Wiederholung der Sünden

Kapitel 1

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Erstes Kapitel

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Clarke O'Leary wachte gähnend auf. Dann brannte der Geruch von Schwefel in ihrer Nase, und sie musste niesen, wobei sie mit einem Spritzer aufschreckte.

Ein Plätschern?

Sie öffnete die Augen und blinzelte, bis sie alles scharf sehen konnte. Sie lag in seichtem, warmem Wasser. Die eisige Luft biss ihr in die Nase. Hohe schneebedeckte Tannen drängten sich auf der einen Seite um sie herum, und auf der anderen Seite war der blaue Himmel zu sehen. Blauer Himmel. Der Schock darüber traf sie wie ein Schlag.

Wo zum Teufel bin ich?

Denn es war nicht Vegas. Zumindest nicht das, das sie kannte, mit dem verbrannten Himmel und dem nuklearen Winter. Dieses Vegas war unter Quarantäne gestellt worden, halb unter der Erde und isoliert, in der vergeblichen Hoffnung, die über den Kontinent driftende Strahlung zu vermeiden.

Clarke richtete sich auf und fasste sich an den Kopf angesichts des schwindelerregenden Ansturms. Ihr Magen rebellierte und sie lehnte sich zur Seite, um etwas Dickes, Dunkles und Schwerfälliges zu erbrechen. Ekelhaft. Es tat ihr weh, die Augen zu bewegen. Gott, alles tat weh.

Als sie sich von ihrem Durcheinander wegbewegte, berührten ihre Finger etwas Raues unter Wasser. Glatt und geschwungen. Sie zog eine oxidierte Cola-Dose heraus. Der Buchstabe "C" war in das Aluminium geritzt worden. Sie sah genauso aus wie die Dose, aus der sie gestern Abend getrunken hatte ... aber alt. Und im Wasser. Mitten im Nirgendwo.

Ein wachsendes Gefühl des Unheils machte sich in ihrem Magen breit. Sie bemerkte weitere merkwürdige Dinge. Das Metall ihrer Uhr war verrottet und ein Netz aus Rost bedeckte die brüchigen Anhänger ihres Armbands. Sie tastete am Ufer herum, auf der Suche nach weiteren Beweisen für... wofür, sie war sich nicht sicher... aber alles, was sie fand, war noch mehr Schlamm, noch mehr seltsam nach Schwefel riechendes Wasser und noch mehr krampfhafte Panik.

Wo war sie?

Warum war sie dort?

Sie drückte sich die Handballen in die Augenhöhlen.

Beruhige dich, Clarke. Denk nach.

Sie versuchte, das Letzte, woran sie sich erinnerte, heraufzubeschwören - den langen Schlaf, das Aufwachen im Wasser -, aber ihr Gehirn war so träge wie der See, der sie umgab. Winzige warme Wellen plätscherten beruhigend gegen ihre Beine, als wollten sie sagen: "Es ist okay. Mach dir keinen Stress. Du bist da, wo du sein sollst."

Denken Sie nach.

Sie musste noch weiter zurückgehen als das. Zurück in die Zeit vor dem Schlaf. Bis zum Gestern. An das Ende der Welt.

Sie war in einem Einzimmerapartment gewesen, hatte die apokalyptischen Nachrichten auf einem winzigen Fernseher gesehen, mit zwei Freundinnen - Ada und Laurel - Limonade getrunken und sich gefragt, ob es ihr letztes sein würde. Sie wusste, dass es ihr letztes sein würde. Die Erinnerung verfestigte sich in ihrem Gedächtnis. Laurel hörte nicht auf, den Kanal zu wechseln und nach aktuellen Nachrichten zu suchen. Ada war neben der Couch auf und ab gegangen. Und Clarke hatte ihre Initialen in die Cola-Dose geritzt. Aber das war gestern... oder?

Die kühle Luft streifte ihr Gesicht und kniff in ihre Haut. Dies war nicht ihre Wohnung. Und sie war nicht im kriegsgebeutelten Vegas. Aber sie war am Leben.

Clarke sah sich das Ufer an. Der See erstreckte sich über Meilen. In einiger Entfernung erblickte sie eine Hütte, die sich zwischen den schneebedeckten Tannen versteckte. Rauch kräuselte sich aus dem Schornstein, bis er in einem trägen Tanz verschwand. Es sah aus wie aus einem Märchen.

Aber das hier war real. Unten im Wasser gehörte ihr Spiegelbild immer noch zu demselben sommersprossigen rothaarigen Gauner. Errötete Wangen. Fieberhaft leuchtende blaue Augen. Violette Lippen und klappernde Zähne trotz des warmen Wassers. Das war sie, Clarke O'Leary, Kleinganove. Manchmal übersinnlich, manchmal unecht. Immer eine Träumerin.

Denk nach, Clarke. Atme. Erinnere dich.

