Karminrote Schatten und unschuldige Lügen

1

Summerland, Springfield.

St. Jude Asylum.

Emily Lawrence saß beim Angeln auf dem fünf Meter hohen Zaun, das warme gelbe Licht des Sonnenuntergangs umhüllte sie wie Rauch und ließ das rote Kleid aus Baumwolle und Leinen, das sie trug, noch bunter erscheinen. Es war wie eine blutbefleckte, zarte Blume in voller Blüte.

Ein Maitag, weder kalt noch heiß. Aber sie trug weniger, selbst die Schuhe wussten nicht, wohin sie gehen sollten. Zwei zarte und zierliche Füße, die in der Luft hängen und sich sanft wiegen - das ist eine unsagbare Naivität und Unschuld.

In der Gasse unter dem Zaun hatten drei gelbhaarige Punks eine böse Absicht in ihrem Herzen. Es war keine absichtliche Bosheit, sondern eher die Vorfreude auf eine bevorstehende Gräueltat. Ihre Augen wurden allmählich unzüchtig, und sie dachten bei sich: "Wenn ich ein bisschen Spaß haben kann, bevor ich jemandem Geld abnehme, werde ich nicht viel Geld verdienen.

"Kleines Mädchen, komm herunter und spiel mit uns." "Der Bruder wird sehr sanft sein und dich lieben." "Wenn du gut spielst, wird er dir Süßigkeiten kaufen."

Als Emily hörte, dass es Spiel und Süßigkeiten zu essen gab, leuchteten ihre großen wässrigen Augen sofort auf. Sie senkte ihre langen bürstenartigen Wimpern und schaute den kleinen Punk an, ihre Stimme war sanft wie das Flüstern eines Engels: "Wird Bruder wirklich mit mir spielen?"

Die drei Punks nickten aufgeregt mit dem Kopf. Die kleine verrückte Person vor ihnen war viel niedlicher als die in den Nachrichten, wie eine Puppe im Fenster. Sie hätten jedoch nie gedacht, dass die Puppe zwar niedlich war, aber auch eine furchterregende Existenz hatte.

Emily springt von der Wand, hält sich aber immer noch an der Angel fest, weil der Fisch den Köder angenommen hat. Obwohl sie schon erwachsen ist, ist ihre Figur klein und niedlich, weniger als ein Meter sechs, was den Menschen ein weiches und niedliches Gefühl gibt, wie Zuckerwatte, die man umarmen möchte.

Zwei Punks können es nicht erwarten, nach vorne zu stürmen, salzige Hände aus - "Klick!" Nach zwei knirschenden Geräuschen ertönten plötzlich Schreie. Die Punks fielen auf die Knie, ihre Gesichter schmerzverzerrt.

Emilys Augen blitzten auf und starrten sie direkt an: "Ihr seid so hässlich~ Soll ich euch helfen, ein Facelifting zu bekommen?" Ihr Ton war entspannt und fröhlich, aber bevor die andere Partei antwortete, warf sie sie hinaus.

Es geschah so plötzlich, dass das verbliebene Gelbhaar es gar nicht mitbekam, und seine beiden Begleiter waren bereits blutüberströmt und zusammengebrochen. Als er das junge Mädchen auf sich zukommen sah, geriet er in Panik und zückte seinen Dolch: "Du ...... kommst nicht rüber ......"

Emily legte misstrauisch den Kopf schief und sagte mit einem Schnabel: "Ist es nicht mein Bruder, der mit mir spielen will?" Dann lachte sie und sagte in einem vernarrten Ton: "Du bist so frech~"

Das kleine Gelbhaar hätte sich vor Angst fast in die Hose gemacht, doch Emily lächelte süß und kam direkt mit seinem Dolch in der Hand auf ihn zu. Blut floss über die Handfläche des Teenagers, die helle Farbe ließ ihre Hand schockierend aussehen.

