Unerwartete Wendungen in Silberwald

1

In der schwülen Sommerhitze von Silverwood stand Isolde Fairchild vor dem St. Mary's Hospital und hielt einen Schwangerschaftstest in der Hand, der sich wie eine tickende Zeitbombe anfühlte. Ihr Herz raste, als sie die Worte "schwanger" registrierte. Wie konnte das sein? Noch vor einer Woche hatte sie mit ihren Freunden gefeiert, ohne zu ahnen, dass ihr Leben eine radikale Wendung nehmen würde.

Der Gedanke daran, dass sie schwanger sein könnte, jagte ihr eiskalte Schauer über den Rücken. Sie hatte nie damit gerechnet, sich in dieser Situation wiederzufinden, schon gar nicht mit Alaric Hawthorne, dem charmanten Spross der Hawthorne-Familie, mit dem sie jetzt verlobt war. Es war zu früh, es war alles zu viel.

Ihre Gedanken kreisten zurück zu jener schicksalhaften Nacht vor einer Woche - der Nacht der großen Verlobungsfeier auf Fairchild Manor. Isolde erinnerte sich, wie sie von dem tiefen Gelächter um sie herum, dem Klirren der Gläser und der Musik, die die Luft erfüllte, mitgerissen worden war. Doch hinter dem Lachen lauerte der Verrat.

Als sie die Wohnungstür aufstieß, weiteten sich ihre Augen schockiert über den Anblick, der sich ihr bot. Auf dem Plüschsofa lag Alaric, ihr Verlobter, zusammen mit ihrer eigenen Schwester Rowena Locksley. Was in aller Welt taten sie hier?

'Isolde!' rief Rowena aus, deren Gesichtsausdruck sich von Überraschung zu Entsetzen wandelte, als ihr klar wurde, wie wütend sich ihre Schwester fühlen musste. Die hohen Absätze an der Tür deuteten auf die Intimität hin, die sie in ihrer Abwesenheit geteilt hatten, und die Eifersucht, die in ihr brodelte, fühlte sich an, als würde sich ein Sturm entladen.

'Herzlichen Glückwunsch, Schwesterherz! Ich wusste nicht, dass du zurück bist", stammelte Rowena und schob sich diskret von Alaric weg. War das ein Schuldgefühl, das in ihrem Gesicht aufblitzte? War es das?

Komm mir nicht mit 'Schwesterchen'! schoss Isolde wütend zurück. Die Worte purzelten aus ihrem Mund, bevor sie sie filtern konnte. Was für eine Schwester tut so etwas?

Alaric zuckte unbekümmert mit den Schultern: "Ich dachte, du würdest heute nicht zurückkommen. Wir haben gerade über die Planung der Hochzeit gesprochen.

Ihre Welt fühlte sich an, als bräche sie zusammen. Die Übelkeit, die sie zuvor verdrängt hatte, kam zurück und verdrehte ihren Magen wie einen Knoten. Du hast kein Recht, Pläne ohne mich zu machen", schnauzte sie. Du hast es versprochen, Alaric - das sollte unser Tag werden!

Rowenas Lachen klang ihr bitter in den Ohren, als die Sticheleien weitergingen. Isolde, Liebling, du hättest wirklich früher kommen sollen. Es ist ja nicht so, dass du viel verpasst hättest, oder?

Isoldes Herz raste, und mit ihm brodelte die Wut und Verzweiflung in ihr. Sie erkannte, dass dies kein bloßes Gespräch war, sondern eine Kriegserklärung an ihre eigene Existenz. Wie konnte sie sie nur für vertrauenswürdig halten?

Mit einem Gefühl der Ohnmacht taumelte sie in Richtung Badezimmer und hielt sich den Bauch. Sie musste atmen, nachdenken, sonst würde ihr auf der Stelle schlecht werden.

Isolde, warte! Alarics Stimme folgte ihr, aber sie konnte sie nicht hören. Sie brauchte die Einsamkeit, um die Ungeheuerlichkeit dessen zu begreifen, was in ihr vorging - das Kind, die Zukunft, die unwiderrufliche Veränderung.

