Jenseits von Zeit und Erwartung

Kapitel 1

Die siebzehnjährige Eleanor Fairweather wachte auf und fand sich in eine 28-jährige Führungskraft eines Unterhaltungskonzerns verwandelt. Umgeben von einer Reihe von Künstlern, die ihren Einfluss nutzen wollten, fühlte sie sich gefangen. Die Einzige, die sich von den anderen abhob, war ihre persönliche Assistentin, Sophie Rivers - einschüchternd professionell und absolut unnachgiebig.

"Was?! Liam Thorne will mich verführen?! Wie kann er nur so ein Mensch sein?!"

**Vor der Hochzeit...**

Eleanor starrte auf den endlosen Stapel Papierkram, Tränen stiegen ihr in die Augen. "Was soll ich nur tun? Ich schaffe das nicht!"

Liam Thorne, ihr sanftmütiges und rücksichtsvolles Gegenstück, lächelte sanft. "Ist schon gut, du bist ja noch ein Kind."

**Nach der Hochzeit...**

Eleanor versteckte sich unter ihrer Decke und schluchzte: "Aber ich bin doch noch ein Kind!"

Liam, der sie immer tröstete, antwortete sanft: "Es ist in Ordnung, du bist schon erwachsen."

Eleanor schniefte: "Ich kann nicht glauben, dass du so ein Assistent bist!"

Das Leben hatte für Eleanor eine überraschende Wendung genommen, und es fühlte sich an wie eine Achterbahnfahrt, die außer Kontrolle geriet. Sie war in einer Welt gelandet, in der ihr Alter nicht mit ihrer Verantwortung übereinstimmte, und ihre Gefühle fühlten sich wie ein ständiger Kampf an - ein Tauziehen zwischen dem Mädchen, das sie war, und der Frau, die sie sein sollte.

Trotz des Glamours ihres neuen Lebens bei Global Media Corp. war sie überfordert. Es gab Pressekonferenzen, Networking-Events und die nicht enden wollenden Anforderungen der Talente, die sie betreute. Unter ihnen befand sich auch Liam Thorne, ihr rätselhafter Ehemann, der mit einem Charme durchs Leben schritt, der selbst das unerschütterlichste Herz leicht verführen konnte.

Eleanor", rief er, als er ihr Studio betrat, "du musst heute Abend bei der Gala dabei sein". Die Art, wie er sie ansah, gab ihr das Gefühl, sicher und verletzlich zugleich zu sein, eine verwirrende Mischung, die sie schwindeln ließ. "Es ist wichtig."

"Aber ich bin doch noch ein Kind!", erwiderte sie wieder, verschränkte trotzig die Arme und suchte instinktiv Schutz in ihrem kindlichen Protest.

Seine Miene wurde weicher, eine Mischung aus Belustigung und Stolz. "Du magst dich wie ein Kind fühlen, aber jeder um dich herum sieht eine fähige Frau. Das können Sie mir glauben."

Der Altersunterschied zwischen ihnen wurde zu einer Hürde für sie. Manchmal bewunderte sie ihn für seine ruhige Stärke, aber an anderen Tagen fühlte sich sein Selbstvertrauen erdrückend an.

Während sie sich widerwillig auf die Gala vorbereitete, sah sich Eleanor im Spiegel - makelloses Make-up, Designerkleid und eine schimmernde Zukunft vor sich - und spürte doch eine beunruhigende Diskrepanz. Von ihr wurde erwartet, die Rolle einer mächtigen Führungskraft zu spielen, während sie tief in ihrem Inneren immer noch mit den Unsicherheiten ihrer Jugend zu kämpfen hatte.

Ist das wirklich die, die ich jetzt bin?", flüsterte sie und ihr Spiegelbild ließ sie zweifeln.

"Hey", klopfte Sophie leise und spähte in den Raum, "du siehst unglaublich aus." In ihrer Stimme lag eine Aufrichtigkeit, die Eleanors Aufruhr durchbrach.

