Wenn die Schatten die Morgendämmerung küssen

Kapitel 1

**Titel: Der Schatten des weißen Mondlichts**

**Synopsis:**

In der Welt des Kinswood-Ordens wird Elena Quill vom Vermächtnis des verstorbenen Roderick Cheerful überwältigt, einer geliebten Figur, der sie nachzueifern bestimmt ist. Nach Jahren des Bemühens, die unerreichbaren Standards dieses "Weißen Mondlichts" zu erfüllen, ändert sich alles, als Roderick unerwartet zurückkehrt und nicht nur ihre Identität, sondern auch die Bewunderung, die ihr einst gehörte, zurückfordert. Wird Elena, deren Welt in Scherben liegt, endlich ihren eigenen Weg in diesem Reich der Kampfkunst und Magie finden?

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Elena Quill hatte sich immer damit abgefunden, dass sie nur eine Vertretung für Roderick Cheerful, die geschätzte kleine Schwester des Kinswood-Ordens, sein sollte. Von dem Moment an, als sie nach Rodericks tragischem Ableben in den Orden aufgenommen wurde, schienen alle um sie herum - der verehrte Meister Eldrin, Onkel Thaddeus, Bruder Cedric und Schwester Beatrice - sie mit Freundlichkeit zu überschütten. Doch es war klar, dass ihre Zuneigung einzig und allein von ihrer unheimlichen Ähnlichkeit mit dem verstorbenen Roderick herrührte.

Das Geflüster wurde jeden Tag lauter: "Elena ist nicht so mutig wie Roderick", "Sie hat nicht Rodericks Charme", "Sie wird nie an Rodericks Intelligenz heranreichen". Diese unerbittlichen Vergleiche stumpften jedes Selbstwertgefühl ab, das sie vielleicht besessen hatte. Elena Quill hatte gelernt, doppelt so hart zu arbeiten, nicht für ihre eigenen Träume, sondern um ihre Existenz im Schatten des Erbes eines anderen zu rechtfertigen.

Dann, ohne Vorwarnung, kehrte Roderick Cheerful, das Original, der Star, der die Herzen erobert hatte, zurück. Mit ihrem Comeback holte sie sich mühelos das Leben zurück, das ihr genommen worden war, und nahm ihren rechtmäßigen Platz in den Reihen der Kinswoods wieder ein. Elenas Rolle als "Ersatz" war nichts als bitterer Spott. Das Lachen, die Anerkennung, die Liebe - all das verpuffte und hinterließ bei Elena eine Mischung aus Verlegenheit und roher Wut, die in ihr brodelte.

Von ihren Gefühlen getrieben, stürmte sie aus dem Kinswood-Orden, bereit, das Leben, das sie in Rodericks Schatten geführt hatte, aufzugeben. Es war an der Zeit, authentisch für sich selbst zu leben. Sie wollte nicht länger der Ersatz sein, diejenige, die "gut genug" für den echten Mann war.

Ich habe zu lange für andere gelebt", sagte sie zu ihrem Spiegelbild in ihrem Zimmer. 'Jetzt werde ich meinen eigenen Weg gehen. Niemand außer mir wird meine Geschichte schreiben.

Elena machte sich auf den Weg über die zerklüfteten Bergpfade in Richtung ihres neuen Schicksals. Die Welt da draußen erwartete sie mit weit geöffneten Armen, bereit, sich ihren Geheimnissen und Herausforderungen zu stellen. Auf diesem unerforschten Weg würde sie ihre eigene Stärke ausspielen und sich gegen diejenigen wehren, die sie unterschätzt hatten.

Ihre Hände ballten sich entschlossen zu Fäusten. Es war an der Zeit für Elena Quill, sich zu erheben - nicht nur als jemand, der als Nachahmerin geboren wurde, sondern als Architektin ihres eigenen Schicksals, wo sie beweisen würde, dass das Erbe eines Schattens tatsächlich zu seinem eigenen strahlenden Licht aufsteigen kann.



Kapitel 2

Elena Quill hatte eine plötzliche Eingebung: Sie war ein kompletter Idiot. Nicht nur ein Idiot, sondern ein reiner, unverfälschter Idiot.

"Ich kann nicht glauben, dass ich so dumm war", dachte Elena tief nachdenklich.

Als sie die Untersuchungshalle betrat und sich bereit machte, ihre Mission einzureichen, stürzte in diesem Moment eine Flut von Erinnerungen auf sie ein.