Die Welt war verrückt geworden. Sie war gerade aus dem Kasino gekommen. Mit ihren Fähigkeiten der Präkognition konnte sie normalerweise herausfinden, wann die Karten in ihrem Sinne spielten. Normalerweise. Aber an diesem Abend war sie früh nach Hause gegangen. Das Kasino war geschlossen gewesen.

Warum war das Kasino geschlossen?

Wegen des Krieges. Sie hatten sich in Sicherheit geglaubt, dass die Bomben Vegas nicht getroffen hatten, aber es war der Fallout, um den sie sich hätten sorgen müssen. Der Krieg holte alle ein, und die, die er verfehlte, wurden vom verbrannten Himmel aufgefressen. Die Wettermuster änderten sich. Ernten wuchsen nicht mehr. Atomkraftwerke gerieten in die Kernschmelze. Überall auf der Welt rissen tektonische Plattenbewegungen Gebäude ein, als sich das Land verschob. Sie versuchten, ihr normales Leben so lange wie möglich fortzusetzen, in der Hoffnung, dass sie in Sicherheit sein würden. Bis sie es nicht mehr waren.

Eine Welle zog sich wie eine Decke von ihren Beinen zurück und entblößte fadenscheinige Jeans und ehemals weiße Tennisschuhe, die jetzt braun und voller Löcher waren. Sie tippte auf ihre Uhr. Tot. Ihr rostiges Bettelarmband klirrte, und die passenden Ohrringe wippten an ihren Ohren. Ihr Vater hatte ihr den Schmuck geschenkt. Ein Geschenk für jedes wichtige Ereignis in ihrem Leben. Ein Kerzenanhänger für ihren süßen Sechzehnten. Ein Eisanhänger zu ihrem Schulabschluss. Die Uhr, als ihre Mutter sie verließ. Ihr Vater war kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag gestorben. Herzinfarkt.

Aber das war Jahre her. Sie schüttelte die Erinnerungen ab und zupfte an ihrer sich auflösenden Kleidung. Wenn das das Outfit war, das sie gestern getragen hatte, warum fiel es dann auseinander? Warum war ihr Armband so verrostet? Und das seltsame Erbrochene...

Etwas landete auf ihren Wimpern und sie blinzelte. Ein weiteres Ding geriet in ihr Auge. Sie schob das nasse Haar von ihrer Wange und klemmte es um ihr Ohr. Das unverwechselbare Schneegestöber schwebte herab und bestäubte ihr Gesicht. Das Wunder wärmte sie, und dann kam die Erinnerung.

Sie war aus der Wohnung getreten, weil es geschneit hatte. In Vegas. Das war das Letzte, woran sie sich erinnerte.




Kapitel 2

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Kapitel zwei

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Fünfzig Jahre Jagd auf abtrünnige Menschen hatten Rush dazu gebracht, eine Frau anzustarren, während sie in den heißen Quellen eines Sees badete. Seinem See. Er schrubbte sich das Gesicht über die Absurdität und trat aus dem Wald, um besser sehen zu können, aber er konnte sich den Hohn nicht verkneifen. Er, ein Ex-Guardian, der wie ein Teenager lachte.

"Was meinst du", brummte er zu dem grauen Wolf neben ihm. "Sieht sie gut genug zum Fressen aus?"

Die meiste Zeit des letzten Jahrzehnts war der rauflustige alte Wolf Rushs ständiger Begleiter gewesen. Er und sein Rudel Schneewölfe jagten derzeit in den umliegenden Wäldern. Obwohl sich Rush seit Jahrzehnten nicht mehr in die Wolfsgestalt verwandelt hatte, witterten die Einheimischen ihn immer noch als verwandten Geist und verneigten sich vor seiner Energie.

Rush zuckte zusammen. Er gehörte zwar nicht mehr zur ursprünglichen Nightstalk-Familie, aber er hatte eine neue Familie gegründet. Ein neues Rudel.

Gray knurrte und leckte sich über die Zähne, ohne die Frau, seine Beute, aus den Augen zu lassen. Ihre Beute. Rushs Fluch verbot es ihm, ein anderes Lebewesen zu berühren, aber der Wolf an seiner Seite war frei. Das Rudel half Rush bei der Jagd auf abtrünnige Menschen, die in ihr Gebiet eindrangen. Durch sie konnte Rush das Reich von Elphyne weiterhin sicher halten, auch wenn seine Aufgabe als Wächter beendet war.

Die Frau hatte überlanges rostrotes Haar. Blasse, cremefarbene Haut. Einen zarten Hals, der den Blick hinunter zu den prallen Brüsten lenkte, die ihr Oberteil spannten. Sie war eine Schönheit wie keine andere, aber für jemanden wie ihn würde sie für immer unerreichbar bleiben. Er zupfte am Hals seines pelzgefütterten Umhangs. Trotz des Schnees, der ihn umgab, kochte er.

"Vielleicht eine Nymphe, die im Wasser spielt?", murmelte er.

Gray schnaubte.

Vielleicht.

