Endlose Momente in einem sich verändernden Herzen

Kapitel 1

Julian West und Arthur Gray standen kurz vor der Scheidung.

Es war weder eine dritte Partei beteiligt, noch stritten sie sich. Es war einfach so, dass Julian so lange zu Arthur aufgeschaut hatte, sich erschöpft fühlte und schließlich erkannte, was es bedeutet, sich selbst zu demütigen.

Also machte er Arthur in aller Ruhe den Vorschlag, sich scheiden zu lassen, und dieser stimmte ebenso gelassen zu.

Eine einvernehmliche Trennung war immer der beste Weg.

Doch am Vorabend der offiziellen Unterzeichnung der Scheidungspapiere entdeckte Julian, dass sich sein baldiger Ex-Mann in ein achtjähriges Kind verwandelt hatte.

Julian: "Was zum Teufel?!

Es war nicht so, dass sie sich nicht geliebt hätten, aber Arthur war immer zurückhaltend und ausdruckslos gewesen. Julian hatte seine Gefühle jahrelang unterdrückt, und jetzt brachen sie hervor wie ein Damm.

Die Erzählung war dramatisch und emotional, geprägt von Wendungen, die beide quälten.

Content Tags: Gequälte Liebe, Wiederaufgeflammte Romanze, Freunde aus der Kindheit, Siebenjähriges Jucken

Stichwörter: Hauptcharaktere: Julian West, Arthur Gray ┃ Nebenfiguren: Frederick Gray ┃ Andere:

Kapitel 2

An diesem Samstag hatten Julian West und Arthur Gray vereinbart, sich zu treffen und ihre Scheidungspapiere zu unterzeichnen.

Es war der Abend ihres zehnten Hochzeitstages. Julian West hatte drei Stunden lang allein im dunklen Wohnzimmer gesessen und schließlich kurz vor Mitternacht auf die Rückkehr von Arthur Gray gewartet.

In dieser Nacht war es besonders kalt. Die Duftkerzen waren ausgebrannt, und das Essen auf dem Tisch war längst kalt geworden, eine fettige Schicht hatte sich darüber gelegt und es fast ungenießbar gemacht. Das Ticken der Standuhr erfüllte die Stille, und plötzlich begriff Julian, dass sein Warten auf Arthur wie der Sekundenzeiger dieser Uhr war, der sich endlos drehte, ohne dass ein Ende in Sicht war.

Und so sagte Julian, als Arthur Gray durch die Tür trat und gerade begann, seinen Mantel abzulegen, schlicht und einfach: "Lassen wir uns scheiden.

Arthur hielt in der Tür inne, seine Hand blieb mitten in der Bewegung stehen. Nach einem Moment fuhr er langsam fort, seinen Mantel abzulegen, und stand da wie vor zehn Jahren, groß und gut aussehend. Eine Hälfte seines markanten Gesichts war in einen sanften Lichtschein getaucht, die andere Hälfte war im Schatten verschwunden. Arthur starrte Julian aufmerksam an, der den Blick erwiderte, und der Raum war in eine gespenstische Stille gehüllt, stiller als ein Grab.

Nachdem eine Ewigkeit vergangen war, rückte Arthur seine Fliege zurecht, seine Stimme war ruhig und gemessen, als er antwortete: "Okay.

In diesem Moment spürte Julian, wie eine Welle der Erleichterung über ihn hereinbrach.

Er hatte zehn Jahre damit verbracht, Arthur Gray zu verfolgen, und dann weitere zehn Jahre damit, einfach nur zusammen zu existieren.

Sie kannten sich, seit sie dreizehn waren, und jetzt, in ihren Dreißigern, erkannte Julian, dass es nicht daran lag, dass er unzulänglich war. Das Schicksal hatte einfach entschieden, dass Arthur Gray ihn niemals lieben konnte, und keine noch so große Anstrengung würde daran etwas ändern.

