In der Balance der Herzen

Kapitel 1

**Titel: Lord Blackwood und seine Lady Seraphina**

**Von: W. Romanautor**

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Im Herzen einer geschäftigen Stadt hatte Eleanor Fairchild, die der Welt als Lady Seraphina bekannt war, lange Zeit ihren Ruf als souveräne und kultivierte Persönlichkeit der High Society aufrechterhalten. Sie war eine Dame mit Anmut, Intelligenz und unbestreitbarer Schönheit, die wegen ihres scharfen Verstandes sowohl in geschäftlichen als auch in Herzensangelegenheiten sehr gefragt war. Doch es gab Gerüchte über eine bevorstehende Herausforderung, die ihr Leben auf den Kopf stellen könnte.

Auf der anderen Seite der Stadt lag die Hollow Stone Lodge, ein malerisches Gasthaus, in dem sich viele Menschen wegen des vor Ort gebrauten Kaffees und des warmen Gebäcks versammelten. Hier hatte der müde, aber entschlossene Thomas Hawthorne, der unter seinen Freunden als Owen der Müde bekannt war, kürzlich eine schicksalhafte Entscheidung getroffen. Schweren Herzens und doch voller Entschlossenheit hatte Owen beschlossen, Lady Seraphina zu konfrontieren, um die Verwicklungen ihrer verflochtenen Schicksale zu enträtseln.

Als die Sonne hinter dem Horizont versank und die Skyline in einen goldenen Farbton tauchte, lehnte sich Owen gegen den hölzernen Tresen der Morning Brew Tavern, und der Duft von frisch gemahlenem Kaffee lag in der Luft. Er holte tief Luft und bereitete sich im Geiste auf die Begegnung vor, die entweder ein neues Band knüpfen oder eine Katastrophe bedeuten könnte.

Lady Seraphina erwartete ihn in Seraphina's Manor, einem Herrenhaus, das ein exquisites Beispiel für Eleganz war. Das Anwesen war mit blühenden Gärten und prächtigen Torbögen geschmückt, aber es war ihre unerschütterliche Stärke, die wirklich die Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie war nicht nur eine Frau, die man bewundern konnte; sie war eine Kraft, mit der man rechnen musste und die in der Lage war, die Normen ihrer Welt umzustürzen.

Owens Herz schlug schneller, als er sich den majestätischen Türen des Herrenhauses näherte. Da stand er nun, bereit, eine Dame herauszufordern, deren Anwesenheit selbst das stärkste Herz erschrecken konnte. Wer war er, dass er sich gegen Lord Blackwoods Auserwählte stellen konnte? Doch ein nicht zu leugnender Drang trieb ihn vorwärts, und er klopfte entschlossen an.

Einen Augenblick später schwang die Tür auf und enthüllte Lady Seraphina in ihrer ganzen Pracht. Ihre scharfen und doch warmen Augen begegneten ihm mit einer Mischung aus Neugier und Herausforderung. Owen der Müde", sagte sie mit einem Hauch von Belustigung in ihrer Stimme. Was führt Euch an meine Türschwelle?

Ich bin nicht hier, um zu plaudern, Mylady", antwortete er und nahm seinen Mut zusammen. Ich suche einen Zweikampf, einen einzigen Kampf des Willens.

Ihre Stirn wölbte sich, und in ihrem Blick tanzte die Intrige. 'Ein Duell, sagt Ihr? Mit mir? Sie trat zur Seite und gab ihm ein Zeichen, einzutreten. Was könnte eine solche Dreistigkeit hervorrufen?

Owen überschritt die Schwelle, während ihm die Gedanken an den bevorstehenden Kampf durch den Kopf gingen. Es ist nicht nur ein Geschicklichkeitsduell", erklärte er, und seine Stimme wurde ruhiger. Es geht darum, die Wahrheit zu finden, die sich unter den Schichten des Scheins verbirgt. Ich habe Gerüchte über Eure Gerissenheit und Entschlossenheit gehört. Ich möchte diese Eigenschaften herausfordern.

Ein spielerisches Lächeln umspielte ihre Lippen, als ob der Gedanke sie reizte. Ich mag Herausforderungen, obwohl ich vermute, dass du es dir noch einmal überlegen solltest. Für mich ist das kein bloßes Spiel, Owen.