Sie konnte Rush nicht sehen. Keiner konnte das. Dafür hat der Fluch auch gesorgt. Also betrachtete er sie mit offenen Augen.

Sie trug seltsame, zerschlissene Kleidung, wie er sie noch nie gesehen hatte. Rush war durch ganz Elphyne gereist, sogar bis in die verbotene Kristallstadt, wo die Menschen die Fae bei Sichtkontakt töteten... wenn sie ihn sehen konnten. Aber diese Frau, ihre Kleidung war seltsam. Sie zerrte an ihren Schuhen.

Ein Knurren entrang sich seiner Kehle, als ein Lichtsplitter seine Augen traf.

"Metall", zischte er zu Gray. "Sie trägt Metall an ihrem Handgelenk."

Seine Hand wanderte zu seinem Gürtel und schwebte über dem Knochenmesser, das noch blutig war von seiner letzten Jagd. Das Messer sang fast, als seine Handfläche den Griff berührte. Es wollte wieder heraus, und als die Frau ihr langes rotes Haar hinter ein kleines rundes Ohr steckte, gab Rush dem Messer, was es wollte. Er zog es heraus.

Sie ist ein Mensch.

Mit zusammengebissenen Zähnen befahl er Gray: "Geh zurück zum Rudel. Warte auf den Befehl."

Gray schnüffelte aus Protest.

Verdammt noch mal. Er hätte sein Schwert Starcleaver mitnehmen sollen. Damit hätte er wenigstens weniger Chancen, sie zu berühren und den Schmerz auszulösen, der mit dem Fluch einherging. Ein weiterer Befehl lag ihm auf der Zunge, und dann erregte eine Bewegung in der Nähe des Sees seine Aufmerksamkeit. Mehrere Körper krochen von den Seiten auf die Frau zu. Zwei, drei... sechs. Sechs Feen. Und - Rush schnupperte die Luft mit einem kehligen Knurren - jemand, den er mehr hasste als alles andere auf der Welt. Thaddeus. Sein Onkel. Und jetzt Alpha des Crescent Hollow-Wolfsmenschenrudels.




Kapitel 3 (1)

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Drittes Kapitel

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Das Heulen eines Wolfes lenkte Clarkes Aufmerksamkeit auf die Schatten des Waldes. Die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf. Sie kroch weiter hinaus ans Ufer und ließ das warme Wasser hinter sich. Ein Gefühl legte sich um ihre Brust. Das vertraute Brummen der Vorahnung. Und dann ... Vorsicht. Jemand oder etwas beobachtete sie aus der Dunkelheit des Waldes. Das Gefühl kroch ihr das Rückgrat hinauf, und dann wusste sie es. Etwas jagte sie. Es war dasselbe wie bei allen ihren Vorahnungen. Ob gut oder schlecht, das Gefühl, das sie in ihrem Brustkorb spürte, sagte ihre eigene Zukunft voraus, wenn sie die aller anderen in Farbfilmen sah.

Ein weiteres Heulen.

Der Atem blieb ihr in der Kehle stecken, ihr Puls beschleunigte sich, und sie schielte, um die Gegend nach der Gefahrenquelle abzusuchen.

Sie fand sie.

Aber nicht in den Wäldern, wie sie gedacht hatte. Kauernde, feindselige Schatten kamen auf sie zu. Zwei, vielleicht drei von jeder Seite. Von rechts schlichen muskulöse Männer mit langen weißen Haaren auf sie zu. Andere näherten sich von links. Das Summen in ihrer Brust verriet ein schlechtes Gefühl, so wie jedes Mal, wenn Clarke in ihrer Vergangenheit in der Nähe eines bösen Menschen gewesen war. Diese Männer passten in das Schema. Alle hatten Waffen in der Hand - Schwerter, Äxte, Hämmer. Keine davon war aus Metall, aber sie sahen trotzdem gefährlich und wild aus. Hölzerne Griffe mit cremeweißen Klingen. Sie schluckte. Knochen. Sie waren aus Knochen gemacht.

Lauft.

Lauft!

Der einzige Ausweg war der Wald vor ihr. Sie ignorierte den Protest ihres steifen Körpers und rannte los. Ihre Füße flogen über das aufgeweichte Ufer. Die Haare peitschten hinter ihr, und der Wind flüsterte an ihrer Stelle. "Lauf schneller. Sie sind hinter dir her. Sie werden dich auffressen. Lauf."

Und dann hörte sie es.

Dumpfe Schritte hinter ihr. Jeder Schritt, jeder bewölkte Atemzug, wurde von einem tieferen, schwereren widerhallt. Kehlig. Mächtig. Sie kamen näher. Näher. Fast... Schrecken erfüllte sie, strömte aus ihrem Inneren. Etwas stieß gegen ihren Rücken und ließ sie taumeln. Sie stieß einen Schrei aus. Ihr Schrei erschütterte die Bäume und hallte über das Wasser wider. Vögel flogen erschrocken in die Luft.