"Danke, aber ich fühle mich noch nicht bereit für all das."

Sophie lächelte wissend. "Eleanor, du bist in eine Sphäre eingetreten, in der alle Kritiker durch dein Talent zum Schweigen gebracht werden. Sie brauchen keine Märchenprinzessin zu sehen, sondern eine Kraft, mit der man rechnen muss. Vergessen Sie das nicht."
Entschlossenheit stieg in ihr auf und sie atmete tief durch. Vielleicht ist es an der Zeit, dieses neue Kapitel nicht als Last, sondern als Chance zu begreifen, sich neu zu definieren. Schließlich verdient jede Geschichte, selbst eine ungewollte, einen spannenden Prolog.

Heute Abend würde sie diese Welt an der Seite von Liam betreten - ihrem Partner, ihrem Mentor und ihrer Geheimwaffe. Wenn sie nur durch diese Nacht tasten könnte, ohne zu verraten, wie unvorbereitet sie sich fühlte.

Als sie die Treppe von Fairweather Manor hinunterstieg, gekleidet für den Erfolg, aber voller Verletzlichkeit, fiel ihr Blick auf Liam. Er stand da und wartete, seine Anwesenheit strahlte eine Sicherheit aus, die unwiderstehlich mit ihrer Beklommenheit kollidierte.

"Bist du bereit?", fragte er, und seine Stimme war ein warmer Anker in ihrem Wirbelwind.

Ja", antwortete sie schließlich und ein Funke entfachte ihre Entschlossenheit. Heute Abend würde sie ihre Identität annehmen - egal, wie verwirrend sie ihr auch erscheinen mochte. Mit Liam an ihrer Seite war es vielleicht genau das, was sie brauchte, um ein wenig weniger als perfekt zu sein.

Kapitel 2

Eleanor Fairweather war im Hochherbst in ein tiefes Koma gefallen, und als sie schließlich die Augen öffnete, war der Winter eingebrochen. Sie hatte mehr als einen Monat lang geschlafen.

Draußen vor dem Fenster heulte der Wind so heftig, als könnte er das Glas zerschmettern.

Als Eleanor wach blinzelte, erinnerte sie sich zuletzt daran, dass sie in der Nacht zuvor einen Schlag ausgeteilt hatte, ohne sich der bizarren Veränderungen ihres Körpers bewusst zu sein. Sie nahm an, dass der Assistent ihres Vaters sich um die Folgen der Schlägerei gekümmert hatte, und wenn man bedenkt, dass Thomas Westwood immer mit Arbeit überhäuft war - dazu kam noch die Ankunft ihres Bruders Julian erst drei Jahre zuvor -, so nahm sie an, dass ihr Vater, ein Mann mit einer Frau und einer Mätresse, der die Ehegesetze ignorierte, wenig Zeit für Eleanors Schulprobleme hatte. Sie streckte den Nacken und bewegte den Kopf, denn sie spürte die Steifheit des langen Liegens, aber ihre Augen huschten wachsam und suchend umher, bis sie jemanden entdeckte, der neben ihrem Bett saß.

Er hatte ein gut aussehendes, gemeißeltes Profil und trug eine goldumrandete Brille auf der Nase. Er war Ende zwanzig und trug einen Anzug. Eleanor vermutete, dass er einer von Thomas Westwoods Untergebenen war.

Sie betrachtete den jungen Mann eingehend und überlegte, wie sie ihn am besten ansprechen konnte. Zögernd öffnete sie ihren Mund. Ihre Stimme war heiser, eine schwache, mürrische Tonlage, als sie ihm zurief: "Onkel, kann ich etwas Wasser haben?"

Er richtete sich von dem Papierstapel auf seinem Schreibtisch auf und blickte überrascht zu ihr hinüber. Es war in der Tat ein auffälliges Gesicht, das durch ihr plötzliches Erwachen leicht verblüfft war. Ohne ein Wort zu sagen, drückte er den Rufknopf am Bett.