"Verrückt! Du ...... Wichser, schnell, schnell lass los!" Die Gesichtsmuskeln des kleinen Gelbhaarigen zitterten, auf der Stirn stand kalter Schweiß, die Pupillen weiteten sich allmählich, die Augen waren voller Panik und Angst.

Emily sah auf, klare Rehaugen mit einer Schicht aus Wasserlicht, die erwartungsvoll das kleine Gelbhaar ansahen. Dann nickte sie heftig, in lebhaftem Ton: "Bruder, ich bin ein verrücktes ah!"
Sie ist seit ihrer Kindheit in der Anstalt aufgewachsen, und dieser Ort ist ihr Zuhause geworden, nachdem sie achtzehn Jahre lang überlebt hat. Das Herz der Gelbhaarigen und die Frequenz ihres Atems beschleunigten sich plötzlich: "Du ...... du lässt los!"

Emily antwortete gehorsam und ließ wirklich los. Das kleine Gelbhaar war erleichtert und ließ den Dolch hastig los. "Klirr...", der Dolch fiel mit einem Geräusch auf den Boden.

Gelbhaar wurde sofort wieder klar im Kopf und bückte sich, um ihn aufzuheben, aber Emily drückte ihren Kopf mit einer Hand. Sie stieß ihn sanft an, genau wie gestern, als sie mit einem Fußball spielte, und warf ihn mit einem Stoß zu Boden, wobei Blut spritzte und er schrie.

Emily ging in die Hocke, kniff in sein Kinn, die Mundwinkel hoben sich, ihre süßen Grübchen blühten wie Blumen. Sie öffnete den Mund leicht, sagte leise: "Kleines Ding, wirklich schick", sie schaute auf und ab, ihre Form war sanft, aber ihr Ton war giftig: "Ist es gedünstet oder geschmort?"

"Du ...... "Das kleine Gelbhaar war so entsetzt, dass ihm die Kehle zuschnürte, er konnte keinen Laut von sich geben und nur hilflos brüllen: "Verrückt!" Der Mund stand weit offen.

Flink hob Emily den Angelhaken auf dem Boden auf und rammte ihn in seinen Oberkiefer. Das kleine Gelbhaar fiel vor Schmerz zu Boden und versuchte verzweifelt, den Haken herauszuziehen. Aber Emily hielt die Angelrute fest in der Hand und zog ihn zu sich heran, wobei ihr Lachen so klar wie silberne Glocken war.

Seine Mundwinkel waren mit Blut und Speichel verschmiert, und um die Schmerzen zu lindern, konnte er nur hilflos mit Händen und Füßen kriechen, als hätte er sich in eine Kröte verwandelt, die ums Überleben kämpft.

Emily trug die Angelrute auf der Schulter, die verletzte Hand hing an ihrer Seite, Blut tropfte an dem Dolch herunter, als ob die Straße, durch die sie ging, eine rote Blume erblühen ließ .......

Schöne und unheimliche Bilder, begleitet von ihrem Flüstern im Ohr:

"Fische schwimmen im Wasser, siehst du eine Reihe von Haken vor dir, das Essen am Haken ist so köstlich, dass dir der Speichel läuft, kleiner Fisch, nimm den Köder nicht ......"

Ihre Stimme ist klar und melodiös und erregt stets die Aufmerksamkeit der Menschen. In diesem Moment hat sie die Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich gezogen. Er stand am Eingang der Gasse, das schwarze Auto hielt langsam an, das Fenster war heruntergekurbelt, und zeigte die Hälfte seines hübschen und stabilen Gesichts.

Emily warf vor Freude ihre Angelrute weg und lief auf ihn zu. Sie lächelte, ihr Herz war voller Aufregung, als wäre sie ein Vogel, der aus seinem Käfig fliegt.

Als sie sich ihm näherte, blieb sie stehen und stellte sich vor das Auto. Der Mann wandte den Kopf, seine tiefen Augen zeigten einen Hauch von Gleichgültigkeit und Traurigkeit, im Gegensatz zu Emilys kindlichen Augen.