Etwas traf sie zwischen den Schulterblättern und ließ ihr die Luft aus den Lungen strömen. Sie stürzte nach vorne auf den harten Schnee, nur wenige Zentimeter vom Waldrand entfernt. Versteckte scharfe Gegenstände gruben sich in ihre kalten Handflächen, als sie wie auf einem Schlitten über den Boden glitt. Ihre Hände stießen auf etwas Glattes unter dem Schnee und sie versuchte, es zu greifen, konnte aber keinen Halt finden. Als sie stehen blieb, ergab das, was sie unter dem Schnee sah, keinen Sinn mehr. Das vertraute Muster auf dem glänzenden Plexiglas gehörte nicht hierher. Rot. Gelb. Blau. Weiß. Das konnte nicht sein. Aber das war es. Eine Sekunde, mehr brauchte sie nicht, und dann machte es in ihrem Kopf Klick. Sie war auf das "Willkommen in Las Vegas"-Schild gefallen, rissig und verrottet.

Alt.

Uralt.

Etwas Schweres landete auf ihrem Rücken und rüttelte sie aus ihrem Schock heraus. Es drückte sich mit einem bestialischen, warnenden Knurren nach unten, das ihr Hitze in den Nacken hauchte. Ihr Gesicht wurde gegen das Schild gepresst, bis ihre Nase schmerzte. Sie wimmerte, zappelte und bockte verzweifelt, aber das Ding auf ihrem Rücken war zu schwer, zu stark. Und dann spürte sie, wie es in ihr nasses Haar schnüffelte und ihren Duft einatmete. Clarke erstarrte wie versteinert. Was zum Teufel war das?

Etwas Weiches und doch Raues erforschte den Grat ihres gebogenen Ohrs, das von oben nach unten verlief. Empört drückte sie ihre letzte Kraft in ihre Glieder, aber sie zuckte nur unter dem immensen Druck zusammen. Sie schlug auf ihr Kinn. Ein Schwindelgefühl trübte ihre Sicht.

Eine tiefe männliche Stimme dröhnte heiß in ihrem Ohr. "Beweg dich nicht, dreckiger Mensch."

Ein Mann. Kein Ungeheuer. Männer waren aus Fleisch und Blut, keine Wesen aus Schrecken und Träumen. Männer konnte man bekämpfen. Männer konnten besiegt werden.

"Ich sollte dich auf der Stelle töten", sagte er und drückte ihr etwas Kaltes und Hartes an den Hals. Es war ein Messer. Da war sie sich sicher. "Aber ich glaube, meine Soldaten sind hungrig."

Ein Chor von kichernden Männern und knirschenden Stiefeln kündigte weitere Angreifer an. Der Hunger, von dem er sprach, war kein Essen. Sie konnte fast spüren, wie ihre feindselige Energie sie wie ein lebendiges Wesen umgab. Jeder Instinkt in ihrem Körper schrie, dass sie ihr wehtun, sie beanspruchen, sie zerstören würden.

Niemals.

Sie würde sich nie von Bishops Boss entführen lassen. Und sie würde es auch nicht von diesen Männern zulassen. Clarke biss die Zähne zusammen, stieß sich ab und kletterte vorwärts, krallte sich am Waldrand fest, griff nach dem Dreck und den Blättern, um sich festzuhalten. Nur noch ein bisschen weiter. Nur einen Zentimeter.

Finde einen Felsen. Einen Stein. Ein Stück des Zeichens.

Das Männchen hinter ihr fluchte, packte sie an den Knöcheln und zerrte sie mit einem Grunzen zurück. Sie grub sich in den Boden, suchte nach Halt, aber es war sinnlos. Er war stark, und als er ihren Körper so drehte, dass sie auf dem Rücken lag, wusste sie warum. Ihr Albtraum war real.

Ein Mann ragte über ihr auf, fast zwei Meter groß. Pelzgefütterter Umhang. Langes silberweißes Haar, das im Nacken zusammengebunden war. Eine gefurchte Narbe in der Wangengrube. Er sah aus wie ein Mittdreißiger, aber die Bedrohung in seinen Augen erzählte eine andere Geschichte. Sie waren voller uralter Grausamkeit, und als er mit anzüglichem Wissen grinste, lief es ihr kalt den Rücken herunter.

"Was haben wir denn hier?", brummte er.

Schatten drängten sich um sie herum. Hirschhörner ragten aus dem Kopf eines stämmigen Mannes, der einen Langbogen über die Schultern geschnallt hatte. Zwei Männer hatten Widderhörner, die sich in ihrem dunklen, öligen Haar kräuselten. Auch sie hatten gespaltene Füße. Und als ihr Blick wieder zu ihrem Entführer wanderte, erkannte sie, dass sie alle eines verband.

Spitz zulaufende Ohren.

An der Spitze ein leichter Pelzbesatz.