Eleanor krächzte leise: "Onkel, ist der Typ, mit dem ich gekämpft habe, okay?"

"...." Liam Thorne legte die Papiere beiseite und schenkte ihr ein Glas Wasser ein. "Eleanor, du liegst seit über einem Monat im Koma. Es ist das Beste, wenn du jetzt noch nicht sprichst."

Eleanor registrierte die Formalität kaum. Sie starrte Liam weiter an und bewunderte seine große, kräftige Gestalt. Sie strahlte und sagte: "Onkel, du bist so großartig gebaut. Wenn ich so groß werden könnte wie du, wäre das fantastisch. Du bist etwa 1,80 m groß, stimmt's?"

Liam Thorne beschloss, ihre Bemerkung zu ignorieren. Er hörte Eleanor weiter sprechen: "Mein Vater ist jeden Tag so beschäftigt. Meinst du nicht, dass mein kleiner Streit etwas ist, über das er hinwegsehen kann?"

"...." Liam blickte auf Eleanors Gesicht, das mit seinen achtundzwanzig Jahren bereits Anzeichen von Reife zeigte. Er dachte, selbst wenn es eine Schlägerei war, war es wahrscheinlich ein Feenkampf.

...

Liam stand vor dem Krankenhauszimmer und runzelte die Stirn, als er über die Situation nachdachte.

Der Arzt war besorgt, dass er nicht genug von den Informationen verstand, also begann er mit einer Erklärung über die Funktionen des Hippocampus.

Liam unterbrach ihn auf halbem Weg. "Besteht die Möglichkeit, dass sie ihr Gedächtnis wiedererlangt? Sie sagt ständig, sie sei siebzehn - was steckt dahinter?"

"Das ist schwer zu sagen. Ob sie ihr Gedächtnis wiedererlangt oder nicht, muss weiter beobachtet werden; für Schlussfolgerungen ist es noch zu früh", sagte der Arzt.

Gerade als Liam etwas erwidern wollte, schwang die Tür zum Krankenzimmer mit einem Knarren auf und Eleanor spähte heraus, ihr zerzaustes Haar umrahmte ihr Gesicht. "Onkel, ich habe Hunger. Kann ich etwas zum Mitnehmen bekommen?"
"...Sicher." Liam fühlte sich völlig verloren, vor allem, als die scheinbar siebzehnjährige Eleanor ihn trotz ihres achtundzwanzigjährigen Aussehens mit "Onkel" ansprach. Sein Assistent überlegte, ob er sie auf die Toilette schicken sollte, um sich im Spiegel zu betrachten.

Als Liam mit einer Tüte zum Mitnehmen zurückkam, hörte er einen Aufruhr aus der Toilette kommen: "Was ist mit meinem Gesicht passiert?!"

"...Eleanor, komm bitte raus und iss", rief er durch die Tür.

Sie kam heraus, mit einer Krücke wie ein kleines Kaninchen auf dem Sprung, ihr Gesicht eine Mischung aus Schock und Empörung, Wassertropfen liefen ihr über die Wangen. Fassungslos zeigte sie auf ihr Spiegelbild und rief: "Wie bin ich nur so alt geworden? Ich habe mein Gesicht während des Kampfes eindeutig geschützt...

Liam betrachtete ihren mit Bandagen umwickelten Kopf und sagte nach einer Pause: "Eleanor, du bist nicht gealtert; du hattest einen Unfall und hast dein Gedächtnis verloren."

Kapitel 3

Eleanor Fairweather saß verwirrt da, als hätte die Welt ihr gerade einen schweren Schlag versetzt, der sie völlig verwirrt zurückließ und sie sogar vergessen ließ, wie der Unfall passiert war. Liam Thornes Blick war auf sie gerichtet, besorgt, dass sie vor seinen Augen in Ohnmacht fallen könnte. Glücklicherweise rüttelte das Knurren des Hungers in ihrem Magen Eleanors trägen Geist wach. Nach kurzem Zögern warf sie ihre Krücke beiseite, ließ sich auf die Couch plumpsen und riss ihre Imbissbox auf. Ich habe mein Gedächtnis nicht verloren, ich bin durch die Zeit gereist. Das muss ich wohl!", rief sie aus und nahm einen Schluck Reis, bevor sie plötzlich aufblickte. 'Onkel, wo ist mein Vater?'

