzte. Die Situation im Haus der anderen war wirklich beunruhigend.

Doch Eleanor hellte sich schnell wieder auf. Es ist in Ordnung, ich werde nur ein paar Tage dort sein, und dann bin ich zurück in Sullytown, um Großvater Eldric zu besuchen.

Als sie mit dem Essen fertig waren, zogen Eleanor und Orion ihre Jacken an und traten nach draußen, um auf ihre geplante Fahrt zu warten.

Vielleicht lag es daran, dass die Straßen hier so schwierig zu befahren waren; der Wagen schlängelte sich durch die Kurven, und nach nur einem Kilometer waren sie immer noch nicht angekommen.

Eleanor sagte: "Das kommende 'Tales of the Moons Rise' wird wahrscheinlich ein Drehbuch sein, an dem ich mit Luna arbeite.

Luna war Autorin bei The Voice Studio, dem Unternehmen, für das auch Orion arbeitete.

In diesem Moment lächelte Eleanor niedlich und stellte ihr wildes Haar hoch. 'Keine Sorge, Fishy. Ich werde dafür sorgen, dass dein Text perfekt klingt.'

Orion war überrumpelt und spürte ein ungutes Gefühl.

Eleanor schaute ihn voller Enthusiasmus und mit leuchtenden Augen an. Als ich die Autoszene schrieb, hatte ich ursprünglich eine Badeszene und eine Balkonszene vorgesehen, aber der Redakteur wollte sie nicht zulassen, also musste ich sie streichen. Das ist so schade! Er wurde schnell wieder munter: 'Welche anderen Einstellungen gefallen dir? Ich kann sie einbauen!'

Da Orion schwieg, zögerte Eleanor und fragte: "Oder haben Sie ein bestimmtes Fahrzeug im Sinn?

Plötzlich ertönte ein lautes Knarren, als eine schwere Holztür hinter ihnen aufschwang.

Eleanor hatte sich an die Tür gelehnt, wurde überrascht und stolperte rückwärts.

Eine breite Hand stabilisierte sanft seinen unteren Rücken durch die weiche Jacke hindurch, und ein Hauch von frischer Winterluft umwehte ihn, als ihn jemand aufrichtete.

Benommen drehte sich Eleanor um und sah einen auffallend gut aussehenden Mann vorbeigehen, ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, und seine dunklen, tiefliegenden Augen blickten ihn nur einen Moment lang an, erfüllt von einer unergründlichen Bedeutung.

-Er war der Mann, der eben noch rauchend an der roten Säule gelehnt hatte.

Eleanors Herz setzte einen Schlag aus, als er sich plötzlich daran erinnerte, was er gerade gesagt hatte, und aus irgendeinem Grund errötete sein Gesicht stark.
Orion war erschrocken und beruhigte Eleanor schnell.

Eleanor streichelte sein warmes Gesicht und sagte zu dem Mann: "Danke".

Isabells amüsierte Augen funkelten vor Interesse, doch als sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen, kam Fergus heraus und versuchte, sein Lachen zu unterdrücken. 'Hallo, ihr zwei.'

Orion grüßte ihn respektvoll. 'Schön, Sie zu sehen, Boss.'

Eleanor erkannte Fergus, also folgte er Orions Beispiel. 'Hallo, Fisch-Boss.'

Seltsamerweise landete Fergus' Blick wieder auf Isabelle.

Isabelles Finger zuckten und sie verspürte den Drang, sie noch mehr zu necken.

Fergus ließ die Autoschlüssel in seiner Hand klimpern. Die Straßen hier können schwierig sein. Braucht ihr beide eine Mitfahrgelegenheit?

Orion schaute auf sein Handy und schüttelte den Kopf. 'Nein, danke, unser Wagen ist fast da. Wir wissen das zu schätzen, Boss.'

Fergus drängte nicht weiter. 'Also gut.'

Als er an Eleanor vorbeiging, konnte er sich ein Kichern nicht verkneifen. Oliver, du solltest dieses Mal besser keine willkürlichen Änderungen vornehmen, sonst kommt die Direktorin weinend und sagt, dass sie Tee mitbringen muss.

Eleanors Temperatur, die sich gerade abgekühlt hatte, schoss wieder in die Höhe. Er kniff sich in die warmen Ohren und murmelte: "Oh.

So leicht war er noch nie in Verlegenheit gebracht worden.

Er dachte darüber nach und warf einen Blick auf Isabelle, die neben Fergus stand.