Er fühlte sich wie die Clowns aus Romanen und Theaterstücken, die zwei Jahrzehnte lang versucht hatten, Arthur zu unterhalten. Ohne jedes Fünkchen Würde war alles, was er erhalten hatte, Arthurs widerwillige Anerkennung.

Arthur war ein guter Mann, ein unterstützender Ehemann, ein hingebungsvoller Vater. Er hielt sein Privatleben sauber, ging nie auf Abwege, teilte sich die Hausarbeit - bis auf die Küsse, die nie kamen. Er war in jeder Hinsicht perfekt, außer dass er Julian nicht liebte.

Wem konnte er die Schuld geben?

Dem Dopaminrausch der neu entdeckten Liebe die Schuld geben?

Julian war erschöpft, unglaublich müde.

Er war nicht mehr jung. Anders als damals, als selbst Gleichgültigkeit ihn nicht davon abhielt, Arthur hinterherzujagen, wo ein Blick zurück gereicht hätte, um ihn durch die kältesten Winter zu bringen.

Als er die Frage der Scheidung stellte, klammerte er sich noch an einen Funken Hoffnung. Wenn Arthur nur "Nein" sagen würde, nur diese einfache Ablehnung, würde er vielleicht umkehren und dankbar für die Chance sein, noch ein wenig länger hinter Arthurs Schatten herzujagen.

Aber Arthur antwortete: "Okay".

Vielleicht war es an der Zeit, danke zu sagen. Damit war der jahrzehntelange Kreislauf der Verleugnung endlich durchbrochen.

Julian wurde klar, dass Arthur eine Zeit lang ungeduldig auf ihn gewartet haben musste, bis er es als Erster ansprach. Er dachte sich, dass Arthur ein guter Mensch war - wenn er einen Heiratsantrag machte, wehrte er sich nicht, was sicher bedeutete, dass er sich in gewisser Weise verpflichtet fühlte, auch wenn keine Liebe da war.
Ihre Beziehung hatte sich Schritt für Schritt entwickelt - sie gingen miteinander aus, schliefen miteinander, heirateten - jeder Schritt wurde von Julian unternommen und führte zu der Erkenntnis, dass sogar die Scheidung von ihm ausgesprochen wurde. Als sie sich anfangs schworen, ein Leben lang zusammen zu bleiben, glaubte Julian, dass die Aufrichtigkeit Arthurs Herz öffnen würde.

Julian konnte diese Zeit mit einem inbrünstigen Glauben vergleichen, da er Arthur Gray als einen goldenen Buddha betrachtete und hoffte, dass Arthur eines Tages seine Leidenschaft spüren würde. Jedes kleine Zeichen von Arthur, das auch nur annähernd liebevoll war, hatte Julian vor Freude in die Höhe schnellen lassen.

Wie erbärmlich war er gewesen? Wie konnte ein Mensch so niedrig sein?

Er erinnerte sich an den Moment, als er Arthur einen Heiratsantrag gemacht hatte, der ebenfalls lange geschwiegen hatte, bevor er schließlich "Okay" sagte.

Julian hatte damals geweint, unfähig, es zu unterdrücken, wissend, dass er sich lächerlich machte, aber unfähig, die Tränen zu stoppen.

Kapitel 3

Julian West erinnerte sich daran, wie Arthur Gray fröhlich zugestimmt hatte, ihn zu heiraten. Das "Ja" schien dem "Ja", das Arthur gerade für ihre Scheidung gegeben hatte, unheimlich ähnlich zu sein.

Aber dieses Mal weinte er nicht. Stattdessen fühlte er sich von einem Schneesturm der Verwirrung umhüllt, als stünde er in einer endlosen Wildnis - nur ein Staubkorn, das man leicht wegfegen konnte.

Er spürte nur eine Welle der Übelkeit.

Sein Magen drehte sich heftig um. Da er den ganzen Tag nichts gegessen hatte, eilte Julian zur Toilette und schaffte es nur, Galle hochzuwürgen, als würde eine Hand seine Eingeweide aufrühren und schmerzhaft an seinem Herzen drehen.