Elena stolperte und fiel fast direkt am Eingang hin.

Alles kam ihr wieder in den Sinn.

Still auf der Schwelle sitzend, nahm sie sich einen Moment Zeit, um ihre Gedanken zu sammeln und kam zu einem verblüffenden Schluss.

Sie war tatsächlich ein Idiot.

Diese Erkenntnis versetzte sie in eine längst vergangene Zeit zurück.

Einst war Elena Quill ein mutter- und vaterloses Dorfmädchen aus Greatpeace Village im Königreich Eastland auf dem Gut Everwell in Valiant Town gewesen.

Man erzählte sich, dass zum Zeitpunkt ihrer Geburt zwei himmlische Wesen über dem Dorf Greatpeace einen heftigen Kampf austrugen, der die Erde erschütterte und den Himmel spaltete. Ihr Vater hackte an jenem Tag zufällig Holz auf dem Berg und wurde von einem herabfallenden Stein dieses himmlischen Kampfes erdrückt, was ihn auf der Stelle tötete. Kurze Zeit später heiratete ihre Mutter erneut und nahm Elenas Bruder mit.

Verzweifelt hatte ihr Bruder versucht, sie mitzunehmen, aber ihre Mutter war unnachgiebig. Sie weigerte sich, etwas mitzunehmen, was sie als Last ansah. Elena konnte nur mit gebrochenem Herzen zusehen, wie ihr Bruder Tränen vergoss, die den Boden unter ihm durchnässten.

"Warte auf mich, kleine Schwester. Ich verspreche dir, dass ich zurückkomme!", hatte er gesagt.

Allein und verlassen überlebte sie bis zu ihrem zwölften Lebensjahr, ohne ihren Bruder je wiederzusehen.

Jungs lügen, dachte sie.

Mit zwölf Jahren wurde Elena die trügerische Natur von Jungen schmerzlich bewusst.

Dann wurde das Dorf von einer Hungersnot heimgesucht, und sie wurde mit einer Gruppe, die nach Southern Hollow Keep floh, mitgerissen.

In jenem Jahr, als sie vierzehn Jahre alt war, wendete sich ihr Glück. Sie begegnete einem Weisen namens Hochweiser Lucian.

Als er sie erblickte, schien er kurzzeitig verblüfft und fragte sie sofort, ob sie ein himmlisches Wesen werden wolle.

Elena zögerte nicht einmal.

"Ja", antwortete sie.

Also packte sie eine kleine Tasche und folgte fröhlich dem Weisen Lucian, als er sie auf den Berg mitnahm, um seine Schülerin zu werden.

Die Jahre auf dem Berg vergingen mit vielen Schwierigkeiten und Freuden, während sie lernte und wuchs.

Doch heute änderte sich alles, als ihre Erinnerungen in Windeseile zurückkehrten.

Mit Schrecken stellte Elena fest: Oh mein Gott! Ich komme aus einer anderen Welt!

Kein Wunder, dass sie sich von ihren vermeintlichen Eltern immer erstaunlich distanziert gefühlt hatte. Selbst nach deren frühem Tod schien ihre Gleichgültigkeit extrem.

Jetzt traf sie die Wahrheit wie ein Blitz: Sie war eine Transmigrantin aus einer anderen Welt.

Die ganze Situation war entstanden, weil sie bis spät in die Nacht hinein einen Roman mit dem Titel "Der Weg zum Aufstieg" gelesen hatte. Eines Nachts schlief sie ein und wachte plötzlich auf, um sich im Dorf Valiant Town wiedergeboren zu sehen, bis schließlich ihre Erinnerungen an den heutigen Tag zurückkehrten.
Aber ihre Erinnerungen waren nicht ganz da. Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wo sie wohnte, wer ihre Eltern waren, oder an Einzelheiten über ihre Freunde und Klassenkameraden. All diese Erinnerungen waren völlig verloren. Doch ihre Lebenserfahrungen waren kristallklar, so klar, dass sie sich sogar an die komplizierte Handlung von "Pfad zum Aufstieg" erinnern konnte.

"Path to Ascendancy" war einer dieser Romane, die dem Autor und den Lesern ein fantastisches Gefühl gaben; ein wahrer Pageturner voller Spannung und Wunder.

