Wenn der Sturm losbricht

Kapitel 1

Der Regen fiel in unerbittlichen Sturzbächen, durchnässte die Welt unter ihm und durchbrach die Luft mit dem tiefen Grollen eines fernen Donners. Es war ein Tag, der wie geschaffen war für Gewalt. Der Lärm des Sturms verschluckte die Schreie der Hilflosen und übertönte alles außer dem monströsen Regenguss, der auf die Stadt niederprasselte.

Auf dem kalten Betonboden lag eine Frau ausgestreckt, durchnässt und ungeschützt. Kein Schutz schützte sie vor dem Ansturm des Regens; glitzernde Tröpfchen klebten an ihren dichten Wimpern, und ihre auffallend schönen Augen starrten leer in den aufgewühlten Himmel. Eleanor Hawkins, ein aufstrebendes Starlet, das für seine schwüle Figur und unschuldige Schönheit verehrt wurde, hatte die Herzen vieler Menschen erobert, aber es war ihr nicht gelungen, dem Mann, den sie am meisten begehrte - ihrem Ehemann - auch nur einen Funken Mitgefühl zu entlocken.

Der Schmerz über die unerwiderte Liebe nagte lange Zeit an ihr, löschte allmählich die Freundlichkeit aus, die sie einst besessen hatte, und verwandelte sie in eine Version ihrer selbst, die sie nicht ausstehen konnte. Als Eleanor durch die Verwirrung blinzelte, die der Sturm verursacht hatte, erhellten Blitze ihre Welt in strahlendem Weiß und durchdrangen den Nebel in ihrem Kopf. Sie spürte einen eiskalten Griff um ihr Herz, als sich die Erkenntnis in ihr Bewusstsein schlich.

Wird es so enden? Wird er - ihr Geliebter, ihre Sehnsucht - derjenige sein, der ihr das Leben nimmt? Die Welt um sie herum verschmolz mit der Dunkelheit, als sich eine Gestalt näherte, ein Mann in einem maßgeschneiderten schwarzen Smoking. Der Duft seines Parfums erfüllte die Luft, eine berauschende Mischung, die sie sowohl berauschte als auch erschreckte. Sie zitterte unwillkürlich. Warum ließ seine Anwesenheit sie so oft atemlos und irrational werden?

Ihr Verstand pochte, hin- und hergerissen zwischen zwei Trieben: der eine warnte sie, zu fliehen, sich von der Gefahr, die neben ihr stand, zu distanzieren; der andere winkte ihr, sich zu erheben, ihre Arme um ihn zu schlingen, um seinen Blick zu bitten, ihn anzuflehen, ihre Existenz anzuerkennen - und sei es nur für einen flüchtigen Moment. Sie fühlte sich verzweifelt, als wäre sie in die Tiefen der Verzweiflung gekrochen.

Eigentlich hätte sie instinktiv vor ihm fliehen und der Gefahr entkommen müssen, die ihr Umgang mit ihm mit sich brachte, aber Eleanor konnte dem brennenden Wunsch nach Nähe nicht widerstehen. Bei jeder Begegnung stieg ein Urtrieb in ihr auf - ein rücksichtsloses Bedürfnis, sich in seine Arme zu stürzen, ihm die Kleidung vom Leib zu reißen, die Wärme seines Körpers an ihrem zu spüren. Selbst wenn sein Gesichtsausdruck vermuten ließ, dass er sie in Stücke reißen könnte, war sie wie eine Motte, die von der Flamme angezogen wird, bereit, sich der Gefahr zu stellen.

Wie jedes Mal wurden ihre Annäherungsversuche mit Gleichgültigkeit und Verachtung quittiert. Kael Nightingale stieß Eleanor kalt weg, seine Verachtung war spürbar, während er aufrecht stand und keine Zärtlichkeit zeigte. Eleanor Hawkins, ich habe dich immer wieder gewarnt - du kannst tun, was du willst, aber du wirst Eliana Hawkins nicht wehtun. Wenn du sie verletzt hast, werde ich mich nicht zurückhalten", sagte er, seine Stimme war so kalt wie der Regen, der sie durchnässte.