Thomas Westwood war auf einer Geschäftsreise in Afrika. Er sollte diese Woche zurück sein", antwortete Liam.

'Oh.' Eleanor seufzte leise und schmollte leicht. Dann erkundigte sie sich: 'Was ist mit meiner Mom? Nicht mit meiner Tante, sondern mit meiner richtigen Mom. Ich war so lange weg, und sie ist nicht gekommen, um mich zu sehen?

'...' Liam schwieg, überrascht von dem Glanz in ihren unschuldigen Augen. Er presste die Lippen aufeinander, unsicher, was er sagen sollte.

Eleanor drängte nicht weiter darauf; sie nahm ihr Essen mit einem leicht schmollenden Gesichtsausdruck wieder auf, als ihr klar wurde, dass sie während ihres einmonatigen Komas von keiner Familie besucht worden war. Ein Gefühl des Kummers stieg in ihr auf, aber nachdem sie sich jahrelang vernachlässigt gefühlt hatte, war der Schmerz allmählich zu einem vertrauten Gefühl geworden.

Liam beobachtete sie mit dem Drang, sie zu trösten, aber nach einem Moment des Zögerns nahm er ein paar Taschentücher aus der nahe gelegenen Schachtel und reichte sie ihr. Eleanor nahm sie dankend an und schnäuzte sich kräftig die Nase.

Überraschenderweise sah sie für ihr Alter jung aus, mit weichen, hellbraunen Locken, die ihr Gesicht umrahmten. Ihre Haut war glatt und straff, und ihre zarten Gesichtszüge ließen sie fast jünger erscheinen als die durchschnittliche Highschool-Schülerin. Sie sah aus, als könnte sie noch als Studienanfängerin durchgehen.

Als Liam das Mädchen in ihrem schlichten Krankenhauskittel beobachtete, das allein war und sein Essen aß, überkam ihn eine Welle des Mitgefühls.

'Onkel...' rief Eleanor erneut.

Jedes Mal, wenn sie dieses Wort aussprach, fühlte Liam einen Stich in der Brust, vor allem, wenn er sich an die glamouröse junge Frau erinnerte, die sie einmal gewesen war. 'Bitte nenn mich nicht so', antwortete er.

'Wie soll ich dich dann nennen? Großer Bruder? Liam, großer Bruder?' sagte Eleanor, stopfte sich den Mund wieder voll und sprach mit nasalem Tonfall: "Ist schon gut. Du brauchst mich auch nicht mehr Eleanor Fairweather zu nennen, nenn mich einfach Feilan".

Liam, der ein Jahr jünger war als sie, wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte.

Plötzlich schien Eleanor überwältigt, setzte ihre Stäbchen ab, blinzelte schnell und ihre Lippen zitterten, als ihr die Tränen in die Augen stiegen. Wie konnte ich plötzlich achtundzwanzig werden...? Der Kummer der Jugend überschwemmte sie wie eine Flutwelle, und sie kämpfte hart, um nicht zu weinen.

Liam lebte ein einsames Leben, wusste sich selbst zu helfen, aber es fiel ihm schwer, andere zu trösten. Nach kurzem Nachdenken bot er mehr Taschentücher an, als er schließlich sagte: "Nun, das Positive daran ist, dass du dich wenigstens nicht mehr in Schlägereien verwickeln lassen musst...
Eleanor blickte zu ihm auf und wischte sich stumm über die Augen. Nachdem ein Moment vergangen war und der Drang zu weinen nachgelassen hatte, griff sie nach ihrem Essen und begann wieder zu essen. Liam, großer Bruder, bist du der Assistent von meinem Vater?