Als sie das Badezimmer erreichte, schnappte sie nach Luft und versuchte, den Aufruhr in ihrem Inneren zu beruhigen. Doch es schien vergeblich zu sein; ihr Herz schmerzte vor Verrat, der Leichtgläubigkeit ihrer Schwester und dem Gewicht ihres Zustands.
Isolde sah sich im Spiegel an, und ein Schimmer von Entschlossenheit flammte in ihr auf. Ja, sie hatte Angst, ja, sie fühlte sich allein - aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie für dieses Kind kämpfen würde. Eine grimmige Entschlossenheit überkam sie und vertrieb die verweilenden Schatten.

Sie trat nach draußen und wappnete sich für den Sturm der Konfrontation. 'Weißt du was? Die Verlobung ist gelöst", erklärte sie mit fester und unerschütterlicher Stimme, als sie Alaric und Rowena gegenüberstand.

Schockierte Blicke machten sich auf ihren Gesichtern breit, als ihnen die Erkenntnis dämmerte. Sie würde nicht länger das Opfer in ihrer eigenen Geschichte sein - das war erst der Anfang ihrer Reise.



2

**Kapitel: Unerwartete Nachrichten**

Der Sommerhimmel war plötzlich schwarz vom Grollen der aufziehenden Gewitterwolken. Isolde Fairchild verließ das St. Mary's Hospital mit ihren Testergebnissen in der Hand, und ihr Herz war schwer von dem, was sie gerade erfahren hatte: Sie war schwanger. Es war nicht irgendeine Schwangerschaft, sondern eine lebensverändernde Überraschung, eine, die ihr Leben völlig verändern würde.

**Isolde Fairchild gegen Lord Cedric Highborne**

Isolde, herzlichen Glückwunsch! Sie werden Mutter!' Die Worte der fröhlichen Krankenschwester hallten in ihrem Kopf nach, als sie auf die regennassen Straßen von Silverwood Town trat.

Sie ist schwanger. Der Gedanke kreiste wie ein unerbittlicher Sturm in ihrem Kopf. Wie konnte das sein? Erst vor einem Monat, in jener schicksalhaften Nacht, hatte Alaric Hawthorne - genau der Mann, den sie einst als ihren sanften, beschützenden großen Bruder verehrt hatte - eine Grenze überschritten, mit der sie nie gerechnet hatte. Ihre Begegnung hatte sich wie eine Szene aus einem Skandalroman angefühlt, eine, an der sie nie teilhaben wollte.

Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Gebunden an ein Versprechen ihrer Familie, einen Vertrag, der sie als Mündel des Fairchild-Anwesens in eine Welt voller Erwartungen gestoßen hatte, hatte sie sich mit einem Leben abgefunden, das von den Wünschen ihrer Familie überschattet wurde. Doch es stand mehr auf dem Spiel als nur ihre eigene Zukunft; ein Kind hing nun von ihr ab, und der Gedanke daran ließ Übelkeit in ihrem Magen aufkommen.

Als sie sich ihrer Wohnung näherte, wurde sie von Regen und Verwirrung durchnässt, doch was sie zum Stehen brachte, war der unverwechselbare Anblick eines Paars hochhackiger Schuhe neben dem Eingang. Die Kleidung lag wahllos auf dem Boden verstreut - seine Jacke, ihr Kleid - und führte eine Spur direkt zur Schlafzimmertür.

Isolde kniff die Augen zusammen und versuchte, die Realität der Szene vor ihr zu verdrängen. War das Baby in ihr eine Folge von unbedachten Entscheidungen, die sie im Alkoholrausch getroffen hatte? Sie konnte unmöglich hier sein und solche Gefühle für den Mann hegen, den sie einst als Mentor betrachtet hatte, nur um festzustellen, dass auch er ihr Vertrauen in jener schicksalhaften Nacht missbraucht hatte.

Verdammt", sagte sie leise und wurde sich der Tragweite dessen bewusst, was geschehen war. Man hatte von ihr erwartet, die perfekte Tochter zu sein, aber sie fühlte sich schlimmer als eine Närrin.

Isolde, es ist nicht meine Schuld, dass du dich in deinen Idealvorstellungen verfangen hast", sagte eine spöttische Stimme aus dem Schatten, und Easton Dreyfuss erschien mit einem Grinsen, das ihr zu sehr ins Herz ging.