Eliana Hawkins. Der Name entfachte tief in Eleanor eine Wut, die ihre Gesichtszüge vor Zorn verzerrte. Der Gedanke an diese Frau, die alles zu haben schien, was Eleanor wollte, verzerrte ihre Realität. Schmerz, gemischt mit Wut, ließ sie Blut in ihrem Mund schmecken - ihr eigenes Blut vielleicht, eine Folge von Kaels hartem Tritt. Sie schrie, ein Schwall giftiger Worte strömte ungefiltert aus ihr heraus, als wären es einstudierte Sätze.
Ich will sie tot sehen! Was ist falsch daran, sie in einen Keller zu sperren? Ich würde sogar in Erwägung ziehen, ein Dutzend Männer zu finden, die sich an ihr vergreifen, Kael! Ich liebe dich so sehr, aber du bleibst blind! Wenn ich dich nicht haben kann, kann sie es auch nicht!' Eleanors Schreie hallten um sie herum, surreal und absurd zugleich, als sie das Gewicht des drohenden Untergangs auf sich wirken ließ. Warum das Schicksal herausfordern, wenn ihr Ende nur noch wenige Augenblicke entfernt schien? Doch auf eine für sie unbegreifliche Weise konnte sie ihren Hass nicht loslassen und klammerte sich an die Dunkelheit, die sie zu Eliana zog.

Es fühlte sich an, als ob jede Handlung, jedes Quäntchen dieser tragischen Entwicklung von einer grausamen Hand des Schicksals bestimmt war.

Kapitel 2

Eleanor Hawkins hatte sich unzählige Male die Frage gestellt: Was in aller Welt glaubte Kyle Knight zu gewinnen, wenn er sie so grausam behandelte? Es stimmte, sie hatte allen Grund, Arianna Hawkins, ihre entfremdete Schwester, zu hassen, aber der Hass reichte nicht aus, um die brutale Strafe zu rechtfertigen, die Kyle für sie auf Lager hatte.

Eleanors Worte entfachten einen Funken der Wut in Kyle. Er stürzte sich auf sie und stieß sie wie eine Stoffpuppe auf den kalten Boden. In seinen Augen war sie weniger als ein Mensch; sie war Ungeziefer.

"Hey, Eleanor Hawkins", brüllte er und trat noch einmal nach ihr - jeder Schlag fühlte sich wie ein Dolch in ihrem Bauch an und zwang sie dazu, sich in die Defensive zu begeben und sich so gut wie möglich zu schützen.

Nachdem er ihr einen letzten Tritt verpasst hatte, schaute er auf seine Uhr. Die Preisverleihung würde gleich beginnen. Arianna war mit ihrem Blockbuster-Ermittlungs-Thriller, der an den Kinokassen fünfhundert Millionen einspielte, als beste Schauspielerin nominiert. Kyle hatte keinen Zweifel daran, dass sie gewinnen würde. Das würde ihre Sternstunde sein, und er wollte unbedingt dabei sein, um das mit eigenen Augen zu sehen. Nach der Veranstaltung, wenn sie einen Moment Zeit für sich hatten, wollte er um ihre Hand anhalten. Nach dem heutigen Abend würde Eleanor nicht mehr die Frechheit besitzen, sich seine Verlobte zu nennen. Er wäre frei von den Fesseln ihrer vorgetäuschten Verlobung und könnte endlich das tun, was sein Herz wirklich begehrte.

Die Frau, die er liebte, war immer Arianna gewesen, nicht Eleanor.

Er hatte hier keine Zeit zu verlieren. "Du liebst es, zuzusehen, wie Leute Arianna missbrauchen, hm? Vielleicht ziehst du es auch vor, selbst missbraucht zu werden? Du kannst zehn Leute besorgen, ich bringe fünfzig mit. Mal sehen, wie viele du aushältst!"