War dies eine Kostümparty? Eine Art verrückte Anime-Cosplay-Convention? Auch wenn es unlogisch war, versuchte ein Teil ihres Verstandes, sie zurück nach Vegas zu schicken, zu irgendeiner Ausrede, die dies zu einem Traum machte. Aber das Zeichen unter ihrem Körper erzählte eine andere Geschichte. Die alte Dose im See. Ihr verrosteter Schmuck...

Die Ohren des Vernarbten waren abgeflacht. Er fletschte bösartige Zähne, die zu einem wilden Tier gehörten.

Clarkes Finger krümmten sich um verschneiten Dreck, und sie warf ihn ihm in die Augen.

Er wich mit einem Lächeln aus, das seine kalten Augen nicht traf.




Kapitel 3 (2)

Der Hirschmann biss laut die Zähne zusammen. "Ich glaube nicht, dass du ihr das durchgehen lassen solltest, Faddeus."

"Ich heiße Thaddeus, du Schwachkopf. D-d-d. Crimson, rette mich." Ihr Entführer rollte mit den Augen, doch dann änderte sich seine Stimmung schlagartig. Er war auf ihr, drückte sie mit seinem kräftigen Körper zu Boden, packte schmerzhaft ihr Kinn und zwang ihre Lippen, sich wie ein Fisch zu verformen. Er zwang sie, in seinen gelben Blick zu schauen. "Das wirst du mir büßen, Menschenmädchen."

Dann war sein Gewicht von ihr genommen. Er bellte seinen Männern zu: "Hängt sie auf."

Hände aus Stahl packten sie von allen Seiten und trugen sie zu einem Baum. Sie drückten sie mit dem Rücken dagegen und fesselten ihre Handgelenke an den Baum.

"Lasst mich los, ihr spitzohrigen Biester!" Sie stieß einen Fußtritt aus.

Aber sie lachten nur und wichen aus. Die Aufregung rollte ebenso von ihnen ab wie die Angst, die sich in Clarke wälzte. Einer von ihnen schlug sie auf die Wange, bis ihre Augen verschwammen. Der Schmerz betäubte ihren Verstand und sie erbrach sich vor Übelkeit.

Noch mehr grausames Gelächter.

Thaddeus, scheinbar ihr Anführer, pirschte sich mit einem neugierigen Funkeln in den Augen an sie heran. Sein Knochenschwert schleifte träge hinter ihm durch den Schnee. Er hob mit der Spitze den zerrissenen Saum ihres Hemdes an und warf einen frechen Blick darunter. Dann hob sich das Schwert, zerfetzte ihr Hemd in zwei Teile und entblößte ihren schmutzigen BH.

Dieser Knochen war scharf. Er würde tief schneiden.

Ermutigende Pfiffe spornten Thaddeus an, und er blähte seine Brust auf. Er streifte die Schwertspitze bis zu ihrem Kinn, schob dann sanft ihr Haar aus dem Weg und inspizierte erneut ihr Ohr. Einen Moment lang verengten sich seine Augen und wurden nachdenklich.

"Rotes Haar", murmelte er leise. "Rot stand nicht auf der Liste. Das heißt, du gehörst mir."

Die Spitze seiner Klinge blieb an ihrem Ohrring hängen, und er riss ihn aus ihrem Ohrläppchen. Qualen explodierten. Sie schluckte und wiederholte ein Mantra in ihrem Kopf. Zeig keine Schwäche. Du bist kein Opfer. Du bist eine Überlebenskünstlerin.

Als sie nicht reagierte, stieß er einen enttäuschten Seufzer aus. "Und ich wollte dich eigentlich nur zu meinem eigenen Vergnügen behalten. Bei deinem Gesicht hätte ich dich fast für eine Elfe gehalten. Beinahe. Nun gut. Ich schätze, das Einzige, was man mit deiner Art noch machen kann, ist, dich als Sport zu benutzen." Er lehnte sich nahe heran, sein abgestandener Atem auf ihrer Wange. "Meine Leute sind schon seit Tagen auf der Jagd. Wir dürfen nicht mit den anderen Menschen spielen, die wir gefunden haben, aber du stehst nicht auf der Liste. Das bedeutet, dass du mir gehörst."

Clarke spuckte ihm ins Gesicht.

Eine Rückhand auf ihre Wange ließ ihr Gesicht zur Seite kippen. Das Seil zerrte heftig an ihren Handgelenken und hielt sie aufrecht.

Doch dann geschah etwas Seltsames. Durch verschwommene Augen sah sie einen großen, gut gebauten Fremden, der lässig in die Gruppe hineinschlenderte und sich gegen einen Baum lehnte. Einer von ihnen, aber ... nicht. Wo die anderen ein kränkliches Vibrieren in ihrer Brust auslösten, verursachte dieser ein gutes Kribbeln. Flatterhaft. Anders war es nicht zu erklären. All der Schmerz, die Angst und der Schrecken in ihrem Körper entluden sich, als sie dem goldäugigen Mann in die Augen sah. Nein... nicht Mann. Männlich. Wie die anderen war er das Männchen einer neuen Spezies. Silbernes, schulterlanges Haar war nach hinten gezogen und enthüllte pelzbesetzte, spitze Ohren. Ein kurzer Bart umspielte sein scharfes Kinn. Ungezügelte Neugierde umspielte sein hübsches Gesicht. Die Tatsache, dass er sich nicht an ihrem Spott beteiligte, zeigte, dass er nichts zu beweisen hatte. Er war sich seiner eigenen Stärke bereits bewusst.