Du hast leicht reden", zischte sie und verabscheute, wie schwach sie sich fühlte. Du hast keine Ahnung von dem Schmerz, der mit dem Verrat von Menschen einhergeht, denen du vertraust.

'Verrat, sagst du? Ist es Verrat, wenn ein Mann beschließt, seine Freiheit auszuüben? Vielleicht hast du das Memo nicht bekommen - dein 'bester Freund' weiß sicherlich, wie man ein Geheimnis bewahrt", erwiderte er und lehnte sich lässig gegen den Türrahmen.

Eine Welle der Übelkeit überkam sie, als sie sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ.

'Beste Freundin? Was macht das aus mir? Zu einem dieser ausrangierten Spielzeuge, die du einfach aufhebst und wegwirfst? schoss Isolde verbittert zurück. Jedes Wort bohrte sich in ihr Herz, während es sich wie ein Messer drehte.

Das Grauen füllte ihren Magen, sauer und brennend. Wäre sie eine andere Frau gewesen, hätte sie sich verbeugt und wäre gegangen, aber sie war nicht irgendeine Frau - sie war Isolde Fairchild, und dies war ihr Leben, das aus den Fugen geriet.
Plötzlich fühlte sie sich ohnmächtig, drehte sich auf dem Absatz um und eilte zur nahe gelegenen Toilette, wobei ihr die Galle hochkam und ihr Geist zusammenbrach. Der leere Auswurf schien unaufhörlich zu sein, jeder Hustenanfall erinnerte sie an ihre neue Realität - ein Kind, Gefahr, das Chaos des Familienerbes und ein Herz, das in Aufruhr war.

Sie starrte sich im Badezimmerspiegel an und sah die Angst in ihren Augen glitzern. Es gab kein Zurück mehr; es war an der Zeit, sich dem Sturm zu stellen, der sich innerlich und äußerlich zusammenbraute. Sie legte eine zitternde Hand auf ihren Bauch, Entschlossenheit flackerte in ihrem Herzen auf.

Es ging nicht mehr nur um sie selbst; es ging um Baby Edmund, ein Name, der leise in ihren Gedanken widerhallte, und um jeden, den dieses Leben noch berühren würde.

Nicht lange nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatte, klingelte ihr Telefon mit einem eingehenden Anruf. Natürlich war es Alaric, der Mann, der ihre Welt mit seinem Charme und seiner Sorglosigkeit auf den Kopf gestellt hatte. Ihr Herz raste, als sie schnell auf "ignorieren" drückte und das Gerät ausschaltete, denn sie wusste, dass sie heute Abend von niemandem abgelenkt werden würde.

Der morgige Tag würde kommen, und mit ihm die Tatsache, dass sie sich angesichts all dessen, was sie verloren hatte, behaupten musste.

Der Sturm zog auf; sie spürte es in ihren Knochen. Und doch würde sie sich irgendwie nicht unterkriegen lassen. Isolde Fairchild war bereit, für ihre Zukunft zu kämpfen, bereit, sich den Entscheidungen zu stellen, die sie getroffen hatte, ob aus Liebe oder aus Lust - morgen würden sie der Wahrheit nur einen Tag näher sein.



3

Im Salon von Fairchild Manor lag eine gewisse Spannung in der Luft, während die Gäste wissende Blicke austauschten.

"Glaubt Isolde Fairchild wirklich, dass sie diejenige ist, die dazu bestimmt ist, das Fairchild Anwesen zu erben? Angesichts der bevorstehenden Verlobung von Lord Alaric Hawthorne ist sie still geworden, und das ist einfach inakzeptabel", spottete eine der Tanten.

"Ehrlich gesagt, ist es nur die Nachsicht ihres Vaters. Isolde ist im Großen und Ganzen nicht mehr als eine ausgehaltene Mätresse. Realistisch betrachtet sollte die Dame von Hawthorne Castle Rowena Locksley sein", mischte sich eine andere ein, deren Worte von Verachtung trieften.

"Ethel ist nach Easton Dreyfuss zurückgekehrt", verkündete Mistress Eleanor, als sie den Raum betrat. Die Tanten drehten ihre Köpfe und warfen ihr irritierte Blicke zu, ohne sich darum zu kümmern, ob Isolde ihre harschen Bemerkungen mitbekommen hatte.