Liam sah ihr beim Essen zu und schüttelte den Kopf. Nein, ich bin dein Assistent; ich bin erst seit sechs Monaten an deiner Seite.

Eleanor nickte, sei es, um ihre derzeitige Realität zu akzeptieren, sei es, um ein flüchtiges Gefühl des Friedens zu finden. 'Ich bin also dein Chef.'

Ja, Sie sind die Geschäftsführerin der Global Media Corp.

Der Vorsitzende ist mein Vater, stimmt's? Eleanors Gesicht erhellte sich mit selbstironischem Humor.

Liam schwieg und wusste nicht, was er sagen sollte, denn er spürte, dass die siebzehnjährige Eleanor anders war als die, die er im letzten halben Jahr kennen gelernt hatte.

Nachdem sie ihr Essen beendet hatte, wischte Eleanor sich den Mund ab und legte sich wieder in ihr Krankenhausbett. Liam bemerkte ihr Verhalten; sie schien nicht besonders glücklich zu sein, aber er war auch jemand, der mit seinen eigenen Ängsten privat umging, da er den Kontakt zu den unschuldigen Gefühlen der Jugend verloren hatte.

Eleanors frühere Rolle als extravagante Gesellschaftsdame war zu tief verwurzelt, als dass man sie einfach abtun könnte, nur weil sie über Nacht ihr Gedächtnis verloren hatte, und Liam zögerte, in ihren Wunden zu stochern.

Nachdem sie eine Weile im Bett gelegen hatte, konnte Eleanor nicht mehr schlafen; ihre Gefühle von Trauer und Schläfrigkeit ließen nach. Sie sah Liam an, dessen Blick immer noch auf sie gerichtet war. Eine Welle der Unruhe entfachte in ihr, als sie mit den Zehen außerhalb des Bettes wackelte. Als Liam nicht reagierte, rief sie sanft: "Liam, großer Bruder, arbeitest du?

Mhm", nickte Liam und rückte seine Brille zurecht, als er zu ihr hinüberschaute.

Als sie sah, dass er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte, war es, als hätte sie einen lebenden Fisch gefangen; sie nutzte den Moment schnell aus. Liam, großer Bruder, bist du kurzsichtig?

Liam schüttelte den Kopf. 'Nein, überhaupt nicht.'

'Warum trägst du dann eine Brille? Nimm sie ab, damit ich sehen kann!' Eleanor lehnte sich über die Bettkante und stützte ihr Kinn auf einen Arm, während ihre andere Hand nach seiner Brille griff.

Als Liam sie mit ihrer scheinbar kindlichen Energie beobachtete, konnte er sich nicht vorstellen, wie sie zu der Frau geworden war, die sie einmal war. Da er ein fürsorglicher Mensch war, nahm er seine Brille ab. Eleanor reagierte ehrfürchtig; ihr Mund formte sich zu einem "O", während sie ihre Wangen zusammenkniff und quietschte: "Liam, großer Bruder, du bist so hübsch!

Liam ignorierte sie. Er setzte seine Brille wieder auf und widmete sich wieder der Durchsicht von Papieren. Gelangweilt stieß Eleanor einen leisen Seufzer aus und drehte sich um. Das Geräusch weckte Liams Interesse, und er schlug vor: 'Wollen wir fernsehen? Oder vielleicht ein Spiel spielen? Er holte sein Tablet aus der Aktentasche und reichte es ihr.

Eleanor nahm es und staunte: 'Die haben jetzt so fortschrittliche Geräte? Als sie sich an ihr siebzehnjähriges Ich erinnerte, als alle noch einfache Klapphandys benutzten, brachte sie der Gedanke, ein Tablet mit Touchscreen in die Hand zu bekommen, sofort in Wallung. Sie strahlte: "Ich schätze, Zeitreisen haben ihre Vorteile!