Kapitel 3

Das gesamte Kapitel dreht sich um die Protagonistin Roderick Cheerful, die in krassem Gegensatz zu den oft tragischen und tief ernsten Heldinnen steht, die man in den Geschichten des Großen Reichs des Aufstiegs findet. Roderick ist sanft und gehorsam, eine wahre Verkörperung der legendären Auserwählten - ein außergewöhnliches Mädchen, das fast überirdisch wirkt. In jungen Jahren wurde sie unter die Fittiche des angesehenen Weisen Lucian genommen und wurde seine einzige Schülerin.

Der Kinswood-Orden ist die prestigeträchtigste der vier großen Sekten im Reich des Aufstiegs, und der Hochwürdige Lucian gehört zu ihren Spitzenführern, da er die dritte Stufe der Göttlichen Transformation erreicht hat. Sein Ansehen im Reich ist unübertroffen.

Roderick strahlt Glück aus, wo immer sie hingeht; schon beim Gehen kann sie über seltene Schätze stolpern. Ihre Schönheit ist überirdisch und macht sie für jeden Mann, der sie ansieht, faszinierend.

Doch für Elena Quill sind die Schatten ihrer Vergangenheit groß, und sie hat das Gespenst, dass sie in dieser Geschichte nur ein Mittel zum Zweck ist.

"Bis ich eines Tages", so erinnert sie sich, "Piper Fairweather erblickte, die Roderick Cheerful an die Wand drückte und sie leidenschaftlich küsste."

Piper Fairweather ist die männliche Hauptfigur in dieser Geschichte, ein Lord mit einer tragischen Vergangenheit.

"Er ist düster und grüblerisch, doch wenn er ihr süßes und sanftes Wesen sieht, kann er nicht anders, als sich nach ihrer Nähe zu sehnen, selbst wenn es ihn sein Leben kostet."

Doch das ist nicht der Kern der Sache. Das Hauptaugenmerk liegt auf Elena Quill, die zwar eine wichtige Figur in der Erzählung ist, sich aber eher wie eine wegwerfbare Figur im großen Plan vorkommt - ein bloßes Sprungbrett auf einem Weg voller Gefahren und drohendem Unheil.

Im Verlauf der Handlung nimmt die Geschichte nach etwa einem Viertel des Weges eine düstere Wendung, als Roderick Cheerful während einer Mission zur Bekämpfung von Kräften aus dem Dämonenreich versehentlich in den Abgrund der zerschmetterten Knochen stürzt.

Der Abgrund der zerschmetterten Knochen dient als Friedhof für viele Dämonen und ist mit einem so giftigen Miasma gefüllt, dass selbst die stärksten Dämonen Mühe haben, zu überleben. Rodericks Sturz scheint tödlich zu sein; nicht einmal der Hohe Magier Lucian, der sie immer geliebt hat, macht ihr Hoffnung auf ein Überleben. Ihre Seelenflamme - das Leuchtfeuer ihrer Lebenskraft - erlischt, als sie in den Abgrund stürzt.

Nicht lange nach Rodericks tragischem Sturz kehrt der Hohe Rat Lucian aus den Bergen zurück, begleitet von einem Mädchen, das Roderick Cheerful verblüffend ähnlich sieht. Er verkündet, dass er sie als Schülerin aufnehmen will; dieses Mädchen ist niemand anderes als Elena Quill.

Und so beginnt die verwirrende Geschichte von Elena und ihren komplizierten Beziehungen zu den unzähligen Personen in ihrer Umgebung.

Wer hätte ahnen können, dass Roderick Cheerful, der den Abgrund der zerbrochenen Knochen überlebt hat, nicht nur auf wundersame Weise zurückkehren, sondern auch eine andere Figur retten würde, die dem Untergang geweiht ist - die letzte Glut des Phönixstammes des Crimson Hollow Mountain, Fiona Wraith?

Nach ihrer Rückkehr aus dem Abgrund erfährt Roderick von der Existenz von Elena Quill. Tief im Abyss of Shattered Bones steht Rodericks Überlebenskampf in krassem Gegensatz zu dem Leben des Mädchens, das ihren Platz im Kinswood-Orden eingenommen hat, die Zuneigung des Mentors genießt und alles an sich reißt, was einst ihres war.
Fiona Wraith, die die Notlage ihres geliebten Freundes nicht ertragen kann, begibt sich mit Roderick auf eine wütende Suche zurück zum Kinswood-Orden, entschlossen, ihren rechtmäßigen Platz zurückzuerobern und Vergeltung für das Unrecht zu üben, das ihrem Freund angetan wurde.