Arthur näherte sich ihm, klopfte ihm sanft auf den Rücken und bot ihm ein Taschentuch an. Bist du so krank, dass du dich von mir scheiden lassen willst?

Das muss ein Scherz sein. Dachte Arthur, sie wären in einem Fernsehdrama? Glaubte er, Julian sei unheilbar krank und wollte ihm die Last eines kranken Ehepartners ersparen? Julian fand das absurd. Er hob den Kopf und nahm sein Spiegelbild wahr - blass, unscheinbar, nicht mehr jung. Er wandte seinen Blick zu Arthurs Spiegelbild und zwang sich zu einem höflichen Lächeln. 'Nein, ich bin nicht krank. Ihr müsst Euch nicht verantwortlich fühlen. Ich denke nur, dass es sinnlos ist, wenn wir das weiter hinauszögern.

Arthur streckte die Hand aus, um seine Stirn zu berühren. 'Du siehst krank aus.'

Julian schlug seine Hand weg und spürte, wie ihm warm in den Augen wurde. Er blickte ihn wieder an. 'Fassen Sie mich nicht an.'

Arthur verstummte, zog seine Hand zurück, presste sie kurz zusammen und ließ sie dann fallen. Er drehte sich um und ging weg.

Am nächsten Tag begannen sie, die Scheidung zu besprechen - die Aufteilung ihres Hauses, ihrer Autos, ihrer Ersparnisse, ihrer Anteile und des Sorgerechts für ihre Kinder.

Julians erste Priorität waren die Kinder. Sie hatten beide ihr Sperma für eine Leihmutterschaft verwendet. Seines hatte Erfolg, und es entstand ein kleiner Junge, der jetzt acht Jahre alt war und nach Arthur Frederick Gray genannt wurde.

Arthur focht dies nicht an und war damit einverstanden, dass Julian Frederick aufzog und er das Haus behalten konnte.

Aber Julian wollte das Haus nicht.

Arthur schaute überrascht über die Ablehnung und fragte: "Warum nicht? Auf dem Haus steht doch dein Name.

Julian antwortete entschlossen: 'Ich will das Haus nicht. Ich kann nicht an einem Ort leben, an dem du gewesen bist. Zahlen Sie mir einfach den Gegenwert in bar. Lass uns das sauber halten.'

Eine Scheidung lässt sich nicht an einem Tag abwickeln; es braucht Zeit, um die Vermögensaufteilung und die notariellen Beglaubigungen zu erledigen.

Obwohl Arthur auf das Sorgerecht verzichtete, war er mit dem Vorschlag, die Kinder nicht sehen zu dürfen, nicht einverstanden.

Arthur fragte: "Ella Rainwood ist auch mein Kind. Warum sollte ich sie nicht besuchen dürfen?'

Julian dachte bei sich: 'Du scheinst Ella nie besonders geliebt zu haben, wenn man bedenkt, wie sehr du mit deiner Arbeit beschäftigt bist. Stattdessen sagte er: 'Sie ist nicht einmal blutsverwandt mit dir. Wir haben uns getrennt, also musst du die Dinge nicht verkomplizieren. Das würde es dir nur noch schwerer machen, wenn du neu anfangen wolltest.

Arthur war bereit, über alles zu verhandeln, nur nicht über diesen Punkt. Er sagte mit Nachdruck: "Ella Rainwood ist mein Kind. Ich habe sie von einem winzigen Säugling an aufwachsen sehen.'

Oh, was für ein Ärger.

Julian dachte an die Zeit zurück, als er der Einzige gewesen war, der sich ein Kind mit Arthur gewünscht hatte. Es war schmerzhaft gewesen, als es nicht geklappt hatte. Nun gut, selbst eine Katze oder ein Hund, die sieben Jahre lang gefüttert werden, schaffen Bindungen; wie viel stärker würden die Gefühle für ein lebendes, atmendes Kind sein?
Er willigte ein, dass Arthur Ella einmal im Monat besuchen durfte.