Emily verschränkte die Hände hinter dem Rücken und lächelte ihn mit einer leichten Neigung des Kopfes an, wobei sie eine Reihe weißer Zähne entblößte. Die roten Tränenflecken sahen im Licht der untergehenden Sonne besonders attraktiv aus, so dass die Leute ihren Blick nicht davon abwenden konnten.

"Würden Sie mir einen Gefallen tun?" Emily holte den Dolch hinter ihrem Rücken hervor, deutete auf ihren weißen, zarten Hals, zwinkerte mit den Augen und sagte lächelnd: "Töte mich." Denn sie hatte weniger als drei Monate zu leben.


2

Emily Lawrences seidiges schwarzes Haar fällt wie Satin, und wenn sie ihren Kopf sanft zur Seite dreht, fällt es wie ein Wasserfall herab.

"Töte mich." Erwartungsvoll sah sie den Mann vor sich an.

Sie hatte ohnehin nur noch weniger als drei Monate zu leben.

Michael Harris starrte auf den roten Tränenfleck in ihrem Augenwinkel, und nach ein paar Sekunden streckte er die Hand aus und nahm den Dolch in die Hand. Seine Hände waren äußerst elegant, weiß, lang und knochig, wie ein Kunstwerk, und Emily konnte nicht anders, als sie immer wieder zu betrachten, bis die Fenster hochgeklappt wurden und alles Licht verdunkelten.

Ihre dunklen Augen rollten zweimal, und mit leiser Stimme fragte sie: "Onkel, beraubst du mich?"

"Bist du Emily?" Jonathan Andrews stieg vom Fahrersitz ab, ging vorne um das Auto herum auf sie zu, blieb weniger als einen Meter von ihr entfernt stehen, steckte die Hände in die Taschen, lehnte sich gegen die Karosserie und musterte sie verächtlich von oben bis unten.

Obwohl dieses kleine Mädchen rücksichtslos war, war sie wirklich hübsch. Ein kleines Gesicht wie ein dämonischer Geist, Hautfarbe weiß wie Sahne, Blasen können gebrochen werden, Männer werden sehen, das Herz wird berührt werden.

Seiner Meinung nach fühlte er sich jedoch überhaupt nicht so.

"Wer sind Sie?" Emilys Wangen blähten sich vor Unzufriedenheit auf, und sie streckte ihre zwiebelartigen Finger aus, um auf den Rücksitz der schwarzen Limousine zu zeigen: "Gib mir mein Messer zurück, und ich spiele mit dir."

Jonathan ging an Emily vorbei, sein Blick schweifte zu den drei Punks, die in der Gasse zusammengebrochen waren, seine Augenbrauen leicht hochgezogen, ein verächtliches Lächeln, "Wie spielen? Die Art, die tötet?"

Emily spielte mit einer schwarzen Haarsträhne auf ihrer Brust und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, ohne ein Wort zu sagen. Dann hielt sie ihre kleine, verwundete Hand hoch, senkte sie und leckte das Blut, das durch ihre Finger sickerte.

Jonathan: "......"

Ein leichter Schauer lief ihm über den Rücken, und ein Schauer lief ihm über den Rücken. Bevor er sie persönlich gesehen hatte, konnte er kaum glauben, dass sie die Nummer 1314 war. Es hieß, 1314 sei ein Monster, und niemand, der sich ihr in den Weg stellte, überlebte. In diesem Jahr war sie erst acht Jahre alt.

Sie war erst acht Jahre alt, als sie die Insel Nantucket in einer Nacht zerstörte und über 300 Menschen tötete.

"Wenn du dich benimmst, holen wir dich aus dem St. Jude Asylum raus", sagte Jonathan, zog ein Zigarettenetui aus seiner Tasche, nahm eine heraus, steckte sie sich an und nahm einen tiefen Zug.

"Wirklich?" Emilys Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln, wie die roten Rosen, die zu dieser Jahreszeit blühten: "Toll, dann kann ich endlich mal ausgehen und Spaß haben."