Eleanor hätte ihm in diesem Moment fast eine Ohrfeige gegeben, aber stattdessen griff sie nach seinem Hosenbein. "Kyle, was willst du von mir? Bin ich nicht gut genug für dich? Liebst du mich oder nicht?" Als ihr die Worte herausrutschten, verpasste sie sich im Geiste einen Tritt. Hatte sie wirklich den Verstand verloren?

Trotz all der Intrigen, die sie gegen Arianna geschmiedet hatte, hatten sie letztlich nur dazu gedient, ihre Schwester noch weiter aufsteigen zu lassen. Jeder Rückschlag, mit dem sie konfrontiert wurde, fühlte sich wie ein weiterer Triumph für Arianna an, und Eleanor fühlte sich besiegt und klein.

Kyle beachtete sie kaum und schüttelte sein Bein, um sich aus ihrer Umklammerung zu befreien. Sie war zu schwach von der Kälte und den Schmerzen, und die Bewegung ließ sie zurück auf den Boden schleudern.

"Dich lieben? Und warum sollte ich dich lieben? Selbst deine eigene Familie hat dich verstoßen. Du bist nicht einmal eine einzige Haarsträhne von Arianna wert, und du hast die Frechheit, das zu fragen?"

Seine Worte trafen sie wie eine schwere Faust, und sie schüttelte verneinend den Kopf. "Du irrst dich! Meine Brüder würden mich nie im Stich lassen!" Der Protest fühlte sich jedoch leer an. Nach dem Tod ihres Vaters hatten sie sich zwar um sie gekümmert, aber es war kaum mehr als eine minimale Verpflichtung - mehr wie entfernte Vormünder als eine Familie. Es nagte an ihr, die Angst, dass sie sie vielleicht tatsächlich zurücklassen würden.

Blut fließt dick, sagten sie. Aber sie war schon so lange von ihnen getrennt und hatte mehr Entbehrungen erlitten, als irgendjemand ertragen sollte. Sie konnten sie doch nicht einfach wegschicken, oder?
"Du glaubst mir nicht? Gut, dann gebe ich dir dein Telefon zurück. Ruf sie an, mal sehen, ob einer von ihnen kommt, um zu helfen", spottete er und warf ihr das Gerät zu.

Mit einem scharfen Knacken erhaschte Eleanor einen Blick auf das Aufleuchten des Bildschirms, und ihr Herz sank. Kyle drehte sich um und bellte seinen Männern Befehle zu. "Lasst sie anrufen. Mal sehen, ob jemand kommt."

Eleanors Hände zitterten, als sie nach dem Telefon griff, ihre Finger zitterten, als sie es aufschloss. Sie holte tief Luft und wählte die Nummer des Bruders, dem sie am meisten vertraute, und hoffte inständig, dass er sich in ihrer Not melden würde.

Kapitel 3

Die Preisverleihung war ein wahres Spektakel, ein Meer aus flimmernden Lichtern und Gesichtern, und die Hawkins-Brüder standen geschlossen in einer Reihe. Reginald Hawkins war der erste, der das Summen seines Telefons in der Tasche spürte. Es war ein Anruf, den er sowohl erhofft als auch gefürchtet hatte - Eleanor, seine kleine Schwester, zu der er seit seiner Kindheit eine enge Beziehung hatte.

Doch als der Name auf dem Display aufleuchtete, zögerte er und spürte, wie er innerlich aufgewühlt war. In diesem Moment legte Russell Hawkins, der Älteste, eine feste Hand auf seinen Unterarm und runzelte die Stirn. Das ist wahrscheinlich wieder einer ihrer Streiche, Reginald. Wenn du antwortest, weißt du, dass sie dich nur manipulieren wird, damit du wieder ihren Mist aufräumst. Schalten Sie es einfach aus.