"Hah! Ich dachte, jemand wollte tatsächlich die Dame von Hawthorne Castle sein. Sie weiß wirklich, wie man einen Auftritt hinlegt", spottete eine Tante.

"Mama, bitte hör auf", sagte Rowena Locksley und stand auf, um auf Isolde zuzugehen. Mit einem aufrichtigen Gesichtsausdruck nahm sie Isoldes Hand gnädig in die ihre.

"Ethel, wo bist du gewesen? Wir waren alle so besorgt! Erinnerst du dich nicht, heute Abend ist deine Verlobung mit Alaric Hawthorne!"

Isolde hob ihre auffälligen scharlachroten Augen, um Rowena zu sehen, die in ihrem limitierten Kleid die High Society verkörperte.

"Ich wollte niemanden stören. Ich bin nur ein bisschen aufgeregt, weil ich mich mit Alaric verloben werde. Es ist ein großer Tag." Isolde schenkte ihm ein angestrengtes Lächeln.

"Schön, dass du wieder da bist, Ethel", ertönte eine dröhnende Stimme von der Treppe.

Beim Klang von Elder Reginalds beruhigendem Ton kehrte ein Funken Lebensfreude in Isoldes Gemüt zurück. Isolde sah zu dem einzigen Familienmitglied auf, das sich wirklich um sie kümmerte, und fühlte eine Welle der Dankbarkeit.

"Versammelt euch jetzt alle! Wir machen uns auf den Weg zum Gasthaus Mastermind für die Verlobungsfeier. Rowena, sorge dafür, dass Isolde schön gekleidet ist; sie muss heute Abend als die schönste Braut glänzen", befahl Elder Reginald Fairchild mit Nachdruck.

Keiner wagte es, sich ihm zu widersetzen.

Rowenas charmantes Lächeln täuschte über ihre innere Eifersucht hinweg. "Großvater, überlass das mir. Ich werde dafür sorgen, dass Ethel heute Abend im Mittelpunkt steht!"

Isolde hörte die unterschwellige Anspannung in Rowenas Stimme und bewahrte ihre Fassung, während sie mit ihren hellen Augen flatterte.

"Der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit? Mal sehen, wer heute Abend wirklich der 'Star' wird", dachte sie bei sich.

Das Six Stars Inn war der schönste Ort in Silverwood Town, und die Bühne für eine große Verlobungsfeier war bereitet.

Vor dem Spiegel sitzend, spürte Isolde die Verwandlung. Ihre natürliche Schönheit wurde noch verstärkt, als sie ihr Gesicht mit Make-up schmückte und ein raffiniertes Aussehen annahm. Mit ihren achtzehn Jahren hatte sie zwar immer noch einen Hauch von kindlichen Rundungen auf den Wangen, aber das trug nur zu ihrem Charme bei und verlieh ihr ein jugendliches Strahlen.

Mit ihrer Porzellanhaut und ihren pfirsichblütenähnlichen Zügen besaß sie eine Eleganz, die an ein kostbares Kunstwerk erinnerte.

Rowena führte ihre Stylistin Seraphina, während sie ein Lächeln aufsetzte, das ihren Neid und ihre Verachtung für Isolde verbarg, die weit mehr Aufmerksamkeit erhielt, als sie wert war.
Es dauerte nicht lange, bis das Styling fertig war, und Rowena stürzte mit Komplimenten herbei. 'Ethel, du siehst umwerfend aus! Alaric wird von deiner Schönheit hingerissen sein!

"Lady Rowena, ich muss auf die Toilette", warf Isolde ein und zog ihre Hand vorsichtig aus Rowenas Griff zurück, bevor sie sich auf den Weg zur Toilette machte und Rowenas spöttisches Schnauben ignorierte.

"Igitt, das wirst du noch früh genug büßen müssen!" murmelte Rowena leise vor sich hin.

Isolde klammerte sich an die Geheimnisse, die unter ihrem Kleid verborgen waren, während sie sich ihren Weg durch das Gasthaus bahnte. Obwohl sie wusste, dass sie ängstlich sein sollte, war sie stattdessen von einem Gefühl der Entschlossenheit erfüllt; Alaric Hawthorne war jemand geworden, den sie sehr schätzte.