Die Autorin, die davon überzeugt ist, dass die Frustration der Leser einem finanziellen Selbstmord gleichkommt, hat das Publikum nie im Stich gelassen. Elena Quill, die Bösewichtin, übt ihre Rolle mit äußerster Sorgfalt aus, nur um dann ein spektakuläres, düsteres Schicksal zu erleiden - sie wird bei lebendigem Leibe von zügellosen Dämonen verschlungen und hinterlässt keine Spur ihrer Existenz.

An der Spitze dieser Katastrophe steht Piper Fairweather, der männliche Hauptdarsteller, der sowohl Rodericks als auch Elenas Zuneigung erlangt hat.

Elena sitzt auf der Schwelle und hält sich verzweifelt den Kopf.

"Ich bin ein kompletter Idiot", murmelt sie verbittert.

Von ihrer Vergangenheit bis zu diesem Moment der wiedergewonnenen Erinnerungen spiegelt ihr Leben den Inhalt der Geschichte in erschreckendem Detail wider.

Ja, auch sie hat, wie Elena Quill, Gefühle für Piper Fairweather entwickelt.

Und heute enthüllt das Universum endlich seine grausamen Absichten: Du wirst von Piper Fairweather zerstört werden.

Diese Erkenntnis stürzt Elena in eine Spirale: "Das... das ist einfach zu viel! Ich habe mich selbst dem Untergang geweiht", denkt sie verbittert.

Ihr kürzlicher Abstieg aus den Bergen geschah auf Anweisung der Hall of Inquiry, mit dem Auftrag, eine gerissene Bestie aufzuspüren. Diese Kreatur, schlüpfrig wie Rauch, wich ihr über die dreizehn südlichen Reiche und in die nördliche Weite aus. Sie brach fast vor Erschöpfung zusammen, bevor sie es schließlich im nördlichen Gebiet in die Enge trieb. Nach einem zermürbenden zwölftägigen Kampf gelang es ihr, die Bestie zu erlegen. Gerade als sie ihre Mission beendet hatte, eilte sie zurück zur Sekte, um von ihrem Erfolg zu berichten.

Sie hatte nicht einmal Zeit gehabt, ihre Kleidung zu wechseln, die mit den dunklen, zähflüssigen Überresten des besiegten Monsters verschmiert war.

Dieser düstere Anblick spiegelt ihre derzeitige Gefühlslage perfekt wider.

Ein Gesicht voller Dreck.

Auch wenn ihr tägliches Leben von Entbehrungen geprägt ist, kann sie sich wenigstens damit trösten, dass sie ihre Aufgabe erfüllt hat - das würde sie auf keinen Fall auslassen!

Ohne dass sie es weiß, rückt der Tag von Roderick Cheerfuls großer Rückkehr immer näher.

In diesem Moment ist sie Meister Eldrin oder dem Hohen Weisen Lucian dankbar. Seine kalte, stoische Haltung hat ihr Verhalten im Laufe der Jahre im Kinswood-Orden erheblich beeinflusst. Elena wirkt völlig teilnahmslos und verbirgt damit den stetigen Strom von Sarkasmus, der in ihr brodelt.

Als einer der Schüler der Untersuchungshalle ihre Missionsrolle ordentlich archiviert, wirft er einen vorsichtigen Blick in ihre Richtung und fragt zaghaft: "Schwester Beatrice...?"

"Was gibt's?" antwortet Elena Quill, unsicher.

"Wusstet ihr, dass Schwester Beatrice zurückgekehrt ist?"

Elena Quill antwortet: "...Nein, wusste ich nicht."

Aber jetzt weiß sie es.

"Verdammt noch mal!"



Kapitel 4

Elena Quill wusste, dass mit der Rückkehr von Roderick Cheerful die Handlung offiziell in Gang gesetzt worden war. Es war an der Zeit, dass sie, die Nebenfigur, die Szene betrat und ihre Rolle als Katalysator für die Romanze zwischen den Hauptdarstellern erfüllte. Aber sie konnte den beunruhigenden Gedanken nicht abschütteln, dass dies eines schicksalhaften Tages zu ihrem Untergang durch Piper Fairweather führen würde.

Sie zog eine Grimasse und schlug sich selbst ins Gesicht.

Warum musste sie sich ausgerechnet in Piper Fairweather verlieben?