Reginalds Herz sank. Russell empfand keine Liebe für Eleanor, und im Moment fühlte sich Reginald im Zwiespalt. Die Erinnerung an Eliana Hawkins, die weinend aus dem Keller kam, war noch frisch in seinem Gedächtnis. Vielleicht war es an der Zeit, Eleanor eine Lektion zu erteilen; sie konnte nicht weiter ohne Konsequenzen Chaos verursachen.

Einer nach dem anderen begannen die Telefone der Brüder zu vibrieren, ein synchronisierter Akt des Trotzes gegen Eleanors Anrufe. Gareth, der Älteste, legte nicht einfach auf, sondern sperrte sogar ihre Nummer komplett.

Währenddessen wählte Eleanor schnell, und ihre Hoffnung verwandelte sich mit jedem unbeantworteten Anruf in Verzweiflung. Ihre Finger zitterten, als sie verzweifelt SMS schickte: "Brüder, helft mir! Aber es kam keine Antwort; sie hatten alle ihre Telefone ausgeschaltet und sie dem Schicksal überlassen, das sie erwartete.

In dem Chaos packte ein stämmiger Mann sie am Arm und zerrte sie in die dunkle Ecke des Marshall's Vault. Ihr einst elegantes Abendkleid war nun verschmiert und zerrissen, und einer ihrer Absätze hatte sich in der Aufregung verirrt. Sie grub ihre Ferse in den Boden und versuchte, sich zu wehren, aber es war vergeblich.

Mit einem schmerzhaften Knacken zerbrach ihr Schuh, und sie stolperte schmerzhaft, wobei ein scharfer Schmerzstoß ihren Fuß hochschoss. Der Mann zeigte keine Gnade, als er sie zog, so dass ihr nackter Fuß auf dem kalten Boden aufgeschürft wurde.

Bruder, bitte!", ihre panische Stimme durchbrach den Lärm, und ihre Tränen flossen schließlich über.

Die Jungs sind zu beschäftigt, um sich jetzt um dich zu kümmern. Wahrscheinlich warten sie darauf, dass du die Bühne betrittst", sagte Laura Lancaster, Kael Nightingales Sekretärin, lächelnd, während sie sich mit dem Schirm an der Hüfte an eine nahe Wand lehnte.

'So können Sie mich nicht behandeln! Meine Brüder werden Sie holen kommen!' Eleanors Stimme zitterte, Verzweiflung lag in ihren Worten. Selbst sie glaubte nicht an ihre eigene Tapferkeit, und Lauras verächtliches Kichern machte es noch schlimmer.

'Ach, wirklich? Mal sehen, wie du dich fühlst, wenn diese peinlichen Fotos von dir an die Öffentlichkeit gelangen, was? 'Neulingsschauspielerin lässt sich von älteren Männern über den Tisch ziehen' - wie klingt das?

Eleanor lief ein Schauer über den Rücken, und ein Gefühl des Grauens überkam sie. Sie wehrte sich gegen den Griff des Mannes, der sie festhielt, und die Wut in ihr kochte. Lauras Augen funkelten bösartig, als sie ihrem Begleiter zunickte.

Der grobschlächtige Mann grinste finster und schwang eine Spritze, die im schwachen Licht bedrohlich schimmerte. Er zwang sie, stillzuhalten, und packte ihren Arm, und Eleanor spürte, wie das Feuer der Demütigung in Wut umschlug. 'Das können Sie nicht tun! Das ist Kidnapping und Körperverletzung! Dafür werden Sie im Gefängnis büßen!
Ist das so? Sag mal, Eleanor, glaubst du, Nightingale Mercantile hat nicht Wind von deinen früheren Eskapaden bekommen? Sie hätten dich schon längst einsperren lassen können.'

In diesem Moment stach die Nadel in ihre Haut, kalte Flüssigkeit drang in ihre Blutbahn ein. Eine Welle eisigen Schmerzes schoss durch sie, während die Welt an den Rändern zu verschwimmen begann.

In diesem Moment verblasste ihre ganze Tapferkeit und ging unter dem Gewicht der Hilflosigkeit unter.