"......" Jonathan verengte halb die Augen, als er das unschuldige Mädchen durch den Rauch hindurch ansah, und ein überraschender Anflug von Schuldgefühlen machte sich in seinem Herzen breit. Er kam sich vor wie ein krimineller Kinderhändler.

Sie ist kein Kind, sie ist Nummer 1314, erinnerte er sich. Um Violet Harris zu finden, würde er "alles tun müssen".

"Großer Bruder, kann ich meine Freundin mitbringen?" fragte Emily höflich.

"Einen Freund?" Jonathan dachte bei sich: "Was soll das mit dem "Kauf einen und du bekommst einen gratis"?

"Aha", sagte Emily und schnurrte: "Struppi."
Dann schob sich ein dunkler Schatten aus dem Gehege und landete fest auf der Schulter des Mädchens mit dem roten Rock. Das ist eine schwarze Katze, Augen so hell wie Smaragde, der Körper schwarz glänzend, am Hals hängt ein dunkelrotes Glockenhalsband, als wäre die Farbe von Blut erstarrt. Sie hob leicht das Kinn und musterte ihn stolz.

Jonathans Aussehen ist immer noch gut aussehend, dicke Augenbrauen und große Augen, rote Lippen und weiße Zähne, ganz wie in seiner Kindheit. Aber jetzt hat er einen Hauch von schurkenhaftem Temperament. Ich denke, in den letzten zehn Jahren war sein Leben nicht allzu friedlich, oder?

"Jonathan, es ist schon lange her." Vier Augen, Jon kurz in Panik, wirft die Zigarette weg, um sich den Mund zu bedecken, taumelt zwei Schritte zurück, "Das ist ...... dein Freund?"

"Der große Bruder mag meinen Freund nicht?" Emily blinzelte mit den Augen und sah verwirrt aus.

"Das ......" sagte Jonathan etwas verlegen, "Ich bin allergisch gegen Katzen."

Emily hielt Snowy in ihren Armen, ihre kleinen weißen Hände strichen ihr über das Rückenfell und sagten sanft zu Jonathan: "Großer Bruder, meine Freundin ist keine gewöhnliche Katze, sie hat einen Namen, ihr Name ist Snowy."

Die letzten beiden Worte wurden mit Nachdruck hervorgehoben.

Jonathans Herz schlug wie wild, in seinen Augen blitzte ein Hauch von Trübsinn auf, seine Gedanken waren weit weg, und sein ganzer Körper erstarrte an Ort und Stelle.

Emily störte ihn nicht, drehte sich um und klopfte an das Fenster der Rückbank und rief leise: "Onkel, bring mich nach Hause, ich werde brav sein."

Michaels Gesicht im Auto war kalt, was es den Leuten schwer machte, seine Gefühle zu verstehen. Sein Blick wanderte von dem schönen Gesicht des Mädchens zurück zu dem Dolch in seiner Hand, und die letzte Spur von Kühle in seinen Augen wurde glühend. Er senkte den Kopf und küsste den Blutfleck auf der Oberfläche der Klinge, es war ein vertrauter Geschmack, süß und cremig.

Der Mann schloss langsam die Augen, die langen Wimpern flatterten leicht, er murmelte: "Lily, Lily, Lily......"

Heiser und liebevoll, dieser Name hat sich in die Tiefen seiner Seele eingegraben. Es ist das Mädchen, hinter dem er seit acht Jahren her ist, die Obsession seines Lebens.

Michael Harris war ein sehr starrköpfiger Mann.



3

Als die schwarze Limousine sanft in die Stadt fuhr, war es still im Auto, die Luft schien zu gefrieren, und Jonathan saß auf dem Fahrersitz, unfähig, seine innere Nervosität abzuschütteln, und warf von Zeit zu Zeit einen Blick auf die geheimnisvolle Katze auf dem Beifahrersitz, die unglaublicherweise aufrecht wie ein Mensch saß und sogar angeschnallt war. Noch erstaunlicher ist, dass er nicht allergisch reagierte, als er in ihrer Nähe war.