Dann lass uns sehen, wer wirklich den stärkeren Willen hat", konterte er, und ein Funke zündete in ihm.
Im Laufe des Abends, als sie sich in einem Tanz der Worte und des Witzes verwickelten, wurde die Spannung zwischen ihnen spürbar. Bei jedem Wortwechsel spürte Owen, wie ihr Charisma ihn tiefer in das Geschehen hineinzog und Schichten ihres Charakters enthüllte, die er nie erwartet hatte. Sie war in der Tat beeindruckend, nicht nur als einflussreiche Dame, sondern auch als ebenbürtige Gegnerin in ihrem aufkeimenden Wettstreit.

In diesem Moment prallten zwei Welten aufeinander - Tradition und Kühnheit, Eleganz und Leidenschaft. Das Duell wurde nicht mit dem Schwert ausgetragen, sondern mit Worten, Absichten und dem Schlachtfeld des Herzens. Und mittendrin spürte Owen, der Müde, eine Veränderung in sich aufsteigen, eine, die die Mauern, die er um seinen eigenen müden Geist errichtet hatte, zum Einsturz bringen konnte.

Während sich die beiden auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereiteten, ahnten sie nicht, dass dieser Tanz ihr Schicksal für immer verändern würde.



Kapitel 2

An einem ruhigen Abend war Lord Blackwood noch nicht nach Hause zurückgekehrt.

Owen the Weary starrte mit zusammengebissenen Zähnen durch Lord Blackwoods Instagram und stieß auf ein Selfie von Lord Blackwood, der einen alten, etwas schäbig aussehenden Ring in der Hand hielt, während er alleine etwas trank.

Owens Herz sank, als er den Ring erkannte - einst ein Geburtstagsgeschenk für Lady Seraphina, als sie beide gerade achtzehn Jahre alt waren. Damals war Lord Blackwood so leichtsinnig wie nur möglich gewesen. Lady Seraphina hatte nur zugestimmt, mit ihm auszugehen, weil er angeblich ein geläuterter Mann war, aber er hatte sich sofort wieder mit seinem Ex-Freund eingelassen. Am Vorabend ihres Geburtstages hatte Lady Seraphina ihn in einer kompromittierenden Situation erlebt und, da sie sich zutiefst betrogen fühlte, ihre Wut an Lord Blackwood ausgelassen, bevor sie ihre Beziehung beendete.

Owen konnte sich nicht entscheiden, ob das, was Lord Blackwood für Lady Seraphina empfand, wahre Liebe war. Wenn ja, warum hat er sich dann weiter mit seiner Ex eingelassen? Aber wenn nicht, warum klammerte er sich nach all den Jahren immer noch an diese Erinnerung und ertränkte seinen Kummer jedes Jahr an Lady Seraphinas Geburtstag in einer Flasche? Es war ein tragischer Anblick.

Einmal, als er betrunken war, erwähnte Lord Blackwood, dass er diesen Ring persönlich in einer Silberschmiede angefertigt hatte, wobei er sich durch mehrere gescheiterte Versuche gekämpft hatte, bevor es ihm schließlich gelang.

Dieser Ring darf niemals verschenkt werden", hatte er unter Tränen gesagt, und in seiner Stimme lag tiefe Trauer. Owen the Weary konnte nicht anders, als eine Mischung aus Mitleid und Verachtung für ihn zu empfinden.

Owen war Lord Blackwoods Schüler an der Wellington Academy, und er hatte sich sehr in ihn verliebt. Nach hartnäckigen Bemühungen hatte Lord Blackwood schließlich zugestimmt, sich mit ihm zu verabreden, und Owen fühlte sich so glücklich wie nie zuvor. Was konnte es Schöneres geben, als von jemandem geliebt zu werden, den man im Gegenzug anbetete?

Doch schließlich holte ihn die Realität ein. Owen wurde klar, dass er einen Weg beschritt, der von Herzschmerz gesäumt war, denn Lord Blackwoods Herz gehörte immer noch Lady Seraphina.

Owen hatte gehofft, dass die Zeit diese Gefühle abschwächen würde, aber es waren nun schon zwei gemeinsame Jahre vergangen, ohne dass eine Änderung in Sicht war.

Je mehr er darüber nachdachte, desto wütender wurde er, bis zu dem Punkt, an dem er beschloss, sein Zuhause zu verlassen. Der Gedanke, dass Lord Blackwood, von Sehnsucht nach Lady Seraphina zerfressen, nach Hause zurückkehren würde, während Owen seinen betrunkenen Zustand pflegen musste, machte ihn wütend.

Owen mochte bemitleidenswert sein, aber er hatte seine Grenzen!