Sechs Monate vergingen, und schließlich waren sie an dem Punkt angelangt, an dem sie nur noch die letzten Dokumente unterschreiben mussten.

Um die Scheidung abzuschließen, brachte Julian die Heiratsurkunde ins Teehaus und blätterte müßig darin herum. Das Foto zeigte zwei junge Männer voller Leben. Damals hatte er noch ein frisches Gesicht und einen kräftigeren Körperbau, lächelte strahlend und zeigte ein perfektes Gebiss. Arthur hingegen war ausdruckslos, akribisch, ohne Lächeln, aber dennoch nicht völlig abweisend. Es war, als ob es sich bei dem Paar auf dem Foto nicht um ihn und Arthur handelte, sondern um einen typischen Hochzeitsschnappschuss.

Er... hatte keine wirklichen Gefühle.

Jetzt schien es, dass sein Gesichtsausdruck den stoischen Ausdruck widerspiegelte, den Arthur auf dem Foto getragen hatte.

Kapitel 4

Julian West hatte Arthur Gray fast verstanden.

Nach mehr als einem halben Jahr voller Höhen und Tiefen war er nicht mehr an ihrer Beziehung interessiert. Damals, als sie mitten in ihrer Scheidung steckten, hatten sie einander mit Respekt behandelt. Jetzt jedoch fühlte es sich eher wie eine gentlemanlike Distanz zwischen ihnen an.

Sie waren schließlich moderne Menschen - was war schon eine Scheidung oder eine Ehe in der heutigen Zeit? Nur eine Frage der Höflichkeit. Sie konnten sich in gutem Einvernehmen trennen, so hoffte er zumindest.

Er hatte Arthur Grays Gleichgültigkeit über ein Jahrzehnt lang ertragen. Wenn er bei dieser letzten Begegnung einen Funken Würde bewahren konnte, dann würde er sie als Erfolg betrachten.

Julian wartete und starrte auf die Uhr, die die Minuten heruntertickte. Drei Stunden waren seit der vereinbarten Zeit vergangen, und die Mittagszeit rückte näher. Er hatte seine Tasse mit heißem Wasser dreimal nachgefüllt, sein Magen knurrte vor Hunger und Ungeduld, und Arthur Gray war immer noch nicht aufgetaucht.

Wurde er etwa versetzt? Hatte dieser Trottel ihn vergessen? grübelte Julian.

Er wartete nervös, und als er es nicht mehr aushielt, schickte er Arthur eine Reihe von Textnachrichten. Aber es kam keine sofortige Antwort. Auch eine Reihe von Anrufen blieb unbeantwortet.

Julian spürte, wie sich eine schleichende Unruhe einstellte - eine Unruhe, die weit über das Alltägliche hinausging. Nein, Arthur war nie zu spät gekommen, als sie die Scheidung besprachen. Könnte etwas passiert sein? Nein, nein, so schlimm konnte es nicht sein. Vielleicht steckte er im Verkehr fest? Ein Scherz, sagte er sich.

In diesem Moment antwortete Arthur plötzlich: "Tut mir leid, mir ist etwas dazwischengekommen und ich schaffe es nicht. Ich brauche deine Hilfe. Kannst du vorbeikommen?"

Julian, der zu ungeduldig war, um zu widersprechen, wählte direkt Arthurs Nummer.

'Hallo?', antwortete eine Kinderstimme am anderen Ende. Julian blinzelte verwirrt. 'Wer bist du? Äh, Junge, warum hast du Onkel Arthurs Telefon? Kannst du ihn mit mir verbinden?

Es gab eine lange Pause, dann sagte der kleine Junge mit einem unnatürlich ruhigen Ton: 'Onkel hat gesagt, dass er den Anruf jetzt nicht annehmen kann. Bitte komm einfach vorbei.'

Julian fuhr schnell rüber.