Der Mann blieb stumm und warf Fergus lediglich einen leidenschaftslosen Blick zu.

Fergus begegnete seinem Blick, und der Humor wich aus seinem Gesicht, als er sich etwas aufrechter hinstellte und nicht mehr scherzte.

Dieser Mann schien eine beeindruckende Präsenz zu haben, dachte Eleanor bei sich.

Sein neugieriger Blick wanderte immer wieder zu Isabelle, er legte den Kopf leicht schief, erforschte sie mit Staunen und sah dabei unschuldig aus.

Isabelle, die über die Gedanken des Kindes verwirrt war, wollte gerade etwas sagen, als eine Reihe von Scheinwerfern hell aufleuchtete und ihre Fahrt ankündigte.

Orion führte Eleanor in den Wagen und verabschiedete sich von den beiden, die an der Tür standen.

Eleanor hob die Hand zum Abschied, doch sein Blick blieb auf Isabelle haften: "Tschüss!

Ein Hauch von Lächeln tanzte in Isabelles Augen.

---

Zurück zu Hause ließ sich Eleanor träge in die Couch sinken. Obwohl seine Augen auf sein Telefon gerichtet waren, schweiften seine Gedanken zu dem Mann von Cloudhall Keep.

Er war bemerkenswert gut aussehend.

In Gedanken versunken, rüttelte ihn ein plötzlicher Klingelton auf.

Erschrocken blickte Eleanor auf das Display, auf dem der Name "Quentin Grey" stand.

Wider besseres Wissen nahm er den Anruf entgegen. 'Hallo?'

Die Stimme am anderen Ende war düster. "Kleine Ellen, wann kommst du nach Hause?

Er legte sich hin und starrte an die weiße Decke und hielt einen Moment inne, bevor er antwortete: "Noch eine Weile, wahrscheinlich an Silvester.

Kapitel 4

Quentin Grey hatte lange geschwiegen, bevor er schließlich nachgab, als würde er sich ergeben. 'Also gut, pass einfach auf dich auf. Wenn du etwas brauchst, zögere nicht, es mir zu sagen, okay?

Eleanor Sandford seufzte leise, antwortete mit einem einfachen "Okay" und legte den Hörer auf, umhüllt von einer schweren Stille.

Jedes Mal, wenn sie einen Anruf von dieser Seite erhielt, wurde sie von einer Welle des Unbehagens überrollt. Vielleicht war es psychologisch bedingt, aber es schien ihren Magen zu belasten; sie begann, heftige Schmerzen zu spüren.

Eleanor zuckte leicht vor Schmerz zusammen und rollte sich wie ein kleines Tier auf der Couch zusammen.

Als sie schließlich die Augen öffnete, drang das Tageslicht durch die Fenster. Zum Glück war die Heizung in ihrer kleinen Wohnung an, sonst hätte sie sich sicher erkältet, weil sie die ganze Nacht auf der Couch gelegen hatte.

Sie stand auf, ging ihrer Morgenroutine nach und bestellte sich etwas zu essen. Dann ließ sie sich auf dem weichen Teppich in ihrem Wohnzimmer nieder und begann zu schreiben.

Obwohl ihr Tag kaum fesselnd war, fühlte er sich auf seine eigene kleine Art erfüllend an.

Der Abend kam schneller, als sie erwartet hatte. Das bedeutendste Ereignis ihres sonst so gewöhnlichen Tages war das penetrante Piepen ihres Telefons.

Sie warf einen Blick auf die Nachricht und sah, dass sie von der Hörspielredaktion stammte:

'Hey Eleanor, weißt du was? Wir haben den Synchronsprecher für Oliver Sandford in 'The Moons Rise' gefunden. Willst du mal raten?

Aus einem unerklärlichen Grund begann Eleanors Herz zu rasen.

'Wer?', schrieb sie zurück.

Die Antwort kam schnell: "Hier ist Julian Rainwood".

Eleanors Kopf schwirrte, und sie las die Nachricht mehrmals, um sicherzugehen, dass sie sie nicht falsch gelesen hatte.

Julian Rainwood...

Julian Rainwood...

Julian Rainwood...

Mein Gott, hat er nicht gesagt, er würde sich von Hörspielen zurückziehen? Sagte er nicht, er würde sich zurückziehen? Warum sollte er also diese Rolle annehmen?