Als Liam ihr begeistertes Verhalten sah, konnte er nicht anders, als leicht zu lächeln. Er trat etwas näher heran und erklärte ihr, wie man Spiele aus dem App-Store herunterlädt und wie man kleinere Spiele spielt. Für das siebzehnjährige Mädchen war der Umgang mit der Technik eine Selbstverständlichkeit, und es dauerte nicht lange, da war sie ganz in den Bildschirm vertieft und ignorierte Liams Anwesenheit völlig.


Kapitel 4

Das Krankenhauszimmer fühlte sich seltsam still an, mit zwei Gestalten, die den Raum bevölkerten: Die eine saß auf einem Stuhl neben dem Bett, die andere lag unter den frischen weißen Laken, verloren in einem Nachmittag, der unbemerkt an ihr vorbeiging. Als es draußen dunkler wurde, rutschte Liam Thorne in seinem Sitz hin und her und rieb sich den Nacken, während er tief durchatmete. Er drehte den Kopf und bemerkte Eleanor Fairweather, die völlig in ihr Spiel vertieft war und mit den Fingern auf den Bildschirm ihres Tablets tippte.

Mit einem Blick auf seine Uhr stellte Liam fest, dass es bereits 19 Uhr war. Er legte die Dokumente, die er durchgesehen hatte, zurück in seine Aktentasche und brach das Schweigen. Eleanor, es ist schon spät. Wir sollten uns etwas zu essen holen.

Eleanor schüttelte den Kopf, wobei ihr Haar sanft wippte. Immer noch auf den Bildschirm konzentriert, antwortete sie, ohne aufzublicken: 'Lass uns einfach etwas bestellen. Ich esse alles, wirklich.

Liam musterte ihn einen Moment lang und zögerte. Nach einer Sekunde des Überlegens drängte er sanft: "Du bist seit über einem Monat in diesem Bett eingesperrt. Es würde dir gut tun, ein bisschen rauszukommen.' Er bedauerte, dass er ihr die Tablette angeboten hatte; er hatte nicht damit gerechnet, wie fesselnd sie für jemanden mit Amnesie sein würde.

Mit einem letzten Tippen auf den Bildschirm lehnte sich Eleanor zurück in die Kissen, legte den Kopf zurück und lächelte. Das macht wirklich Spaß.

Lass uns essen gehen", wiederholte Liam mit einem Hauch von Beharrlichkeit in seiner Stimme.

Endlich klärte sich ihr Gesichtsausdruck, und mit einem enthusiastischen "Okay!" sprang sie aus dem Bett und sah sich nach ihren Kleidern um. Liam reichte ihr eine dicke Jacke und sagte: "Wie wäre es, wenn wir einfach unten in der Cafeteria essen?

Eleanors Gefühlswelt war ein wenig chaotisch, aber was ihre Essensvorlieben anging, war sie recht entspannt. Sie schlüpfte in ihren schwarzen Puffermantel und zog sich Schuhe für draußen an, wobei sie sich auf den Stock stützte, als sie Liam zur Tür hinaus folgte.

Da sie im Schatten von Thomas Westwood aufgewachsen war - sein Vater war abwesend und seine Mutter gleichgültig -, war Eleanor nur lose mit dem Fairweather-Erbe verbunden, aber sie war immer selbstbewusst gewesen und strebte nicht nach Größe. In ihrem Leben ging es darum, die kleinen Freuden zu genießen und bequem zu leben. Die Untergebenen um sie herum schätzten ihr sanftes Auftreten und ihre Vorliebe für Charme, was zu einer Art von liebevoller Kameradschaft führte.

Als sie zur Cafeteria des Krankenhauses schlenderten, wurden sie von der energiegeladenen Stimmung des Abendessens übermannt. Eleanor kicherte: "Es ist so lebhaft hier drin!

Liam suchte ihnen einen sauberen Tisch und bat sie, sich zu setzen, während er sich in die Schlange für das Essen einreihte. In ihren übergroßen Mantel gehüllt, nickte Eleanor pflichtbewusst und ließ ihren Blick über den ständigen Strom von Krankenhausgästen schweifen.