Er war genauso groß wie Thaddeus, genauso muskulös, aber in Sachen Kultiviertheit eine Welt für sich.

"Hilfe", krächzte sie.

Dunkle Augenbrauen hoben sich, und er schaute über seine Schulter, als ob sie mit jemand anderem sprach.

Ihre Angreifer stürzten sich weiter auf sie. Das erzwungene Ausziehen ihres Schuhs verlangte ihre Aufmerksamkeit, aber sie weigerte sich zu akzeptieren, was es bedeutete. Sie spürte bereits, wie ihr Bewusstsein versuchte, die physischen Beschränkungen ihres Körpers zu verlassen, um sich von dem zu distanzieren, was gleich geschehen würde, aber sie wandte ihren Blick nicht von dem goldäugigen Fremden ab. Er stieß sich vom Baum ab und schlich auf sie zu, schlängelte sich zwischen den männlichen Körpern hindurch, die sich die Show ansahen, die intensiven Augen immer auf Clarke gerichtet. Niemand sonst sah ihn, aber sie wichen aus, als ob sie den Wind spürten und sich dem Sturm entgegenstellten.

In diesem Mann steckte Macht. Sie leckte an ihrer Haut.

Die anderen machten keine Anstalten, von seiner Anwesenheit zu wissen. Sie rippten weiter und klopften sich gegenseitig auf die Schulter für ihren köstlichen Fund, ein Bonus, wenn man bedenkt, dass sie mit ihrer früheren Jagd nicht spielen durften.

"Ihr könnt mich sehen", sagte der Fremde mit einer tiefen Stimme wie Donnergrollen.

"Darf ich das nicht?"

Ein weiterer Schuh wurde ausgezogen. Wieder schallendes Männergelächter. Und dann kam ein Mann mit einem Widderhorn und einem lasziven Blick auf sie zu. Seine dicken, stummeligen Finger gruben sich in ihre Jeans und zogen sie herunter. Er hatte Haare auf den Knöcheln.

Clarke stieß einen Schrei der Gegenwehr aus und stieß sich ab. Aber das gefiel ihnen. Ein anderer packte einen Knöchel, ein dritter den anderen. Jemand saugte an ihrem Zeh. Es waren zu viele Hände. Zu viele Gesichter. Vier, fünf von ihnen? Thaddeus sah ein paar Schritte zurück und genoss jeden Augenblick, während er mit einem Messer an seinen Nägeln zupfte.

"Komm schon!" Tränen brannten in Clarkes Augen, als sie sich an den Fremden wandte. Warum wollte er nicht helfen? "Sei kein Arsch. Tu etwas."

"Oh ja, du wirst betteln", lachte Thaddeus. "Du wirst betteln bis zum Schluss. Das tun die Menschen immer." Er drehte sich zu seiner Mannschaft um, stützte einen Stiefel auf einen Felsen und lehnte sich dann auf sein Knie. "Ist es nicht so? Die Menschen und ihr ekelhaftes Leben ohne Mana. Man sollte meinen, sie würden ihr erbärmliches Dasein gerne früher beenden, aber sie wollen immer verschont werden. Und wofür?"

Seine Männer hörten auf, sie zu betatschen, und verzerrten verwirrt das Gesicht.

"Die Menschen haben nichts", erklärte Thaddeus. "Deshalb wollen sie unser Land. Das Land, das wir uns mit Blut, Schweiß und Tränen verdient haben. Das Land, das wir wieder zum Leben erweckt haben und das jetzt voller Fülle und Magie ist. Während sie zwischen kalten Mauern leben, haben wir das hier!" Er deutete auf das Grün, das unter dem Schnee hervorbrach.

Clarke sah ebenfalls hin. Um die Wahrheit zu sagen, es war grüner, als sie es in einem kalten Gebiet erwartet hatte. Als sich der nukleare Winter gelegt hatte, war die Hitze von Vegas dem Eis gewichen. Die gesamte Pflanzenwelt hatte gelitten. Nicht viel wuchs so üppig wie hier.




Kapitel 3 (3)

Die Männer schrien ihre Zustimmung zu etwas, das Thaddeus erklärt hatte. Clarke stimmte in den letzten Teil ein.

"... deshalb bin ich der Alpha von Crescent Hollow. Euer Herr. Ich bin der einzige Nightstalk, der euch vor den Bedrohungen der Feen und der Menschen schützen kann. Ich bin der Einzige, der beide Seiten des Spiels spielen und gewinnen kann. Ich bin der einzige Nightstalk, der dich auf diese Weise belohnen wird." Er gestikulierte zu Clarke, zu den drei, die sie berührten und befummelten.