Als Isolde ihren Schritt in eine bestimmte Richtung beschleunigte, stieß sie hinter einer Ecke unerwartet mit einer massiven Gestalt zusammen - einem Mann, der sich aus dem Nichts zu materialisieren schien.

In der Erwartung, umzukippen, wurde sie stattdessen von einer Umarmung erfasst, ein warmer Arm legte sich um ihre Taille, und der Moschusduft des Eau de Cologne wehte ihr köstlich in die Nase und weckte ein vertrautes Gefühl.



4

Haben Ihre Eltern Ihnen jemals beigebracht, dass Sie aufpassen müssen, wo Sie hingehen, Lady?

Eine tiefe, anziehende Stimme unterbrach ihre Gedanken, der warme Atem von Easton Dreyfuss streifte Isolde Fairchilds Ohr, durchzogen von einem Hauch von Vorwürfen.

Isolde blinzelte, war einen Moment lang verblüfft und spürte eine Anziehungskraft auf den geheimnisvollen Easton Dreyfuss, die ihr Herz zum Rasen brachte. Bevor sie verarbeiten konnte, was geschehen war, stand sie mit leeren Händen da, denn die warme Präsenz begann zu schwinden.

Als sie ihre klaren, starren Augen auf die elegante Gestalt richtete, die sich in die Ferne zurückzog, kam es ihr vor, als sei die Szene ein flüchtiger Traum gewesen.

Aber halt, wie konnte Easton Dreyfuss ihr vorwerfen, dass sie nicht darauf achtete, wohin sie ging, wenn sie keine Ahnung hatte, dass plötzlich ein Fremder um die Ecke kommen würde?

Die Eltern...

Sie hatte ihre Eltern vor langer Zeit verloren.

Schweren Herzens drehte Isolde sich um und ging weiter den Korridor hinunter, als ein Mann mittleren Alters an ihr vorbei eilte und der entfernten Gestalt von Easton nachsetzte.

Vierter junger Herr, geht es Ihnen gut?

Der Mann, der als Vierter Junger Herr bezeichnet wurde, blickte auf, seine mandelförmigen Augen funkelten, während er seinen anmutigen Schritt fortsetzte und seine weichen Lippen sich leicht öffneten.

Habt ihr das Mädchen gefunden? Er erkundigte sich, wobei sein melodiöser Tonfall von einer gewissen Autorität unterstrichen wurde, die den Mann nervös werden ließ.

'Noch nicht...', stammelte er.

Wollen Sie damit sagen, dass wir sie heute Abend bei der Verlobungsfeier auf Hawthorne Castle und Fairchild Manor finden müssen?

Ich werde mein Bestes tun, um das Mädchen zu finden, also müssen Sie die Verantwortung übernehmen.

'Verantwortung? Wie meinen Sie das?

Cedric Highborne schmunzelte leicht, ein Schimmer spielerischer Verschmitztheit leuchtete in seinen tief bernsteinfarbenen Augen auf.

Isolde ging weiter und erinnerte sich plötzlich an den wichtigen Gegenstand, den sie fest in ihrer Hand hielt.

Die Erkenntnis traf sie - sie eilte zurück, um nach dem Gegenstand zu suchen, fand aber nichts. Die einzige Möglichkeit war, dass das, was sie verloren hatte, in Eastons Manteltasche gefallen war!

Mit einem Blick auf ihr Telefon wurde Isolde jedoch klar, dass sie jetzt keine Zeit hatte, Easton zu suchen.

Sie presste ihre Hand gegen ihren Bauch und formte eine feste Faust.

Als die Dämmerung hereinbrach, vibrierte der große Veranstaltungssaal vom Geschnatter der Gäste aus der High Society, die sich alle zur großen Verlobungsfeier versammelt hatten, sowie von einer Schar von Medienreportern.

Fairchild Manor und Hawthorne Castle waren bekannte Namen in Silverwood Town, und der Titel des jungen Herzogs Alaric hatte Gewicht, auch wenn Isolde nur die Adoptivtochter von Fairchild Manor war. Trotzdem spielte sie eine wichtige Rolle bei dieser prestigeträchtigen Versammlung.

Hinter den Kulissen zerrte Lady Rowena Locksley an Sir Alaric Hawthornes Ärmel, und ihr vertrautes Gespräch war von Wärme erfüllt.

Alaric, du musst heute Abend gut auftreten.