Kapitel 4

Die Nadel war dick, und der Mann zeigte keine Gnade, als er sie in Eleanor Hawkins' Haut stach. Jeder Stich löste eine Welle des Schmerzes aus, die sie unkontrolliert erzittern ließ. Schmerzen waren schon immer ihre größte Angst gewesen, und die Überreste von Kael Nightingales vorherigem Tritt pochten noch immer schmerzhaft in ihrem ganzen Körper. Als die kalte Flüssigkeit durch ihre Venen floss, fühlte sich das Blut um die Injektionsstelle herum an, als sei es gefroren, und ihr Verstand geriet in Angst und Schrecken. Dann verwandelte sich der Schmerz in ein brennendes Gefühl, das sie durchströmte.

Was tun Sie mit mir? Eleanors Stimme war ein ersticktes Flüstern, Angst machte sich breit, als das Unbehagen in ihr aufstieg.

Laura Lancaster lächelte süß, fast spöttisch. Das ist nur eine Kleinigkeit, damit Sie sich entspannen können. Kael kann freundlich sein, wenn er will; er würde nicht wollen, dass Sie vor dem Hauptereignis zu sehr leiden. Entspannung, so schien sie anzudeuten, war eine Voraussetzung für das, was als nächstes geplant war.

Eleanor wurde in das Gewölbe des Marshalls gezerrt und grob zu Boden geworfen. Der erste stämmige Mann löste mit einer Hand seine Krawatte, während er mit der anderen nach seinem Gürtel griff, bereit, das verdrehte Vergnügen auszukosten, das vor ihm lag. Doch gerade als er sich ihr hingeben wollte, bemerkte er, dass mit Eleanor etwas nicht stimmte.

Eleanors Körper begann zu krampfen, die Droge reagierte heftig in ihr. 'G-g-g-gah...' Ihr Kiefer bebte, und sie wusste nicht, ob ihre Laute überhaupt kohärent waren - war es nur das Zusammenbeißen ihrer Zähne oder etwas noch Verzweifelteres?

Hilfe... Hilfe...", keuchte sie, streckte ihre Hand nach der Decke aus und schnappte nach Luft, als der Schrecken sie verschlang. Ihre Finger streckten sich bis zum Äußersten, zuckten unkontrolliert und fielen dann wie ein zerbrochener Vogel zu Boden. Auf ihrem Gesicht bildete sich eine gefrorene Maske aus Angst, Wut und trotzigem Unglauben, und der gequälte Blick in ihren Augen jagte allen Anwesenden Schauer über den Rücken.

Mit ihren achtundzwanzig Jahren war sie eine Blume, die in ihrer Blüte zu verwelken drohte, aber die Welt um sie herum wusste nichts von dieser Schönheit - sie verschloss die Augen vor ihrem Verfall.

Bumm-

Draußen grollte der Donner und übertönte die ständigen Schüsse, die durch das Lagerhaus hallten.

Während sich das Chaos unbemerkt ausbreitete, begann ein heftiges Kreuzfeuer. Der Sturm draußen passte zu dem Sturm, der sich drinnen zusammenbraute, und sorgte dafür, dass die ganze Szene im Verborgenen blieb.

Schüsse ertönten in einem schnellen Chor und vermischten sich mit den Verzweiflungsschreien derjenigen, deren Leben am Ende war.

In diese düstere Szenerie platzte ein großer, muskulöser Mann mit einer Waffe in der Hand. Sein Gesicht strahlte eine kalte Wut aus, die jeden lähmte, der seinem Blick begegnete. Er sah aus wie ein rachsüchtiger Geist, der aus den Tiefen der Hölle aufgestiegen war, und als er Eleanors leblose Gestalt auf dem Boden liegen sah, stieß er einen Schrei aus, den man nur als urwüchsig bezeichnen konnte und der an die Qualen eines wilden Tieres erinnerte.