Warum musste sie sich auf eine Beziehung mit dem Hauptdarsteller einlassen?

Warum ausgerechnet mit der, die eine Vergangenheit mit Roderick Cheerful hatte? Es fühlte sich wie ein leichtsinniges Unterfangen an - wie der Versuch, Ärger zu finden und eine Katastrophe heraufzubeschwören.

Die Erinnerungen an ihre Vergangenheit mit Piper waren nichts weniger als eine bittersüße Verstrickung.

Elena war Piper Fairweather zum ersten Mal begegnet, als sie vierzehn war, frisch auf dem Berggipfel des Kinswood-Ordens, völlig ahnungslos von Rodericks Existenz. Damals behandelte der Orden sie gut; sowohl ihr Meister, der Hohe Weiser Lucian, als auch Bruder Cedric Thorne waren ihre Mentoren. Mit einem Herzen voller Hoffnung war sie bestrebt, hart zu trainieren und eine beeindruckende Schwertmeisterin zu werden, wobei sie sich weigerte, den Ruf ihres Meisters zu beschmutzen.

Nachdem sie unter die Fittiche ihres kühlen Mentors genommen worden war, konnte sie ihre Ausbildung weitgehend frei gestalten. Man gab ihr wertvolle Handbücher und Elixiere und überließ es ihr, selbständig zu lernen. Wenn sie Schwierigkeiten hatte, war Bruder Cedric immer zur Stelle, um sie in der Kunst des Schwertes zu unterrichten und ihr unschätzbare Weisheit zu vermitteln.

Nach ihrer Ausbildung begann Elena, Aufträge in der Halle der Untersuchung anzunehmen und bei der Exorzierung von Monstern zu helfen, eine praktische Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Der Funke ihrer Zuneigung zu Piper flammte auf, als Piper ihr das Leben rettete.

Elena stand kurz vor der Vernichtung durch die Klauen einer Bestie, als die Junge, Piper, dem Sturm trotzte und ihr zu Hilfe kam. Wie auf einer Klinge über ihr stehend, trafen sich ihre Augen - ihre vor Verzweiflung getrübt - und sein kalter, durchdringender Blick prägte sich für immer in ihr Gedächtnis ein.

Piper zögerte nur einen Moment, als er sie entdeckte, bevor er sich mit beeindruckender Grausamkeit in den Kampf stürzte. Ihre Koordination im Kampf war nahtlos, und sie besiegten den Feind erfolgreich.

Nach dieser ersten Begegnung kreuzte das Schicksal ihre Wege noch einige Male, als sie sich zusammenschlossen, um verschiedenen Bedrohungen zu begegnen. Im Alter von vierzehn Jahren wurde Elena durch die erste Liebe empfänglich für romantische Gefühle, die in einem Herz, das für Abenteuer und Tapferkeit bestimmt war, grausam erblüht waren.

Als sie schließlich den Mut aufbrachte, Piper ihre Gefühle zu gestehen, bereitete sie sich innerlich auf eine Zurückweisung vor.

Doch zu ihrer Überraschung wies Piper sie nicht ab.

Im leichten Nieselregen stehend, war Pipers Stimme wie Eis und doch verlockend, als er einfach antwortete: "Sicher."

In diesem Moment stürzte sie sich törichterweise in die Tiefen der Liebe, ohne zu bemerken, dass Piper zögerte - ein verräterisches Zeichen für die Tragödien, die vor ihr lagen.

Nicht lange nachdem sie ihre Beziehung gefestigt hatten, entdeckte Elena die Existenz von Roderick Cheerful und die Tatsache, dass er Pipers frühere Liebe gewesen war. Damals verdrängte Elena diese Tatsache. Jeder hatte eine Vergangenheit, und da sie nun zusammen waren, bedeutete das unzählige Erinnerungen, auf denen sie aufbauen konnten, jeder gemeinsam ausgetragene Kampf sollte Vertrauen und Loyalität fördern.
Die merkwürdigen Details, die ihr während ihrer gemeinsamen Zeit auffielen, wurden unter den Teppich ihrer Absichten gekehrt. Piper behandelte sie warmherzig und vermittelte ihr ein Gefühl der Sicherheit, das ihre Zweifel in den Hintergrund drängte.