'Keine Sorge, meine Liebe. Ich werde dafür sorgen, dass der Hochstapler gründlich gedemütigt wird.

Lady Rowena lächelte zufrieden und fühlte ein Gefühl des Triumphs in sich aufsteigen.

Die Stimmung auf der Verlobungsfeier erreichte einen Fieberpegel. Wenige Augenblicke später betrat Sir Alaric Hawthorne die Bühne. Er war tadellos gekleidet und strahlte eine Eleganz aus, die alle in Erstaunen versetzte.
Als junger Herzog genoss er den Ruf eines Gentleman, aber nur wenige wussten von seinen dunklen Neigungen, die sich hinter dieser polierten Fassade verbargen.

Und nun begrüßen Sie bitte unseren Star des Abends, Isolde Fairchild!

rief Lord Cedric jubelnd aus und löste damit einen tosenden Applaus aus.

Isolde tauchte auf, ihre Silhouette schärfte sich im gleißenden Licht. Sie war in ein makelloses weißes Spitzenkleid gekleidet und besaß eine anmutige Figur und auffallend schöne Gesichtszüge, die die Blicke aller Anwesenden auf sich zogen.

Noch nie hatte eine Adoptivtochter von Fairchild Manor so bezaubernd ausgesehen!

Auch Sir Alaric Hawthorne fand sich in ihrer Gegenwart verloren. Er hatte Isolde immer als auffallend empfunden, aber nachdem er heute Abend Zeuge ihrer Eleganz geworden war, empfand er ein überwältigendes Gefühl des Verlustes, als er erkannte, dass sie ihm entgleiten würde.

Da er nie die Süße ihrer Zuneigung gekostet hatte, erregte der Gedanke, sie gehen zu lassen, einen tiefen Impuls in ihm, es noch einmal zu überdenken.

Lady Rowena, die im Publikum saß, konnte nicht umhin, den zwiespältigen Gesichtsausdruck von Sir Alaric zu bemerken, was ihre Neugierde nur noch steigerte.

Isoldes atemberaubende Erscheinung entfachte in jedem der anwesenden Männer eine Sehnsucht, und sollte Sir Alaric seine Meinung ändern, würde das Chaos ausbrechen.

Jetzt wird unser Bräutigam Edward die Verlobungsringe mit der Braut Isabella tauschen!



5

Sir Alaric Hawthorne wurde durch die scharfe Stimme von Lady Rowena Locksley in die Realität zurückgerissen.

Isolde Fairchild lächelte sanft, ihre rosafarbenen Lippen bogen sich auf eine Weise, die Gelassenheit zu verheißen schien, während sie ihn erwartungsvoll ansah. Alarics Assistent, Easton Dreyfuss, kam auf ihn zu und hielt ihm einen Ring hin.

Als Alarics Blick auf Isoldes strahlendes, liebliches Gesicht fiel, überkam ihn ein Gefühl frühlingshafter Wärme. Er griff nach dem Ring und streckte seine Hand nach Isolde aus, wollte ihre Hand in die seine nehmen.

Sir Alaric Hawthorne! Wenn Sie es wagen, diesen Ring an Isolde Fairchilds Finger zu stecken, schwöre ich, dass Sie es bereuen werden! Lady Rowena zischte mit zusammengebissenen Zähnen, und in ihrer Brust kochte die Wut. Wenn Alaric seine Heirat mit Isolde verschob und sich stattdessen für sie entschied, würde sie wirklich nur noch eine heimliche Affäre sein!

Sie wollte offiziell als Alarics Verlobte anerkannt werden und nicht nur als Geliebte im Verborgenen. Rowena schmiedete einen raffinierten Plan, und ihre Augen funkelten schelmisch, während sie so tat, als stolpere sie.

'Ah ...'

'Alaric! Bruder Cedric, was ist los? fragte Isolde, ihre strahlenden Augen weit vor Neugierde und Verwirrung. Ihre Stimme war süß und klang wie Honig, der jeden Mann im Raum umhüllte.

Alaric machte einen zwiespältigen Gesichtsausdruck, doch schließlich entschloss er sich, die Wahrheit auszusprechen, mit der er so lange gerungen hatte. 'Ethel, ich kann dich nicht heiraten.'