Sie jubelten.

Ein Ausdruck von Abscheu geisterte über die Züge des Fremden. Er sah Clarke kühl in die Augen.

"Ich werde Ihnen helfen."

"Danke", murmelte sie.

Thaddeus lachte. "Danken? Seid Ihr verrückt? Sag niemals danke zu einer Fee. Das bedeutet, dass du in unserer Schuld stehst."

Clarke ließ ihren Blick wieder zu dem Fremden gleiten. War das wahr?

Er nickte knapp. "Ich brauche etwas als Gegenleistung. Eine Abmachung."

Willst du mich verarschen? "Gut. Wie du willst. Ich tue alles, was du willst."

Ihre Angreifer brachen in schallendes Gelächter aus.

"Habt ihr das gehört? Stellt euch auf, Fee", sagte einer von ihnen. "Ihr müsst euch nicht in Heiden verwandeln. Wir können teilen."

Eine lange, spitze Zunge fuhr über ihr Gesicht und sie erschauderte vor Abscheu. Eine weitere feuchte Zunge traf die Haut ihres Bauches.

"Was", flüsterte sie. "Was soll ich denn sagen?"

"Sag, dass du mehr willst, Weib", sagte einer ihrer Angreifer und lachte dann.

Sie biss die Zähne zusammen. Warum konnten sie den Fremden nicht sehen? Oder ihn hören?

Der Fremde warf eine Seite seines Umhangs über eine Schulter und krempelte dann seinen Ärmel hoch, um einen mit blau leuchtenden Glyphen bedeckten Unterarm zu enthüllen.

"Du kannst gehört werden, wenn ich es nicht kann", erklärte er. "Du wirst also meine Stimme sein, wo ich nicht sprechen kann. Du wirst meine Hände sein, wo ich nicht berühren kann. Verstehst du das?"

"Ja, verdammt noch mal", schrie sie ihn an. "Tu's doch endlich." Was auch immer er vorhatte. Tun Sie es jetzt.

Die Männer um sie herum begannen, sich gegenseitig seltsam anzuschauen.

"Ich hatte noch nie einen willigen Teilnehmer, Boss", bemerkte ein Widderhörniger.

Thaddeus, der immer noch mit der Spitze eines kleinen Knochenmessers an seinen Nägeln zupfte, zuckte nur mit den Schultern. "Man lernt jeden Tag etwas Neues."

Clarke blickte den gut aussehenden Fremden finster an.

"Sie müssen diese Dinge für mich tun", fügte er hinzu. "Sind Sie einverstanden?"

"Ich habe bereits ja gesagt."

"Ich wollte nur sichergehen." Seine Lippen verzogen sich zu einem langsamen, verruchten Lächeln. Clarkes Herz setzte einen Schlag aus, und einen Moment lang dachte sie, dass die guten Schwingungen, die sie von ihm empfangen hatte, falsch waren, aber er schlug seine Handfläche auf ihre. Ein tiefer elektrischer Schlag ließ ihre Finger verkrampfen und schoss Hitze über ihren Arm.

Seine Augen weiteten sich. "Ich kann dich berühren."

Er war ihr so nah, dass sich seine Wimpern voller Ehrfurcht auf sie senkten. Ein seltsames blaues Tränen-Tattoo glitzerte unter seinem Auge. Clarke hatte keine Zeit, sich zu fragen, was es bedeutete, und dann verstärkte sich die Elektrizität an ihren gemeinsamen Händen. Energie und Licht kräuselten sich zwischen ihren Berührungen und tauchten die Umgebung in ein blaues Relief.

"Dann sind wir verbunden", murmelte er und ließ sie los.

Das Licht flackerte nur kurz auf, gerade lange genug, dass Clarkes Angreifer vor Schreck zurücksprangen.

"Hexe", rief jemand.

Thaddeus antwortete ruhig: "Unmöglich. Sie ist ein Mensch. Sie wurde von der Quelle verlassen."

"Beeil dich!" schrie Clarke ihren vermeintlichen Retter an. Der Idiot starrte immer noch hochmütig auf seine Handfläche.

Als er aus seiner Benommenheit erwachte, zwinkerte er ihr zu - der Bastard zwinkerte! - und stieß dann einen schrillen Pfiff aus. Zusammenzuckend schloss Clarke die Augen, drehte sich zur Seite und wartete darauf, dass etwas passierte. Aber nichts.

Sie öffnete die Augen und sah, wie sich ihre Angreifer versammelten. Sie hatten den Pfiff nicht gehört. Keiner von ihnen. Vielleicht war das alles nur ein Traum, eine Wahnvorstellung. Vielleicht lag sie immer noch auf dem gefrorenen Hof in Vegas und hatte das Zeichen gesehen, bevor sie ohnmächtig geworden war. Das ergab mehr Sinn als die Beweise, die man ihr vorgelegt hatte... dass sie in einer Zeit aufgewacht war, die schon lange hinter ihr lag.