Nach einem Moment des Nachdenkens machte sich Owen auf den Weg in die Bar eines Freundes, um sich in Sicherheit zu bringen.

Alkohol ist eine großartige Sache", dachte er, als er einen Drink bestellte, "wenn Probleme auftauchen, ertränke sie in Spirituosen. Als der Alkohol ihn erfüllte, spürte er, wie sich sein Kopf drehte, und schon bald verlor er die Kraft, Lord Blackwood oder Lady Seraphina zu verfluchen.

In seinem Dunst entdeckte Owen plötzlich jemanden in einer Ecke der Bar.

Es war Lady Seraphina.

Lord Blackwood hatte Owen ihr Highschool-Jahrbuch gezeigt, und er erinnerte sich lebhaft an die Seite mit Lady Seraphinas Foto - ein Junge mit einem Basketball, groß und schlaksig, mit einem frechen Grinsen, einem deutlichen Leberfleck neben dem Auge, der seinem Gesichtsausdruck einen Hauch von Schalkhaftigkeit verlieh. Als Owen dieses Bild sah, dachte er: "Wenn ich Lord Blackwood wäre, könnte ich ihn auch nicht vergessen."
Angetrieben von Alkohol und rücksichtslosem Mut, machte sich Owen der Müde auf den Weg zu Lady Seraphina.



Kapitel 3

Owen the Weary drängte sich gegen Lady Seraphina, ein Anfall von Übermut, angeheizt durch den Alkohol. Es dauerte nicht lange, bis sich die Angst einstellte. Er war nur ein schwacher Designstudent, der eher daran gewöhnt war, vor seinem Computerbildschirm zu skizzieren, als sich auf einen echten Konflikt einzulassen. Die Dinge standen nicht zu seinen Gunsten - Lady Seraphina überragte ihn, war sogar ein paar Zentimeter größer als Lord Blackwood. In der Sommerhitze trug sie ein geblümtes T-Shirt, das sich an ihren athletischen Körperbau schmiegte und Muskeln zur Schau stellte, die auf ihre Stärke hindeuteten.

Das Bild eines klassischen Highschool-Tyrannen schoss Owen durch den Kopf. Er erinnerte sich an diesen Schnappschuss von sich selbst, an die Art von Kind, das ein Metallrohr schwingt und andere bluten lässt. Aber jetzt, wo er Lady Seraphina gegenüberstand, beschlichen ihn Zweifel. Er hatte naiverweise gedacht, dass jeder Schlag von ihr leicht sein würde, aber die Realität traf ihn härter, als er erwartet hatte.

Sein flüssiger Mut begann schneller zu schwinden, als er gehofft hatte, und er stammelte eine Entschuldigung: "Äh, ja, tut mir leid."

Lady Seraphina betrachtete den hübschen Jungen vor sich, ein spielerisches Lächeln umspielte ihre Lippen. "Ist schon gut. Soll ich zur Seite gehen?" Sie rückte leicht zur Seite, um Platz zu machen.

Owen fuhr mit seiner Entschuldigung fort: "Ich wollte Sie wirklich nicht schubsen."

Mit einem erkennenden Schimmer in den Augen verengte Lady Seraphina ihren Blick und stieß hervor: "Du wolltest mich schubsen?"

Er zitterte nervös: "Das wollte ich jetzt nicht."

"Also nur vorhin?" Sie zog amüsiert eine Braue hoch. "Ist es, weil ich zu umwerfend für dich bin?"

Von ihrer Stichelei überrumpelt und durch den Drink beflügelt, gelang Owen eine ehrliche Antwort: "Weil ich nicht gewinnen kann."

Lady Seraphina brach fast in Gelächter aus, und ihre Freunde, die in der Nähe an ihren Getränken nippten, kicherten über Owens Unverblümtheit. Er war einfach zu liebenswert.

Als sie ihn beobachtete, kam ihr ein vertrautes Gefühl in den Sinn. Plötzlich fühlte sie sich an ihren giftigen Ex-Freund und seinen neuen Freund erinnert, der genauso gut Owens Doppelgänger hätte sein können. Diese Erkenntnis löste in ihr eine Mischung aus Emotionen aus: die Bitterkeit des vergangenen Herzschmerzes vermischte sich mit einer neu entdeckten Neugier auf den unschuldigen Jungen, der vor ihr stand.

"Warum wolltest du mich schlagen?" fragte Lady Seraphina spielerisch.