Als er an der Tür läutete, antwortete ein kleiner Junge. Nachdem er sich bedankt hatte, trat Julian ein, aber er sah Arthur nirgends. Er rief ein paar Mal seinen Namen, aber er erhielt keine Antwort.

Das Haus sah genauso aus wie bei seinem letzten Besuch - die Türen zum Schlafzimmer und zum Arbeitszimmer standen weit offen - und niemand war da. Doch als er genauer hinsah, entdeckte er schließlich den kleinen Jungen, der ihn begrüßt hatte. Ein Schauer lief Julian über den Rücken, als er erkannte, dass das Kind alte Kleider trug, die Ella Rainwood gehörten, und dass es eine verblüffende Ähnlichkeit hatte mit... Arthur Gray.

Julians Herz sank, und dann kam ihm ein Gedanke - könnte dieses Kind Arthurs uneheliches Kind sein?

Bevor er diesen Gedanken verarbeiten konnte, sah ihn der Junge, der gerade auf der Couch saß, mit einer fast erwachsenen Ernsthaftigkeit an, die ihn zutiefst beunruhigte.

Julian stammelte: "Ähm, Junge, wer bist du für Arthur Gray?

Der Junge seufzte, als wäre er über die Frage verärgert. 'Genau deshalb brauche ich deine Hilfe, Julian. Ich bin heute Morgen aufgewacht, und mein Körper war geschrumpft. Ich glaube, ich bin jetzt etwa acht oder neun Jahre alt.'
Das war absurd.

Julian konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und hockte sich auf die Höhe des Jungen. 'Wo sind deine Eltern? Hör auf, mich zu verarschen, Kumpel. Lügen ist nicht nett.'

Der Junge schürzte leicht die Lippen und sagte: 'Du hast ein Muttermal auf deiner rechten Pobacke.

Julians Lachen verstummte.

Der Junge fuhr fort: "Du hast auch einen Leberfleck auf deinem linken Oberschenkel und du magst es sehr, wenn ich dich küsse...

Solche Worte von einem Kind mit einem so unschuldigen Gesicht zu hören, war beunruhigend. Julians Wangen liefen rot an, und er warf schnell ein: "Okay, okay, ich glaube dir. Arthur Gray.

Kapitel 5

Sie lebten bereits seit sechs Monaten getrennt. Vor ihrer Trennung sprachen sie kaum miteinander, und bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen sie sich trafen, ging es meist um geschäftliche Dinge, und es herrschte eine Atmosphäre des Schweigens. Wenn Julian West Arthur Gray jetzt sah, fühlte er sich nur unbehaglich.

In diesem Moment hatte sich Arthur Gray in ein Kind verwandelt, was surreal war - er fühlte sich wie in einem Traum, weit entfernt von jeglichem Gefühl der Peinlichkeit.

Julian umkreiste den kleinen Jungen zweimal und musterte ihn von Kopf bis Fuß mit ungläubigen Augen. Dann setzte er sich auf das nahe gelegene Sofa und starrte ihn lange an, als würde er ein seltsames Rätsel begutachten.

Arthur Gray: "..."

Julian West: "..."

Mit einer winzigen Anhebung seiner linken Augenbraue - seiner Geste der Unzufriedenheit - fragte Arthur: "...Sind Sie fertig mit dem Herumstochern?"

Julian zog seine Hand unbeholfen zurück. "Ich glaube immer noch, dass das alles nur ein Traum ist."

Arthur wandte den Kopf. "Ich wünschte, es wäre so."

Julian kniff ihn so fest in den Oberschenkel, dass ihm fast die Tränen kamen.

Arthur sah ihn an, als wäre er ein Narr.

Julian dachte nach und dachte nach und dachte wieder...

Zögernd fragte er: "Du ... wurdest von ein paar Typen in Schwarz unter Drogen gesetzt?"

Arthur Gray: "..."