Jonathans Hände ruhten leicht auf dem Lenkrad, und die Straßenlaternen fielen durch die Windschutzscheibe und spiegelten die Tiefe seines Gesichts in einem verschwommenen Licht. Egal, ob es sich um einen Menschen oder eine Katze handelte, derjenige namens Yuki war wirklich etwas Besonderes.

Emily Lawrence saß gehorsam auf dem Rücksitz und streckte ihre kleine Hand aus, um den leichten Wind zu begrüßen, ihre zarten Finger tanzten leicht vor dem Fenster. Die Brise wehte sanft vorbei und zerzauste ihr schwarzes Haar. Sie strich sich die losen Strähnen hinters Ohr und entblößte dabei ihre rosigen Wangen, die Michael Harris nicht anders konnte, als sie zu kneifen, was er aber schließlich unterließ. Zu diesem Zeitpunkt konnte sich seine Lily nicht mehr an sich selbst erinnern, und er konnte nicht zulassen, dass sie Angst bekam.

"Hier." Michael hielt ihr ein handgefertigtes Taschentuch hin, und Jonathans Kinnlade klappte vor Überraschung über den Anblick in seinem Rückspiegel fast herunter. Er kannte Michael seit acht Jahren, auch wenn er nicht sagen konnte, dass er ihn sehr gut kannte, so kannte er doch seine kalte Persönlichkeit und seinen ausgeprägten Sauberkeitsfetisch sehr gut, Michael trug sogar Desinfektionsmittel bei sich und hasste es, wenn jemand seine Sachen anfasste, aber jetzt ergriff er die Initiative und reichte Emily ein Taschentuch, das war wirklich erstaunlich.

Emily neigte den Kopf und betrachtete den schönen Mann, sie fand ihn noch attraktiver als auf dem Foto. Sie konnte nicht anders, als ihren Mund leicht zu heben und in ihrem Kopf nach Worten zu suchen, um ihn zu beschreiben, aber sie konnte keine finden. In den letzten Jahren hatte sie viele schöne Menschen gesehen, aber keiner von ihnen konnte sich mit ihm vergleichen, jenseits aller Schönheit, wie ein makelloses Gemälde, das eine Person immer nur aus der Ferne sehen, aber nicht spielen kann.

Sie nahm das Taschentuch nicht an sich, sondern kletterte auf den Rücksitz und starrte Michael mit großen Augen fasziniert an. "Onkel, du bist wunderschön." Wenn sie einen Schwanz hätte, würde er fröhlich wedeln.

Michael war ruhig und gefasst, seine Augen waren so ruhig wie Wasser, er ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. "Ich weiß." Er schaute nach unten, starrte auf Emilys blumenartige Lippen, seine Kehle rutschte unwillkürlich, aber die Aufregung in seinem Herzen zeigte sich nicht.

Emily zerzauste sanft ihr Haar, als sie näher an Michael herantrat, als wäre er ein attraktiver Eisberg. Sie neigte leicht den Kopf, ihre Nasenspitze berührte seine, rieb sie innig und sagte zärtlich: "Onkel, hilf mir .......".

"Daumen hoch...", mit dem Geräusch der Notbremse kam das Auto mitten auf der Straße zum Stehen. Aufgrund der Trägheit schleuderte Emily nach vorne, und Michael reagierte schnell, schlug sie zurück in seine Arme und hielt sie fest.

"Jonathan?", sagte Michael mit leicht gerunzelten Brauen und einem Hauch von Kälte in seinem Ton.
"Rotes Licht." Jonathan kratzte sich am Hinterkopf und erklärte unbeholfen, aber in seinem Herzen dachte er hilflos: "Fünfter Bruder, du kannst mir keine Vorwürfe machen. Jahrelang habe ich dich wie einen Mönch behandelt, ich hätte nicht gedacht, dass ich dich jetzt so schnell mit jemand anderem zusammenkommen lasse, es ist wirklich umwerfend.