Owen, immer noch benommen vom vielen Trinken, stieß ein "Du hast mir meinen Freund gestohlen" aus, bevor er resigniert einen Schluck Whiskey kippte.

Lady Seraphinas Gedanken rasten; er war auf Rache aus, und vielleicht war er sogar bereit, ein paar Schläge auszuteilen. Aber als sie Owen ansah - die hagere Gestalt mit dem verschwommenen Blick - musste sie leise kichern.

Der heutige Tag sollte eine Feier werden; sie hatte sich mit Freunden zu einer Nacht mit Drinks in der Bar getroffen, um ihren Geburtstag einzuläuten. Owens unerwartetes Auftauchen wirbelte ihre Gedanken durcheinander. Es wäre nicht sicher für einen so reizenden Kerl, sich allein zu betrinken", überlegte sie. Ohne lange nachzudenken, bot sie an: "Willst du mit mir meinen Geburtstag feiern?

Owen nickte unbeholfen: 'Ich will nur etwas trinken.'

Mit einem sanften Stupser wies sie ihm einen Stuhl zu und setzte sich auf ihn, während sie über ihren nächsten Schritt nachdachte. Sie würde ihren Drink austrinken und dann darauf warten, dass der neueste Schwarm ihres Ex ihn abholte. Owen saß da und nippte gehorsam an seinem Drink, während sie sich mit ihren Freundinnen unterhielt. Die Szene verwandelte sich seltsamerweise in eine angenehme Atmosphäre der Kameradschaft.
Als sich die Gruppe darauf vorbereitete, um Mitternacht zum Karaoke zu wechseln, war Owen völlig betrunken und seine Augen waren vor Verwirrung glasig.

Lady Seraphina tippte ihm sanft auf die Wange. 'Hey, Owen. Kannst du nach Hause gehen?

Mit Tränen in den Augen wimmerte er: "Ich weiß es nicht.

Es war klar, dass alles andere, was man ihn fragen würde, zu ähnlichen Ergebnissen führen würde.

Wo wohnst du?

'Ich weiß es nicht.'

"Gehst du noch zur Schule?

'Ich weiß nicht.'

Er bot nichts als Verwirrung, eine hoffnungslos verlorene Seele.

Lady Seraphina wollte einen so netten Menschen wie Owen in diesem Zustand nicht allein lassen und wandte sich an ihre Freunde. 'Geht ihr schon mal vor. Ich werde dafür sorgen, dass Owen zu seinem Freund zurückfindet.

Ihre Freunde kicherten wissend und warfen ihr einen Seitenblick zu, als sie gingen, und gaben ihr einen frechen Stupser.

'Haltet die Klappe! Es ist ja nicht so, dass ich Owens Held sein will oder so", erwiderte sie und trat einem der Jungs spielerisch einen Tritt, als sie die Bar verließen und das Gelächter hinter ihnen widerhallte.

Jetzt, wo sie mit Owen allein im Golden Griffin Inn war, dachte Lady Seraphina darüber nach, wie anders die Dinge wohl wären, wenn er keinen Freund hätte. Mit einem Funken Schalk im Nacken zückte sie ihr Handy, bereit, ihren Ex anzurufen, der schon immer die Quelle ihrer Frustration war.



Kapitel 4

Lady Seraphina scrollte durch ihr Telefon und suchte nach der Nummer ihres wertlosen Ex. In der Bar war es laut, und sie beschloss, nach draußen zu gehen, um ihn anzurufen, in der Hoffnung, dass er ihren Freund abholen würde.

Als sie die Tür erreichte und einen Blick auf den jungen Mann warf, erblickte sie einen Mann mittleren Alters, der versuchte, ihn anzumachen. Die Hand des älteren Mannes näherte sich der des Jungen, und der Junge versuchte eindeutig, sich zu entziehen, aber der Mann packte nur noch fester zu.

Eine Welle der Wut kochte in Lady Seraphina hoch. Sie marschierte zurück und schlug die Hand des Mannes weg. Siehst du nicht, dass er es nicht will?

Der Mann drehte sich zu ihr um, mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. 'Sind Sie sein Freund?'

Lady Seraphina wusste, wie üblich diese Art von schäbigem Verhalten in Bars war, und es gab keinen wirklichen Grund für sie, handgreiflich zu werden. Aber die Verärgerung schwelte in ihr.

Sie dachte bei sich: Ich setze mich nur für Owen ein.

Mit einem herausfordernden Blick auf den älteren Mann wischte sie seine Frage beiseite und fragte: "Gibt es ein Problem?