Schnell öffnete sie ihr Weibo und bemerkte, dass Hear FM einen Beitrag von The Voice Studio retweetet hatte, in dem Oliver Sandford und alle Hauptrollen genannt wurden.

Ihre Finger zitterten leicht, als sie auf der Seite nach unten scrollte und auf die Casting-Details stieß:

Sir Tobias Chen: Julian Rainwood

Henry Whitmore: Orion Orangeshire

In diesem Moment fühlte Eleanor einen Schwindelanfall und stand wie erstarrt mitten in ihrem Wohnzimmer, das Telefon in der Hand.

Julian Rainwood, der eine Figur aus ihrem Roman verkörperte.

Oh mein Gott, wenn sie jemals sterben sollte, wollte sie in ihrer Geschichte festhalten, dass die Zusammenarbeit mit Julian Rainwood die größte Leistung ihres Lebens war.

Sie hatte Julian Rainwood fünf Jahre lang bewundert.

Dies war ihre erste Gelegenheit, mit Julian Rainwood zu arbeiten.

Eleanor war so begeistert, dass sie sich zurück auf das Sofa fallen ließ.

Sie war völlig außer sich vor Freude.

Dann kam ihr ein Gedanke: Sie hatte einen Liebesroman geschrieben, genauer gesagt eine Liebesgeschichte für Jungs.

Ihr Blick fiel auf eine Bemerkung unter den Casting-Details - eine, an die sie sich deutlich von einem Schriftstellerkollegen erinnerte.

Schnell wählte Eleanor Orion Orangeshire an.

Nach mehrmaligem Klingeln nahm er ab. 'Hey Ellen, ich bin gerade mitten in...'
Eleanor war zu aufgeregt, um den Rest von Orions Satz zu verstehen. 'Fishy, hast du Weibo gesehen? Sir Tobias Chen in 'The Moons Rise' wird von Julian Rainwood gesprochen!

'Ahhh, ohhh, ich glaube, ich drehe gleich durch!'

Eleanor sabberte praktisch vor Neid. Ahhh, Julian Rainwoods Stimme direkt neben dir zu hören, wäre ein solcher Segen! Das will ich auch!'

Ich war so ein Narr. Als der Lektor mir sagte, ich solle keine dampfenden Szenen schreiben, habe ich auf dem Bewusstseinsstrom bestanden. Ich hätte wirklich auf sie hören und es sauber halten sollen. Igitt, jetzt profitierst du davon!

plapperte Orion aufgeregt, und die Worte sprudelten wie Schnellfeuerwaffen. Duh, duh, duh", hörte man ihn fast sprudeln.

Orion hielt plötzlich inne und starrte auf die wachsende Flut von Reaktionen auf seinem Chat-Bildschirm. 'Ähm... ich bin live, weißt du.'

Eleanor verschluckte sich fast. 'Oh nein! Das ist... das ist doch in Ordnung, oder? Sie wissen nicht, wer ich bin.'

'Oh Mann', seufzte Orion und stützte seinen Kopf in die Hand. Als das Telefon klingelte, waren alle neugierig, wer es war. Ich habe ihnen gesagt, es sei mein Autorenfreund Oliver.'

Orions Stimme wurde trocken. Und... was du über den Redakteur gesagt hast... da hast du dich irgendwie geoutet...

Ein lautes 'Klick' ertönte, und Eleanor merkte, dass der Anruf beendet war.

Orion starrte entgeistert auf die surrende Leitung, sein Telefondisplay leuchtete mit einer Flut von 'Hahaha'-Kommentaren auf und zwang ihn zu einem verlegenen Lachen. Nun, Leute, ich werde den Stream hier beenden. Bis zum nächsten Mal.

Schnell schaltete er den Video-Feed ab.

Eleanor lehnte sich derweil steif auf ihrem Sofa zurück, ihr Körper war wie erstarrt, als wäre sie bereit, in einen Sarg gelegt zu werden. Sie hatte das Gefühl, dass sie darüber wirklich den Verstand verlieren könnte.

Ihre Freude hatte sich in Verzweiflung verwandelt. Wie hatte sie sich nur so selbstgefällig geben können?

Die Worte, die sie vorhin zu Orion gesagt hatte, waren nur ein Scherz gewesen; es stimmte, dass sie neidisch war, aber vor allem darauf, dass sie die Chance bekam, mit Julian Rainwood zu arbeiten.

Sie hatte sich nie vorstellen können, was Julian Rainwood von ihrer Arbeit halten würde. Für sie war er wie ein Star - unantastbar, völlig unerreichbar.