Emily schmiegte sich in Michaels Arme, zerrte sanft an seinem Ärmel, die Augen glitzerten vor Tränen, und klagte: "Onkel, du tust mir weh."

Michael senkte den Kopf, sein Blick fiel auf Emilys blütenblattartige Lippen, die Aufregung und Erregung in seinem Herzen drückte sich in seiner Kehle zusammen, es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen.



4

Die Ampel wurde grün, und Jonathan Andrews kam wieder zur Besinnung, trat auf das Gaspedal, drehte das Lenkrad, und während ihm Emily Lawrences letzte bockige Anschuldigung noch in den Ohren klang, bebten die Adern auf seiner Stirn und seine Schläfen.

"Wie kommt es, dass du nicht vor Schmerz aufgeschrien hast, als du meinen Dolch gestohlen hast?" Er runzelte leicht die Stirn.

1314 ist nicht einfach, lebe frei kleiner Dämon, das Leben von fünf Brüdern kann gefährlich sein.

Michael Harris unterdrückte die Aufregung in seinem Herzen, hielt Emily an seiner Seite und setzte sich, nahm eine Handvoll bunter Bonbons heraus, als ob er ein Kind beschwichtigen wollte: "Nicht weinen, iss die Bonbons." Die Stimme war immer noch kalt, aber der Tonfall klang viel milder.

Als Emily die Fruchtbonbons sah, leuchteten ihre Augen sofort auf, sie nahm ein rotes Bonbon, riss das Bonbonpapier auf und biss hinein, dann kicherte sie zufrieden, ihre hellen Augen waren wie zwei runde, gebogene Monde, und der Boden ihrer Augen funkelte mit Sternenlicht.

Michaels Lippen zuckten leicht, acht Jahre später war sie immer noch so unschuldig und süß.

Er benutzte ein Taschentuch, um Emilys Wunde kurz zu verbinden, und starrte auf die Blutreste an ihrer Hand, eine Spur von manischer, mörderischer Wut blitzte in ihm auf, aber er senkte den Kopf, damit Außenstehende sie nicht sehen konnten.

Emily schaute sich gelangweilt um, ihr Blick fiel schnell auf die Ecke des Rücksitzes, sie entdeckte den Dolch, der dort alleine lag, ihr Gesicht zeigte aufrichtiges Lob: "Das Messer ist sauber, der Onkel ist wirklich ein guter Mann."

Michael schwieg, saß aufrecht, den Blick nach vorne gerichtet, den Rücken gerade, beide Hände in den Schoß gelegt, er wirkte etwas ernst.

Er wischte die Blutflecken auf dem Messer nicht weg, sondern leckte es ab. Die Luft war still, und die Atmosphäre wurde immer unangenehmer.

"Warum willst du, dass ich dich töte?" Nach einer langen Zeit fragte er plötzlich.

Emily antwortete ernst: "Das St. Jude Asylum ist nicht lustig."

Sie war also auf einen Kampf aus... Michael blickte auf ihre verletzte kleine Hand: "Die Wunde wird zu Hause behandelt."

"Aha." Emily nickte heftig, so süß, dass es wehtat.

Eine halbe Stunde später fuhr das Auto in den Nordgarten, die Villa, die Michael letzte Woche gekauft hatte, nur um sie vor ein paar Tagen einzurichten. Das Wohnzimmer ist äußerst schlicht, bis auf das Sofa und den Couchtisch, das Auffälligste sind die azurblauen Vorhänge vor den bodentiefen Fenstern.

"Wow ~" Jonathan, als hätte er einen neuen Kontinent entdeckt, rief mit weit aufgerissenen Augen übertrieben aus: "Fünfter Bruder ...... ist blau ah! Ich habe nicht falsch gesehen, oder?!"