Der Mann winkte sie ab. 'Nein, es ist alles in Ordnung. Ich wollte gerade gehen. Er drehte sich um und ging weg.

Lady Seraphina packte den Jungen am Handgelenk und führte ihn nach draußen, wo sie ihr Gespräch fortsetzen wollte. Owen the Weary stolperte hinter ihr her, benommen und gefügig.

Die Nacht war spät geworden, und es war kühl geworden. Das Kneipenviertel war mit funkelnden Lichtern erleuchtet. Beim Anblick des Jungen, den sie festhielt, wurde ihr Herz unerwartet weich.

In diesem Moment klingelte das Telefon dreimal, bevor ihr Ex endlich abnahm. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, führte sie Owen in eine ruhige Ecke und ließ ihn auf einer Bank in der Nähe Platz nehmen, bevor sie das Gespräch auf Lautsprecher stellte.

Hey, Nan, bist du das?", lallte ihr Ex, Lord Blackwood, am anderen Ende der Leitung.

Ja, ich bin's", antwortete Lady Seraphina.

Bevor sie mehr sagen konnte, fuhr ihr Ex fort, von seinen Gefühlen zu schwärmen. Nan, ich mag dich sehr, sehr gern. Ich mag dich immer noch. Können wir wieder zusammenkommen?

Lady Seraphina spürte, wie eine Welle der Nostalgie über sie hereinbrach. Das war derselbe Mann, der sie früher Nan genannt hatte.

'Nan, lass uns ein paar Körbe werfen gehen.

'Nan, schwänze nicht die Schule, ja? Miss Melinda wird heute Abend da sein.

'Nan, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.'

Die Erinnerungen fühlten sich jetzt weit entfernt an. Es waren Jahre seit ihrer Trennung vergangen; nach einem kurzen Streit hatten sie sich in eine Routine höflicher Gleichgültigkeit eingelebt.

Mit dieser Wendung der Ereignisse hatte sie nicht gerechnet, und jetzt, da sie den Anruf auf laut gestellt hatte, fühlte sich alles noch unangenehmer an. Das bestätigte fast Owens Bemerkung von vorhin, dass "du mir den Mann gestohlen hast".

Wie das Leben so spielt, schien sich jeder Tag in eine billige Seifenoper zu verwandeln.

Der Anblick von Owen, dem die Tränen in den Augen standen, zog Lady Seraphina zurück in die Spannung des Augenblicks. Ich rufe an, um dir mitzuteilen, dass dein Freund hier bei mir ist, umsonst. Willst du ihn abholen kommen?

Lord Blackwood, ebenso berauscht, konnte ihre Worte kaum verarbeiten. 'Nan, ich mag dich wirklich. Ich mag nur dich, nicht ihn, ganz und gar nicht. Bitte verzeih mir. Ich werde sofort mit ihm Schluss machen. Ich habe immer noch den Ring, den ich für dich gemacht habe. Ich werde ihn dir geben, wann immer du willst. Morgen ist dein Geburtstag, nicht wahr?
Toll, jetzt waren sie beide betrunken. Lady Seraphina schnauzte: "Halt endlich die Klappe. Dann legte sie den Hörer auf.

Als sie Owen the Weary ansah, der jetzt in Tränen ausbrach, tat ihr das Herz weh. Verdammt, du bringst dein Leben immer noch durcheinander, hm?

Owen saß auf der Bank, die Tränen liefen ihm über das Gesicht, und er sah ganz und gar erbärmlich aus. Wider besseres Wissen streckte Lady Seraphina ihre Hand aus und zerzauste ihm leicht das Haar. Nicht weinen, es ist alles gut.

Ihre Berührung tröstete Owen, er schlang seine Arme um ihre Taille und schluchzte laut.

Lady Seraphina zögerte, dann tätschelte sie ihm sanft den Rücken und flüsterte ihm tröstende Worte zu. Was für eine lächerliche Situation das doch war.



Kapitel 5

Lady Seraphina spürte eine Wärme an ihrer Taille, wo sich das Gesicht von Owen the Weary an sie gedrückt hatte, noch feucht von seinen Tränen. Er weinte untröstlich.

Hey, nicht weinen", murmelte sie zärtlich und streichelte sanft seinen Rücken. Sie hasste es, ihn so zu sehen, und verspürte einen Anflug von Mitleid.

Nach einem Moment hob Owen sein tränenüberströmtes Gesicht und sah sie mit unschuldigen, rotgeränderten Augen an. In dem schwachen Licht wirkte er noch verletzlicher.