Als Liam mit einem dampfenden Tablett in der Hand zurückkehrte, bemerkte er, dass Eleanor auf einen kleinen, braunen Pudel mit lockigem Haar am Eingang fixiert war. Der Hund stupste liebevoll das Bein seines Besitzers an. Liam konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Pudel mit seinem sanften Verhalten und seiner unschuldigen Neugierde Eleanor ein wenig ähnelte.

Als Eleanor Liam erblickte, wandte sie ihr Gesicht ab und ein schüchternes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Er war nicht neugierig; schließlich war Eleanor nur sein Chef, und ihr chaotisches Privatleben war für ihn nicht von Belang. Monatelang hatte er eine stoische Haltung eingenommen und die Arbeit erledigt, ohne sich mit persönlichen Angelegenheiten zu befassen. Er reichte ihr die gereinigten Utensilien und fragte: "Möchten Sie sonst noch etwas?
Eleanor musterte ihr Essen und kicherte leicht: "Nein! Das sieht perfekt aus.'

Sie saßen an einem Gemeinschaftstisch in der Krankenhauscafeteria, und der Kontrast zwischen Liams formellem Anzug und Eleanors klobigem Puffermantel war krass. Sie hob ihren Löffel, zögerte dann und schaute Liam an. Hast du meinem Dad von meiner Amnesie erzählt?

'Noch nicht. Nur, dass du aufgewacht bist", antwortete Liam und merkte, dass er diesen Aspekt übersehen hatte. Er zückte sein Handy und fügte hinzu: 'Ich werde es ihm sofort sagen.

Eleanor winkte abweisend mit der Hand. 'Das musst du nicht. Ich meinte nur - wenn er es nicht weiß, ist es wahrscheinlich besser so. Ich meine, wenn du jetzt anrufst, geht wahrscheinlich nur seine Sekretärin ran.

Kapitel 5

Er schien sich schnell an dieses neue Leben zu gewöhnen und beruhigte Liam Thorne: "Er ist kein Arzt; ob er es weiß oder nicht, spielt keine Rolle. Sie werden höchstens mehr Geld auf das Konto des Krankenhauses überweisen, was sinnlos ist. Sie wollen mich immer noch nach Fairweather Manor zurückschleppen, und ich will wirklich nicht dorthin zurückkehren.

Liam Thorne hatte zunächst in der Zentrale von Fairweather Enterprises gearbeitet. Thomas Westwood erkannte sein Potenzial und ernannte ihn zum Assistenten von Eleanor Fairweather, in der Hoffnung, dass die unzuverlässige Eleanor aus dieser Erfahrung etwas Weisheit schöpfen würde. Obwohl er aus der Zentrale kam, war Liam nicht bereit, die Rolle einer Marionette zu spielen. Da Eleanor jetzt der Boss war, wusste er, dass er ihrer Führung folgen musste. Er nickte: "In Ordnung.

Eleanor Fairweather genoss ihr Essen und plauderte dabei, wobei sie gelegentlich fragte: "Liam, wie alt bist du?" und dann: "Hast du eine Freundin? Es war, als wäre sie eine überschwängliche Tante.

Die Eleanor vor ihrem Gedächtnisverlust war nicht so enthusiastisch. Normalerweise war sie zu faul, um sich zu engagieren, und verbrachte ihre Zeit im Büro mit drei Dingen: Wasser trinken, auf die Toilette gehen und mit hübschen und schönen Kollegen flirten. Wenn es nicht gerade um Leben und Tod ging, war ihr das im Allgemeinen ziemlich egal.

Als Atheist antwortete Liam nicht auf ihre Frage, sondern richtete seinen Blick auf Eleanor und dachte über die Möglichkeit nach, dass sie von dieser energiegeladenen neuen Persona besessen war. Schließlich sagte er: "Siebenundzwanzig, ledig.