Seine Worte hallten durch den großen Festsaal und verursachten eine abrupte Stille. Um sie herum schien die Zeit stillzustehen - bis auf die Schleife der Fotos, die auf die große Leinwand projiziert wurden und ihre leuchtenden Gesichter aus der Vergangenheit zeigten.

Die Medienvertreter knipsten eifrig Fotos, um den Skandal festzuhalten, dass Isolde auf ihrer eigenen Verlobungsfeier öffentlich von einem Mann abgewiesen wurde.

Rowena verbarg ein siegreiches Grinsen. Das ist einfach köstlich, Isolde. Glaubst du, du kannst mit mir mithalten? Viel Glück dabei.'

Alaric, wovon redest du? Lord Barnaby Hawthorne schoss wütend von seinem Sitz hoch. 'Das ist verrückt! Wir haben Gäste, die zusehen; Sie müssen Ethel sofort den Ring an den Finger stecken!

'Großvater, ich kann Ethel wirklich nicht heiraten! entgegnete Alaric entschlossen und unterbrach ihn.

Isoldes Gesicht senkte sich und sah herzzerreißend zerbrechlich aus, als sie zu ihm aufblickte. Das Funkeln in ihren Augen glitzerte von nicht vergossenen Tränen, und jeder Tropfen löste in den Herzen der Anwesenden einen tiefen Schmerz aus.

"Alaric, warum? Warum kannst du Ethel nicht heiraten? Ist es, weil sie mit der Schule beschäftigt war und nicht für dich da war? Hast du dich in eine andere verliebt?

Das sagst du doch nur so, oder? Du musst mit jemand anderem zusammen sein!' drängte Barnaby weiter, die Wut in seiner Stimme kochte.

Aus der Menge begannen die Tanten von Hawthorne vergnügt zu murmeln, flüsterten Beleidigungen und Spott. Ethel war nichts weiter als eine schlechte Wahl für diesen Mann, eine zweitklassige Trophäe", spottete eine von ihnen. Besser, nicht verheiratet zu sein, als eine Scheidung ertragen zu müssen."

Rowenas Mutter mischte sich begeistert ein und wandte sich an Elder Reginald Fairchild. 'Meinst du nicht auch, Liebes?'
Hältst du uns alle für dumm? erwiderte Reginald scharf.

Mom, vielleicht solltest du dich ruhig verhalten. Ethel ist offensichtlich verzweifelt; ich sollte sie trösten gehen", sagte Rowena, die Besorgnis vortäuschte, während sie insgeheim in ihrer Freude schwelgte. Wenn Alaric nur Isolde loswerden könnte, würde sie bald den Thron besteigen.

"Großvater, wovon redest du? Denkst du wirklich, dass ich der Typ Mann bin, der eine andere Frau hat? Ich habe noch nie jemanden betrogen!' erklärte Alaric kühn und ließ seinen Blick über die Kameras und Gäste schweifen.

Großvater, ich mag Ethel wirklich sehr! Sie ist jung und meiner Zeit wert, aber ich könnte sie nie auf diese Weise sehen! Ich habe mich so sehr auf meine Pflichten konzentriert, dass ich nicht einmal ihre Hand gehalten habe; ich habe kein Interesse an jemand anderem!

'So denkst du wirklich?' fragte Isolde mit brüchiger Stimme, während sie gegen die Tränen ankämpfte.

Ich möchte dich nicht verletzen, Ethel; deshalb habe ich mich zurückgehalten zu sagen, was ich wirklich fühle...

"Alaric...

Rowena trat vor, und ihre Haltung wurde sanfter, als sie sich Isolde näherte. Lass uns nicht zu lange darüber nachdenken - es gibt sicher bessere Männer da draußen, die dich mehr schätzen werden, als Alaric es jemals tun würde...

'Äh... Rowena, ich...'

Isolde lehnte sich an Rowenas Schulter, und ihr Herz zitterte, als sie die seichten Worte der beiden hörte. Die Wärme von Lady Rowenas Täuschung ließ einen kalten Schauer durch sie laufen.

Entschlossen, nicht länger zu zögern, drückte Isolde ihre schlanken Finger auf ihre verborgene Tasche, in der sie einen bestimmten Gegenstand aufbewahrte, bereit, ihre Würde wiederzuerlangen.



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