Gehst du heute Abend nach Hause? fragte Lady Seraphina leise und entfernte sich ein wenig.

Ich will ihn nicht sehen", antwortete Owen und schniefte, während ihm die Tränen in die Augen stiegen.

Das bedeutet, dass du nicht nach Hause gehst", sagte sie und zögerte dann, bevor sie hinzufügte: "Warum bleibst du nicht erst einmal bei mir? Ich kenne ihn, ich bin kein schlechter Mensch. Ich werde dir nicht wehtun. Lady Seraphina merkte gar nicht, wie sehr sie ihn wie ein Kind tröstete.

Owen blickte zu ihr auf, seine Tränen versiegten und er sagte mitleidig: 'Sie sind ein guter Mensch. Sie haben mir geholfen.'

Sie musste kichern und dachte bei sich, wie leicht er sich beeinflussen ließ. Wenn ihn jemand verkaufen würde, würde er wahrscheinlich helfen, das Geld zu zählen.

Lady Seraphina überprüfte ihr Telefon und sah mehrere verpasste Anrufe - einige von ihrem giftigen Ex, andere von Freunden. Owens Telefon war stumm, was seine Gewohnheit widerspiegelt, es so zu lassen.

Sie warten wahrscheinlich schon zu lange auf mich; ich kann sie nicht hängen lassen. Wie wär's, wenn wir ein bisschen ins KTV gehen?", schlug sie vor und schaute ihn an.

Zu ihrer Überraschung nickte Owen pflichtbewusst. 'Klar.'

Sie führte ihn zu einem Taxi und brachte ihn zum KTV, wo ihre Freunde schon warteten. Als sie den Raum betraten, wurden sie von jemandem begrüßt, und plötzlich schallte das Geburtstagslied durch die Luft.

Lady Seraphina schaute auf ihre Uhr und stellte fest, dass sie sich verspätet hatten - es war bereits nach Mitternacht. Als sie den Geburtstagskuchen auf dem Tisch entdeckte, überkam sie eine Welle des Grauens.

Doch als Owen eintrat, schien er sich in der lebhaften Atmosphäre zu erholen. Er drehte sich um und begann, ihr direkt ins Ohr zu singen: "Happy birthday to you... Happy birthday to you...

Durch den Alkohol hatte er eine leicht heisere Stimme, die inmitten der singenden Gruppe hervorstach. Die Wärme seines Atems berührte ihr Ohr und ließ sie unwillkürlich lächeln.

Als das Lied endete, beugte sich Owen näher zu ihr, als wolle er ihr ein Geheimnis anvertrauen. 'Danke. Alles Gute zum Geburtstag", flüsterte er, und sie spürte, wie ihre Wangen warm wurden.

Einige ihrer Freunde entdeckten ihre intime Position und begannen, sie zu necken und betrunken zu kichern. Du hast jemandem den Freund gestohlen!", rief einer von ihnen.

Lady Seraphina warf diesem Freund einen bösen Blick zu und ließ Owens Hand mit einer Mischung aus Verlegenheit und Belustigung los. Halt die Klappe, du bist lächerlich", lachte sie und machte sich auf den Weg zum Tisch, um die Torte anzuschneiden, die eine Eistorte war.

Nach dem Essen, als die Torte verteilt wurde, brach das Chaos aus, und alle stürzten sich auf die Nachspeise. Lady Seraphina war überwältigt, ein Spritzer kühler Sahne verschmierte ihr Gesicht.

Inmitten des Lachens und des Chaos saß Owen ruhig in der Ecke und aß seinen Kuchen. Er fiel ihr ins Auge, und sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Lady Seraphina beschloss, sich frisch zu machen, und machte sich auf den Weg zur Toilette. Zu ihrer Überraschung folgte ihr Owen, der immer noch seine Torte in der Hand hielt. Lass mich dir helfen", sagte er ernsthaft.

Sie wollte lachen. 'So betrunken bist du doch nicht, oder?

Aber Owen ergriff nur ihre Hand. 'Ich kann dir helfen. Lass mich das abwischen.

Als sie die Toilette erreichten, wusch sich Lady Seraphina das Gesicht und stellte fest, dass auch ihr Haar voller Kuchen war. Owen stand in der Nähe und tupfte fleißig mit Servietten ihr Haar ab, und sie gab nach und ließ sich von ihm helfen.

Mit einem neckischen Lächeln fragte sie: "Magst du mich oder was?

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