Eleanor kicherte und wurde neugierig auf Liams College-Leben. Als er sah, wie ihr Mund auf und zu klappte, wurde Liam das Gefühl nicht los, dass sie ersticken könnte, wenn sie aufhörte zu reden. Um zu verhindern, dass sie in Highschool-Geschichten abtauchte, beschloss Liam, das Gespräch auf etwas anderes zu lenken und fragte: "Magst du Welpen?

Eleanor hielt inne, vielleicht inspiriert durch den Pudel, den sie gerade gesehen hatte, und antwortete: "Nicht wirklich, ich finde nur, dass ihre kleinen Hintern, die wackeln, ziemlich lustig sind.

Als sie sah, wie Liams Gesichtsausdruck von blass zu alarmiert wechselte, merkte Eleanor, dass ihre Worte für jemanden, den sie als älteren Menschen ansah, etwas unangemessen waren, und fügte eilig hinzu: "Ich mag sie wirklich! Es ist nur so, dass meine Tante allergisch gegen Hundehaare ist, deshalb können wir zu Hause keinen haben. Sie ertappte sich sofort dabei, dass sie Liam wie einen Älteren behandelte, obwohl sie eindeutig Gleichaltrige waren. Nach einigen Gedankenkreisen beschloss sie, es sein zu lassen.

Liam hatte keine Lust, sich mit ihren Gewohnheiten zu befassen, denn er dachte, dass Eleanor auch nach Jahren noch unverändert bleiben würde.

Nach dem Essen gingen sie zurück zum Krankenhauszimmer. Nachdem Liam sie abgesetzt hatte, wandte er sich zum Gehen. Eleanor, die ein wenig traurig darüber war, dass er ging, lehnte sich gegen den Türrahmen und fragte: "Liam, gehst du?

Liam nickte, und sie fragte weiter: "Kommst du morgen wieder?

Ich bleibe noch eine Weile hier, bis du entlassen wirst. Als er ihre fast mitleidige Miene sah, dachte er kurz nach und beschloss, sein Tablet zurückzulassen und sagte: "Wenn du nicht schlafen kannst, spiel ein bisschen damit. Ich komme morgen früh wieder vorbei.
Eleanor nahm die Tablette freudig entgegen und warf ihm einen Kuss zu, was ihre Laune augenblicklich verbesserte.

Liam konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er sich daran erinnerte, wie erfreut sie noch vor wenigen Augenblicken ausgesehen hatte. Er ging den ganzen Weg zum Aufzug mit einem Lächeln auf den Lippen.

Eleanor ging zurück in ihr Zimmer und spielte über drei Stunden lang 'Onmyoji'. Sie war gerade dabei, ihren Charakter auf 30 hochzustufen, nachdem sie so etwas wie eine SR-Geistkarte gezogen hatte, als der Bildschirm plötzlich schwarz wurde...

Mitten in der Nacht kniete Eleanor auf ihrem Bett, umklammerte das Tablet und weinte, da sie nirgendwo ihren aufgestauten Frust ablassen konnte. Ihre Finger hämmerten eine Ewigkeit lang auf den Bildschirm ein; ihre Gelenke fühlten sich fast arthritisch an, doch der Bildschirm reagierte nicht mehr.

Als Liam am nächsten Morgen im Mercy Hospital eintraf, fand er Eleanor fest schlafend vor, ohne die Welt um sie herum wahrzunehmen. Ihre Beine waren so unter die Decke geschoben, dass es kalt zu sein schien, aber sie hielt das Tablet immer noch fest umklammert. Als er sie so sah, musste Liam unwillkürlich lächeln. Er streckte die Hand aus, um an der Tafel zu ziehen, damit sie sich bequem hinlegen konnte, aber sobald er sie anstupste, wachte sie auf.

Es gibt nur begrenzt Kapitel, die hier eingefügt werden können, klicken Sie unten, um weiterzulesen "Jenseits von Zeit und Erwartung"

(Sie werden automatisch zum Buch geführt, wenn Sie die App öffnen).

❤️Klicken Sie, um mehr spannende Inhalte zu entdecken❤️



👉Klicken Sie, um mehr spannende Inhalte zu entdecken👈