Aber jetzt, wo so viele Leute hörten, wie sie diese Gedanken während des Livestreams ausplauderte ... oh, lieber Gott, sie wollte Julian Rainwood nicht auf diese peinliche Weise vorgestellt werden.

Sie fühlte sich so elend wie ein kleiner Zug, der nur weinen konnte.

Augenblicke später rief Orion sie zurück.

Eleanor antwortete behutsam. "Was ist mit dir?"

'Das Leben ist vorbei...', sagte er.

'Fishy, jetzt musst du mir sagen, dass du nur ein Niemand bist. Du willst mir erzählen, dass nur ein paar Leute deinen Stream gesehen haben?'

'Vielen Dank', antwortete er trocken. 'Okay, ich gebe zu, ich bin keine große Nummer. Aber ich habe trotzdem fast hunderttausend Fans.'

Er fuhr fort, mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme. Wie wäre es, wenn du mal einen Blick auf deine dreihunderttausend Follower und Julian Rainwoods Millionen wirfst?

Mit anderen Worten: Auch wenn er kein bekannter Name war, so waren die betreffenden Personen doch sehr beliebt.

Eleanor lehnte sich zurück und verzog die Brauen zu einer Grimasse. Sie überlegte sogar, ob sie Quentin Grey um Hilfe bitten sollte oder nicht.


Kapitel 5

Orion versuchte ihn zu trösten. 'Komm schon, mach dir nicht zu viel Stress. Im schlimmsten Fall ist es nur eine kleine Stichelei der Fans. Julian loggt sich kaum in die sozialen Medien ein; er scheint diesem Zeug nicht viel Aufmerksamkeit zu schenken. Gib ihm einfach etwas Zeit.'

Eleanor sah das genauso. Oliver würde höchstens öffentlich ein wenig verspottet werden, aber Julian würde es wahrscheinlich nie erfahren, und das ganze Thema würde in der Versenkung verschwinden.

Am nächsten Tag

starrte Eleanor ungläubig auf das Trendthema in den sozialen Medien -

Oliver wollte Julians Atem in seinem Ohr hören.

Er tat es nicht. Auf keinen Fall wollte er das.

Welches Genie hat sich überhaupt diesen Titel ausgedacht, um das Thema zum Trend zu machen?

Eleanor klickte resigniert auf den Beitrag und scrollte durch die Kommentare darunter:

【Hahahaha, Oliver ist so süß!】

【Ich dachte, Oliver wäre eine eiskalte Diva, weil er sich selten meldet! Es stellt sich heraus, dass er einfach ein Schatz ist!】

【Seine Stimme ist so weich, klingt wirklich jung!】

【Oliver scheint wirklich jung zu sein; ich habe gehört, er ist erst 22.】

【Wer würde nicht gerne Julians Atem in seinem Ohr hören wollen? Count me in!】

【Ugh. Bin ich der Einzige, der denkt, dass Olivers Schreiben deshalb so rein ist?】

...

Sie hänseln ihn, weil er ein Kind ist und nennen ihn "kleiner Bruder", aber warum nennen so viele Leute Julian stattdessen "Sensei"?

Genau wie Eleanor und Orion gesagt hatten, checkte Isabelle die sozialen Medien wirklich nicht oft.

Wenn Fergus nicht angerufen hätte, um darüber zu lachen, wäre die Sache vielleicht wirklich aufgeflogen.

Als Isabelle ihre Kopfhörer aufsetzte, um Fergus' Gespräch zuzuhören, öffnete sie ihre Social-Media-App.

Fergus: 'Ich wusste gar nicht, dass Oliver dein Fan ist! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich euch beide an diesem Tag richtig vorgestellt".

Isabelle überflog die Posts in den sozialen Medien und verstand die Situation sofort; sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.

Als sie die Seite wieder aktualisierte, sah Isabelle, dass Oliver ein Update gepostet hatte.

【Oliver: Sorry, sorry! Ich habe nur mit meinen Freunden herumgealbert - überhaupt nicht ernst! Wir sollten es unauffällig halten, pssst, störe Julian nicht! Außerdem fühle ich mich sehr geehrt, mit Julian und Fishy zusammenzuarbeiten.】

Er hat sogar ein süßes Katzenmemo angehängt, das um Gnade bettelt.

Schließlich kamen sie nicht aus der Unterhaltungsbranche, sondern genossen einfach ihre eigene kleine Welt.