Doch dann ertönte in der Ferne das erste eindringliche Heulen eines Wolfes.

Und dann noch eines.

Und noch eines.

Jedes Mal wurde das Heulen lauter.

"Verdammt", spuckte Thaddeus. Er richtete sein Messer auf den Mann mit dem Hirschgeweih. "Nimm die linke Seite." Er deutete auf die Widder. "Nach rechts." Dann zu den übrigen Männern: "Ihr Wölfe kommt mit mir."

Wölfe? Sie sahen aus wie normale Männer mit ungewöhnlichen Ohren. Clarke warf einen Blick auf ihren Retter. Seine Ohren spitzten sich, als hätte er die Maus gefangen, und dann blitzte er sie mit einem Grinsen an. Er hatte die Art von Lächeln, die ein Gesicht verwandelt. Es erzeugte doppelte Klammern neben seinem Mund, Falten neben seinen Augen und ansteckende Fröhlichkeit in Clarkes eigenem Körper. Die Worte verließen ihren Verstand.

Nur für einen Augenblick.

Dann verdrängte der Schock alles, als ein Rudel knurrender Wölfe aus den Bäumen auftauchte. Einer nach dem anderen kamen die wilden Tiere näher und fletschten die Zähne unter den bebenden Lippen. Ein grauer Wolf fixierte Thaddeus mit zielstrebigem Blick.

Thaddeus schritt in die Mitte der kleinen Lichtung und warf seiner Mannschaft einen beschwichtigenden Blick zu. Irgendetwas in der Art von: Ich mach das schon. Dann ging er in Angriffsposition und knurrte den grauen Wolf an.

Energie explodierte auf der Lichtung. Clarke hatte das Gefühl, dass sie den Schwanz einziehen und auf die Bäume rennen sollte, aber der graue Wolf wich nicht zurück. Er schritt auf Thaddeus zu und verstärkte die Kraft seines Knurrens.

Erschrocken und ein wenig verwirrt blinzelte Thaddeus. Er stieß ein kurzes, ohnmächtiges Lachen aus und schien sich dann zu sammeln. Er knackte mit dem Nacken, konzentrierte sich wieder auf den Wolf und schüttelte seine Fäuste aus. Als er dieses Mal knurrte, verwandelte sich sein Körper. Energie strömte aus ihm heraus. Aus seinen Fingern ragten Krallen heraus. Seine Nase verlängerte sich. Seine Eckzähne verlängerten sich über seine Unterlippe, und das tiefe Alphaknurren, das aus seinem Hals kam, ließ jede Bewegung in Clarkes Körper erstarren. Er war mehr Wolf als Mensch. Jede Neigung in ihr wollte, dass sie sich auf den Boden legte und unterwarf.

Der graue Wolf hielt inne. Er hörte auf zu knurren und heulte. Auch er spürte die treibende Kraft des Knurrens des Alphas.

Mit einem selbstgefälligen Grinsen trat Thaddeus vor.

"Gray", warnte ihr Retter.

Doch der Wolf rollte sich ein und zeigte seinen Bauch.

Ein Fluch entrang sich dem Mund ihres Retters. Er warf Clarke einen besorgten Blick zu und rang offensichtlich mit einer Entscheidung, die er nicht treffen wollte. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Wölfe.

"Greift an", befahl er, die Stimme so kiesig wie die von Thaddeus während der Verwandlung. Kraft explodierte aus ihm. Clarke konnte sie auf ihrer Haut spüren, als wäre sie zu nahe an ein Feuer gekommen.

Das Wolfsrudel veränderte sich. Die Unterwerfung wich der Dominanz. Sie stürzten sich auf Clarkes Angreifer und bissen sich wild auf jedes Stück Haut, das sie finden konnten. Der Gestank von frischem Blut erfüllte die Luft, und sie wurde ohnmächtig. Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit trafen sie mitten in die Augen. Sie stolperte in eine Gasse und fand Bishop und seine Männer, die jemanden hinrichteten. Ein Schuss. Blut. Gehirne. Das verschwommene Video eines Mannes, der das Ganze von einem Smartphone aus beobachtete. Das säuerliche Brennen eines Tequila Sunrise, der ihre Kehle hinaufgewürgt wurde.

Eine Welle von Schwindelgefühl trieb Clarke zur Seite, um sich zu übergeben. Etwas wie Schlamm kam wieder heraus. Sie stöhnte auf. So eklig. Hitze und Schweiß kribbelten auf ihrer Haut. Sie konnte gerade noch registrieren, wie Thaddeus den Befehl zum Rückzug gab, als Schwärze ihre Sicht einschränkte.

Alles wurde unscharf. Nein.

Nein, nein, nein.

Nicht jetzt. Nicht...




Es gibt nur begrenzt Kapitel, die hier eingefügt werden können, klicken Sie unten, um weiterzulesen "Wiederholung der Sünden"

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