'Wer hat das getan? Wer zum Teufel hat das getan?", schrie Sylvia Nightingale, ihre Stimme dröhnte wie das Brüllen eines Löwen. Sie stand bereit, ihre Wut auf alles loszulassen, was sich bewegte.

Beruhigen Sie sich, Boss", mahnte jemand. Die dramatischen Affären der Nightingale-Familie waren berüchtigt geworden, und Sylvia trug nun den Titel "Boss", während Kael der "kleine Boss" war, eine subtile Unterscheidung, die auf eine dunklere Wahrheit hinwies.
Laura hatte nicht damit gerechnet, dass Sylvia so schnell auftauchen würde, und sie schien einen Moment lang überrascht zu sein. Sylvia war wie ein tollwütiger Hund - Eleanor hatte immer den Kopf hochgehalten, weil sie wusste, dass sie Sylvias unerbittliche Loyalität hinter sich hatte. Ihre Verbindung war nie subtil gewesen; selbst nachdem Eleanor Kael geheiratet hatte, hatte es zahlreiche Unterbrechungen gegeben, und Kael hatte Sylvia mehr als einmal dabei erwischt, wie sie sich in Eleanors Zimmer schlich. Aber Kael schien sich nicht darum zu kümmern, er war in seiner eigenen Desillusionierung versunken.

Eine Ehe, die auf dem bröckelnden Fundament von Betrug und Untreue aufgebaut war, in der die Ehefrau mit dem Schwager herumhantierte und der Ehemann bei den skandalösen Affären der Schwägerin ein Auge zudrückte. Dennoch weigerte sich Eleanor, sich scheiden zu lassen, weil sie es niemandem leicht machen wollte.

Kapitel 5

Kael Nightingale! Sylvia Nightingale biss fast auf ihren Silberzahn, ihre Stimme durchschlug die angespannte Stille wie ein Messer. Laura Lancaster hatte kaum Zeit, ein weiteres Wort zu sagen, bevor Sylvias Waffe direkt auf ihre Stirn gerichtet war.

Lauras Augen weiteten sich, ein Moment des Schreckens erstarrte in der Zeit, bevor der Schuss ertönte und ihr Körper leblos zu Boden sackte.

'Boss.' Lloyd Lancaster trat hinter Sylvia in den Raum, sein Blick fiel auf Lauras reglose Gestalt. Er wusste ohne jeden Zweifel, dass alles in ein unumkehrbares Chaos gestürzt war.

Keine Zeugen", sagte Sylvia, ihr Herz so kalt wie der Stahl in ihren Händen. Es fühlte sich für sie wie ein Phantom an; sie fühlte überhaupt nichts mehr.

Verstanden", antwortete Lloyd. Er hatte Sylvia während ihres Abstiegs in den Wahnsinn verfolgt und ihre obsessive Liebe zu Eleanor Hawkins beobachtet. Die Kette, die diese wilde Bestie im Zaum hielt, war endlich gerissen, und jetzt würde Sylvia nicht mehr aufzuhalten sein.

Sylvia wiegte Eleanor Hawkins in ihren Armen und murmelte verzweifelt: "Was soll ich nur tun? Was kann ich nur tun...? Panik tanzte in Eleanors einstmals hellen Augen, die sich nun verdunkelten und trübten, als ob Sylvia in einer Grube der Dunkelheit ertrinken würde.

Ihr Körper war so kalt. Egal, wie heftig er ihren Rücken rieb oder wie fest er sie an sich zog, er konnte ihr nicht die Wärme zurückgeben, die sie verloren hatte.

Der kalte Blick eines rücksichtslosen Geschäftsmoguls zerbrach, sie fühlte sich wie ein Kind, das gerade sein Lieblingsspielzeug zerbrochen hatte und verloren und hilflos in einem Sturm stand.

Er musste sie in Ordnung bringen. Oh, wie sehr er sie in Ordnung bringen musste!