Kapitel 5

Piper Fairweather hasste es, sie in Schmerzen zu sehen. Jedes Mal, wenn Elena den Stachel einer Verletzung spürte, machte er es sich zur Aufgabe, heilende Balsame zu finden, um ihr Leiden zu lindern und sie zu ermutigen, zu lächeln, auch wenn es schwierig war.

Es gefiel ihm, ihr leise zu folgen, den Blick gesenkt, während er ihr sanft das Blut von den Fingerspitzen wischte.

Nach jedem Kampf zog der junge Akolyth eine kleine Seidenlaterne in Form eines Kaninchens aus seinem Gewand und half ihr, inmitten des Chaos, das um sie herum herrschte, den Schmutz und das Blut aus ihrem Haar zu kämmen.

Als sie die lebhafte Silhouette des jungen Akolythen im Sonnenuntergang sah, durchfuhr Elena ein Kribbeln. Sie konnte nicht umhin, sich zu fragen, warum sie ihn so sehr mochte.

Ihre Gedanken schweiften in der belebten Untersuchungshalle umher und erinnerten sich an den Tag, an dem zwischen ihr und Piper Fairweather alles in die Brüche ging.

Es war kurz nachdem sie eine unheimliche Bestie bekämpft hatten, die das Dorf Greatpeace terrorisierte, und das Laternenfest war in voller Blüte.

Wer könnte da einem romantischen Spaziergang unter den bunten Laternen mit jemandem, den er liebt, widerstehen? Selbst die sonst so gefasste Elena erlag dem Charme.

Piper schien ebenso interessiert zu sein, was sie dazu veranlasste, sich für den Anlass herauszuputzen, und zwar in sorgfältigen Kleidern, die in der Nacht funkelten.

Er hatte eine geliebte Seidenlaterne mit einem Kaninchenmuster, deren Stoff verblasst war, die er aber sehr schätzte, und die er selten anfassen ließ. An den meisten Tagen betrachtete er sie schweigend und in Gedanken versunken.

An diesem Tag nahm er die Laterne unerwartet heraus und legte sie in ihre Hände.

Willst du etwas kandierten Weißdorn?", fragte er nach kurzem Zögern.

Im sanften Schein der Laterne kroch eine warme Röte über Pipers blasses, hübsches Gesicht.

Seine Augen leuchteten mit einer Zärtlichkeit, die sie noch nie gesehen hatte, als würde er durch sie in eine wundersame Zukunft blicken. Seine Stimme war ein Flüstern, vorsichtig, als hätte er Angst, etwas Zartes zu wecken.

Elena blinzelte überrascht. Eigentlich wollte sie in diesem Moment keinen kandierten Weißdorn, doch als sein sanfter Blick den ihren traf, war es unmöglich, ihn abzulehnen. Sie nickte, zwang sich zu einem Lächeln und sagte: "Ich würde gerne etwas davon haben.

Sie ahnten nicht, dass das Biest immer noch in der jubelnden Menge lauerte. Als Piper sich entschuldigte, um ihr die Leckerei zu kaufen, schlug die Kreatur erneut zu.

Mit ihren begrenzten Fähigkeiten und ihrer geringen Geschicklichkeit war Elena nicht in der Lage, sich der Bestie allein zu stellen. Sie umklammerte die Kaninchenlaterne fest, während sie versuchte, die Menge wegzulenken, und sprang, um den wilden Angriffen auszuweichen, während sie Piper im Stillen anflehte, schnell zurückzukehren.

In diesem Moment wurde sie von einem Gedanken überwältigt.

Die Kaninchenlaterne durfte nicht beschädigt werden. Sie war Pipers wertvollster Besitz.

Die Bestie sah, wie sehr sie an der Laterne hing, und griff nach ihr, um sie gegen sie zu verwenden. Sie wehrte sich, war von der Kraft der Kreatur gefangen, angeschlagen und geprellt, aber sie hielt den zerbrechlichen Stoff fest.

Als der junge Akolyth schließlich mit seinem Schwert ankam, fand er sie fast besiegt.

Es war, als ob die Zeit zurücklief und sich ihre erste Begegnung wiederholte.
Er stand auf seinem Schwert und beobachtete ihren Kampf.

Elena lag auf dem Boden und schnappte nach Luft, Blut lief ihr aus der Nase. Aus Angst, sich zu bewegen, hob sie vorsichtig die Laterne an, die nun mit purpurnen Flecken übersät war.

Das war das Äußerste, was sie mit ihrem Leben schützen konnte.



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