Die Gegenstände um Michael herum waren alle schwarz, bis auf die bunten Bonbons, die er jeden Tag in seinen Taschen trug. Jonathan hatte den Mann auch gefragt, warum er die Bonbons bei sich trug, aber er antwortete nicht.

Michael starrte kalt auf die bodentiefen Fenster. Vor acht Jahren waren in dem Gebäude, in dem er und Lily wohnten, die Vorhänge in allen Zimmern blau gewesen, und er wollte diese Erinnerung wiederherstellen.

Emily achtete nicht besonders darauf, sondern ließ ihren Blick über das Sofa schweifen und stellte fest, dass es ihre Lieblingsfarbe war - rein schwarz wie die Nacht.
Sie machte kleine Schritte, neigte den Kopf und fragte Michael hoffnungsvoll: "Onkel, darf ich mich setzen?"

Michael nickte und sagte: "Ich hole den Verbandskasten."

Als er zurückkam, saß Emily auf dem Sofa, die linke Hand auf die Seite gestützt, den kleinen Körper zur Seite geneigt, den kleinen Kopf neugierig auf den Kristalllüster über ihrem Kopf gerichtet, die verspielten kleinen Füße in der Luft schwingend.

Michaels Füße stockten, dann kehrten sie in den Normalzustand zurück, er ging hinüber und setzte sich ganz natürlich neben sie.

"Onkel, dein Haus ist so schön." Emily sah Michael an, ihre Augen funkelten heller als die Kristalllampen.

Michael antwortete leise, er wollte sagen, dass dies auch dein Zuhause ist.

Ihr Zuhause.

Jonathan saß den beiden Männern mürrisch gegenüber und sah zu, wie Michael Emilys Wunden versorgte. Das Schwarz von ihm und das Rot von Emily schienen auf seltsame Weise miteinander zu harmonieren, sogar ...... ein wenig.

"Michael flirtet mit dem kleinen Mädchen..." dachte Jonathan bei sich und unterbrach sich dann: "Es ist eher ein Flirt."

Michael korrigierte sich: "Es ist Flirten."



5

Michael Harris trug nur Schwarz, Hosen und Schuhe. Das ist schon seit acht Jahren so, und es ist extrem streng. Sein Hemd darf nur bis zum ersten Knopf aufgeknöpft werden.

"Äh?" Jonathan hat plötzlich etwas bemerkt und macht große Augen. "Fünfter Bruder, du ...... wie konntest du zwei Knöpfe aufmachen?!"

Michael Harris' Dekolleté war leicht geöffnet, und man konnte sein sexy und charmantes Schlüsselbein erkennen.Jonathan war im Herzen schockiert, und eine Spur von Überwältigung erschien auf seinem Gesicht.

Michael Harris benutzte ein in Jodophor getauchtes Baumwolltuch und säuberte sanft die Wunde für Emily, als er die Messerspuren in ihrer Hand sah, zogen sich seine hübschen Augenbrauen zusammen, "Tut es weh?"

Emily starrte auf den Scheitel des dunklen Haares des Mannes, der schwache Duft von Minze lag ihr in der Nase, мягко antwortete: "Es tut nicht weh."

Michael Harris schwieg einen Moment, "Wissen Sie, wer sie sind?"

Emily rollte mit den Augen: "Ich habe letzte Woche eine Prominente geschlagen, sie muss wütend geworden sein, also hat sie die Jungs auf mich gehetzt."

"Das ist sehr schlau von dir!" Jonathan warf grinsend ein, seine Mundwinkel gingen nach oben, "Ich habe die Nachrichten gesehen, du hast ihn so hart geschlagen, einen Ziegelstein auf den Kopf."

Das kleine Monster hatte tatsächlich seine eigene Schwägerin in der Nervenheilanstalt verprügelt, aber wenn man sie ansah, schien sie sie gar nicht wiederzuerkennen.

Emily nickte ernst und las ihren Text mit Schwung vor: "Man sagt, ich sei dumm, aber ich bin überhaupt nicht dumm, meistens bin ich verdammt witzig!"