Julian West: "Wie wäre es mit etwas altem Wodka? Du trinkst nicht viel, und eine Bar gibt es nicht. Ich erinnere mich, dass ich vorhin zwei Flaschen Whiskey gekauft habe... wo sind sie hin..."

Kaum hatte er zu Ende gesprochen, bemerkte Julian den schwachen Geruch von Alkohol im Raum.

Er warf einen Blick auf den Mülleimer, in dem die leeren Whiskeyflaschen lagen, die er bei seinem Auszug vergessen hatte mitzunehmen.

Bevor er wieder aufblicken konnte, sprach Arthur: "Ich habe ihn getrunken. Ich habe in letzter Zeit Probleme mit dem Schlafen, also habe ich gestern Abend ein bisschen getrunken, bin eingeschlafen und dann so aufgewacht."

Julian schnappte erschrocken nach Luft. "Du meinst doch nicht etwa, dass ich gefälschten Alkohol gekauft habe, oder?"

Arthur antwortete genervt: "Beruhigen Sie sich. Bring mich einfach ins Krankenhaus."

Julian atmete tief ein und versuchte, sich zu beruhigen.

Richtig, vertraue auf die Wissenschaft.

Eine weitere peinliche Stille entstand zwischen ihnen.

Julians Gedanken überschlugen sich: Hatte Arthur nicht früher den Alkohol gemieden? Wann hatte er wegen seiner Schlaflosigkeit angefangen zu trinken? Die beiden Flaschen sollten eigentlich ihren Hochzeitstag feiern, wurden aber nicht gebraucht, da sie sich an diesem Tag auf die Scheidung geeinigt hatten.

Wie ein Detektiv, nur ohne Handschuhe, hob Julian die Flaschen vorsichtig mit einem Taschentuch auf und verstaute sie in einer Tüte, um sie später einer chemischen Analyse zu unterziehen.

Als Erstes musste er diese kleinere Version von Arthur ins Krankenhaus bringen, um sie untersuchen zu lassen. Sie verbrachten einen ganzen Tag mit den Untersuchungen, aber es war alles normal. Der Arzt erklärte zuversichtlich, dass es sich um einen sehr, sehr gesunden kleinen Jungen handelte.

Julian ließ sich auf einer Bank im Flur nieder, umgeben von Eltern mit Kindern, und versuchte, die Kakophonie der weinenden Kinder auszublenden.

Arthur Gray trat leise an ihn heran und gab ihm einen sanften Klaps auf die Schulter, eine tröstende Geste.

In der Nähe sagte ein Vater neidisch zu seinem Kind: "Sieh nur, wie gehorsam der Junge ist und sich um seinen Vater kümmert. Du solltest von ihm lernen."
Julian sackte weiter in sich zusammen: "..."

Na ja, wenigstens weiß ich, dass ich jetzt nur noch ein alter Kerl in den Dreißigern bin.

Nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatten, legten sie eine Pause in einem Park ein, als die Sonne unterzugehen begann.

"Arthur Gray, woran denken Sie gerade?"

Julian drehte sich zu seinem fast ehemaligen Ehemann um, dessen kindliches, absurd unschuldiges Gesicht von der Last eines ungelösten Problems gezeichnet war. Julian hatte immer geglaubt, dass Arthurs Stoizismus sich in seinen Teenagerjahren herausbildete, aber jetzt schien es, als hätte er viel früher begonnen.

Igitt, das ist beunruhigend.

Arthurs Ausdruck blieb flach, sein Tonfall schwer. Heute habe ich meinen Kollegen gesagt, dass ich krank bin und beschlossen habe, meine Vergangenheit vorerst geheim zu halten.

Es gibt nur begrenzt Kapitel, die hier eingefügt werden können, klicken Sie unten, um weiterzulesen "Endlose Momente in einem sich verändernden Herzen"

(Sie werden automatisch zum Buch geführt, wenn Sie die App öffnen).

❤️Klicken Sie, um mehr spannende Inhalte zu entdecken❤️



👉Klicken Sie, um mehr spannende Inhalte zu entdecken👈