Eleanor bemerkte, dass die anfängliche Begeisterung für das Thema langsam abflaute.

Obwohl einige Fans ihn in den sozialen Medien weiterhin neckten, schienen sie eher gutmütig zu sein.

Eleanor seufzte erleichtert auf, aktualisierte die Seite und sah dann fassungslos zu, wie das Thema in kürzester Zeit von Platz 38 auf Platz 12 schoss.

Eleanor: .

Verblüffendes Gif.

Wütend klickte sie, um zu sehen, wer sich mit ihr anlegte.

Und fiel in Unglauben.

-Julian hatte Olivers Beitrag geteilt und war ihm gefolgt.

【Julian: War nur ein Scherz. So you really... don't want to hear it?】

...

Was hören?

Eleanors Verstand wurde leer. Hörte sie ihn atmen?

Eleanor hielt ihr Telefon fest umklammert und fühlte sich völlig verloren.

Sie war überzeugt, dass Julian es nicht so gemeint hatte; er schien ein ernster Mensch zu sein.

Aber ... was könnte es sonst bedeuten?

Eleanor war verwirrt.
Das Thema flammte sofort wieder auf, und die Fans stürzten sich auf die Kommentare.

【Whoa, es ist der echte Julian!】

【Julian, deine sozialen Medien werden staubig!】

【Wenn ich 90 bin und mein Enkelkind vorbeikommt und sagt: 'Oma, dein Lieblingslebenslauf wurde aktualisiert', werde ich lachen und sagen: 'Glaube diesen Gerüchten nicht!'】

【Das ist urkomisch; Julian deutet etwas an!】

【Hahaha, geht es nur mir so, oder hat es den Anschein, als würde er für Oliver atmen wollen?】

...

Eleanor tippte und löschte mehrere Kommentare und entschied sich schließlich für eine vorsichtig höfliche Nachricht:

【Oliver: I'd love to hear Julian voice 'The Moons Rise'~】

Sie fügte ein Fan-Emoji hinzu.

Isabelle hob eine Augenbraue und versuchte, ihre Belustigung zurückzuhalten.

Aber als sie die neckischen Kommentare über Oliver sah, beschloss sie, etwas Gnade walten zu lassen.

【Julian: Hmm //Oliver: I'd love to hear Julian voice 'The Moons Rise'~】

Eleanor ignorierte die Flut von Kommentaren, die warnten: 'Jemand betrügt dieses Kind!' und ähnliche Bemerkungen.

Ich sagte doch, Julian ist ein ernster Mensch.

Dann tippte ihr Finger eifrig auf die Schaltfläche "Folgen".

Sicher, ihr alter Account folgte Julian bereits, aber dies war ein legitimes gegenseitiges Folgen. Ein echtes gegenseitiges Folgen.

Eleanor dachte einen Moment lang über ihre eigenen unangemessenen Gedanken nach: Wollte sie Julians Atem in ihrem Ohr hören?

Obwohl sie allein zu Hause war, konnte sie nicht anders, als sich in ihr gerötetes Ohrläppchen zu kneifen.

Sie dachte tatsächlich darüber nach.

Das hatte nichts mit irgendwelchen unzüchtigen Gedanken zu tun, sondern mit der reinen Wertschätzung für Julians Stimme.

Seine Stimme fühlte sich an wie eine sanfte Brise, die durch den Wald wehte, leise mit den Blättern raschelte und alle Müdigkeit und Trübsal hinwegfegte.

Sie war kühl und frisch und fühlte sich doch so erfrischend und sauber an.

Eleanor, eine hoffnungslose Stimmenliebhaberin, wollte ihn natürlich in verschiedenen Szenarien hören.

Außerdem war Julians Image seit Beginn seiner Karriere ziemlich ernst und geheimnisvoll geblieben, er lieh seine Stimme vor allem ernsten Werken ohne romantische Verwicklungen.

Diese Art von gefühlvollem Voiceover war eine Premiere für ihn; Eleanor freute sich schon sehr darauf.

Gerade loggte sie sich in ihren Social-Media-Account ein und wollte eine fröhliche Hommage an Julian posten, als sie bemerkte, dass ihr vorheriger Kommentar über den Lebenslauf eine Antwort von ihm erhalten hatte.

【CV a thousand: Haha, danke fürs liken! //The Trio and One: Tausend Rolls Royce Stimmen sind wirklich ein Geschenk des Himmels.】

Top.

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