Sie hat sich zehn Jahre lang versteckt, und jetzt hat sie eine Situation geschaffen, um sich zu zeigen. Eine Woche war vergangen, und niemand ahnte etwas. Schließlich war sie in ihren Augen nur ein bisschen verrückt, und es war ganz normal, dass sie Dinge geschehen ließ.

"......" Jonathan zuckte zusammen, "und sie zeigen dir Cartoons?"

"Psychiatrische Kliniken sind toll." Emilys weiße Finger zupften an der Ecke ihres Mantels.

"Du sprichst den Dialekt wirklich gut." Jonathan versuchte, den Abstand zu ihr zu verringern, und lächelte erfreut: "Bringst du mir einen Satz bei?"

Emily platzte heraus: "'Hama pi'."

Jonathan: "......"

Michael Harris hört Emily zu, seine gerunzelte Stirn zieht sich leicht in die Länge. Sorgfältig trägt er die Salbe auf sie auf, wickelt sie schließlich mit Mull ein und packt die Hausapotheke ein, während er sie vorsichtig anweist: "Berühren Sie das Wasser nicht, und ich werde die Medizin in ein paar Tagen für Sie wechseln."

"Okay." Emily verdrehte lässig die Augen, sah den Stapel Comics auf dem Couchtisch und erstarrte leicht. Sie hätte nicht erwartet, dass ein so kühler und eleganter Mann diese Art von "unorthodoxen" Büchern lesen würde.

"Fünfter Bruder, ist es jetzt in Ordnung?" Obwohl Jonathan in seinem Herzen sehr besorgt war, vergaß er nicht, Michael Harris nach seiner Meinung zu fragen.

Michael Harris legte den Verbandskasten beiseite, ging zur Seite, hielt einen gewissen Abstand zu Emily, nicht zu weit, nicht zu nah, kurzum, sehr gentlemanlike, und nahm dann ein Comicbuch zur Hand, um zu lesen, wobei seine kalten Gesichtszüge im Licht immer gleichgültiger wirkten.

"Fragen Sie." Er hob nicht einmal die Augenlider.

Jonathan, nachdem er die Erlaubnis erhalten hatte, rückte sofort seine Sitzposition zurecht, hustete leicht, um seine Kehle zu befeuchten, und fragte sehr ernst: "Emily, warst du vor zehn Jahren auf der Insel Nantucket?"
"Nein", sagte Emily und sah kurz zu ihm auf.

"Nein?" Jonathan war verblüfft.

Emily wackelte weiter mit ihren kleinen Füßen, ihre Fingerspitzen umspielten eine Strähne des dunklen Haares auf ihrer Brust. "Vor zehn Jahren hatte ich das alles vergessen."

"Vergessen?" Jonathan stand blitzschnell von der Couch auf und kratzte sich irritiert im Haar. Nach zehn Jahren harter Spurensuche war es nicht einfach, die 4914 zu finden, sie hatte sie sogar ...... vergessen?

"Ich habe zwar mein Gedächtnis verloren", sagte Emily mit flackernden langen Wimpern und durchscheinenden Augen selbstbewusst, "aber ich bin genial."

"...... "Jonathan können einige nicht akzeptieren, ein Hintern sitzen zurück, in Autismus.

"Ich lüge nicht", Jonathan ignorierte sie, Emily drehte ihren Kopf zu Michael Harris, "ich bin wirklich fantastisch."

Michael Harris' knochige Finger ruhen leicht auf der Ecke des Comicheftes, er hebt langsam seinen Blick zu ihrem und fragt schwach: "Wie gut?"

Emily lächelte zart und zeigte süße Grübchen, "Man sagt, man muss bescheiden sein, also ......", sie dachte einen Moment lang nach, wog ihre Worte ab und sagte sanft, "Es geht um das Niveau der Zerstörung der Welt. "

Das kleine Mädchen prahlt nie, sie ist so mächtig~



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