Ein Summen erfüllte die Luft und durchbrach die Verzweiflung. Ein zertrümmerter Telefonbildschirm flackerte neben Eleanor auf; es war ein Anruf von Reginald Hawkins. In einem flüchtigen Moment der Klarheit hatte er den Anruf in dem Chaos erwidert. Es klingelte eine gefühlte Ewigkeit, bis Sylvia endlich abnahm.

'Hey Ivy, in was für einen Schlamassel bist du jetzt hineingeraten? Warum schreist du nach Hilfe? Du hast Eliana im Keller eingesperrt - was hast du denn erwartet?' Reginalds Stimme triefte vor Verärgerung, gefärbt mit etwas, das noch an familiäre Sorge erinnerte.

'Hallo? Bist du noch da? Du musst morgen nach Hause kommen. Ich bringe dich hin, damit du dich bei Eliana entschuldigst. Um Himmels willen, du musst Kael freilassen. Ist es nicht an der Zeit, dass du in die Scheidung einwilligst?' Reginalds Tonfall war aufreizend ruhig und verbarg eine Voreingenommenheit gegenüber Eliana, die sich nicht verbergen ließ.

Das war schon immer so gewesen. Egal, wie sehr Eleanor Hawkins gegen ihre Situation gewettert hatte, konnte sie Kael wirklich vor den Traualtar zwingen? Kael hatte die von seinem Vater arrangierte Ehe akzeptiert, was ihm eine moralische Verpflichtung gegenüber Eleanor auferlegte. Hatte er seine Heirat mit Eleanor nicht ausgenutzt, um sich die Unterstützung seines Vaters zu sichern, indem er Sylvia aus dem Hauptbüro verdrängte? Er hatte so viel gewonnen und besaß dennoch die Dreistigkeit, Eleanor zu verurteilen?

Eliana Hawkins war nach ihrer Hochzeit immer wieder mit Kael in Verbindung gebracht worden, und dennoch wurde dies irgendwie als akzeptabel, ja sogar als nobel angesehen. Warum wurde Eleanor als erste Ehefrau verhöhnt, weil sie eifersüchtig war? Natürlich war sie wütend; das wäre jeder! Sylvia konnte die Ungerechtigkeit nicht ertragen, denn sie wusste, dass jeder Schritt, den Eleanor getan hatte, ihr von ihrer Familie aufgezwungen worden war.
'Ivy, komm schon. Sprich mit mir! Reginald klang am anderen Ende ungeduldig.

Niemand hatte Geduld mit Eleanor Hawkins; ihre Ungeduld brachte sie um.

Sie waren alle auf ihre Weise Mörder.

"Eleanor Hawkins wird nicht mehr reden. Sie ist tot." Sylvias Worte fielen wie Steine und brachten Reginald am anderen Ende der Leitung zum Schweigen.

'Was sagst du da? Verfluchst du Ivy? Wie konntest du...? Reginalds Unglaube überdeckte die Sorge, die er immer noch um seine Schwester hegte, und seine Stimme zitterte vor Wut.

'Sie ist tot, wegen euch! Ihr werdet alle für ihren Tod bezahlen!' rief Sylvia, bevor sie auflegte und die Verbindung mit einer Endgültigkeit beendete, die seinen Zorn offenlegte.

Er blockierte Reginalds Nummer, dann scrollte er durch Eleanors Nachrichten von vor ihrem Verschwinden, jeder Name ein Geist, der ihn verfolgte. Brüder, Bekannte und unzählige verpasste Anrufe von Caleb.

Baby, warum hast du nicht daran gedacht, deinen großen Bruder Sylvia anzurufen?", murmelte er vor sich hin, während er vor Schmerz Eleanors Telefon gegen die Wand schleuderte. Es schlug hart auf und zersplitterte wie sein Herz in unzählige Stücke.

Draußen regnete es immer noch unerbittlich und wusch die Spuren von Blut und Schmerz weg, aber in Sylvias Augen braute sich ein anderer Sturm zusammen, der ein monströses Verlangen nach Zerstörung entfachte.

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